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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Allgemein => Thema gestartet von: pharyon am 24.01.2016 | 14:20

Titel: [Diskussion] Welchen Regel-"Kern" benutzt ihr am liebsten?
Beitrag von: pharyon am 24.01.2016 | 14:20
Nachdem ich in einem anderen Faden einzelne Mechanismen aufliste und gliedere, interessiert mich hier eher, mit welchem Regelkern ihr am liebsten spielt - und warum. Nachdem ich mit der Suchfunktion keine oder sehr alte Fäden mit ähnlichem Inhalt gefunden habe, möchte ich das gerne hier frisch ansprechen. Dabei geht es weniger um System-"Kriege", sondern um eure Geschmäcker und wie diese "bedient" werden.

Meine Erfahrung:
Mit Pool-Systemen komme ich nur begrenzt zurande, bei einer Pool-Größe ab 7 Würfeln aufwärts wird mir das persönlich zu viel der Würfel. Andererseits bin ich auch nicht mit 1W20-Regelungen glücklich, weil mir hier die Streuung zu groß ist. Derzeit tendiere ich zu 3-5 Würfeln, derzeit ausführlich in einem Homebrew-System, in dem die beste Augenzahl aus einer begrenzten Anzahl W20/W10 gewertet wird (max. 7 Würfel).

Was gibt für euch den Ausschlag?

Grüße, p^^
Titel: Re: [Diskussion] Welchen Regel-"Kern" benutzt ihr am liebsten?
Beitrag von: Kardinal am 24.01.2016 | 14:24
2-4 Würfel, addiert, immer dieselben Würfel
Titel: Re: [Diskussion] Welchen Regel-"Kern" benutzt ihr am liebsten?
Beitrag von: Bad Horse am 24.01.2016 | 17:17
a) ich möchte schnell sehen können, wie der Wurf ausgegangen ist. Ich hab zwar selbst kein Problem mit Rechenoperationen, würde aber lieber darauf verzichten, weil das eben nicht allen Spielern so geht.
b) ich möchte meine Erfolgschancen halbwegs zuverlässig abschätzen können; insofern bin ich kein Fan von allzu großen Streuungen.
Titel: Re: [Diskussion] Welchen Regel-"Kern" benutzt ihr am liebsten?
Beitrag von: Lysander am 24.01.2016 | 17:40
Viele verschiedene Wuerfel iritieren mich zum Zusammenpassen. Mit W20 bzw W100 kann man eigentlich einen guten Werteradius darstellen.
Und die entsprechende Komplexitaet mag ich schon aber gerne mit Einfachvariation beim Wuerfeln. Konkret DSA2-4 und Rolemaster gefaellt mir da gut und erfuellt  in etwa meine Spielwuensche.
Auch AD&D bzw D&D3 bzw D20 kann ich somit arbeiten da fuer mich analog.
 Detailreichtum zum Charakter mag ich als Basis schon gerne.
Titel: Re: [Diskussion] Welchen Regel-"Kern" benutzt ihr am liebsten?
Beitrag von: WeepingElf am 24.01.2016 | 17:43
3W6. Handlicher Wertebereich, gute Annäherung an die Normalverteilung, nicht zu viele Würfel.
Titel: Re: [Diskussion] Welchen Regel-"Kern" benutzt ihr am liebsten?
Beitrag von: 1of3 am 24.01.2016 | 18:32
Also wenn man eine Kartenfarbe bestimmten Aktionen zuordnet, klappt das meist nicht so gut. With Great Power löst das Problem ganz elegant, wenn ein Wechsel der gespielten Farbe nur einen Wechsel weg vom aktuellen Handlungsmodus anzeigt.
Titel: Re: [Diskussion] Welchen Regel-"Kern" benutzt ihr am liebsten?
Beitrag von: ArneBab am 24.01.2016 | 18:36
Logischerweise mit einem ±W6 (http://1w6.org/w6)  :P

Für spezifische Welten mit begrenzter Charakterentwicklung mag ich auch den Dungeonslayers W20 und Würfelpools, solange sie unter 8 Würfeln bleiben.
Titel: Re: [Diskussion] Welchen Regel-"Kern" benutzt ihr am liebsten?
Beitrag von: blut_und_glas am 24.01.2016 | 18:39
Ich will (möglichst) verschiedene "Regelkerne".

mfG
jdw
Titel: Re: [Diskussion] Welchen Regel-"Kern" benutzt ihr am liebsten?
Beitrag von: 1of3 am 24.01.2016 | 18:59
Ich will (möglichst) verschiedene "Regelkerne".

Du Defätist! Dabei haben wir doch seit den 90ern die reine Leere, dass man alles im Spiel unbedingt gleich behandeln soll, also insbesondere Pferdeäpfel und Glühbirnen.
Titel: Re: [Diskussion] Welchen Regel-"Kern" benutzt ihr am liebsten?
Beitrag von: kalgani am 24.01.2016 | 19:48
Ich bevorzuge System mit 1dXX, am ehesten D20.
3D6 wie bei DA/F-Age finde ich aber auch noch sexy.

Am liebsten hätte ich ein D14/D16 System, damit die Streuung nicht so krass wie beim D20 ist man aber trotzdem nur einen Würfel hat.

Poolsystemen 5+ Würfel/W100 kann ich hingegen recht wenig abgewinnen.
Titel: Re: [Diskussion] Welchen Regel-"Kern" benutzt ihr am liebsten?
Beitrag von: Boba Fett am 24.01.2016 | 20:43
W20 + Boni (Fertigkeiten, etc.) gegen Schwierigkeit
(D&D und Midgard Prinzip)
Titel: Re: [Diskussion] Welchen Regel-"Kern" benutzt ihr am liebsten?
Beitrag von: Narrenspiel am 24.01.2016 | 20:51
Ich mag Normalverteilungen. :3
Titel: Re: [Diskussion] Welchen Regel-"Kern" benutzt ihr am liebsten?
Beitrag von: LordBorsti am 24.01.2016 | 20:54
Alles was 2 oder mehr Würfel verwendet  :)
Titel: Re: [Diskussion] Welchen Regel-"Kern" benutzt ihr am liebsten?
Beitrag von: 1of3 am 24.01.2016 | 21:47
Würfel auf dem Tisch liegen lassen, ist auch immer wieder großartig.
Titel: Re: [Diskussion] Welchen Regel-"Kern" benutzt ihr am liebsten?
Beitrag von: Rentin am 24.01.2016 | 22:01
W20+/-X
W6en, die liegen so gut in der Hand.
Ich komm mit allen gut zu recht, außer W4.
Titel: Re: [Diskussion] Welchen Regel-"Kern" benutzt ihr am liebsten?
Beitrag von: Arkam am 27.01.2016 | 09:09
Hallo zusammen,

gehört nicht etwas mehr als nur die Art und Anzahl der Würfel zum Kern von Rollenspiel Regeln?
Also ich habe gerne ein Würfel Systeme, etwa den W20, Prozentsysteme und Poolsysteme wobei sehr erfahrene oder spezialisierte Charaktere schon Mal bis zu 20 W6 haben dürfen.
Bei den Charakteren bevorzuge ich ein Skillsystem das mir je nach den abgedeckten Hintergründen 10 - 30 Skills anbietet. Ich erwarte die Möglichkeit einen Charakter mit Vor- und Nachteilen differenzieren zu können wo bei 20 - 30 Vor- und Nachteile ausreichen die möglichst keine Hartholzharnische und wenig Optionen haben die eh niemand nimmt, also etwa Verkrüppelt oder Blind. Das ganze in ein Punkte Kaufsystem verpackt das auch nach der Charaktergenerierung die gleichen Kosten bietet.
Ich mag Regelkerne die im Kampf und bei ihren Spezialitäten, also etwa Hacking, durchaus noch einen differenzierten Regelsatz verwenden. Da Würfelsystem sollte aber das gleiche bleiben.
Als Schadenswirkung bevorzuge ich Trefferpunkte wo bei ein Charakter schon Mal 3 - 5 Angriffe der durchschnittlichen Waffe aushalten kann.
Ich mag eine breite aber wenig differenzierte Ausrüstung. Also ruhig 10 Seiten Ausrüstung aber eben nicht 20 verschiedene Pistolen.

Gruß Jochen
Titel: Re: [Diskussion] Welchen Regel-"Kern" benutzt ihr am liebsten?
Beitrag von: bobibob bobsen am 27.01.2016 | 09:19
Freies Erzählspiel
Titel: Re: [Diskussion] Welchen Regel-"Kern" benutzt ihr am liebsten?
Beitrag von: KhornedBeef am 27.01.2016 | 09:22
a) ich möchte schnell sehen können, wie der Wurf ausgegangen ist. Ich hab zwar selbst kein Problem mit Rechenoperationen, würde aber lieber darauf verzichten, weil das eben nicht allen Spielern so geht.
b) ich möchte meine Erfolgschancen halbwegs zuverlässig abschätzen können; insofern bin ich kein Fan von allzu großen Streuungen.
Zu b) Hö? ein einzelner Würfel hat die größte Streuung der Werte, für einen Wurf mit einem Würfel sind die Wahrscheinlichkeiten auch am einfachsten zu berechnen (na gut, man kann argumentieren, dass d100 am allereinfachsten ist und den wirft man typischerweise mit 2 Würfeln  ::) ). Woher nimmst du da den Widerspruch?
Zur Frage: Kann ich so nicht sagen, weil diese Regelkerne immer mit Systemen verknüpft sind und meine tatsächlichen Vorlieben mit diesen verknüpft. Manchmal ist es wichtig, dass das System schnell erklärt und spielbar ist, manchmal sehr wichtig, dass Skalierung zwischen Charakteren und Charakterprogression in einem bestimmten Umfang möglich.
Titel: Re: [Diskussion] Welchen Regel-"Kern" benutzt ihr am liebsten?
Beitrag von: LushWoods am 27.01.2016 | 09:24
Gummipunkte gehören für mich mittlerweile einfach dazu.
In welcher Art und Weise auch immer.
Titel: Re: [Diskussion] Welchen Regel-"Kern" benutzt ihr am liebsten?
Beitrag von: eldaen am 27.01.2016 | 09:38
a) ich möchte schnell sehen können, wie der Wurf ausgegangen ist. Ich hab zwar selbst kein Problem mit Rechenoperationen, würde aber lieber darauf verzichten, weil das eben nicht allen Spielern so geht.
b) ich möchte meine Erfolgschancen halbwegs zuverlässig abschätzen können; insofern bin ich kein Fan von allzu großen Streuungen.

Ganz genau das.

Ich mag Normalverteilungen. :3

Und das.

Gummipunkte gehören für mich mittlerweile einfach dazu.
In welcher Art und Weise auch immer.

Und das.

(Ratet, was dabei rauskommt... ;) )

Aber auf gar keinen Fall das:

W20 + Boni (Fertigkeiten, etc.) gegen Schwierigkeit
(D&D und Midgard Prinzip)

Das ist das schlechteste Würfel- und Spielsystem, das ich für Rollenspiele kenne. Sorry. Bei so was fang ich gar nicht erst an, mich mit irgendwelchen Werten zu befassen, sondern ertrage das Würfeln und versuche trotzdem noch einigermaßen anständiges Rollenspiel hinzubekommen.

Und was ich auch nicht mag, sind diese "neumodischen" Würfelsysteme, bei denen man einen Pool erst entweder im Vorfeld aus verschiedenen Töpfen zusammenstellen und/oder im Nachhinein auf seine Bedeutung hin interpretieren muss (EotE/ArdI, 2d20...)


Titel: Re: [Diskussion] Welchen Regel-"Kern" benutzt ihr am liebsten?
Beitrag von: Chiarina am 27.01.2016 | 09:42
Zitat von: bobibob bobsen
Freies Erzählspiel

+1
Titel: Re: [Diskussion] Welchen Regel-"Kern" benutzt ihr am liebsten?
Beitrag von: Luxferre am 27.01.2016 | 11:03
Lieber 2W10 (ergo Glockenkurve), als 1W20. Darauf sollte natürlich das gesamte System aufgebaut sein. D&D mit 2W10 passt nicht, Splittermond hingegen schon.

1W100, sind ja auch 2W10. Ich mag Prozentsysteme, wie RuneQuest6 oder RoleMaster und HârnMaster.

Ungern habe ich Brüche in einem System. Mal W100, mal 3W6, mal W20 ... Midgard4 war grauselig, ist aber etwas besser geworden.

Und ich mag WF. FATE hat es raus, dass die Streuung vom konkreten Fertigkeitswert echt gering ist. Klasse! FD&D wäre mal eine coole Maßnahme. Noch mehr D&D, als die Freeport Geschichte.
Titel: Re: [Diskussion] Welchen Regel-"Kern" benutzt ihr am liebsten?
Beitrag von: KhornedBeef am 27.01.2016 | 11:11
Lieber 2W10 (ergo Glockenkurve), als 1W20. Darauf sollte natürlich das gesamte System aufgebaut sein. D&D mit 2W10 passt nicht, Splittermond hingegen schon.

1W100, sind ja auch 2W10. Ich mag Prozentsysteme, wie RuneQuest6 oder RoleMaster und HârnMaster.

Ungern habe ich Brüche in einem System. Mal W100, mal 3W6, mal W20 ... Midgard4 war grauselig, ist aber etwas besser geworden.

Und ich mag WF. FATE hat es raus, dass die Streuung vom konkreten Fertigkeitswert echt gering ist. Klasse! FD&D wäre mal eine coole Maßnahme. Noch mehr D&D, als die Freeport Geschichte.
"*äähhhkh*" Sorry, aber a) ergeben 2 Würfel eher einen linearen Anstieg und Abfall und b) ist 1w100 völlig linear, weil die beiden w10 ja an verschiedenen Stellen addiert werden. Oder anders gesagt, ist nur ein feinkörnigerer 1w20.
Nur um keine Missverständnisse zu propagieren :)
Ich finde es übrigens auch ästhetisch, wenn alles auf denselben Würfelwurf zurückgeführt werden kann.
Titel: Re: [Diskussion] Welchen Regel-"Kern" benutzt ihr am liebsten?
Beitrag von: eldaen am 27.01.2016 | 11:19
Ich finde es übrigens auch ästhetisch, wenn alles auf denselben Würfelwurf zurückgeführt werden kann.

Wäre eine Interessante neue Frage: Wie wichtig ist ein "ästhetischer Mechanismus" für euch?

Z. B. hatte das alte Degeneis wie ich fand einen sehr ästhetischen Mechanismus.
Titel: Re: [Diskussion] Welchen Regel-"Kern" benutzt ihr am liebsten?
Beitrag von: KhornedBeef am 27.01.2016 | 11:23
Wäre eine Interessante neue Frage: Wie wichtig ist ein "ästhetischer Mechanismus" für euch?

Z. B. hatte das alte Degeneis wie ich fand einen sehr ästhetischen Mechanismus.
Wichtig? Weniger. Hilffreich beim schnelleren Behalten der Regeln und losspielen, ohne Subsysteme nachzuschlagen? Mehr.
Titel: Re: [Diskussion] Welchen Regel-"Kern" benutzt ihr am liebsten?
Beitrag von: Bad Horse am 27.01.2016 | 18:11
Zu b) Hö? ein einzelner Würfel hat die größte Streuung der Werte, für einen Wurf mit einem Würfel sind die Wahrscheinlichkeiten auch am einfachsten zu berechnen (na gut, man kann argumentieren, dass d100 am allereinfachsten ist und den wirft man typischerweise mit 2 Würfeln  ::) ). Woher nimmst du da den Widerspruch?

Vielleicht hab ich mich doof ausgedrückt. Ich meine: Ich mag es nicht, wenn der Würfel zu viel Gewicht im Vergleich zu den addierten Werten hat. Das macht es schwierig, abzuschätzen, ob mein Charakter jetzt viel Glück braucht oder auch mit wenig auskommt. Beispiel, wie ich es nicht mag: WoD. Egal, wie gut du bist, wenn du nicht gut würfelst, dann steht dein Char da wie ein Mook (wenn er z.B. auch mit einem großen Würfelpool als bestes Ergebnis eine 4 hat). Beispiel, wie es mir lieber ist: Fate. Wenn du einen guten Wert hast, kannst du auch mit einem schlechten Wurf was reißen (wenn du z.B. eine -2 auf deinen 4er Wert addieren musst, bist du immer noch mit einem Ordentlichen Ergebnis dabei).

Ausreißer durch explodierende Würfel finde ich hingegen trotzdem ganz charmant, solange die nicht ständig vorkommen.  ;)
Titel: Re: [Diskussion] Welchen Regel-"Kern" benutzt ihr am liebsten?
Beitrag von: YY am 27.01.2016 | 19:05
Beispiel, wie es mir lieber ist: Fate. Wenn du einen guten Wert hast, kannst du auch mit einem schlechten Wurf was reißen (wenn du z.B. eine -2 auf deinen 4er Wert addieren musst, bist du immer noch mit einem Ordentlichen Ergebnis dabei).

Fate hat aber auf der anderen Seite eine ordentliche Streuung im Würfelergebnis.
Damit kommt man bei einem guten Wert immerhin nicht ganz so weit ins Negative (bzw. überhaupt nicht) wie bei einem schlechten Wert, aber es kommt schon recht oft vor, dass der Fertigkeitswert von einem schlechten Wurf weitgehend "aufgefressen" wird.



Grundsätzlich zum Thema:

Das Würfelsystem ist mir eigentlich relativ egal; ich mag es aber, wenn Würfe nicht nur binäre Ergebnisse liefern, sondern z.B. Erfolgsgrade oder sonstige Abstufungen.
Dabei darf man ruhig etwas zählen und rechnen müssen (WH3 oder die FFG-Star Wars-Systeme sind trotzdem nicht mein Fall).

In letzter Zeit habe ich Gefallen an Systemen gefunden, die (auch) die Würfelmechanik modifizieren anstatt nur Boni oder Mali zu verrechnen.
Also z.B. mehr Würfel als "eigentlich" vorgesehen und dann darunter einige Ergebnisse auswählen; oder klassischer Poolsysteme, die an Würfelzahl und Mindestwurf drehen.

Und die Würfel sollten im Normalfall etwa auf Augenhöhe mit den sonstigen Werten sein, aber mit ausreichend Vorbelastung in positive oder negative Richtung relativ überflüssig werden.
Das geht dann aber schon in Richtung Kür und schmeißt genau genommen einige Systeme raus, die ich (trotzdem) ganz gern spiele.

Für mich braucht ein Regelwerk Subsysteme. Spielmechanische Gleichmacherei macht mir meist keinen Spaß.
Titel: Re: [Diskussion] Welchen Regel-"Kern" benutzt ihr am liebsten?
Beitrag von: ArneBab am 28.01.2016 | 10:58
Vielleicht hab ich mich doof ausgedrückt. Ich meine: Ich mag es nicht, wenn der Würfel zu viel Gewicht im Vergleich zu den addierten Werten hat. Das macht es schwierig, abzuschätzen, ob mein Charakter jetzt viel Glück braucht oder auch mit wenig auskommt.
Das geht mir ähnlich: Ich will bei den meisten Aktionen, die ich versuche, zwischen 80% und 90% nicht-Fehlschlags-Garantie haben (gerne auch mit einem In-Play Preis zu zahlen, wenn der Wurf nicht gut genug war, z.B. Verletzungen). Toll ist es dann, wenn ein guter Wurf irgendetwas extra gibt.

Es geht übrigens noch heftiger als WoD: Bei Trinity ist der W10-Mindestwurf 8. Mit 8 Würfeln passiert es da sehr oft, dass selbst einfachste Aufgaben scheitern. Ich vermute, da hat irgendwer die Statistik nicht sauber durchgerechnet und stattdessen gesagt “das hier sind schwere Aufgaben, deswegen ist der Mindestwurf 8!”. Bei 8 Würfeln ist die Wahrscheinlichkeit immernoch 35%, dass man keinen einzigen Erfolg hat. Jede dritte normale Aufgabe geht schief. Selbst mit 16 Würfeln (super-awesome-Charakter) ist sie noch 12%.

(das rechne ich meistens mit meinem Spielfähig-Skript, das einst hier im :T: entstanden ist — in einer Diskussion über die Wahrscheinlichkeit, dass in einer Runde einer bestimmten Größe genügend Leute Zeit haben, um zu spielen)
Titel: Re: [Diskussion] Welchen Regel-"Kern" benutzt ihr am liebsten?
Beitrag von: Boba Fett am 28.01.2016 | 12:34
Es geht übrigens noch heftiger als WoD: Bei Trinity ist der W10-Mindestwurf 8. Mit 8 Würfeln passiert es da sehr oft, dass selbst einfachste Aufgaben scheitern. Ich vermute, da hat irgendwer die Statistik nicht sauber durchgerechnet und stattdessen gesagt “das hier sind schwere Aufgaben, deswegen ist der Mindestwurf 8!”. Bei 8 Würfeln ist die Wahrscheinlichkeit immernoch 35%, dass man keinen einzigen Erfolg hat.

Äh nö!
Sorry für die Klugscheißerei.
Die Mißerfolgschance liegt bei 70% also 0,7.
Dass alle 8 Würfel keinen Erfolg zeigen, liegt also bei 0,7^8 = 0,0576..., also bei 5,8 %
Bei 16 Würfel sind es übrigens 3 Promille (0,33%)...

Generell gebe ich der These aber recht - Würfel und Werte sollten ausgeglichen sein und es auch bleiben.
Mich stört es, wenn am Anfang dank niedriger Werte der Würfel über den Erfolg entscheidet und die Werte bedeutungslos sind,
und später dank gesteigerter Werte der Würfel eigentlich bedeutungslos wird.

Bei Poolsystemen stört mich eigentlich nur, dass man meistens irgendwann eine Unzahl an Würfeln durch den Raum schleudern muß.
Mal ehrlich, wer hat den Spaß daran, 15 Würfel zu würfeln und Erfolge zu zählen...?
Titel: Re: [Diskussion] Welchen Regel-"Kern" benutzt ihr am liebsten?
Beitrag von: Deep_Impact am 28.01.2016 | 13:02
Das hängt immer etwas davon ab, wo die Reise hingehen soll.

Der traditioneller 1W20 wie D&D oder Slayengine hat was, auch wenn dann teilweise das Kompetenzgefühl abhanden kommt. Scheitern gehört aber zum Heldenleben und gewürfelt wird eh nur, wenn es nötig und schwierig wird.

Der W6 gegen eine Schwierigkeit ist immer sexy, da sehr intuitiv. Dabei spielt ist keine Rolle ob 2W6, wie Traveller oder ein W6 (Gumshoe) bzw. drei W6 (FAGE) oder natürlich
±W6 (http://1w6.org/w6)  :P

Poolsysteme finde ich nicht schlimm, wenn sie sich natürlich anfühlen. Nein ich will keine 15 Würfel in die Hand nehmen und rumrechnen müssen, am besten noch Explodierenden Würfeln und so einem Quatsch. Aber bei Ubiquity, wo die Anzahl der Seiten eigenlich egal ist, geht das schnell und gut.

Spezialwürfel (wie bei SW:EotE) haben eine Reiz auf der einen Seite, aber gleichzeitig auch die Kehrseite, dass sie sich nicht intuitiv mit unserem Erfahrungsschatz an Wahrscheinlichkeiten in Einklang bringen lassen.

Wohl auch zum Regel-"Kern" gehören Resourcen-System, wo man mit seinen Fähigkeiten, Talenten oder Spotlights etwas haushalten muss. Da fehlen mir noch etwas die Erfahrungen, die finde ich aber grundsätzlich interessant. Das kann nun wie bei Gumshoe der Skill-Pool sein, aber auch schon im kleinen die Tokens bei SW:EotE.
Titel: Re: [Diskussion] Welchen Regel-"Kern" benutzt ihr am liebsten?
Beitrag von: Crimson King am 28.01.2016 | 13:06
Was ich mag:

- grobgranularen Crunch, so dass man einen Charakter mit wenigen Werten vollständig beschreiben kann
- der Persönlichkeit des Charakters einen mechanischen Stellenwert einräumen
- einfache Würfelproben, deren Ergebnisse sich leicht ermitteln lassen
- eine ausreichend hohe Abschätzbarkeit von Konfliktausgängen. Der Zufall sollte die Spielerideen ergänzen, nicht ersetzen
- Gummipunkte, die es den Mitspielern erlauben, in einer gewissen Anzahl von Situationen den Ausgang eines Konfliktes nach den eigenen Vorstellungen zu beeinflussen
- ein Mechanismus für alles
- keine drölfzig verschiedenen Würfeltypen
Titel: Re: [Diskussion] Welchen Regel-"Kern" benutzt ihr am liebsten?
Beitrag von: eldaen am 28.01.2016 | 13:22
Aber wie passt denn das:

W20 + Boni (Fertigkeiten, etc.) gegen Schwierigkeit
(D&D und Midgard Prinzip)

zusammen mit dem:

Mich stört es, wenn am Anfang dank niedriger Werte der Würfel über den Erfolg entscheidet und die Werte bedeutungslos sind,
und später dank gesteigerter Werte der Würfel eigentlich bedeutungslos wird.

Ich meine, gerade D&D/D20 ist doch gerade der Inbegriff dessen, was du da beschreibst?

Versteh mich nicht falsch - ist kein Angriff, ich möchte das nur nachvollziehen können, weil ich dir bei dem zweiten 100% zustimme.
Titel: Re: [Diskussion] Welchen Regel-"Kern" benutzt ihr am liebsten?
Beitrag von: ArneBab am 28.01.2016 | 14:03
Äh nö!
Sorry für die Klugscheißerei.
Die Mißerfolgschance liegt bei 70% also 0,7.
Verdammt, ja, ich hatte mit 1/8tel gerechnet… Danke! Mein Hirn scheint noch nicht wieder richtig zu funktionieren…
Titel: Re: [Diskussion] Welchen Regel-"Kern" benutzt ihr am liebsten?
Beitrag von: ArneBab am 28.01.2016 | 14:25
Bei Poolsystemen stört mich eigentlich nur, dass man meistens irgendwann eine Unzahl an Würfeln durch den Raum schleudern muß.
Mal ehrlich, wer hat den Spaß daran, 15 Würfel zu würfeln und Erfolge zu zählen...?
Später viele Würfel, und bei niedrigen Werten ist es reines Glück, was passiert.

Allerdings eignen sie sich sehr gut, wenn es eben nur wenig Charakterentwicklung und einen eng begrenzten Stärkebereicht der Charaktere gibt. Solange die Bedingungen gegeben sind, machen sie Erfolg direkt erfahrbar.
Titel: Re: [Diskussion] Welchen Regel-"Kern" benutzt ihr am liebsten?
Beitrag von: 1of3 am 28.01.2016 | 15:20
Hat schon jemand "Darts" angeführt? Das wird ja bei Kobolds Ate My Baby sehr erfolgreich benutzt.
Titel: Re: [Diskussion] Welchen Regel-"Kern" benutzt ihr am liebsten?
Beitrag von: Joyride am 28.01.2016 | 15:26
Zitat
Zitat
W20 + Boni (Fertigkeiten, etc.) gegen Schwierigkeit
(D&D und Midgard Prinzip)

zusammen mit dem:

Zitat
Zitat von: Boba Fett am Heute um 12:34
Mich stört es, wenn am Anfang dank niedriger Werte der Würfel über den Erfolg entscheidet und die Werte bedeutungslos sind,
und später dank gesteigerter Werte der Würfel eigentlich bedeutungslos wird.

Ich meine, gerade D&D/D20 ist doch gerade der Inbegriff dessen, was du da beschreibst?

Ist für mich in der Theorie kein Widerspruch. Es geht ja nur ums Prinzip D20 + Bonus. Die Ausprägungen machen dann den Reiz (oder nicht) aus.
Auf Stufe 1 habe ich vielleicht W20 + 2, auf Stufe 15 vielleicht W20 + 25. Das ist schon grundsätzlich ein anderes Gefühl.
Bedenke jedoch, dass die Schwierigkeit mit wächst (Stufe 1 Problem normaler Leute: SG 10, Stufe 15 besungene Helden, SG 30)
Dann bleibt die Bedeutung des Würfels ungefähr gleich.

Grundsätzlich wünsche ich mir eine Würfelmechanik, die weniger Abweichungen produziert (3W6 statt 1W20),
die aber trotzdem eine große Bandbreite hat und überraschen kann.
Titel: Re: [Diskussion] Welchen Regel-"Kern" benutzt ihr am liebsten?
Beitrag von: YY am 28.01.2016 | 16:31
Mal ehrlich, wer hat den Spaß daran, 15 Würfel zu würfeln und Erfolge zu zählen...?

Ich! :)

Gerne auch mehr  ;D
Titel: Re: [Diskussion] Welchen Regel-"Kern" benutzt ihr am liebsten?
Beitrag von: Boba Fett am 28.01.2016 | 16:40
Ich! :)

Gerne auch mehr  ;D
Viel Spaß!
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: [Diskussion] Welchen Regel-"Kern" benutzt ihr am liebsten?
Beitrag von: Luxferre am 28.01.2016 | 16:40
"*äähhhkh*" Sorry, aber a) ergeben 2 Würfel eher einen linearen Anstieg und Abfall und b) ist 1w100 völlig linear, weil die beiden w10 ja an verschiedenen Stellen addiert werden. Oder anders gesagt, ist nur ein feinkörnigerer 1w20.
Nur um keine Missverständnisse zu propagieren :)
Ich finde es übrigens auch ästhetisch, wenn alles auf denselben Würfelwurf zurückgeführt werden kann.

Wo fange ich an?  >;D

2W10 ergeben eine Glockenkurve, will heißen, dass der Mittelwert zu erwarten ist.
Scherzhaft ist 1W100 auch 2W10. Natürlich nicht mathematisch. Aber ich mag Prozentsysteme und KEINE 1W20 Systeme, weil mir diese nicht feingranular genug sind.
Ich propagiere nix. Auch keine Missverständnisse ;)
Ich nicht. Ein Wurf, der alles erklärt, wie Ubiquity (Treffen ja/nein, wie hoch ist der Schaden?), ist smart, aber nicht so meines.

Titel: Re: [Diskussion] Welchen Regel-"Kern" benutzt ihr am liebsten?
Beitrag von: Pyromancer am 28.01.2016 | 16:41
Ich! :)

Gerne auch mehr  ;D

Ein paar meiner Mitspieler haben früher in einer Shadowrun-Runde gespielt, da gab es den "Prassel-Bonus": Wer auf mehr als 20(?) Würfel für eine Probe kam, durfte die Anzahl der Würfel verdoppeln, "damit es auch schön prasselt".
Titel: Re: [Diskussion] Welchen Regel-"Kern" benutzt ihr am liebsten?
Beitrag von: eldaen am 28.01.2016 | 17:18
Ein paar meiner Mitspieler haben früher in einer Shadowrun-Runde gespielt, da gab es den "Prassel-Bonus": Wer auf mehr als 20(?) Würfel für eine Probe kam, durfte die Anzahl der Würfel verdoppeln, "damit es auch schon prasselt".

WOOT! Das führen wir jetzt auch ein :D
Titel: Re: [Diskussion] Welchen Regel-"Kern" benutzt ihr am liebsten?
Beitrag von: Anastylos am 28.01.2016 | 23:39
Ich mag es wenn die Geschichte wichtig ist und nicht die Regeln. Bei Fate fiction first, bei Faith alles klappt solange es logisch ist und der Spielleiter nicht eingreift, bei Lite dass die Würfel zwar das Ergebnis bestimmen aber man trotzdem die Geschichte drumherum erzählen kann etc. Sobald die Regeln der Geschichte im Weg sind läuft was verkehrt.
Titel: Re: [Diskussion] Welchen Regel-"Kern" benutzt ihr am liebsten?
Beitrag von: KhornedBeef am 29.01.2016 | 08:14
Ich mag es wenn die Geschichte wichtig ist und nicht die Regeln. Bei Fate fiction first, bei Faith alles klappt solange es logisch ist und der Spielleiter nicht eingreift, bei Lite dass die Würfel zwar das Ergebnis bestimmen aber man trotzdem die Geschichte drumherum erzählen kann etc. Sobald die Regeln der Geschichte im Weg sind läuft was verkehrt.
Ist aber auch Mist, wenn die Geschichte schon fest steht. "Und deswegen mach ich jetzt hier diesen Drachen kaputt! *beilraushol*""Ok, Drache tot. tädää."
Titel: Re: [Diskussion] Welchen Regel-"Kern" benutzt ihr am liebsten?
Beitrag von: bobibob bobsen am 29.01.2016 | 08:29
Zitat
Ist aber auch Mist, wenn die Geschichte schon fest steht. "Und deswegen mach ich jetzt hier diesen Drachen kaputt! *beilraushol*""Ok, Drache tot. tädää."

Was daran genau ist für dich Mist?
Titel: Re: [Diskussion] Welchen Regel-"Kern" benutzt ihr am liebsten?
Beitrag von: KhornedBeef am 29.01.2016 | 08:51
Was daran genau ist für dich Mist?
Ja, wenn ich alles ohne Ungewissheit einfach machen kann, ist das für mich langweilig. Und deswegen nenn ich das Mist. Kann schon sein, dass das anderen Leuten Spaß macht.
Titel: Re: [Diskussion] Welchen Regel-"Kern" benutzt ihr am liebsten?
Beitrag von: Blizzard am 29.01.2016 | 13:09
@Ausgangsfrage: Ich habe eigentlich keinen Lieblings(Regel-/Würfel)Kern. Ich mag das unterwürfeln mit W% (Cthulhu,WHFRP 2nd) genau so wie das (Addieren und) Überwürfeln von Schwierigkeitsgraden. Ich mag es auch wenn verschiedene Würfeltypen in einem System vorkommen (Deadlands), ich mag auch explodierende Würfel. Würfelpools sind okay, solange die Anzahl der Würfel überschaubar bleibt und es nicht mit "Erfolgen" arbeitet wie in Shadowrun oder der (n)WoD. Das mag ich nämlich gar nicht.
Titel: Re: [Diskussion] Welchen Regel-"Kern" benutzt ihr am liebsten?
Beitrag von: Bad Horse am 29.01.2016 | 18:44
Ich habe die Diskussion mit der Ungewissheit abgetrennt, hier (http://www.tanelorn.net/index.php/topic,96995.0.html) ist sie.

Aber bitte, wenn ihr schon merkt, dass die Diskussion abdriftet, dann macht einen neuen Thread auf. Es ist ziemlich mühsam, aus einem Thread alle Post rauszuklauben - deutlicher mühsamer, als einen neuen Thread zu eröffnen.