Neulinge wissen selber noch nicht, was sie wollen, da sie eben neu im Hobby sind, und die verschiedenen Möglichkeiten gar nicht einschätzen können.
Sehe ich auch so. Deswegen würde ich da viel grundlegender ansetzen und Erwartungen und Vorannahmen präsentieren, welche die Spieler ankreuzen können:
Charaktere:a) Mir ist wichtig, dass sich Charakterentwicklung in besseren Spielwerten zeigt. ODER b) Persönlichkeitsentwicklung und dass sich die Figur verändert sind wichtiger als Werteverbessrungen.
c) Regeln sollen die Besonderheiten meiner Figur darstellen. ODER d) Eine Figur definiert sich nicht durch Werte, sondern durch das, was sie tut und wie sie reagiert.
e) Ich möchte mir selbst eine großartige Hintergrundgeschichte ausdenken, die bestimmt, wer meine Figur ist. ODER f) Ein paar wenige Sätze Hintergrund reichen, da er Hauptsächlich während des Spiel entwickelt wird.
g) Ich möchte meine Figur ganz nach meinen Vorstellungen und Wunsch selbst erschaffen können. ODER h) Die Figur auszuwürfeln ist für mich OK. Ich finde es aufregend aus den Würfelergebnissen eine interessante Figur zu entwickeln auf die ich von mir aus nicht gekommen wäre.
i) Meine Figur soll eher nicht sterben können. Außnahmen können sein: Wenn ich es will; Wenn die Gruppe einverstanden ist; Wenn sie etwas sehr Dummes getan hat; ... ODER j) Meine Figur soll sterben können - so wie die Regeln es vorsehen. Die Sterblichkeit erst gibt den Handlungen meiner Figur Bedeutung.
Story, Regeln & Setting:
a) Vom Rollenspiel erwarte ich, dass es sich anfühlt wie ein Film oder ein Buch. Ich will eine interessante Handlung erleben. ODER b) Für mich ist es v.a. ein Spiel. Aus den Entscheidungen der Spieler.innen ergeben sich überraschende und interessante Situationen.
c) Die Spielwelt ist unsere Bühne und die SC stehen im Mittelpunkt. ODER d) Die Spielwelt hat einen Eigenwert und die SC sind in sie verflochten. Gesellschaftsstrukturen, Familie, ... behindern und unterstützen meine Figur.
e) Regeln sollen der Geschichte nicht im Weg stehen. Sie sind Vorschläge, wie man das Spiel gestalten kann. ODER f) Die Geschichte entsteht erst aus der Anwendung der Regeln.
Wenn Widersprüche auftreten, wer hat am meisten Recht: a) Die Story ODER b) das Setting ODER c) die Regeln.
Spielleitung & SL:
[Zur Klärung von Aufgaben ... und laws'scher Spielertypen - kommt vielleicht später noch was dazu]
=> Von der Auswertung her ist das nicht ganz einfach.
Beispiele:
Komplexe Regeln --> Einfache Regeln
Erzählrollenspiel > Genau nach Regeln
,,, das wären beides Beispiele, die genau NICHT funktionieren.
Zum einen sind komplexe Regeln nicht unbedingt der Gegensatz zu einfachen Regeln. Komplexe Regeln können einfach sein (Savage Worlds) oder kompliziert/feingliedrig (DSA, Shadowrun). Einfache Regeln können auch "kompliziert" sein (einige OSR-Spiele). Einfache Regeln sind nicht selbten abstrakt. Komplizierte Regeln sind häufig ziemlich konkret (DSA4). Komplexe Regeln beinhalten meist beides.
Und dann: Es gibt Erzählrollenspiele, die nur funktionieren, wenn man sie genauestens nach den Regeln (rules as written) spielt. Es gibt Erzählrollenspiele, bei denen die Regeln nicht so wichtig sind und es gibt welche, bei denen unbedingt nach dem Geist der Regeln gespielt werden muss (rules as intended) - was vor allem Regelableitungen und ad-hoc-Regelungen bedeutet.