Autor Thema: Die Tendenz der (neuen) Gruppe feststellen.  (Gelesen 1873 mal)

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Offline Fillus

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Die Tendenz der (neuen) Gruppe feststellen.
« am: 30.04.2017 | 16:29 »
Die Tendenz der (neuen) Gruppe feststellen.

Ich habe in letzter Zeit immer häufiger Rollenspielneulinge und ganz allgemein auch neue Gesichter am Tisch sitzen. Bei den ersten Treffen kann man die Leute meist noch nicht abschließend einschätzen und so wäre es toll wenn man ihnen etwas Kurzes und leicht Verständliches vorlegen könnte, das man hinterher schnell auswerten kann.

Es gibt hier schon irgendwie einen Beitrag wo an Fragen für neue Spieler gearbeitet wird (finde ich grad nicht wieder), aber das ist mir schon eine Spur zu aufwendig. Ich möchte keine klaren Aussagen wo das eine oder das andere ausgeschlossen, sondern einfach eine Tendenz.

Dazu noch sprachlich sehr einfach gehalten, so dass es auch Neulinge gut verstehen können. Beispiel Railroading und Sandbox. Beides Begriffe mit denen ein Neuling möglicherweise nichts anfangen kann. Zudem möchte ich nicht Wissen ob jemand RR oder Sandbox bevorzugt, sondern Wissen in welche Richtung er tendiert.

Als nächste ist die Länge entscheidend. Ein bis drei Wörter müssen genügen, keine langen Sätze oder Erklärungen. Die Idee ist dann, das die Spieler zwischen diese beiden Wörter einen Pfeil in ihre bevorzugte Richtung zeichnen, oder ein „größer/kleiner als“ Zeichen dort setzen. Eben nur eine Tendenz, dass die andere Seite nicht völlig ausschließt. Eben etwas das man in 1-2 Minuten am Spieltisch erledigt hat.

Beispiele:
Komplexe Regeln --> Einfache Regeln
Erzählrollenspiel > Genau nach Regeln
Viele Proben würfeln ___ Kaum würfeln
Kampf ___ Rollenspiel
Einfache Charaktere ___ Viel Charakterentwicklung
Keine Verbrauchsmaterialien zählen ___ Ausrüstung komplett verwalten

Soweit die Grundidee in aller Kürze und noch unausgearbeitet.

Was haltet ihr davon? Ich würde auch gerne noch Vorschläge für weitere Gegenüberstellungen und bessere Formulierungen lesen, wenn Lust habt dazu was zu schreiben.

Offline Isegrim

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Re: Die Tendenz der (neuen) Gruppe feststellen.
« Antwort #1 am: 30.04.2017 | 16:46 »
Neulinge wissen selber noch nicht, was sie wollen, da sie eben neu im Hobby sind, und die verschiedenen Möglichkeiten gar nicht einschätzen können.
"Klug hat der Mann gehandelt, der die Menschen lehrte, den Worten auch der Anderen Gehör zu schenken."  Euripides

Offline D. M_Athair

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Re: Die Tendenz der (neuen) Gruppe feststellen.
« Antwort #2 am: 30.04.2017 | 19:56 »
Neulinge wissen selber noch nicht, was sie wollen, da sie eben neu im Hobby sind, und die verschiedenen Möglichkeiten gar nicht einschätzen können.
Sehe ich auch so. Deswegen würde ich da viel grundlegender ansetzen und Erwartungen und Vorannahmen präsentieren, welche die Spieler ankreuzen können:

Charaktere:
a) Mir ist wichtig, dass sich Charakterentwicklung in besseren Spielwerten zeigt. ODER b) Persönlichkeitsentwicklung und dass sich die Figur verändert sind wichtiger als Werteverbessrungen.
c) Regeln sollen die Besonderheiten meiner Figur darstellen. ODER d) Eine Figur definiert sich nicht durch Werte, sondern durch das, was sie tut und wie sie reagiert.
e) Ich möchte mir selbst eine großartige Hintergrundgeschichte ausdenken, die bestimmt, wer meine Figur ist. ODER f) Ein paar wenige Sätze Hintergrund reichen, da er Hauptsächlich während des Spiel entwickelt wird.
g) Ich möchte meine Figur ganz nach meinen Vorstellungen und Wunsch selbst erschaffen können. ODER h) Die Figur auszuwürfeln ist für mich OK. Ich finde es aufregend aus den Würfelergebnissen eine interessante Figur zu entwickeln auf die ich von mir aus nicht gekommen wäre.
i) Meine Figur soll eher nicht sterben können. Außnahmen können sein: Wenn ich es will; Wenn die Gruppe einverstanden ist; Wenn sie etwas sehr Dummes getan hat; ... ODER j) Meine Figur soll sterben können - so wie die Regeln es vorsehen. Die Sterblichkeit erst gibt den Handlungen meiner Figur Bedeutung.

Story, Regeln & Setting:
a) Vom Rollenspiel erwarte ich, dass es sich anfühlt wie ein Film oder ein Buch. Ich will eine interessante Handlung erleben. ODER b) Für mich ist es v.a. ein Spiel. Aus den Entscheidungen der Spieler.innen ergeben sich überraschende und interessante Situationen.
c) Die Spielwelt ist unsere Bühne und die SC stehen im Mittelpunkt. ODER d) Die Spielwelt hat einen Eigenwert und die SC sind in sie verflochten. Gesellschaftsstrukturen, Familie, ... behindern und unterstützen meine Figur.
e) Regeln sollen der Geschichte nicht im Weg stehen. Sie sind Vorschläge, wie man das Spiel gestalten kann. ODER f) Die Geschichte entsteht erst aus der Anwendung der Regeln. 

Wenn Widersprüche auftreten, wer hat am meisten Recht: a) Die Story ODER b) das Setting ODER c) die Regeln.


Spielleitung & SL:
[Zur Klärung von Aufgaben ... und laws'scher Spielertypen - kommt vielleicht später noch was dazu]


=> Von der Auswertung her ist das nicht ganz einfach.


Beispiele:
Komplexe Regeln --> Einfache Regeln
Erzählrollenspiel > Genau nach Regeln
,,, das wären beides Beispiele, die genau NICHT funktionieren.
Zum einen sind komplexe Regeln nicht unbedingt der Gegensatz zu einfachen Regeln. Komplexe Regeln können einfach sein (Savage Worlds) oder kompliziert/feingliedrig (DSA, Shadowrun). Einfache Regeln können auch "kompliziert" sein (einige OSR-Spiele). Einfache Regeln sind nicht selbten abstrakt. Komplizierte Regeln sind häufig ziemlich konkret (DSA4). Komplexe Regeln beinhalten meist beides.

Und dann: Es gibt Erzählrollenspiele, die nur funktionieren, wenn man sie genauestens nach den Regeln (rules as written) spielt. Es gibt Erzählrollenspiele, bei denen die Regeln nicht so wichtig sind und es gibt welche, bei denen unbedingt nach dem Geist der Regeln gespielt werden muss (rules as intended) - was vor allem Regelableitungen und ad-hoc-Regelungen bedeutet.
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Pyromancer

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Re: Die Tendenz der (neuen) Gruppe feststellen.
« Antwort #3 am: 30.04.2017 | 20:03 »
Man will ja mit den Leuten regelmäßig mehrere Stunden am Stück verbringen. Da sind am Anfang 1-2 Stunden, in denen man sich zwanglos und in Ruhe unterhält, nicht fehlinvestiert.

Offline Duck

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Re: Die Tendenz der (neuen) Gruppe feststellen.
« Antwort #4 am: 30.04.2017 | 20:22 »
Neulinge wissen selber noch nicht, was sie wollen, da sie eben neu im Hobby sind, und die verschiedenen Möglichkeiten gar nicht einschätzen können.

Das kann ich nur unterschreiben. Gilt übrigens auch für viele alteingesessene Rollenspieler, wenn sie sich noch nie mit der Bandbreite an Möglichkeiten beschäftigt haben, wie man Rollenspiele spielen kann.

Mein bester Rat, wenn du jemandes Rollenspielpräferenzen erfahren willst: Spiel drei, vier, fünf radikal unterschiedliche Spiele* mit der Person (z.B. DSA, D&D4, DCC, Apocalypse World und Fiasko) und erörtere dann im Gespräch, was ihm/ihr an jedem Spiel gefallen/nicht gefallen hat.

*Ich fände es in diesem Zusammenhang übrigens interessant zu wissen, mit welcher Auswahl von Spielen man jemandem am besten die Dimensionen des Hobbys Rollenspiel demonstriert. Evtl. mache ich dazu bei Gelegenheit mal einen separaten Thread auf.
« Letzte Änderung: 30.04.2017 | 20:25 von Duck »
A dungeon crawl is just a badly planned heist.
Tischrollenspiel ist der Marxismus der Unterhaltung.

Offline Isegrim

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Re: Die Tendenz der (neuen) Gruppe feststellen.
« Antwort #5 am: 30.04.2017 | 20:47 »
Spiel drei, vier, fünf radikal unterschiedliche Spiele* mit der Person (z.B. DSA, D&D4, DCC, Apocalypse World und Fiasko) und erörtere dann im Gespräch, was ihm/ihr an jedem Spiel gefallen/nicht gefallen hat.

Fänd ich übertrieben, und ist auch nur produktiv, wenn so viele verschiedene Spiele wirklich zur Auswahl stehen. Wenn ich neue Leute für ne PnP-Runde suche, hab ich meist schon eine Vorstellung, was ich spielen will; aber vielleicht schließ ich da von mir auf andere. Ich halts für funktionabler, anhand eines Systems verschiedene Stile anzuspielen bzw Varianten dieses Systems auszuprobieren.
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Offline Fillus

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Re: Die Tendenz der (neuen) Gruppe feststellen.
« Antwort #6 am: 1.05.2017 | 08:58 »
Vorab erstmal Danke für eure Meinungen. :)

Neulinge wissen selber noch nicht, was sie wollen, da sie eben neu im Hobby sind, und die verschiedenen Möglichkeiten gar nicht einschätzen können.

Ich tue mich schwer damit, allen Neulingen zu unterstellen sie hätten siich im Vorfeld überhaupt nicht damit beschäftgit. Irgendwie sind sie ja auf das Hobby aufmerksam geworden und haben bestimmte Vorstellungen davon. Irgendwas daran hat sie überzeugt es auszuprobieren.

Mir ist klar, das sie keine entgültige Meinung abgeben können, daher möchte ich ja auch erstmal eine Tendenz am ersten Spielabend. Wenn jetzt alle Spieler direkt die Tendenz zu taktischen Kämpfen zeigen würden, könnte ich direkt am ersten Abend improvisieren.

Das kann ich nur unterschreiben. Gilt übrigens auch für viele alteingesessene Rollenspieler, wenn sie sich noch nie mit der Bandbreite an Möglichkeiten beschäftigt haben, wie man Rollenspiele spielen kann.

Mein bester Rat, wenn du jemandes Rollenspielpräferenzen erfahren willst: Spiel drei, vier, fünf radikal unterschiedliche Spiele* mit der Person (z.B. DSA, D&D4, DCC, Apocalypse World und Fiasko) und erörtere dann im Gespräch, was ihm/ihr an jedem Spiel gefallen/nicht gefallen hat.

*Ich fände es in diesem Zusammenhang übrigens interessant zu wissen, mit welcher Auswahl von Spielen man jemandem am besten die Dimensionen des Hobbys Rollenspiel demonstriert. Evtl. mache ich dazu bei Gelegenheit mal einen separaten Thread auf.

Ich stimme da vollständig zu, das viele alte Hasen die Bandbreite nicht wirklich kennen. Ging mir, trotz mehr als 20 Jahre Erfahrung lange Zeit nicht anders.

Am System würde ich das gar nicht so fest machen. Ich bereite grad eine Runde Dungeonslayers vor und bediene mich dabei reichlich bei anderen Systemen um ausreichend Rollenspiel zu generieren und als SL Punkte zu haben die ich aufgreifen kann. Beispiel die Bande von Dungeon World.

Man will ja mit den Leuten regelmäßig mehrere Stunden am Stück verbringen. Da sind am Anfang 1-2 Stunden, in denen man sich zwanglos und in Ruhe unterhält, nicht fehlinvestiert.

Richtig! Allerdings mache ich das bei Neulingen dann lieber nach ein paar Spielabenden, wenn sie genau wissen wie der Hase läuft. Für den Start, was auch für zwangslose One-Shots gilt, hätte ich da gerne gewusst wo es hingehen soll.

Sehe ich auch so. Deswegen würde ich da viel grundlegender ansetzen und Erwartungen und Vorannahmen präsentieren, welche die Spieler ankreuzen können:

Charaktere:
a) Mir ist wichtig, dass sich Charakterentwicklung in besseren Spielwerten zeigt. ODER b) Persönlichkeitsentwicklung und dass sich die Figur verändert sind wichtiger als Werteverbessrungen.
c) Regeln sollen die Besonderheiten meiner Figur darstellen. ODER d) Eine Figur definiert sich nicht durch Werte, sondern durch das, was sie tut und wie sie reagiert.
e) Ich möchte mir selbst eine großartige Hintergrundgeschichte ausdenken, die bestimmt, wer meine Figur ist. ODER f) Ein paar wenige Sätze Hintergrund reichen, da er Hauptsächlich während des Spiel entwickelt wird.
g) Ich möchte meine Figur ganz nach meinen Vorstellungen und Wunsch selbst erschaffen können. ODER h) Die Figur auszuwürfeln ist für mich OK. Ich finde es aufregend aus den Würfelergebnissen eine interessante Figur zu entwickeln auf die ich von mir aus nicht gekommen wäre.
i) Meine Figur soll eher nicht sterben können. Außnahmen können sein: Wenn ich es will; Wenn die Gruppe einverstanden ist; Wenn sie etwas sehr Dummes getan hat; ... ODER j) Meine Figur soll sterben können - so wie die Regeln es vorsehen. Die Sterblichkeit erst gibt den Handlungen meiner Figur Bedeutung.

Story, Regeln & Setting:
a) Vom Rollenspiel erwarte ich, dass es sich anfühlt wie ein Film oder ein Buch. Ich will eine interessante Handlung erleben. ODER b) Für mich ist es v.a. ein Spiel. Aus den Entscheidungen der Spieler.innen ergeben sich überraschende und interessante Situationen.
c) Die Spielwelt ist unsere Bühne und die SC stehen im Mittelpunkt. ODER d) Die Spielwelt hat einen Eigenwert und die SC sind in sie verflochten. Gesellschaftsstrukturen, Familie, ... behindern und unterstützen meine Figur.
e) Regeln sollen der Geschichte nicht im Weg stehen. Sie sind Vorschläge, wie man das Spiel gestalten kann. ODER f) Die Geschichte entsteht erst aus der Anwendung der Regeln. 

Wenn Widersprüche auftreten, wer hat am meisten Recht: a) Die Story ODER b) das Setting ODER c) die Regeln.


Spielleitung & SL:
[Zur Klärung von Aufgaben ... und laws'scher Spielertypen - kommt vielleicht später noch was dazu]


=> Von der Auswertung her ist das nicht ganz einfach.

,,, das wären beides Beispiele, die genau NICHT funktionieren.
Zum einen sind komplexe Regeln nicht unbedingt der Gegensatz zu einfachen Regeln. Komplexe Regeln können einfach sein (Savage Worlds) oder kompliziert/feingliedrig (DSA, Shadowrun). Einfache Regeln können auch "kompliziert" sein (einige OSR-Spiele). Einfache Regeln sind nicht selbten abstrakt. Komplizierte Regeln sind häufig ziemlich konkret (DSA4). Komplexe Regeln beinhalten meist beides.

Und dann: Es gibt Erzählrollenspiele, die nur funktionieren, wenn man sie genauestens nach den Regeln (rules as written) spielt. Es gibt Erzählrollenspiele, bei denen die Regeln nicht so wichtig sind und es gibt welche, bei denen unbedingt nach dem Geist der Regeln gespielt werden muss (rules as intended) - was vor allem Regelableitungen und ad-hoc-Regelungen bedeutet.


Ja, die Beispiele funktionieren nicht, sind derzeit einfach schlecht formuliert. Ich kann mich ehrlich gesagt auch erst jetzt 100% damit beschäftgien, war noch für zwei Systeme am Abenteuer schreiben und da war es mir wichtiger. Wollte nur die Idee schonmal festhalten und muss da jetzt noch in Ruhe ein paar Tage dran rumdenken.

Das in Sätze zu verfassen, war auch mein erster Gedanke. Ich möchte aber ungern das Gefühl erzeugen das die Leute an einem Test sitzen. Einigen fällt es eh schon schwer sich am ersten Abend zu öffnen und ich habe das Gefühl das ein Fragebogen da nur bedingt hilft. Ich weiss nicht ob das nachvollziehbar ist, aber so sind meine Erfahrungen dazu.

Die Fragen zielen zum Teil darauf ab, ein passendes System zu finden, was definitiv nicht mein Ziel ist. Als SL biete ich verschiedene Systeme an und leite nicht worauf ich keinen Lust habe. Systeme ich ich besitzte, weil ich sie mir aus Interesse gekauft habe. ich denke nicht das ich bereit wäre, da noch käuflich tätig zu werden, nur weil 2 von 4 Spielern gerne Star Wars spielen würden. Dürfen sie gerne, aber dann sollen sie selbst leiten. Die Tendenz soll mir helfen, ein bespieltes System noch etwas in die richtige Richtung zu verbiegen. :)
« Letzte Änderung: 1.05.2017 | 09:03 von Fillus »

Offline Uisge beatha

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Re: Die Tendenz der (neuen) Gruppe feststellen.
« Antwort #7 am: 1.05.2017 | 11:44 »
... Ich bereite grad eine Runde Dungeonslayers vor ...

Besitzt/benutzt du die Caera-Box?

Dann wäre mein Tipp eine gemeinsame Charaktererschaffung mit dem anschließendem Dungeon-2-Go #10, "Der Zauberer von Lom-Tranar".

Bei der Charaktererschaffung kann man schon sehr gut erste Tendenzen feststellen.
- Sucht jemand nach der effektivsten Volk-Klasse-Kultur-Talent-Kombination, die Hintergründe sind aber egal? Das könnte ein Power-Gamer sein.
- Oder das Gegenteil: Erst mal werden die Setting-/Kultur-Infos gelesen; bei der Talentauswahl werden kaum/keine "Kampftalente" gewählt? Dann geht's eventuell hauptsächlich um das Charakterspiel bzw. "die Geschichte".
- Achtet jemand darauf, daß alle Klassen vorhanden sind? Demjenigen könnte taktisches Vorgehen wichtig sein.
- Und sagt dann irgendwer "Mir ist's eh egal, dann spiele ich halt den fehlenden Heiler"? Das könnte ein Casual Gamer sein.

Den Zauberer von Lom-Tranar empfehle ich, weil dieser D-2-go auch (etwas) Taktik ermöglicht (z.B. Gegner umgehen/in die Zange nehmen) und nicht allzu einspurig ist. Außerdem hat es einige Elemente ("Abendsonnenrätsel", "Herrin des Waldes", "Göttin einen"), die auch Schauspieler und Geschichtenerzähler "triggern" könnten.
Nach dem spielen des Abenteuers solltest du dann schon grobe Zuordnungen treffen können.
- Hat sich der Zwergenkrieger stets sofort auf jeden sichtbaren Gegner gestürzt? Tendenziell ein Butt-Kicker...
- Ist der Elfenspäher quasi ständig heimlich schleichend unterwegs? Der Spieler könnte ein Spezialist sein.
- Legt jemand besonderen Wert auf das ausspähen der Gegebenheiten und die Nutzung eben dieser? Vermutlich ein Taktiker...
- Stürzt sich jemand auf die rollenspielerischen Elemente, Nicht-Kampf-Herausforderungen und Rätsel? Derjenige möchte vermutlich die Geschichte und/oder den Charakter weiterbringen/entwickeln.

Das Ganze sollte nicht mehr als 6-8 Stunden dauern und ist meiner Meinung nach aussagekräftiger als jede Befragung sein könnte (und macht auch vermutlich viiiiiiiiiel mehr Spaß ;))...
O thou, my muse! Guid auld Scotch drink!
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Offline Megavolt

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Re: Die Tendenz der (neuen) Gruppe feststellen.
« Antwort #8 am: 1.05.2017 | 12:20 »
Man will ja mit den Leuten regelmäßig mehrere Stunden am Stück verbringen. Da sind am Anfang 1-2 Stunden, in denen man sich zwanglos und in Ruhe unterhält, nicht fehlinvestiert.

Ja, sehe ich auch so.

Am besten bei einem Kaffee abklopfen:
- was schon alles gespielt wurde (bei totalen Neulingen: welche "rollenspielähnlichen" Sachen)
- was man sich so erwartet oder wünscht oder was einem nicht gefällt (bei Neulingen über den Umweg "Genres, Filme, Bücher, Brettspiele")
- wieviel Zeit man zur Verfügung hat und wieviel man gedenkt, in konkretes Spiel oder in Dinge wie Regellektüre zu investieren

Viel spannender finde ich den geheim ablaufenden Casting-Vorgang, bei dem die Wünsche des Aspiranten eigentlich völlig egal sind:  ~;D
- hat man die gleiche Wellenlänge, könnte oder wollte man mit der Person befreundet sein
- lebt man wenigsten ein kleines bisschen in der gleichen Welt oder sind die Lebensumstände problematisch unterschiedlich
- wirkt ein Neuling einigermaßen solide oder gibts insgesamt zu viele bedenkliche Signale :)
- hat man möglichst unmittelbar einen unverkrampften und produktiven Laberflow

:)

Offline Fillus

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Re: Die Tendenz der (neuen) Gruppe feststellen.
« Antwort #9 am: 1.05.2017 | 14:01 »
Besitzt/benutzt du die Caera-Box?

Dann wäre mein Tipp eine gemeinsame Charaktererschaffung mit dem anschließendem Dungeon-2-Go #10, "Der Zauberer von Lom-Tranar".

Danke für den Tipp, schaue ich mir an. Die Caera Box habe ich nicht und werd ich mir auch wohl nicht holen. Würde mich vermutlich auch nur einengen, ich erschaffe da lieber selbst.
Hab das Fertigabenteuer "Die Minen von Crimlak", das ich dafür verwursteln würde, aber nicht muss. Ich hatte die letzten Jahre oft mal Probleme mit dem Pacing, meine Schwäche (Anders ausgedrückt, arbeite ich immer mehr aus als in den Abend passt.). Da ich das erkannt habe, bin ich nicht mehr erpicht darauf das ein Abenteuer am Ende des Abends endet, sondern egal wie, Hauptsache Spannend (Cliffhanger, Großer Gegner etc). Da ich sowieso fortlaufend meistere, habe ich so um einiges weniger Stress und kann das spielen viel mehr geniessen. Heisst ich könnte auch was großes anfangen, den es muss nicht mehr in den Abend passen.

Das mit dem 1-2 Stunden vorher Kaffeetrinken kann ich nachvollziehen, jedoch stehen bei mir meist zwei Argumente dagegen. Erstes habe ich nie so lange Zeit und die würde ich lieber spielen. Zweitens sind hier im Norden die Wege meist weiter und sich dort extra zu treffen würde auch eine Menge Fahrzeit erfordern.

Ein mehr oder weniger geheimes Castingverfahren hat man doch eh immer. Wenn man schon lange dabei ist, kann man die Leute auch schon früh einschätzen (Fehleinschätzungen inbegriffen). Auch durch die Gespräche und durch beobachtung, Klassen-, Rassenwahl weiss man eine Menge. Soll ja auch alles nicht ersetzt werden durch die Tendenzeinschätzung. Drum soll die kurz und knapp sein, das sie in einer Minute durch ist. :)


« Letzte Änderung: 1.05.2017 | 15:12 von Fillus »

Offline Uisge beatha

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Re: Die Tendenz der (neuen) Gruppe feststellen.
« Antwort #10 am: 1.05.2017 | 17:18 »
Danke für den Tipp, schaue ich mir an.
Nix zu danken! :)

Die Caera Box habe ich nicht und werd ich mir auch wohl nicht holen. Würde mich vermutlich auch nur einengen, ich erschaffe da lieber selbst.
Das verstehe ich voll und ganz, das geht mir auch so.  ;)

In der Caera-Box wird aber nicht nur das Setting vorgestellt, sondern auch die Charaktere um sogenannte Kulturtalente erweitert.
Und das finde ich richtig klasse, dadurch kann man denen auch auf der ersten Stufe schon ein paar Eigenheiten mitgeben und sie "breiter aufstellen", da sie - je nach Talent"kosten" und Kultur - mit 2 bis 4 zusätzlichen Talenten starten. Auch bei Stufenaufstiegen kann man mit den Lernpunkten vergünstigt die Kulturtalente steigern, dadurch werden die LP dann nicht mehr fast automatisch in Eigenschaften oder LK investiert.
Daher wäre bei der Charaktererschaffung nach der Caera-Box halt wesentlich mehr über die Spielervorlieben herauszudeuten gewesen als wenn man "nur" nach GRW die Chars erstellt...

Aber alleine deswegen würde ich mir die Box vermutlich auch nicht holen!  ;D
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