*Casts raise thread*
Letzte Woche haben wir (ich) es tatsächlich geschafft und den Abenteuerpfad zu seinem Abschluss gebracht.
Wenn ich damals geahnt hätte, wie lange das dauert, hätte ich mich geweigert!
Den vierten Band "History Of Ashes" habe ich noch sehr positiv in Erinnerung. Das Erforschen der cthuloiden Tempelruinen, die Begegnung mit dem Feuerwurm, bei der sich ein Charakter fressen lassen musste, die Verhandlungen mit den verschiedenen Stämmen.
"Skeletons Of Scarwall" stinkt dagegen ziemlich ab. Hurra, ein Megadungeon. Einzig erwähnenswerte Begegnungen waren die Hag und der Schattendrache. Durch den Rest hat sich die Gruppe (und ich) zeitweise wirklich nur gequält. Die Hag hat die Charaktere erst schön hinters Licht geführt und gegen den Kastellan gehetzt. Als der Kampf in die Hose ging (gehen musste), wurde sie dann auch als Vettel enttarnt und einige wichtige Informationen aus ihr herausgepresst:
Was es mit dem Fluch des Schlosses auf sich hat; dass der Kastellan quasi unbesiegbar ist, solange er seine Anchors hat. Da nahm das wilde Herumgestolpere im Schloss endlich ein Ende und es wurde zielgerichtet nach den Anchors gesucht. Dumm, dass man den Drachen mittels eines Geas für zwei Wochen in die Schattenebene befohlen hatte
Der Demilich hat mit der Gruppe dann ordentlich den Boden aufgewischt (3 Tote) und auch die Teufelin im Turm hat einen Charakter mit in den Tod gerissen. Aber in dieser Stufe ist der Tod ja nur noch ein vorübergehender Zustand.
Die beiden Zon'Kuthon-Kleriker Sial und Laori haben versucht die Charaktere jeweils vor ihren Karren zu spannen; die Spieler haben sich dann auf Laoris Seite geschlagen. Letzten Endes kam es dann zum Eklat als gefordert wurde, dass sich einer der beiden als ewiger Wächter in den Sternen-Turm sperren lassen sollte. Es gab ein wildes Geraufe, jeder gegen jeden, dazwischen noch zwei Teufel, bis Sial auf den Knien um sein Leben flehte und nachgab. Darauf verschwand der Teufel mit Sial und Laori durch ein Portal in Zon'Kuthons Reich.
Die Klinge Serithial wurde schnell und unkompliziert geborgen und der monströse Kleestadt nach einem kurzen, zwischenzeitlich etwas spannenden Kampf besiegt.
Das große Finale war dann ziemlich nervig, weil: Tadaa! Wieder ein Megadungeon!
Allerdings die Aufgaben in der Stadt waren ganz spannend, weil die Spieler sehen konnten, wie sich Korvosa in den letzten Monaten verändert hatte und was mit lieb gewonnenen NPCs passiert war.
Laori tauchte bei mir am Anfang des Bandes wieder auf, weil sie ein interessanter ambivalenter Charakter war, auf den ich nur ungern verzichten wollte. Allerdings war sie mittlerweile ein Avatar von Zon'Kuthon, was sie aber bis zum Ende des Abenteuers gut verbergen konnte. Weder kam sie als Deus Ex Machina, noch als Mary Sue rüber und ihre Offenbarung nach dem Ende war noch mal ein kleiner WTF-Moment.
Ich bin bei der Rolle von Zon'Kuthon insgesamt etwas vom Abenteuerpfad abgewichen. Die Rolle als großer Böser war mir etwas zu plump. Ich hatte Kazavon zu einem Abtrünnigen gemacht, der sich selbst als Gott verehren ließ. Deshalb entzog ihm Zon'Kuthon seine Gunst, darum verriet ihn Kleestadt, wodurch er schließlich auch besiegt werden konnte. Laori sollte die Charaktere darin unterstützen die Wiederkehr von Kazavon zu verhindern und danach die Zähne sichern.
Die Erstürmung des Schlosses benötigte insgesamt drei Anläufe. Spannend war hauptsächlich der Kampf gegen den Teufel Sermignatto: Die Gruppe hatte den Blutmagier Togomor besiegt und seine Bücher an sich genommen. Dadurch konnte Sermignatto mit einem "Scry" auf die ihm wohlbekannten Bücher unerkannt die Charaktere beobachten. Als sie sich in einem "Mages Magnificent Mansion" zur Ruhe legten, ebenenwandelte er hinein, schnappte sich den Barden der Gruppe und nahm ihn in Besitz. (Ausgerechnet den Barden, weil das der Spieler war, der bei sowas wirklich mitzieht.) Ich habe den Spieler vor der Tür in Kenntnis der Situation gesetzt und die neuen Werte rüber gereicht und den Rest selbst spielen lassen. Die folgenden zwei Spielabende habe ich mich zurückgelehnt und zugesehen, wie der besessene Barde die Gruppe aufmischt.
Ansonsten war das Schloss einfach nur nervig, weil das Abenteuer davor auch schon aus einem riesigen Schloss bestanden hatte.
Man fand schließlich die letzten Hinweise und reiste per Pflanzentor schnell zur versunkenen Königin. Die war schnell durchkämmt und die Gruppe in die Spitze vorgedrungen. Ich hatte den Blutteich zu einem Portal in eine Taschendimension umgestaltet, die die Runenherrscherin Sorshen ihrerzeit geschaffen hatte. Es kam zu einem spannenden Kampf mit Ileosa, ihren Erinnyen (nebst beschworenen Teufeln) und den Simulacren an den Klippen eines Meeres aus Blut. Der Kampf wogte mehrmals in und her, bis Ileosa sich zurückzog, weil sämtliche Beschützer gefallen waren.
Die Gruppe stellte sie auf einer Plattform über dem Meer (aus dem ich sodann den wiedererweckten Kazavon aufsteigen lassen wollte). Sie belegte den Mönch (Tank) der Gruppe mit einem Geas, sie zu verteidigen und lieferte sich mit dem Barden ein etwas unproduktives hin und her. Der Rest der Gruppe versuchte am Mönch vorbei zu kommen, als der Barde in letzter Not versuchte, mit einer Magierhand Ileosa ihre Krone vom Kopf zu stehlen. Was für eine grandiose Idee! Er schaffte einen hohen Wurf, entriss ihr das Ding, widerstand selbst der Versuchung, sich die Krone sofort aufs Haupt zu setzen und gab Fersengeld. Die Königin - außer sich vor Zorn - versuchte erst mit Einflüsterung, dann durch bloßes Hinterherlaufen wieder an die Krone zu gelangen. Der Rest stürzte sich auf sie, rang sie nieder und fesselte und knebelte sie. Dann wurde sie nach Korvosa geschafft un sie dort vor ein ordentliches Gericht zu stellen.
Auf diese Weise umschifften sie die böse Überraschung mit dem untoten Drachen, der bei Ileosas Tod aufsteigen sollte, und brachten die Kampagne zu einem interessanten Ende.
Abschließend eine sehr schöne Kampagne, allerdings die beiden Megadungeons am Ende in unmittelbarer Folge waren zeitraubend und eher langweilig denn spannend. Beim nächsten Pfad wird sowas gnadenlos zusammengekürzt.
Bei zweiwöchentlichen Spielsitzungen à 4 Stunden (mit Unterbrechungen zu den Ferienzeiten sowie hier und da) haben wir
nun gute
drei VIER! Jahre dafür gebraucht. Ächz!
Aber ich bin stolz drauf, es durchgezogen zu haben!