Diese grausigen Hybriden wurden im Zeitalter der Hexenkönigin (d.h. vor rund 1.200 Jahren) von pervertierten Magiern aus einer Mischung von Menschen, Tieren und Dämonen erschaffen. Erstaunlicherweise gelang es den Magiern dabei, eine fortpflanzungsfähige Hybridrasse zu generieren.
Die Bestienmenschen, meist kurz Bestien genannt, von denen die meisten einer Kreuzung aus Mensch und Ziege ähneln, wurden von ihren Meistern als Soldaten gezüchtet. Sie sollten stark, folgsam, zäh und einfältig sein, um sie gut kontrollieren zu können. In der Tat sind Bestien bis heute nicht besonders helle, aber es gibt immer wieder einzelne Exemplare, die mit der Zeit genug Weisheit entwickeln, um sich zu großen Führern ihres Volkes aufzuschwingen. Und Zeit haben Bestien, sofern sie nicht eines gewaltsamen Todes sterben, reichlich, sorgt doch das Dämonenblut dafür, dass sie nur sehr langsam altern.
Während des Dämonenkriegs kämpften die Bestien zunächst auf der Seite der Hexenkönigin und ihres Magierzirkels. Als jedoch immer mehr Magier sich von ihrer grausamen Herrin abwandten, fand man sie schließlich auf beiden Seiten des Schlachtfeldes. Dennoch begegneten ihnen die Menschen von Anfang an mit Abscheu und Argwohn.
In dem Chaos, das dem Sturz der Hexenkönigin folgte, zogen herrenlose Bestienregimenter plündernd und brandschatzend durch die gequälten Lande, bis die Menschen schließlich beschlossen, das Übel auszumerzen. So wurde gnadenlos Jagd auf die Bestien gemacht, und nur diejenigen, die in die dunkelsten Wälder oder die entlegensten Bergtäler flohen, entkamen der Ausrottung. Nach und nach gerieten sie in Vergessenheit, und nach ein paar Generationen erinnerte man sich ihrer nur noch in Schauergeschichten und Ammenmärchen.
Doch die Bestien waren zäh und vermehrten sich auch unter widrigen Bedingungen. So kam es, dass sie sich in den schrecklich kalten Wintern des 18. Jahrhunderts (vor rund 800 Jahren) erstmals wieder den Menschen zeigten. Abordnungen der Bestien kamen aus den schwarzen Wäldern und boten den verängstigten Siedlern Felle und Töpferwaren im Tausch gegen Nahrung an. Es wurden vorsichtige Kontakte und sogar Handelsbeziehungen geknüpft. Aber wie schon zuvor siegte die Angst vor dem Unbekannten und Widernatürlichen, und so mussten sich die Bestien schließlich noch tiefer in ihre Verstecke zurückziehen, während ihr Hass auf die heimtückischen Menschen anwuchs.
Heute gibt es nur selten friedliche Kontakte zwischen Menschen und Bestien. Einige wenige (zumeist Ausgestoßene) verdingen sich als schlecht bezahlte Kundschafter, vor allem für Kopfgeldjäger, denen sie helfen, Jagd auf ihresgleichen zu machen. Auch gibt es skrupellose Händler, die bei den Bestien unter Lebensgefahr wertvolle Mineralien oder Handwerksgegenstände gegen ausrangierte Flinten, billigen Tand und noch billigeren Fusel eintauschen, obwohl die meisten Regierungen den Handel mit Bestien verboten haben.
Bestien leben in Clansgemeinschaften oder Stämmen, die meist matriarchalisch von einer Schamanin oder Zauberin angeführt werden. Fast alle Stämme verehren ein Totem oder Zauberzeichen, nach dem sie sich auch benannt haben.
Bestien lösten und lösen noch heute bei Menschen unwillkürlich Angst und Schrecken aus. Ihr Anblick ist furchtbar, und auch wenn man sie nicht sieht, spürt man ihre dämonische Aura. Sie sorgt dafür, dass sich die Nackenhaare aufstellen und die Luft irgendwie metallisch schmeckt, wenn Bestien in der Nähe sind.
Die Seele einer Bestie befindet sich auf einer stetigen Gratwanderung zwischen Menschlichkeit und Finsternis. Wie alle Tiere Tars fühlen sie sich zur Erdmutter hingezogen, und viele Stämme praktizieren einen naturverbundenen Schamanismus und pflegen enge Kontakte zu den Geistern der Erde und der Luft. Doch auch die Finsternis fordert immer wieder ihren Tribut. Besonders die Stämme der Berge zollen ihrem dämonischen Erbe Tribut und praktizieren die grässlichen Riten der Schatten und des Nebels.
Fast allen Bestien gemein ist ein kaum unterdrückbarer Hang zu Gewalt und exzessiver Grausamkeit. Dies kanalisiert sich bei fast allen Stämmen in Kriegerlogen, deren Aspiranten sich perfiden Aufnahmeriten unterziehen müssen, die für viele von ihnen tödlich enden. Kannibalismus ist nicht unüblich, und auch Menschen stellen immer wieder eine gerngesehene Abwechslung auf dem Speiseplan dar.
Wenn der Standort einer Siedlung der Bestien bekannt wird oder sich Sichtungen von Bestien in der Nähe menschlicher Ansiedlungen häufen, organisieren die lokalen Behörden in der Regel blutige Treibjagden. Bestien sind auch stets willkommene Sündenböcke, um die Untaten von menschlichen Schurken zu vertuschen. Oftmals zahlen die Ordnungshüter Kopfgelder gegen Vorlage von Skalpen, Schnauzen oder ganzen Köpfen.