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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Spielleiterthemen => Thema gestartet von: 8t88 am 12.02.2004 | 20:57
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Tja, ich hab hier ein paar fragen/Sachen zu klären.
Alle Leute aus der Liquid-Runde, bitte auch mal hier reingucken, und lesen, wäre für mich als SL sehr wichtig, danke! :)
Also, auf dem Treffen habe ich etwa 5 meiner insgesamt etwa 280 Würfelwürfe ehrlich gewürfelt.
Den Rest habe ich, genauso wie einige Successlevel nach eigenem Gutdünken hingebogen...
Ist das irgendwem von euch aufgefallen/hat es auch gestört/stört euch das jetzt?
Wie steht ihr dazu, wenn der SL an den Würfeln dreht, und Ergebnisse einfach ignoriert?
Macht ihr das auch?
Was sind die vor und nachteile?
Jetzt wo ihr das wisst, ist da irgendwas weg?
Oder habt ihr angst, dass ihr nichtmal durch würfelglück überleben könnt, weil der SL eh alles in der hand hält?
Oder fürchtet ihr keinen Tot, da ihr dem SL der "schummelt" nicht zutraut, dass er euch sterben lässt, weil es ja dann einfach seine entscheidung war (und "sowas macht man ja nicht").
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Ich denke, fast jeder, der schon etwas länger SL ist, wird Würfelwürfe in manchen Situationen "hinbiegen". Z.B. um einen höheren dramaturgischen Effekt zu erzielen, oder den Tod eines Charakters bei einem kleinen Scharmützel zu verhindern, und und und
Ich tue es auch und halte es für völlig normal.
Man sollte nur aufpassen, dass man es den Spielern zu oft auf die Nase bindet und sie immer durch "schummeln" überleben und gewinnen lässt. Sonst führt das zu einer stark erhöhten Selbstüberschätzung ::)
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Ich sehe das wie Soul Reaver, ein SL muss ab und zu "schummeln" um die Spannung zu erhalten, und all zu blöde Unglückswürfe nicht das ganze Spiel versauen zu lassen.
Aber 275 von 280 Würfen verbiegen??
In diesem Fall stimmt m.E. etwas mit dem Schwierigkeitsgrad der Kampagne nicht, oder das System ist für`n *****
Wenn ich so oft "schummeln" muss, dann darf ich es entweder niemals meinen Spielern sagen, oder ich muss ehrlich zu mir selbst sein, und den Schwierigkeitsgrad oder das System wechseln.
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Ich wohl der schlechteste SL den diese Welt kennt!!!!
Meine storys sind entweder mindesten Welt umspannend, manchmal das Universum aber meisten müssen Dimensionen dran glauben. Aber genug von mir.
Es ist meiner Meinung nach fölig OK wenn man ein bischen Schummelt. Auch Würferl können sich irren und als SL ist die Aufgebe diese Fählungen richtig zu stellen.
Es gibt aber auch Spieler die so dumm sind das man das nicht tun sollte!! Meistens sind das Leute die Auf die Frage "Was mangst du?"
Die Antwort geben:" Waffen"
Man sagt:" Etwas genauer bitte."
"Große waffen!"
Naturlich ist das eine grobe Veralgemeinerung die nicht auf alle zutrifft! Aufalle fälle ist es besser solch leute einmal sterben zu lassen. So grausam das klingt.
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Mir ist nichts aufgefallen (okay, als der Würfelbecher zum Einsatz kam, habe ich mich schon gefragt...) Na ja, wenn man das System kaum kennt, kann man auch nicht wirklich merken, wenn der SL mogelt, oder?
Ich mache das auch, und zwar ganz offen. Meine Spieler sollen ruhig sehen, wann und wie ich die Regeln und Würfel ignoriere. Ich finde das nur fair. Ich mache es meistens in folgenden Situationen:
1. Es kommt nicht wirklich darauf an, ist aber viel stylisher, wenn man sich nicht an die Regeln hält.
2. Ein Spieler hat so viel Pech, dass es auf keine Kuhhaut geht. Dann sage ich: "Verdammt nochmal, du würfelst jetzt so lange, bis du es geschafft hast!"
3. Ich würfle wie ein junger Gott und der SC ist gleich tot.
4. Bei Anwendung der Regeln würde es zu einem echten Antiklimax kommen (also einem, den man nicht in eine neue Herausforderung verwandeln kann) und (wichtig) die Würfel sind Schuld und nicht die Spieler. (Punkt 3 ist ein Unterfall, bzw. dort schummle ich "präventiv"...)
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@Lord Verminaard
Alles Punkte bei denen ich auch Mögle.
Aber ich als Spieler würds nicht Wissen wollen.
Gerade bei Punkt 3 erschafft man dadurch eine art "Schuld" beim Spieler.
Ich liebe es als Spieler und als SL, wenn man seinem Würfelergebnis entgegenfiebert, wenn der SL mir dann ganz offen sagt, das ist zwar nicht geschafft, aber da ich will, das Du das schaffst hast du es jetzt auch geschafft, wäre das Erfolgserlebnis gleich null.
In einer anderen Situation würde ich mich dann vieleicht fragen, er lässt mich doch auch sonst einiges schaffen, warum hat er mich das denn jetzt nicht schaffen lassen?
Jeder Spielr sollte m.E. wissen, ob der SL sich strikt an die Regeln hält, oder ob er sie auch mal biegt, aber explizit in der entrsprechenden Situation drauf hinweisen, das jetzt die Regeln gebogen werden finde ich nicht sehr gut.
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Richtig, wenn man schon schummelt, dann doch bitte nicht so öffentlich. Immer geheim, dann werden die Spieler auch nur langsam misstrauisch. Und wenn, dann kannst du ihnen ja hin und wieder beweisen, dass nicht alles Glück der Welt auf Seiten der Chars ist ::)
Neulich bei uns in der Runde hatte der ein Char verdächtig viel Glück.
System war D&D, er floh und es wurde ein Pfeil auf ihn abgefeuert, der ihn wegen seiner geschrumpften HP umgehauen hätte, so dass er wieder in Gefangenschaft gerieten wäre. Der Pfeil traf nicht, und ein Spieler lies sich zu einem Kommentar über mögliches Schummeln hinreissen. Der Sl hob darauf den Schirm, und der W20 zeigte ein so schlechtes Ergebnis, dass es au jeden Fall kein Treffer war.
Durch solche Zufälle und gelegentliches In-die-Schranken-weisen der Caraktere ist der Spielleiter auch bei öfterer Mogelei auf der sicheren Seite :)
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Immer geheim, dann werden die Spieler auch nur langsam misstrauisch.
*ggg* Ich spiele mit dieser Runde ca. seit 1995... Irgendwann sind sie mir halt auf die Schliche gekommen... ;)
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Ich glaube wird sind uns einig, dass man schon mal schummeln kann, wenn die Würfel die ganze Kampagne ruinieren oder einen Spieler allzu entmutigen würden.
Aber ich persönlich schummele nur in außerordentlichen Notfällen. Geht ein SC hops, ist es halt nunmal so. Es sei denn, er ist für den Weitergang der Kampagne entscheidend oder die Situation ist nur noch unfair.
Hat man aber die Kämpfe genau dosiert, kommt man glücklicherweise nicht so oft in die Verlegenheit. Aber die offenen Würfel des Spielers nicht werten? Ne, die sind fix. Ich verändere dann eben den geheimen Wurf, dass geht eigentlich immer. V.a. muss man halt das Resultat aller Würfe geheim halten bis alles fix ist. Nicht sagen "Er trifft Dich mit voller Wucht am Hals. Du fühlst, wie das Blut herausspritzt!" --- "Aber so schlimm ist es doch nicht. Du bleibst stehen und die Blutung stoppt."... ;D
Übrigens habe ich mal eine sehr tolle Kampagne gespielt, die von einem unglaublichen Würfelergebnis ausgelöst wurde. Da ritt der verhasste Grundbesitzer vorbei und die Menge grummelte. Da dachte sich ein SC: "Wenn ich jetzt einen Stein werfe, was macht das schon...". Nur leider traf er genau am Kopf und der Grundbesitzer-NSC vermasselte alle Würfe und brach sich das Genick beim Fallen vom Pferd. Resultat: eine höchst vergnügliche Verfolgungsjagd nach den SCs über mehr als ein dutzend Sitzungen. Wie ihr Euch vorstellen könnt für mich als SL die reinste Freude. ;D
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Wenns sich vermeiden lässt fang ich erst gar nicht mit dem Würfeln an. Erstens kennen meine Spieler die Wertedern NSC nicht genau, und außerdem kann man die Spieler (ohne Würfeln) so in die Atmosphäre zwingen, dass sie es gar nicht richtig mitbekommen, wenn sich keine Würfel im Spiel befinden.
Vor allem bei obengenannter Flucht funktioniert das sicher gut (wenn der Pfeil den SC etwas bedroht hat, kann er sich immer noch vibrierend und gerade neben der Schläte des Chars in die Holzwand bohren)
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Hmmm... also grundsätzlich gesagt:
Dass ich auf dem Treffen kaum "gewürfelt" habe, lag nicht am schlechten System oder so, sondern an meiner Einschätzung der Notwendigkeit für diesen Spielstil, den wir da hatten.
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Ich würfle nur aus Gründen
- ich will meine Spieler verwirren
Gruppe geht den Gang entlang. SL würfelt... "OK #fieses grinsen# Ihr geht den Gang entlang"
- ich brauche ein zufälliges Ergebnis, als grobe, spontane Richtlinie (wenn ich zum Beispiel nach der Körpergröße eines total uwichtigen NSCs gefragt werde)
- Für die Show (beim Kampf)
Je brenzliger es für die Gruppe wird, desto extremer mogle ich. Ich glaube, dass ich etwa die Hälfte bis drei Viertel meiner Würfelergebnisse modifiziere.
Aber das liegt daran, dass die Story im Vordergrund stehen muss, nicht der Würfel
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§1: Spielspaß geht vor Regeltreue!
§2: Der Spielleiter hat immer recht.
Ganz einfach.
Warum sollte man sich aufregen, nur weil ein Spielleiter einem einen genialen Abend bereitet aber dafür "schummeln" muss?
Wie Fredi so schön sagte:
Regeln bieten primär die Grundlage dafür, was in die gemeinsame "Spielrealität" übernommen wird.
Also eigentlich sind sie nur dazu da, zu steuern, wessen Aussagen bzw. Ideen tatsächlich passieren (in der Vorstellung).
Wenn die Spielrealität also durch einen Konsens (Akzeptanz dessen, was der Spielleiter definiert) entsteht, sind weitere Regeln (und auch Würfeln) überflüssig.
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I ch handhabe es wie Asdrubael und meine Spieler wissen es. Oder besser gesagt, sie verlangen es von mir. ;)
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-ich will meine Spieler verwirren
Gruppe geht den Gang entlang. SL würfelt... "OK #fieses grinsen# Ihr geht den Gang entlang"
Ohja, natürlich, wie konnte ich das vergessen *fiesgrins*
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So, dann werd ich auch mal meinen Senf dazugeben. ;D
Ich bin der Meinung, dass ein SL garnicht schummeln kann.
Warum?
Ganz einfach. Wie der Name schon sagt ist er der Spielleiter. Er leitet das Spiel und ist auch derjenige, der entscheidet, ob und wie Aktionen der Spieler funktionieren.
Regeln sind meiner Meinung nach nur da, um dem SL zu helfen die Aktionen der Spieler zu regeln, aber sollten die Regeln dumm sein (oder die Würfel ;)), dann sollte der Spielleiter sie jederzeit ändern.
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Naja, also auch wenn jeder SL mal schummelt, wenn's passt, allzu extrem möchte ich das nicht haben. Sonst bin ich irgendwann an dem Punkt, wo mir die SL genausogut eine Geschichte erzählen könnte.
Die SL hat ohnehin die Welt und die NSCs in der Hand, es sollte nicht nötig sein obendrein auch noch zu schummeln.
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Also es wäre beileibe nicht so, dass ich nicht den einen oder anderen Wurf biegen würde, aber meistens ist das nciht der Fall.
Bei einem One-shot wie aufm Treffen kann man das auch ruhig etwas exzessiver betreiben, aber wenn der SL in einer Kampagne permanent soviel "schummelt" wie 8t würde ich schnell die Lust verlieren.
Wenn man das permanent macht, wozu dann überhaupt noch Regeln?
Und es würde mir schon ziemlich sauer aufstoßen, wenn ich mitbekommen würde, dass einige stylische Moves nicht durch Glück oder gutes Einschätzen der Modifikatoren für einen Wurf, sondern durch SL Mogelei entstanden sind.
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Mir ging es wie Lord Verminaard, als Du den Würfelbecher geschnappt hast hab ich schon kurz gegrübelt... vielleicht 0,5 Sekunden ;)
Gewürfelt wird bei mir aus ähnlichen Gründen wie beim Lord.
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Da die Würfel für mich als SL einfache Entscheidungshilfen sind, kann ich logischerweise nicht damit "schummeln". Sonst wäre ich viel zu sehr eingeschränkt, wenn ich mal wieder einen meiner lichten Momente habe. ;)
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hey, 8t88,
freu dich, ich hab eine ähnliche quote wie du 8)
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Ich schummele als SL nicht, ich passe meine Würfel an. Bei 8t88s Quote würd ich allerdings schon mal gleich die Regeln anpassen, damit ich die Würfelergebnisse nicht dauernd ignorieren muß.
Die Würfe meiner Spieler werden so genommen, wie sie sind - aber wie das Ergebnis ausfällt, liegt ja in meinem Ermessen. ("Na, das war ja kein so toller Wurf beim Bergsteigen... irgendwie hängst du jetzt und kommst nicht mehr vor oder zurück. Da wirst du wohl Hilfe brauchen...").
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Ich würfle nur aus Gründen
- ich will meine Spieler verwirren
Gruppe geht den Gang entlang. SL würfelt... "OK #fieses grinsen# Ihr geht den Gang entlang"
Welcher SL macht das nicht? ;)
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Wenn man als SL über 90% seiner Würfe hinbiegen muss, kann man auch ganz auf Regeln verzichten. Ich selber mag es, wenn mir die Würfel auch mal etwas das Ruder aus der Hand nehmen. Solange nicht ein SC absolut unverschuldet draufgeht oder die Kampagne unrettbar gekippt würde (zweitere Situation ist noch NIE vorgekommen, in 12+ Jahren RPG noch nicht), gilt mein Würfelwurf.
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hängt wie immer vom Spielstil ab,
bei meinem D&D Dungeoncrawl schummel ich fast nie, sollen die Helden doch draufgehen, ist halt ihr Risiko (außerdem ist das bei D&D auch nicht umbedingt endgültig, nur wird die evtl. Rettung kostspielig).
Bei etwas anspruchvollerm gilt dagegen:
Wenn viel Arbeit in den dem Tode nahem Charakter investiert wurde, eine Aktion eine coole Idee war oder irgendwas falsch rübergekommen ist, wird nartürlich geschummelt.
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Ich seh das wie Samael *schulterzuck*
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Hi,
es ist die heilige Pflicht des SL im Sinne der Spieler zu "schummeln".
Ich mache das immer so. Meistens ist das Würfeln eh nur Fassade und ich entscheide wie es dramaturgisch oder stimmungsmäßig wichtig bzw. sinnvoll ist. Das geht soweit, dass ich, wie gerade geschehen, eine Spielerin in einer sehr schön ausgespielten Szene dreimal habe würfeln lassen bis das gewünschte Ergebnis herauskam. Es störte keinen und war wie eine sich wiederholende Filmszene aufgebaut obwohl "gegen alle Regeln"
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Man kann auch erst einmal würfeln und dann entscheiden, was man mit dem Resultat macht.
Inspirieren die Würfel für eine ungeplante Wendung, dann nutzt man diese Chance und beginnt mit der Improvisation. Stören oder Frustrieren die Resultate ignoriert man sie.
Solange man den Spielspaß als Ziel hat, sollte man die Würfelresultate immer "zum Wohl der Story" einsetzen. Wenn man eine Idee hat verwendet man den Wurf, wenn man keine hat oder er stört ignoriert man ihn. Hauptsache es macht Spass... 8)
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Solange man den Spielspaß als Ziel hat, sollte man die Würfelresultate immer "zum Wohl der Story" einsetzen. Wenn man eine Idee hat verwendet man den Wurf, wenn man keine hat oder er stört ignoriert man ihn. Hauptsache es macht Spass... 8)
Hab die Worte nit gefunden! :D
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Natürlich ist Spaß für alle das Wichtigste....
Aber Spaß ist nun mal subjektiv!
Obwohl ich meistens leite, ist bei mir als Spieler auch die Spannung, die durch die Würfelwürfe des SL entsteht, ein wesentlicher "Spaßfaktor".
Wenn der SL mehr als ca. 10-20% der Würfelwürfe korrigiert, geht diese Spannung verloren (besonders im Kampf), da es dann nicht mehr Glück oder Pech für meinen Charakter ist, ob er getroffen wird, sondern der SL je nach Dramaturgie entscheidet - dann kann er doch auch gleich sagen, wie mein Char handelt und nicht ich - dann bekommen alle die gleiche "tolle" Story garantiert (ok, ist jetzt etwass übertrieben ;) )...
Als SL handhabe ich das ganze nach folgenden Aspekten:
1. Prüfen, ob überhaupt gewürfelt werden muß (steht die Aktion des Chars von der Schwierigkeit her deutlich unter seinen Fähigkeiten/Attributen etc ? Ich hasse "Würfel mal, Du kannst ja immer noch patzen..."-Aussagen)
2. Prüfen, ob akute Lebensgefahr für einen Char besteht und ob der Char dies selbst - trotz entsprechender Hinweise - verschuldet hat. Trifft beides zu, wird nicht nur nicht geschummelt, sondern auch öffentlich gewürfelt!
3. Ansonsten geheim würfeln und Ergebnis nur modifizieren, wenn der Char bisher (bei den vorangegangen Würfeln gleicher Art) unheimliches Glück/Pech gehabt hat, um etwas Dramaturgie hineinzubringen.
Insgesamt hängt das ganze immer vom System (bei mir hauptsächlich Midgard) und von den Vorlieben der Spieler ab....
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@Fanti
Gut gesagt.
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Die oben genannten Pflichten des SL treffen sicher zu, ein SL der nicht mal mogelt, um unglaubliches Glück/ Pech auszugleichen oder eine Story zu retten ist kein guter SL. Aber ich empfinde die Würfel als eine Art "Equalizer". Es gibt, genau wie im echten Leben, immer die merkwürdigesten Zufälle und Dinge, die man einfach nicht kommen sieht. Die Würfelergebnisse sind nunmal ein wesentliches Element der meisten Rollenspiele, und ich denke, ein Spielleiter muß auch authentisch sein. Sich alles zurechtbiegen ist doch auch für den SL langweilig, dann kann man auf das Zufallselement gleich ganz verzichten. Man sollt darauf achten, die Erfolgschancen der Spieler angemessen zu modifizieren (das fördert auch die Innovativität am Tisch), und bereit sein, einmal die geplante Story umzuschmeissen und sich auf die überraschenden Entwicklungen einzulassen. Wenn ich schummle, dann "notiere" ich mir das oft im Geiste. Leg ich einen klasse Schadenswurf bei einem unbedeutenden Scharmützel am Anfang hin, der den betroffenen SC für das Abenteuer total handicappen würde, drücke ich mal ein Auge zu, aber dafür tue ich das dann auch , wenn ein dramatischer Kampf sich als allzuleicht entpuppt, und der Bösewicht trotz toller Werte einfach mal nichts gebacken bekommt.
Ich nenne dieses Konzept etwas scherzhaft "Karma", und versuche damit, das notwenige Mogeln zu kompensieren.
Wenn die Charaktere gut sind, oder einfach Glück haben, müssen sie auch etwas davon haben, und wenn das Gegenteil der Fall ist, will ich gefälligst rauchende Köpfe und angsterfüllte Blicke sehen! >:D
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Ich spiele mal wieder des "Teufels Advokat"...
Man möge mir verzeihen. 8)
Die oben genannten Pflichten des SL treffen sicher zu, ein SL der nicht mal mogelt, um unglaubliches Glück/ Pech auszugleichen oder eine Story zu retten ist kein guter SL. Aber ich empfinde die Würfel als eine Art "Equalizer".
Es gibt, genau wie im echten Leben, immer die merkwürdigesten Zufälle und Dinge, die man einfach nicht kommen sieht.
Bis dahin Zustimmung.Die Würfelergebnisse sind nunmal ein wesentliches Element der meisten Rollenspiele, und ich denke, ein Spielleiter muß auch authentisch sein.
Es gibt würfellose Systeme. Und was hat Authenzität damit zu tun?Sich alles zurechtbiegen ist doch auch für den SL langweilig,
Muss nicht sein. Ich kenne viele Spielleiter, die gern ihre Story erzählen.
Die Story ist der Rahmen und die Spielercharaktere ein bestandteil.
Ich kenne auch viele Spieler, die damit zufrieden sind, weil sie wissen, dass die Story sehr genial sein wird...
Daher: Kann sein, muss aber nicht sein.
dann kann man auf das Zufallselement gleich ganz verzichten.
Es gibt Systeme, die dieses tun.
Man sollt darauf achten, die Erfolgschancen der Spieler angemessen zu modifizieren (das fördert auch die Innovativität am Tisch), und bereit sein, einmal die geplante Story umzuschmeissen
Auch hier wieder: Kann, muss nicht.
Ich gebe Dir Recht, aber es gibt garantiert viele, die das nicht tun. 8)
und sich auf die überraschenden Entwicklungen einzulassen.
*snip*
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@ Boba
Authentisch zu sein bedeutet z.B., daß die Spieler nicht automatisch gegen den "Big Boss" gewinnen. Sie kriegen Infos, können sich vorbereiten usw. . Wenn dann der Showdown kommt, und die Spieler nichts getan haben, um ihre Chancen gut zu gestalten oder einfach totales Pech haben, und trotzdem gewinnen, ist das nicht authentisch. Dadurch wird der Oberbösewicht, der vorher soviel Ärger gemacht und ganze Welten unterjocht hat (ich übertreibe) zu einem aufgeblasenen Mehlsack! Und man fragt sich: wie konnte so eine Lusche das alles hinkriegen. Sowas meine ich mit "authentisch"!
Na klar kenne ich würfellose Systeme, sind auch schön und gut, aber die meisten Systeme sind nunmal mit, und da sind sie schliesslich ein wesentlicher Bestandteil, oder? Ist wohl ne Geschmacksfrage, aber fast alle spieler, die ich erlebt habe (und das waren einige) wollen würfeln, und wenn sie rauskriegen würden, dass das ganze nur eine Farce ist, wären sie ganz schön sauer und enttäuscht.
Und ich will jetzt nicht "Dann sorgt man halt dafür, dass sie es nicht rauskriegen" lesen! Du weisst genau, was ich meine, Teufels Advokat!!! :-*
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Authentisch zu sein bedeutet z.B., daß die Spieler nicht automatisch gegen den "Big Boss" gewinnen. Sie kriegen Infos, können sich vorbereiten usw. . Wenn dann der Showdown kommt, und die Spieler nichts getan haben, um ihre Chancen gut zu gestalten oder einfach totales Pech haben, und trotzdem gewinnen, ist das nicht authentisch.
Hmmm wenn sie aber höllisch gut würfeln, müsste man bereit sein, die Story so geschehen zu lassen, wie die Würfel es gerade entschieden haben.
Oder ist das jetzt die Ausnahme der Regel?
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Naja die meisten wuerfe sind bei mir ehh nur dazu da wie gut etwas klappt (es behindert ja nur wenn jeder in der Gruppe 10 mal nach nem Geheimgang sucht von dem sie wissen das er da ist, also macht einer nen Wurf und danach gehe ich wie lang er braucht....) (oder wie stark es daneben geht). Da ich das bei den SC, so mache gilt das fuer die NSC's um so mehr.
In gewisser weise setze ich mich so ueber die Regeln hinnweg.
Ausnahme sind Kaempfe. Diese werden offen ausgewuerfelt.
Und wichtig noch die Glueckswuerfel: Wie gut ist denn das essen oder wie gros der NSC......
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@ Boba
Authentisch zu sein bedeutet z.B., daß die Spieler nicht automatisch gegen den "Big Boss" gewinnen. Sie kriegen Infos, können sich vorbereiten usw. . Wenn dann der Showdown kommt, und die Spieler nichts getan haben, um ihre Chancen gut zu gestalten oder einfach totales Pech haben, und trotzdem gewinnen, ist das nicht authentisch. Dadurch wird der Oberbösewicht, der vorher soviel Ärger gemacht und ganze Welten unterjocht hat (ich übertreibe) zu einem aufgeblasen Mehlsack! Und man fragt sich: wie konnte so eine Lusche das alles hinkriegen. Sowas meine ich mit "authentisch"!
Oder eben andersherum: Auch wenn man eigentlich vorhatte den Gegner noch weiter zu verwenden und den Spielern ist das Glück hold ist das eben Schicksal...
Wenn die Spieler einen Geheimgang finden müssen damit das Abenteuer weitergeht werden sie ihn finden... Gibt es um den Eingang herum ein Labyrinth wird für das Entdecken gewürfelt und im Falle eines Mißerfolges stolpern sie zunächst durch das Labyrinth bevor sie den Eingang finden dürfen. Gibt es den Geheimgang und den langen und gefährlichen Weg finden sie den Eingang nur bei gelungenen Würfen...
Wenn ich als SL alle Würfe modifizieren würde hätten die Spieler ja auch keine Möglichkeit mehr meinen Plot zu kippen! (Im positive Sinn) Und das wäre doch schade...
Und auch was das überleben der Charaktere angeht ist ein Patzer beim KO-Wurf immernoch ein Patzer. Aber wenns eben nur Würflepech war geschieht schon etwas zur Rettung... Und sei es etwas richtig Klischeehaftes.
Nicht mißverstehen! Wenn ich nicht weiß das der SL schummelt ist das in Ordnung! Und auch wenn ich es weiß lebe ich damit! Aber das nimmt mir nicht nur die Möglichkeit etwas tolles durch puren Zufall zu erlangen, sondern auch etwas immens tragisches durch puren Zufall zu erleiden. Und das fände ich schade! Deshalb schummle ich als SL äußerst selten!
@ Boba
Systeme ohne würfeln: Wenn ich mich darauf einlasse ist das in Ordnung, doch wenn im System gewürfelt wird sollte das imo auch geschehen! Und nicht nur zum Zwecke eines Alibis... Ich schätze diesen Zufallsfaktor sehr!
Coyote
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Hm. Ich mogle zünftig!
Kenne ich ein System aber noch nicht so sehr, dann lasse ich mich ein bischen von den Würfeln leiten - schliesslich kann man nicht immer alle Parameter im Vorfeld im Griff haben, sodass man Praxis braucht um Powerlevel der SC und NSC einschätzen zu können.
Ich würfle also nur solange, wie ich brauche um so zu mogeln, dass es die Spieler nicht mehr merken.
Zum Thema Authentizität:
Wenn das System authentisch rüberkommen soll, man also sowas wie "echtes D&D" spielen will (so es das denn überhaupt gibt - philosophische Frage) dann hat man sich an die Würfelergebnisse zu halten. Gerade bei D&D ist das vielen Spielern wichtig, auch wenn weder die SC noch die Story dabei vorankommen.
Wenn aber die Story authentisch sein soll, dann lässt sich eben kein Obermotz durch einen glücklichen Steinwurf killen, und der berühmte Showdown ist dann weder mit Pech verloren sondern mit Glück gewonnen - der SL sorgt dann dafür, dass die Leistung der Spieler belohnt wird. Kreativität im Kampf, Taktik und zuvor gerettete Bundesgenossen entscheiden dann über Sieg oder Niederlage.
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Ich bescheisse nicht als Spielleiter- ich sorge dafür, dass sich eine Story angemesen entwickelt und die Dramaturgie stimmt.
Kennt ihr einen Theaterintendeanten oder Filmregisseur, der ausürfelt wie Nebenrolle A auf Protagonist B reagiert oder ob Schurke der Stormtrooper-Klasse C jetzt Held der Story D entdeckt?
Me neither.
Ich hasse es, wenn irgndwer von "Spieleiterwillkür" faselt. Ist ein gutes Zeichen dafür, dass in der Spielrunde kein Vertrauen herrscht (und ich will den Leuten, mit denen ich spiele, vertrauen können- zu Mindest das) und das die Spieler davon ausgehen, dass der Spieler sie betrügt.
Eine sehr unerwachsene Einstellung, wie ich finde.
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Kennt ihr einen Theaterintendeanten oder Filmregisseur, der ausürfelt wie Nebenrolle A auf Protagonist B reagiert
Und genau deshalb würfele ich als SL manchmal nicht. Sonder lass es passieren, wie es gerade am besten passt. ;)
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Ich denke, wenn sich Spieler und SL geeinigt haben, ein würfelloses System, welches auf ein Zufallselement verzichtet, zu spielen, dann ist das in Ordnung.
Wenn die Spieler aber ein Würfel-RPG spielen wollen (oder ein RPG mit anderen Zufallselementen) dann sollte der SL ihnen auch den Gefallen tun und echt würfeln.
Ich habe früher auch den SL-Schirm benutzt um zu schummeln, was das Zeug hält. Mittlerweile finde ich es aber
a) ehrlicher für die Spieler
b) spannender für mich selber, wenn ich echt würfel und
c) spannender für die Spieler, wenn sie glauben, dass ich echt würfel.
Klar muss jeder SL für sich selber entscheiden, ob er schummelt (und wenn ja, ob er es seinen Spielern sagt >;D).
Aber ich finde, man sollte zumindest beides mal ausprobiert haben.
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Ich sage ja auch nichts dagegen, wenn man mal Würfe modifiziert oder ignoriert, falls das für den Storyverlauf notwendig ist. Aber wenn ich einen Regisseur wollte (und damit ein Drehbuch, dessen Ende schon feststeht und in dem es genau genommen keine Überraschungen gibt) wäre ich Schauspieler geworden...
Wenn der SL also alle Würfe oder die meisten Würfe bestimmt oder ignoriert (ich will 'schummeln' als Begriff mal vermeiden) nimmt er mir und sich die Chance etwas überraschendes zu erleben (hier vermeide ich jetzt den Begriff 'betrügen'). Alles steht fest und nichts ist dem Zufall überlassen. Oder zumindest könnte (im Falle eines SL der manchmal 'schummelt') jedes scheinbar zufällige Ereignis einen gelenkten Hintergrund haben. Das würde mich definitv sehr enttäuschen...
Und natürlich frage ich mich in so einer Situation: Warum soll ich denn dann würfeln? Warum bestimme ich nicht die Ergebnisse der Aktionen meines Charakters genauso? Warum sollte ich den gerade erwürfelten kritischen Patzer werten, wenn er mir Storytechnisch nicht in den Kram passt? Warum sollte mein Schlag nicht getroffen haben?
Die Würfel repräsentieren für mich bei CHarakter- oder NSC-Aktionen (wie Fertigkeitswürfen) den Zufallsfaktor. Selbst ein genialer Chemiker kann mal daneben hauen und eine stinkende Wolke erzeugen (oder sowas). Selbst der genialste Schwertkämpfer kann unter Umständen mal fehl schlagen. Das repräsentiert das Risiko einer Handlung und betrifft SC's und NSC's gleichermaßen. Wenn ich als SL einen NSC will, dessen Mißerfolgsrisiko sehr niedrig ist setze ich seine Werte entsprechend hoch an. Aber selbst mit übermenschlichen Werten kann es noch einen Patzer geben... Und was ist mit den SL's die selbst einen Charakter mitlaufen lassen? Sind die Würfe da auch nur Alibi? Warum überhaupt würfeln, wenn man das Ergebnis nicht anerkennt oder nur dann annimmt, wenn es einem in den Kram passt?
Hätte ich es mit einem SL zu tun, der mir sagt das er des öfteren schummelt, würde ich erwarten, daß er die Würfelei sein lässt, wenn er bereits weiß das er nur ein passendes Ergebnis annimmt. Und ich würde mich betrogen fühlen, wenn ich herausfinde das er Würfelergebnisse (unter den soeben genannten Umständen) nicht anerkannt hat. Würde ich herausfinden, daß ich lange Zeit getäuscht wurde, wäre ich ebenfalls sehr enttäuscht...
Es ist für mich eben tatsächlicher Betrug, wenn man würfelt und das Ergenis dann retuschiert. Ausnahmen können sicherlich manchmal sogar notwendig sein, aber wenn das schummeln die Regel ist sollten die entsprechenden SL's m.E. auf ein würfelloses System umsteigen!
Vielleicht gibt es eine Möglichkeit zwischen den Extremen zu balancieren, aber ich bin ziemlich sicher, daß sowas früher oder später bei Spielern wie mir für Unmut sorgt...
Ist natürlich nur mein Empfinden und jeder sollte in seinen Runden spielen wie er es für richtig hält! Aber zumindest sollte man als Dauerschummler so ehrlich zu seinen Mitspielern sein und es auch zugeben! Denn wenn die anderen glauben der SL würde die Würfe achten und der tut das eben nicht betrügt er sie definitiv.
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Ich schummle immer nach Gütdünken als SL.
Wenn die Spieler gute Aktionen hinlegen und sich rollenspielerisch mit mir auf einer Welle bewegen biege ich meine Würfelwürfe meistens hin wenn sie nicht allzu sehr aus dem Rahmen fallen.
Aber: ist euch mal aufgefallen, das die Würfel ihren eigenen Willen haben? In einer meiner Runden kam es mal vor das in einem Kampf sämtliche AT des Kampfzwergen pariert wurden und der sich tierisch darüber aufregte, von wegen Meisterwillkür und so. Er meinte das zwar nur aus Spass weil er weiß das ich so was nicht mache aber dann habe ich den nächsten Kampf offen gewürfelt. Alle AT pariert!
Und bei umsympathischen Spielern ist es noch häufiger so. Gibt es da so etwas wie ein unterbewausstes Manipulieren der Würfel? Bin sonst ein ganz ehrlicher! ;-)
Und übrigens: was tut ihr wenn die Helden sich wirklich gut im AB bewegen aber dann an eine Stelle kommen wo sie mit einem extrem unwahrscheinlichen Wurf ihr Leben verwirken und das dann eintritt?
Persönlich spiele ich mit "Schicksalspunkten" (haben die Spieler aber noch nicht herausgefunden) und die dürfen dann den Wurf wiederholen.
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Und übrigens: was tut ihr wenn die Helden sich wirklich gut im AB bewegen aber dann an eine Stelle kommen wo sie mit einem extrem unwahrscheinlichen Wurf ihr Leben verwirken und das dann eintritt?
Zwei Möglichkeiten: a) ich drehe an dem Resultat des Wurfes. Dann ist der Char eben nicht in die Lavagrube gefallen, sondern nur blöd gestolpert, hängt jetzt an seinem Fingernagel und hat sein ganzes Zeug verloren, oder b) der Char stirbt tatsächlich. Letzteres tritt nur dann ein, wenn es a) entweder dramaturgisches passt, b) es die Kontinuität der Spielwelt aufs Äußerste verletzen würde, wenn er jetzt nicht stirbt, oder c) ein anderer SC für den Wurf verantwortlich ist... ;)
Aber meistens lassen sich Ausreden einfallen, warum der Char jetzt doch nicht tot ist. "Oh, ich hab nur noch einen Hit Point und meine Parade gepatzt..." "Na Klasse. Dann braucht der Schurke dich ja gar nicht mehr umzubringen, sonder kann dich gefangen nehmen... hihihi."
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Hmmm wenn sie aber höllisch gut würfeln, müsste man bereit sein, die Story so geschehen zu lassen, wie die Würfel es gerade entschieden haben.
Oder ist das jetzt die Ausnahme der Regel?
Wenn die Spieler mich festgenagelt haben: Gratulation, hier ist ihr Preis! Ob nun durch Glück oder Innovation, wenn ich sie auf einen NSC treffen lasse, den ich noch weiter verwenden will, sie aber trotz meiner sorgfältigen Vorbereitung mir einen Strich durch den Plan machen - so be it.
In der extremen Ausnahme, dass ich das einfach nicht zulassen kann oder will, muß ich mir auf jeden Fall selber plausibel machen können, welche Fertigkeit/Ausrüstung/Helfer u.ä. der NSC jetzt gehabt hat, um es doch noch zu schaffen. Sonst schmeiß ich die story halt um. Aber falls mir was einfällt vergelte ich diesen gestohlenen Sieg meinen Spielern dann irgendwie im Lauf des Abenteuers, sie bekommen davon zwar Nichts mit, aber eine Entschädigung lasse ich ihnen zukommen - verdient ist verdient.
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*Grummel* Meine Spieler werfen mir immer schlimmstes Schummeln vor, da kommt dann vor jeder AT der Spruch
"20(Bzw. 1 bei DSA)! Stimmts? Komm schon, war doch eh klar!"
Da vergeht einem schon der Spaß, da ich 95% meiner Würfel erlich auswürfle!
~;D *fühlt sich hier wie der Depp*
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Dem kannst du doch aber durch offenes Würfeln entgegen treten. Lass es sie halt sehen...
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Ich würfel als SL grundsätzlich offen und biege nix hin.
Wenn ein Spieler etwas nicht geschafft hat, dann habe ich das Würfelergebnis manchmal nicht gesehen. Mehr als eine 2te Chance gibt es aber nicht. Dann muß ich den Plott eben abändern, was ich eh ständig tu.
Ich finde es wichtig, das meine Spieler auch mal etwas nicht schaffen und sich besser vorbereiten, oder auch mal Gehirnschmalz investieren, statt auf einen einfachen Wurf zu hoffen.
Das gibt dem Spiel etwas unberechenbares und verhindert railroading.
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Wenn ich ein bestimmtes Ergebnis will, dann würfel ich nicht.
Wenn ich würfel diktiert auch das Ergebnis die Folgen.
Ich würfel offen.
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2. Ein Spieler hat so viel Pech, dass es auf keine Kuhhaut geht. Dann sage ich: "Verdammt nochmal, du würfelst jetzt so lange, bis du es geschafft hast!"
Der Satz ist gut, werde ich mir merken. ;)
Auch ich schummle gelegentlich meine Würfe zusammen, da ich sonst selten eine Gruppe vernünftig aufbauen könnte. Das liegt weniger daran, daß die Abentuer zu schwer sind, als vielmehr an der Tatsache, daß ich weit überdurchschnittlich viele Kritische Erfolge würfel (statt 5% vielleicht eher 20%!).
Meistern ohne Schummeln ist meiner Ansicht nach zwar fair gegenüber dem System, aber unfair gegenüber den Spielern.
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Meistern ohne Schummeln ist meiner Ansicht nach zwar fair gegenüber dem System, aber unfair gegenüber den Spielern.
Ooooooh, das ist ein guter Satz!!!
Denn das ist eine interessante Frage, die sich ein SL zu stellen hat (bzw die sich manche stellen sollten):
Was ist mir wichtiger bzw wem habe ich eine größere Verantwortung gegenüber?
Den Spielern oder dem System?
M
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Der Satz aus dem RPG Manifest von Guardias of Order ist gut:
"If it is Dice vs. Story, Story always wins!"
oder auch aus dem Regelwerk von Tri-Stat-dx:
"Gott würfelt nicht! God doesnot play dice, said Einstein, and neither should you."
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Aber wenn aus dem "Dice vs. Story" ein "Dice vs. my planned Story" - "Story always wins" wird, kann man sich das Würfeln auch schenken, dann ist sowieso nur alles Illusion. Ich finde es schade, dass viele SLs da so wenig Flexibilität besitzen. Würde sagen SL + Dice = God, aber keiner der beiden Faktoren allein sollte das Spiel komplett bestimmen.
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Erm...
Ich denke das ich irgendwo im Grundtenor mit euch übereinstimme. Obwohl ich allein bei einem Blick in die Zeitung schon die Frage stellen möchte: 'Wenn es Gott also tatsächlich geben sollte kann der das doch nicht alles willentlich und wissentlich verzapft haben... Der muß doch nen Würfelbecher als Tool für die Weltenerschaffung benutzen und die Menschheit war der kritische Patzer...' (@8t88 ;) )
Ansonsten ist mir in meinen Runden eben einfach wichtig, daß der Zufallsfaktor auch eine Rolle spielt. Und wenn man bei einem SL davon ausgehen müßte das er jedes denkbare Würfelergebnis gefaked haben könnte würde mir das den Spielspaß rauben...
Und bei all den obigen Beispielen kommen mir Fragen wie 'Was ist denn mit den Spielern die anstelle von lauter Patzern ständig kritische Erfolge werfen? Werden die auch vomn SL gebremst?'. Eine allgemeingültige Regel kann man sicherlich nicht aufstellen! Und es wäre auch in meinen Augen schade, wenn eine ganze Runde nur aufgrund eines schlechten Würfelergebnisses über Kopf geht! Es geht eben nur um die Situationen in denen der SL eben nicht rettet oder ähnliches sondern einfach nur schummelt...
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Ich halte es meistens so:
Wenn die Stelle am Plot unwichtig ist können die Spieler sich gerne austoben, die NPC werden nicht allzu schwer sein - ich würfel offen, ehrlich usw.
Ist die Stelle interessant oder spannend würfel ich meist offen - die Werte der Gegner verrate ich nicht und sie werden teilw. richtig schwer.
(Spieler mögen einen spannenden Kampf)
Ist die Stelle wichtig (endgegner, etc) wird kaum noch offen gewürfelt... höchstens um mal scheinwürfe zu tun und sich sadistisch grinsend im Raum umzuschauen.
Da wird bei 50-70% der würfe geschummelt... was IMHO das spiel spannend macht, ich will ja auch kein Gemetzel haben...
ansonsten bevorzuge ich es sowiso eher dass die spieler das Abenteuer unblutig lösen.
my 2 cents
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Poahh, gewaltiges Thema.
Ich kenne SL´s, die würfeln prinzipiell offen. Gut so, auch wenn mein Char dadurch nicht solange lebt, wie er sollte. Keine Ahnung, aber ich stecke in Char Erschaffung doch relativ viel Zeit und Mühe, also sollte rein die Kosten/Nutzen Rechnung aufgehen, und ich will auch was von dem Char haben, der in mühevoller Kleinarbeit erschaffen wurde. Sprich, der soll nicht gleich beim ersten Kampf draufgehen, nur weils halt so gewürfelt wurde.
Ich selbst als SL würfle viel aus. Denn das Würfeln bringt mich teilweise auf Improvisationen, die ich zuvor nicht bedacht habe, und die die Story bereichern aber erzählt das bitte nicht meinen Spielern :-\ . Andererseits habe ich auch keine Skrupel, meine Spieler durch meine Würfelwürfe draufgehen zu lassen. Und da ich tw. verdeckt, tw. offen würfle, gibt es für sie keinen Grund, anzunehmen, dass ich schummle. Es ist äußerst situationsabhängig. Und der "fiesgrins Würfel", wenn ich die Spannung erhöhen will, ist auch meistens dramaturgisch begründet, dass ich an dieser Stelle würfle, aber mir ist das Ergebnis meistens vollkommen egal, da die Story schon feststeht.
Ich habe hier die Welt, meine NSC´s mit ihren Haltungen und Motivationen, deal with it. Das geht meistens gut. Und der Rest wird improvisiert.
Gruß
Ondi
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Hallo zusammen,
also ich würfle als Spielleiter auch offen, na gut wenn ich Paranoia spielleitere sind meine Spieler enttäuscht wenn ich nicht verdeckt würfle und mein fiesestes Meistergrinsen sehen lasse.
Ein Sytem das bei dem sich der Autor etwas gedacht hat sollte auch eigentlich vernünftige Resultate liefern.
Ein Abenteuer das ordentlich ausgearbeitet ist sollte spielersicher sein. Das bedeutet für mich das es mit jeder Gruppe oder aber der vom Autor empfohlenen Gruppe durchzuspielen ist ohne das eine der folgenden Situationen vorkommt:
Die Charaktere haben den passenden Skill nicht um weiter zu kommen.
Die Charaktere haben nicht die passende Magie/PSI um weiter zu kommen.
Die Charaktere haben die falsche Reihenfolge der Räume/NPCs gewählt und kommen deshalb nicht weiter.
Das Abenteuer erfordert das eine bestimmte Situation so oder so endet.
Wenn das nicht der Fall ist habe ich als Spielleiter drei Möglichkeiten. Ich mache mir die Arbeit und mache das Abenteuer spielersicher, ich sage meinen Spielern das ich einige Dinge brauche oder gar nicht brauchen kann oder ich mache mir einen Reserveplan für den Fall der Fälle und improvisiere gekonnt im Abenteuer.
Stimmen System und Abenteuer brauche ich in über 90% der Fälle nicht lenkend einzugreifen.
Dazu sollte ich mir noch überlegen wann und mit welchen Modifikatoren ich würfeln lasse. Denn so habe ich schon die Möglichkeit zu steuern wie zufällig die gewürfelten Ergebnisse ausfallen. Mit einer ordentlichen Planung, passender Ausstattung und einer netten Schilderung kann man bei meinen Abenteuern jederzeit genügend Boni bekommen.
Wenn alle Stricke reißen würde ich als Hausregel Fate/Drama/Karma -würfel oder -punkte einführen. Diese können dann sowohl vom Spielleiter als auch von den Spielern dazu verwendet werden unpassende Ergebnisse zu verändern. Einige Systeme bieten diese Möglichkeiten ja schon aber sie werden ungerne von den Spielern genutzt. So kennen etwa 7th Sea und das D6 Star Wars die Möglichkeit Erfahrungspunkte in Zusatzwürfel für ein passendes Ergebniss umzuändern. Wer die Möglichkeiten natürlich nicht nutzt weil es Erfahrung kostet ist selbst Schuld. Als Spielleiter sollte man natürlich nicht kurz mal den Bonus nehmen um es den Charakteren schwieriger zu machen. Aber vernünftigt eingesetzt bieten diese Dinge eine schöne regeltechnisch einbandfreie Art an ein gewünschtes Ergebniss zu kommen.
Von da aus sehe ich keinen Grund alös Spielleiter zu manipulieren. Ok die Paranoia RPG Ausnahme gilt auch hier. Wenn Sie also als Einsatzzentrale für ein Troubelshooterteam im Dienste des Computers arbeiten:
- manipulieren sie
- ignorieren sie Würfel
- ignorieren sie Boni
- ignorieren sie mögliche Würfel
- seien sie glücklich und kooperativ
- verwenden sie Charaktere und/oder Spieler als Reaktorabschirmung oder Zusatz für die Nährstoffbottiche
Gruß Jochen
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Ich behaupte: Der Spielleiter schummelt immer.
Wenn die Spieler nicht auf eine Idee kommen, wird etwas als "Wink mit dem Zaunpfahl" improvisiert. Wenn die Würfel absolut nicht so fallen wollen, wie sie sollen, und das Abenteuer zu einer frustrierenden Farce wird, dann werden eben die Würfel frisiert, oder die Tabelle oder sonstwas.
Der Spielleiter muss teilweise einfach die Wirklichkeit gerade biegen.
Beim Mensch-ärgere-Dich-nicht macht man das doch auch. Wenn da alle fast fertig sind, nur Klaus hat mal wieder noch keine einzige 6 gewürfelt und steht immer noch "draussen", dann gibt man ihm eben auch ein "dann würfel halt noch mal".
Man will ja schliesslich gemeinsam spielen und nicht sehen, wie jemand durch die Würfel vernichtet und frustriert wird.
Spielleiter müssen schummeln.
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Hallo Boba Fett,
für mich ist es allerdings ein Unterschied ob der Spielleiter alleine diese Entscheidung trifft oder die Mitspieler über die Überlegung informiert werden und dieser zustimmen.
Mit Zustimmung der restlichen Mitspieler wurde bei uns schon so manche Regel gebogen oder kurzfristig ignoriert.
Gruß Jochen
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Eine Regel für den Spielleiter in Söhne des Wotan wir lauten: Würfle nur, wenn du auch mit dem Ergebnis leben kannst. Erstens: keine Pro-Forma-Würfe, wo das Scheitern nur nervt und die Charaktere zu Umwegen zwingt. Zweitens: wenn bei einer gepatzten Probe deine Story im Eimer ist, war dein Fehler schon, es zu dieser Situation kommen zu lassen, in der die Probe nicht gepatzt werden darf, weil sonst die Story im Eimer ist. Wenn du eine Probe würfeln lässt, dann musst du mit jedem denkbaren Ausgang auch leben können.
Das hängt natürlich auch am Flair des Spiels, das nicht überstilisiert und hochdramatisch sein soll. Es geht dabei sehr stark darum, einfach die Welt und das Leben der alten Germanen zu erfahren. Das mag bei Spielen wie Star Wars oder Feng Shui anders zu bewerten sein.
Ich habe zwar in der Hinterhand für die Spieler noch Schicksalspunkte (als Möglichkeit, dem Würfelglück ein Schnäppchen zu schlagen), aber diese sind begrenzt, und es gibt keine Möglichkeit, sich neue zu kaufen. Wen das Glück verlässt, den verlässt es.
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Hallo Boba Fett,
für mich ist es allerdings ein Unterschied ob der Spielleiter alleine diese Entscheidung trifft oder die Mitspieler über die Überlegung informiert werden und dieser zustimmen.
Die Zustimmung ist bei uns natürlich auch Voraussetzung aber global gegeben, denn meine Spieler würden "mich schlagen", wenn ich die Regeln nicht zum Vorteil des Spielvergnügens dehnen oder beugen würde.
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ohne jetzt alles gelesen zu haben...
sind wir doch mal ehrlich...
als SL würfelt man doch nur, wenn das Ergebnis nicht wirklich wichtig ist, also wenn es nicht wirklich um eine 'Abenteuer-relevante'-Aktion geht.
Oder hat irgendwer schnmal ein Abenteuer scheitern lassen, weil ein Wurf daneben ging?
wohl eher nicht..
also man (also der SL) wüfelt zwar, aber wenns nicht passt änderts man halt so dass es passt...
das ist nicht geschummelt, dass ist eine Form des Situationsanpassens..
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Hrm. Bin dank meinen Spielern in der Borbikampagne (einer blabert die ganze Zeit ich würfel nich ehrlich) jetzt da zum Offenwürfeln übergegangen. Da haben sie dann angefangen wie wild über Werte zu spekulieren. Da hab ich ihnen dann den Zettel mit dem NSC hingelegt. War Vampir. So was wie ein "Walmir" (KK 27 etc. pp. AT/PA 26/21, LE aber "nur" 45 bei DSA4). Wurden schnell bleich. Setzten alles in den Kampf, hofften zu überleben. Taten aber nicht alle. Ich würfelte ja offen. War n sehr alter Vampir (KK etc schon gesteigen) und sie sind nachts in die Gruft gegangen von der sie wussten das er da drin ist, so nach dem Motto "ach, der fudgest uns da eh wieder raus - der würfelt ja nie ehrlich" - lernen auch nicht aus vorherigen Fehlern. Bitte.
Seitdem gibts kein Gemecker mehr. Und jetzt sagen sie nach dem Kampf sollte ich doch bitte verdeckt würfeln.
und ich geb zu: ich bin ein wenig beleidigt: da wollen die von mir das ich ihnen mal die Big-B Kampaign leite, nicht ich habe mich aufgedrängt und dann meckern die von wegen Geradlinigkeit und Vorhersehbarkeit an (und jeder weiß das es im Netz ganze Komplettlösunen für diese ABs gibt).