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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Allgemein => Thema gestartet von: Tarin am 17.02.2015 | 10:28

Titel: Kann man Cyberpunk in Fantasy übertragen?
Beitrag von: Tarin am 17.02.2015 | 10:28
Also jetzt nicht den Weg, den SR geht, sondern die ganzen CP Tropes in ein Fantasysetting packen. Nehmen wir mal als Ausgangslage eine beliebige größere Fantasystadt, nominell unter adliger Kontrolle, aber mit mächtigen, de fakto regierenden Gilden, Handelshäusern etc. Soweit ja ganz einfach. Aber wie krieg ich den "Punk" da jetzt rein? Und natürlich Cyberware usw.

Ausgangspunkt der Frage: Ich würde Vornheim gern einen CP-artigen Touch geben.
Titel: Re: Kann man Cyberpunk in Fantasy übertragen?
Beitrag von: aikar am 17.02.2015 | 10:39
"Punk" bedeutet für mich im Sinne von Cyberpunk Rebellion gegen eine restriktive und unfaire Gesellschaft.
Das sollte problemlos machbar sein. Ein starkes Arm-Reich-Gefälle, praktisch ohne Aufstiegsmöglichkeit. Eine dekadente Oberschicht (Adelige oder Handelsherren).
Das bietet dir praktisch jedes Fantasy-Setting.
Evtl. sowas wie eine Diebesgilde oder den Hof der Wunder als "Basis" für die Charaktere?

Cyberware sollte sich problemlos durch magische Spielereien ersetzen lassen. Hast du ein spezielles Regelwerk im Sinn?

Ahja, evtl. schaust dir das mal an:
https://www.kickstarter.com/projects/2027490713/shadowcraft-the-glamour-war (https://www.kickstarter.com/projects/2027490713/shadowcraft-the-glamour-war)
Titel: Re: Kann man Cyberpunk in Fantasy übertragen?
Beitrag von: Tarin am 17.02.2015 | 10:43
Vornheim wäre ja erstmal OSR Zeug, tendenziell also schon die Richtung. Grundsätzlich ist das System dabei aber erstmal zweitrangig. Wie siehts mit dem Verhältnis Mensch<->Technik aus? Da finde ich wirds schwierig.
Titel: Re: Kann man Cyberpunk in Fantasy übertragen?
Beitrag von: aikar am 17.02.2015 | 10:47
Wie siehts mit dem Verhältnis Mensch<->Technik aus?
Ich nehme an du meinst Entmenschlichung durch Technik/Cyberware, evtl. auch Verlust von Jobs?

Ersetze Technik durch Magie und mach Magie in deinem Setting inversiv bzw. den Preis hoch.
Wenn jede Magie den Benutzer psychologisch oder sogar körperlich verändert (siehe z.B. die Ripper-Ware im Savage Worlds-Setting Rippers) hast schon eine ziemlich gute Umsetzung.
Dazu noch einen starken Einsatz von Untoten oder Opfermagie um das Leben der Oberschicht zu erleichtern.
Titel: Re: Kann man Cyberpunk in Fantasy übertragen?
Beitrag von: Atreju am 17.02.2015 | 10:53
Das könnte man vielleicht durch dämonisch gezüchtete Körperteile/-komponenten ermöglichen. Je mehr man davon im Körper hat, desto mehr wird man auch davon beeinflußt.
Oder es sind quasi eingebaute Artefakte, die aber ihren Preis haben, indem sie irgendwie wieder aufgeladen werden müssen.
Titel: Re: Kann man Cyberpunk in Fantasy übertragen?
Beitrag von: Mimöschen am 17.02.2015 | 11:06
Zitat

Ersetze Technik durch Magie und mach Magie in deinem Setting inversiv bzw. den Preis hoch.
Wenn jede Magie den Benutzer psychologisch oder sogar körperlich verändert (siehe z.B. die Ripper-Ware im Savage Worlds-Setting Rippers) hast schon eine ziemlich gute Umsetzung.
Dazu noch einen starken Einsatz von Untoten oder Opfermagie um das Leben der Oberschicht zu erleichtern.
Das klingt für mich nach Dark Sun.
Titel: Re: Kann man Cyberpunk in Fantasy übertragen?
Beitrag von: Fraoch am 17.02.2015 | 11:19
Wenn Du den ursprünglichen Shadowrun-Plot (Erwachen der Drachen und der Magie mit zeitgleich technologischer Revolution) als Hintergrundgeschichte nimmst, lässt sich das relativ Easy auf ein mittelalterliches System übertragen:
In einer hochreligiösen mittelalterlichen städtischen Gemeinde treten einfach erste Magieerscheinungen und radikale technische Neuerungen auf. Ich denke da an Dinge wie Schießpulver, Dampfmaschinen oder Buchdruck. Die Gesellschaft gerät aus den Fugen und versinkt im Chaos, alles althergebrachte wird in Frage gestellt. Kirche und Adel reagieren entsprechend aggressiv gegenüber allem "neuen" und es gibt den Konflikt zwischen Oben und Unten/Alt und Neu sowie die Ängste und Verteufelungen der Gemeinbevölkerung.
Magie(Welches Fantasysystem auch immer), PSI(A,D&D 2nd) und Technik spielen eine gewichtige Rolle in einer neuen Ordnung des Lebens. Wenn jetzt noch mit dem Erscheinen der Magie zeitgleich erste dünne Spuren von Elfen, Trollen und Zwergen in Erscheinung treten, könnten z.B. die Zwerge Mechanische Gliedmaßen und Kriegsmaschinen herstellen, die Elfen würden mit Magie dagegenhalten. PSI-Ebenen könnten den Cyberspace ersetzen, evtl. gibt es sogar sowas wie ein kollektives PSI, in welchem Kommunikation möglich ist und Wissen abrufbar wäre, jedoch gefährdet durch potentielle Angriffe auf den Geist des Anwenders.

Zitat
Das klingt für mich nach Dark Sun.
Das Dark Sun Set wäre hier vielleicht das Paradebeispiel für viele Elemente des CP im Fantasy, wobei Dark Sun ganz stark in Richtung Endzeit driftet.
Titel: Re: Kann man Cyberpunk in Fantasy übertragen?
Beitrag von: Tigerbunny am 17.02.2015 | 11:21
Ich trage mich schon länger mit so einer Settingidee...

Einige Ideen dazu:

-entmenschlichte Kristallelfen, die eine magische "Matrix" betreiben;
-eine Volksrepublik der Orks(nach Maos Kulturrevolution);
-zwergische, magisch betriebene Cyberware(oder auch elfische Kristallware);
-ein Cybergott;

hab noch ein bissl mehr irgendwo auf dem Rechner in einer Ideensammlung...

Ich würds mit SaWo betreiben, da es alle benötigten Subsysteme im Prinzip schon gibt und man die nur über Trappings umfärben müsste.
Titel: Re: Kann man Cyberpunk in Fantasy übertragen?
Beitrag von: Boba Fett am 17.02.2015 | 12:01
ein paar Gedanken:

Der Adel (Regierung) ist machtlos und die Gilden (Konzerne) haben die Macht.
Technische/Industrielle Revolution - Steampunk? Ätherpunk? Dadurch kommt es zur Stadtflucht -> Verstädterung großer Teile der Bevölkerung.
Cybertech = Rippertech (da gab es doch mal ein SW Setting...)
Mittels (magischer) Artefakte kann man in einen Äther-/Astralraum eindringen und sich dort fortbewegen und von dort aus den Realraum belauschen oder sogar interagieren (Matrix/Netrun).
Barden (Musiker) hetzen gegen die sozialen Ungerechtigkeiten und rufen zur Revolte auf.
Banden (Gangs) kontrollieren die nächtlichen Straßen - die Stadtwache beschränkt sich darauf tagsüber zu patroullieren oder das Adelsviertel zu bewachen.
Die Gilden stellen eigene Wachen ein, die durch die Gildenviertel patroullieren.
Durch die massive Verbrennung (Dampfmaschinen) herrscht in den Städten stetiger Nebel, Smog und saurer Regen.
Die Elfen und Zwerge (Japaner/Chinesen) stellen sehr billig die neuesten magischen Artefakte her und überschwemmen den Markt - und ziehen so große Mengen Gold (Kapital) aus dem Land.

Gilden beauftragen Abenteurergruppen, um in den Botschaften der Elfen und Zwerge einzudringen und dort Artefakte oder Grimoires mit Anleitungen zur Herstellung von Artefakten zu stehlen oder zu sabotieren.
Nicht selten werden auch Magier entführt, um deren Wissen in den eigenen Kreisen zu nutzen.
Bald erweitern sich die Aufträge, und Diebstahl zwischen rivalisierender Gilden oder zwischen rivalisierender Fraktionen innerhalb einer Gilde etabliert sich.
Titel: Re: Kann man Cyberpunk in Fantasy übertragen?
Beitrag von: Rentin am 17.02.2015 | 12:44
Ich trage mich schon länger mit so einer Settingidee...

Einige Ideen dazu:

-entmenschlichte Kristallelfen, die eine magische "Matrix" betreiben;
-eine Volksrepublik der Orks(nach Maos Kulturrevolution);
-zwergische, magisch betriebene Cyberware(oder auch elfische Kristallware);
-ein Cybergott;

hab noch ein bissl mehr irgendwo auf dem Rechner in einer Ideensammlung...

Ich würds mit SaWo betreiben, da es alle benötigten Subsysteme im Prinzip schon gibt und man die nur über Trappings umfärben müsste.
Öh geil, mach das da! Gefällt mir sehr.
Titel: Re: Kann man Cyberpunk in Fantasy übertragen?
Beitrag von: Supersöldner am 17.02.2015 | 14:09
Viellicht sind die Magier ja an der macht und die Gesellschaft auf ihre vorstellen ausgerichtet aber Technik und Maschinen breiten sich im Untergrund weiter aus und nähre Unruhe und aufsässichkeit der Unterschicht?
Titel: Re: Kann man Cyberpunk in Fantasy übertragen?
Beitrag von: Chrome am 17.02.2015 | 14:15
Ich weiß nicht ob das jemand kennt, aber als (Ideen-)Anregung ein Setting das meinem Gefühl nach "Cyberpunk in Fantasy" recht gut abbildet > Spellchrome:
http://www.rpgnow.com/product/68843/Spellchrome-Core-Rulebook?term=spellchrome&filters=0_0_0_0_40050 (http://www.rpgnow.com/product/68843/Spellchrome-Core-Rulebook?term=spellchrome&filters=0_0_0_0_40050)
Titel: Re: Kann man Cyberpunk in Fantasy übertragen?
Beitrag von: aikar am 17.02.2015 | 14:26
Evtl. wäre auch das eine Option für Inspirationen?
Jadepunk (http://jadepunk.com/)
Titel: Re: Kann man Cyberpunk in Fantasy übertragen?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 17.02.2015 | 14:36
sword and sorcery,  die Rolle der Konzerne wird von Zauberern und finsteren Kirchen eingenommen wie der Schwarze Ring  und der Kult Sets in Stygien
Titel: Re: Kann man Cyberpunk in Fantasy übertragen?
Beitrag von: Bad Horse am 17.02.2015 | 16:10
Viellicht sind die Magier ja an der macht und die Gesellschaft auf ihre vorstellen ausgerichtet aber Technik und Maschinen breiten sich im Untergrund weiter aus und nähre Unruhe und aufsässichkeit der Unterschicht?

Das finde ich irgendwie cool... muss ja nicht mal Technik sein, sondern eher sowas wie Alchemie oder Billig-Ramsch-Magie für die Unterschicht. Dazu noch magische Kreaturen / Artefakte, die langsam anfangen, Intelligenz zu entwickeln.
Titel: Re: Kann man Cyberpunk in Fantasy übertragen?
Beitrag von: Blechpirat am 17.02.2015 | 16:31
Für mich ist ein starkes Element von Cyberpunk der "Futureshock", also die Überforderung der Menschen mit dem abrupten Wandel ihrer Lebensbedingungen. Das geht meines Erachtens in dem klassischen Near-Future-Setting besonders gut, weil man auf die Lebenswirklichkeit der Leser/Spieler zurückgreifen kann und die Entfremdung am Exempel statuieren kann.

In einem Fantasysetting geht das nur begrenzt. Es ist ohnehin schon fremdartig und anders als das Leben der Spieler. Es lediglich /nochmehr/ zu verfremden hilft daher nicht, ein vergleichbares Gefühl von  "das soll nicht meine Zukunft sein" zu erzeugen. Man kann bestenfalls ein shadowrunniges Gefühl erzeugen (also in dem mit Cyberpunkkulissen verzierten Setting zu rocken). Cyberpunk ist aber ein Protest gegen "diese Zukunft", ein aktiver Kampf dagegen.

Deshalb geht Cyberpunk in Fantasy nicht. Shadowrun in Low-/Steam-/Mittelaltertech geht aber, und wenn dir das reicht...
Titel: Re: Kann man Cyberpunk in Fantasy übertragen?
Beitrag von: Grummelstein am 17.02.2015 | 16:35
Das klingt für mich nach Dark Sun.
Klingt für mich auch etwas nach Eberron.
Titel: Re: Kann man Cyberpunk in Fantasy übertragen?
Beitrag von: Ludovico am 17.02.2015 | 16:35
Macht Warhammer 40k nicht exakt das?
Titel: Re: Kann man Cyberpunk in Fantasy übertragen?
Beitrag von: Infernal Teddy am 17.02.2015 | 16:40
Die einfachste Lösung ist natürlich Steampunk nehmen, und das hübsch-verklärende, victorianaistische rauszunehmen, und dafür ein Kilo Dickens und ein Kilo Futureshock (Welche ja hier auch durch den massiven Umbroch zu rechtfertigen ist) reinzumischen.
Titel: Re: Kann man Cyberpunk in Fantasy übertragen?
Beitrag von: KWÜTEG GRÄÜWÖLF am 17.02.2015 | 17:09
In "Thief" (dem PC-Spiel) gab es doch auch so eine Atmosphäre - SteamGothic, Runs, geheimnisvolle unzuverlässige Auftraggeber, Überwindung von ausgeklügelten Sicherheitsbereichen per spezialisierter Ausrüstung und in der Gosse erlerntem Instinkt...
Titel: Re: Kann man Cyberpunk in Fantasy übertragen?
Beitrag von: GustavGuns am 17.02.2015 | 17:11
Für mich dreht sich Cyberpunk immer stark um diese transhumanistische Kiste, die in Fantasy wohl eher schlecht aufgehoben ist. Ebenso die ganze Netzwerk-Kiste, die ja auch stark damit verknüpft ist.

Mit allem anderen sehe ich kein Problem.
Titel: Re: Kann man Cyberpunk in Fantasy übertragen?
Beitrag von: scrandy am 17.02.2015 | 18:38
In "Thief" (dem PC-Spiel) gab es doch auch so eine Atmosphäre - SteamGothic, Runs, geheimnisvolle unzuverlässige Auftraggeber, Überwindung von ausgeklügelten Sicherheitsbereichen per spezialisierter Ausrüstung und in der Gosse erlerntem Instinkt...
Ja, ich glaube, es gibt da auch ein Rollenspiel, dass dieses Spielgefühl als P&P umsetzt. [emoji6]
Titel: Re: Kann man Cyberpunk in Fantasy übertragen?
Beitrag von: Eulenspiegel am 17.02.2015 | 19:08
@ GustavGuns
Hmm, Transhumanismus habe ich in Cyberpunk eher wenig war genommen. Klar, es gibt KIs. Aber inwiefern diese menschlich ist oder nicht, wird eher selten thematisiert.

Nichtsdestotrotz kann man transhumanistische Ideen auch sehr gut ins Fantasy-Genre übertragen:
Es gibt dort Chimären, Elementare, Dschinne, Dämonen, Golems, Geister/Gespenster, Lichs, Vampire, Werwölfe etc.

Auch hier stellt sich die Frage, inwiefern diese Wesen menschlich sind und ob man ihnen Menschenrechte zugestehen sollte.
- Chimären wären das Fantasy Äquivalent zu Uplifts.
- Golems entsprechen Robotern
- Und Dämonen haben vom Feeling her häufig etwas von einer KI: Hochintelligent und immateriell.

Darüber hinaus noch viele Wesenheiten, die keine Entsprechung im SF-Setting haben, sich aber dennoch sehr gut für transhumanistische Überlegungen anbieten: Elementare, Dschinne, Geister/Gespenster, Lichs, Vampire, Werwölfe etc.

Cyberware:
Hier kann man magische Artefakte nehmen, die mit den Körper des Anwenders verschmelzen und diesen langsam verändern. (Zum Beispiel die Zeichen aus der DSA-Kampagne "Die 7 Gezeichneten".)

Gen-Manipulation:
Hier kann man Zauber&Rituale nehmen, die den Körper verändern bzw. Eigenschaften erhöhen.
Zum Beispiel Zauber, die dir permanent Flügel oder Kiemen wachsen lassen.

Oder auch ein Ritual, das dich in einen Lich verwandelt. Oder ein Artefakt wie das Bildnis des Dorian Gray (http://de.wikipedia.org/wiki/Das_Bildnis_des_Dorian_Gray).

Auch hier stellst sich die Frage: Wie lange bleibt der Mensch noch ein Mensch? Was zeichnet den Menschen aus? Und wann hört der Mensch auf, ein Mensch zu sein?

Als Setting würde sich eine Magokratie anbieten:
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: Kann man Cyberpunk in Fantasy übertragen?
Beitrag von: Klingenbrecher am 17.02.2015 | 20:18
Hier kommt die pure begeisterung für deinen Thread. Mir gefällt das so gut ich glaube dazu werde ich was Leiten müssen.  :d

Weltenvorschlag

Du brauchst mindestens 4 Große Gilden diese bestehen dann aus verschiedenen Häusern. Was bieten diese Gilden und was machen die Häuser?

Gilde 1 "Die Vereinigung der Sturmsprecher"

Magische Sprüche und Schirftrollen. Die Häuser sind immer dran immer stärkere Zauber zu weben. Verbrauchen ohne Rücksicht die magischen Ressourcen der Welt was so ähnlich ist wie Raubbau.

Der Punk zu der Gilde

Jedes Spirituellevolk wird diese ruchlose Forschung nicht billigen daher werden sich hier dann ersten Manaterroristen erheben um das zu unterbinden. Natürlich werden auch die anderen 3 großen Gilden alles versuchen um ein vorranschreiten zu verhindern vielleicht auch aus Ökoschutz oder einfach aus Wirtschaftlichengründen.

Gilde 2 "Spaten und Hammer"

Handwerker, Baumeister Landvermesser. Hier liegt auch der Ton im Raubbau wenn auch im Deckmantel Lebensraum für die Bewohner der Welt zu schaffen.

Der Punk zu der Gilde

Lebensraum auf kosten der Natur, Heiligen Orten oder gar tierischen Lebensraum. Hier sehe ich das potential von Schamanischenkriegern, die ihre heiligen Orte verlieren damit die nächste prächtige Stadt gebaut werden kann, ihre Waffen zu ziehen. Gilde 1 wird auch stark gegen diese Gilde vorgehen um ihren Magiefluss zu sichern.

Gilde 3 "Die Wunderweber"

Diese Gilde hat sich darauf spezialsiert Wesen aus anderen realitäten zu beschwören und nutzt diese als Antrieb für ihre magischen Wunderwaffen. Sie produzieren die cyberware-ähnlichen magischen Gegenstände und bringen sie für viel Gold unter das Volk. Der Preis für die annehmlichkeiten die diese Wunderwerke bringen sind aber hoch. Durch den genozid der in anderen realitäten Verursacht wird beginnen sich langsam fremde Mächte gegen die Welt der Spielercharaktere zu erheben.

Der Punk zu der Gilde

Unlängst ist es bekannt was diese Gilde mit Beschworenen Kreaturen macht jedoch ist die Verlockung groß. Wer ein Bein verloren hat begrüßt das neue Körperteil geschaffen aus magischen Stahl und den unsterblichen Überresten unwirklicher beschworenen Kreaturen. Jedoch gibt es auch Bewohner der Welt den es nicht egal ist was von dieser Gilde betrieben wird und es dürfte klar sein das alle 3 groß Gilden alles unternehmen um diese Gilde im Dreck liegen zu sehen.

Gilde 4 "Die Dampfkessel"

Diese Gilde ist durch den Bau von Schiffen sowie anderen Fortbewegungsmitteln reich geworden. Sie gieren danach mit ihren Dampfmaschienen ebenfalls einen so großen Erfolg zu erreichen wie die Wunderweber. Jedoch sind ihre Cyberware-ähnlichen Gegenstände sehr klobig und langsam. Ihre Golems sind hingegen immer noch der Kriegsverkaufsknaller.

Der Punk zu der Gilde

Luftverschmutzung, Raubbau in den Mienen sowie das starke roden von Wäldern. Niemand mag im Winter frieren dies jedoch stört die Gilde nicht und treibt den Holzpreis in die Höhe. Dazu sind sie am Dryaden und Baumhirten sterben schuld.

Eine sterbende Welt mit breitem Grinsen

Die groß Gilden brachten den Völkern einen gewissen wohlstand...solange das Gold reicht. Derweil gibt es in den überfüllten Städten nur noch die Ober- und Unterschicht. Die Adligen schauen auf die Armen herab und nutzen sie wie Vieh. Die Armen kämpfen in den dunklen Gassen um ihr Überleben und greifen nach jeder Möglichkeit einen vollen Magen zu haben..wenn auch nur für einen Tag.
Wachen gibt es nur bei den Reichen der Rest versinkt in Anarchie und Chaos. Jenes Chaos wird von den Adligen genutzt um Seelen zu kaschen um ihre miesen dunkeln Pläne auszuführen um zb. das Ansehen eines anderen Hauses zu schaden. Einige Goldstücke werden schon verlockend wenn der Magen knurrt oder der Winter sich nähert und deine Familie droht zu erfrieren. Selbst wenn du kein Freund davon bist, das irgendwelche Wesen aus anderen Realitäten abgeschlachtet werden wie Tiere, nimmst du einen Handel von einem der Gildenhäuser der Wunderweber an, um deinen Vater einen neuen Arm schenken zu können, damit ihr wieder das Feld bestellen könnt. Diese Welt hält den Wohlstand bereit jedoch ...nicht für jeden. Selbst wenn du an Macht gewonnen hast. Du schwimmst in Gold und Wunderweber Spielzeug...Spielzeug das aus schreien sowie feinstofflichen Blut gewonnen wurde. Wie lange wird die andere Realität dies dulden?

Hier finde ich mal ein Ende.

Für mich persönlich hätte Fantasypunk tatsächlich potential.
Titel: Re: Kann man Cyberpunk in Fantasy übertragen?
Beitrag von: Infernal Teddy am 17.02.2015 | 20:26
Wenn man die transhumane Schiene fahren will - wie wäre es, wenn die typischen Fantasyrassen nicht viel älter sind als der Mensch, sondern magisch gezüchtete Ableger der Menschheit sind? Elfen als "Superintelligenzen", Zwerge als "Handwerksmenschen", orks als außer kontrolle geratene "Sklavenmenschen"?
Titel: Re: Kann man Cyberpunk in Fantasy übertragen?
Beitrag von: YY am 17.02.2015 | 21:10
Zur Eingangsfrage:

Klar, natürlich kann man das übertragen.
Wenn man den gewollten Endpunkt genau kennt, muss man nur die entsprechenden Rahmenbedingungen schaffen.

Manapunk, Jadepunk, Runepunk und wie sie alle heißen sind ja keine gänzlich neuen Ideen.
Es muss einem nur klar sein, dass das eine reine Ästhetikfrage ist und da ansonsten nur die Kulissen ausgetauscht werden.
Großartig andere Inhalte kann man damit nicht abbilden und wesentlich andere Problemstellungen aufwerfen auch nicht.

Wer mit Chrom und Knarren nicht warm wird, fühlt sich bei so was ggf. eher zu Hause.
Ich würde aber nicht darauf setzen, denn die Atmosphäre muss ja weitgehend gleich sein.

Für mich ist ein starkes Element von Cyberpunk der "Futureshock", also die Überforderung der Menschen mit dem abrupten Wandel ihrer Lebensbedingungen. Das geht meines Erachtens in dem klassischen Near-Future-Setting besonders gut, weil man auf die Lebenswirklichkeit der Leser/Spieler zurückgreifen kann und die Entfremdung am Exempel statuieren kann.

Einerseits: ja, richtig wirklich echter Cyberpunk (tm) geht nur, wenn die Spieler wenigstens ein bisschen Future Shock selbst kennen.

Andererseits hat der Begriff für die jüngere Generation seine Bedeutung weitgehend verloren, weil die gar keinen anderen Zustand kennt als blindlings Richtung Zukunft geschossen zu werden.
Die zugehörigen grundsätzlichen Probleme sind immer noch da, aber die Ebene des emotionalen Unwohlseins/Widerstandes fällt großteils weg.

Leute, die nicht so langsam die ersten grauen Haare kriegen, kriegst du mit Future Shock sowieso nicht mehr.
Die haben den allergrößten Teil ihres Lebens mit längst eingetretenen Elementen jener Welt verbracht, die Cyberpunk so abgelehnt hat; dementsprechend wissen sie gar nicht, was Future Shock in dem Kontext bedeuten soll und müssen CP ohnehin erst mal aus zweiter Hand kennenlernen.

Dann reduziert sich das Ganze - wie oben schon gesagt - auf reine Ästhetik.

Macht Warhammer 40k nicht exakt das?

MMn nicht, nein.
40K ist gar kein "-punk" und transportiert keine Cyberpunk-Elemente in ein klassisches Fantasysetting.

Es ist "Science Fantasy", aber das ist schon noch eine deutlich andere Baustelle.