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Medien & Phantastik => Andere Spiele => Brett- und Gesellschaftsspiele => Thema gestartet von: SalieriC am 29.09.2015 | 14:26
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Hoffentlich bin ich hier richtig.
Ich habe gestern zum ersten mal Werwolf gespielt und habe es scheinbar mit einem rollenspiel verwechselt, was dazu geführt hat, dass ich (als Bürger) nach einer flammenden Rede zum Bürgermeister gewählt und dann sofort, noch in der selben runde (wegen dieser Rede) an den Galgen gebracht wurde.
Ich habe dann als Geist weiter zugeschaut und daher eine ungefähre Vorstellung vom Prinzip des Spiels. Scheinbar lebt es davon, dass niemand dem anderen traut, was ich furchtbar finde. Doch was weiß ich nach einer Runde schon. Also würde ich gerne eure Meinungen und Erfahrungen zu und mit diesem Spiel lesen.
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Es ist ein lustiges Partyspiel aber mit Rollenspielen in meinen Augen schwer zu vergleichen. Obwohl man es eventuell als Einstieg nutzen kann.
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Ein tolles Spiel, aber der Witz an der Sache ist ja gerade, daß jeder jeden denunziert beziehungsweise dafür sorgt, daß die anderen daran glauben.
Werwölfe ist gemein, manipulativ und egoistisch - wenn du daran keinen Spaß hast, werden das weitere Runden nicht ändern.
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Zusammenfassung von WvD durch einen Neuspieler (Nicht-Rollenspieler):
Tolles Spiel. Kann hier sitzen, die Augen zumachen, meinen Whisky trinken und ab und zu muss ich entscheiden, wer als Nächster stirbt. ;D
Mehr ist das dann auch nicht. Macht aber trotzdem Spaß, wenn man mit etwas Verrat und Hinterhältigkeit klarkommt. Falls man sich aber durch den sprichwörtlichen Dolch im Rücken persönlich angegriffen fühlt, sollte man das Spiel imho meiden. ;)
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Also, ich finde ja, der Ausgangsbeitrag zeigt auf sehr charmante Art und Weise, dass "Werwölfe vom Düsterwald" eben doch mehr sein kann.
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Übrigens spiele ich inzwischen fast nur noch "Avalon - Der Widerstand", wenn ich auf ein Werwölfeartiges Spiel Lust habe.
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Wir spielen das gern mal in größeren Runden. Mit den Elementen "jeder darf seine Rolle offen sagen" und "Outgame-Zeug für Ingame-Sachen verwenden" wird es zu einem spannenden Spiel, in dem Schauspiel, Überzeugungskraft, Kreativität und das Ignorieren eines schlechten Gewissens im Vordergrund stehen. Nebeneffekt: Es wird zu einem Spiel, was ich außerordentlich ätzend finde.
Ich weiß gar nicht, ob es in den Regeln verankert ist, dass man seine Rolle nicht laut sagen darf - aber ich spiele nur noch in Runden mit, wo das eine Regel ist. Dann ist es meiner Meinung nach recht unterhaltsam und bietet auch immer mal wieder interessante Manöver, um die Werwölfe in die Falle zu locken.
In dem Genre der "Rate mal, welche Rolle ich habe"-Spiele bevorzuge ich allerdings Samurai Sword bei Weitem. Vor allem muss man da nicht ne Stunde dabeisitzen und den Schnabel halten, wenn man einmal angegriffen wurde. Geht dann aber auch nicht in so ner großen Runde.
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Ich bin mir relativ sicher, dass man das Spiel auch sehr gut spielen KÖNNTE, wenn man eben nicht in jeder Person sofort einen Werwolf vermuten würde. Denn es ist ja jedes Verhalten verdächtig. Schweigen, anklagen, verteidigen, dass ist alles verdächtig. Und das bei der verhältnismäßig geringen Anzahl Wölfe.
Also mir gefällt das Prinzip des Spiels so nicht. Vielleicht weil ich es erst mit einem rollenspiel verwechselt habe. Vielleicht, weil ich Idealist bin.
Wobei mich interessiert was passieren würde, wenn man mit den Wölfen das Gefangenen-Dilemma spielen würde:
Der Wolf, der die anderen verrät bekommt von den Bewohnern des Dorfes Straferlass und irgendwelche Annehmlichkeiten, reißt aber keine Bewohner mehr.
Aber ich glaube dafür sind alle zu sehr davon besessen zu gewinnen. Und wer das Angebot macht, der ist eh verdächtig...
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Ich mag WvD gerade wenn man eine kreative Runde hat, die eigene Impulse setzt. Klar kann man es auch des Gewinnens wegen spielen oder an den klassischen Regeln und Karten festhalten, ein Muss ist das aber nicht.
Ich persönlich hatte mal eine Runde in der es ein Mensch-Werwolf-Liebespaar gab und die beiden einen derartig tollen Auftritt Marke Disneyfilm hingelegt haben, dass ein Friedensabkommen geschlossen wurde.
Wer weiß vielleicht findet sich ja auch noch mal eine Runde, bei der einfach alle Dorfbewohner in Werwölfe verwandelt werden und dann die Weltherrschaft planen. 8]
Ein bisschen Rollenspiel ist schon drin, aber eben kein klassiches Pen&Paper.
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@ SalieriC
Was für Brett- oder Gesellschaftsspiele spielst du sonst so? Darüber könnte ich dir dann sagen, ob du den Düsterwald-Werwölfen eine zweite Chance geben solltest oder ob das Spiel eher nichts für dich ist.
Und naja, es ist bei Werwölfe vom Düsterwald schon untaktisch, in jedem Werwölfe zu vermuten:
Es gibt weniger Werwölfe als Menschen, das dazu führt, dass man eher Menschen umbringt.
Außerdem wissen die Werwölfe ja untereinander, wer alles ein Werwolf ist und wählen taktisch. (Das heißt, sie versuchen auch tagsüber häufig, eine Person gezielt zu töten.)
Sinnvoller ist es, bei den Reden darauf zu achten, wer der Seher, die Hexe bzw. das Mädchen sein könnte.
Und bei der Abstimmung zu schauen, welche Gruppen häufig geschlossen wählen. (Die sind entweder das Liebespaar oder die Werwölfe.)
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Naja, Eulenspiegel, ich kann dir eigentlich eher sagen, was ich nicht Spiele. Und zwar nichts, was das gewinnen in den Fokus stellt, besonders nicht bei einzelnen Spielern. Also allen voran die üblichen verdächtigen wie Mensch ärgere dich nicht und Monopoly. Dann Spiele mit überwiegendem Glücksfaktor.
Ich mag Spiele mit Gruppen wie Scotland Yard (da Spiele ich auch mal Mr X) und solche, bei denen gewinnen nicht klar definiert ist. Außerdem Spiele ich gern Dominion mit wenigen offensiven Karten im Deck. Backgammon mag ich noch recht gern und Halma oder Jenga.
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Dann solltest Du Dir die KoOp-Spiele wie z.B. Pandemie anschauen.
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Ja, ich würde dir auch mal einen Blick auf Pandemie, Zombicide oder 'Die Legenden von Andor' empfehlen. Evtl. wäre auch 'Betrayal at House on the Hill' etwas für dich.
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Ich möchte einfach mal behaupten, dass ich schon fast ein WoD-Veteran bin (was die Häufigkeit und Varianz der Spiele angeht). Ich habe schon Runden mit 8 Leuten und welche mit knapp 30 Leuten gespielt und vor allem nicht immer mit den gleichen Leuten.
Und wer behauptet, dass WoD trivial oder einfach ist, der hat noch nicht mit uns gespielt. Deduktion ist der Schlüssel zum Ganzen. Hierbei hilft ein gutes Gehör, Zuhören können und vor allem Beobachtungsgabe und Logik.
Wir spielen ausschließlich nach der Regel "man darf seine Rolle nicht verraten!", denn dann wird das Spiel WIRKLICH langweilig.
Bestes Beispiel dafür: das kleine Mädchen lünkert in der ersten Nacht und wird von den - noch unerfahrenen - Werwölfen nicht entdeckt. Am nächsten Morgen sagt das Mädchen: ich bin das Mädchen und X, Y und Z sind Werwölfe. Das Spiel war gegessen. Toll, hat nix mit Taktik, Schauspiel oder sonstigem zu tun.