Thema: Hilfe! Abenteuer-Vorbereitung ufert immer aus

[winterknight]

Hallo
zunächst ich bewundere Leute, die mal eben 728 Wörter aus der hand für einen Forumspost schütteln können.

Wie bereite ich ein gutes Rollenspielabenteuer vor, das einzig und allein für die Verwendung an meinem eigenen Spieltisch vorgesehen ist?

Aber da du Zeitprobleme hast:

Mal im Ernst hast Du schon mal daran gedacht 'nen Timer bzw ein Wort Limit zu setzten?
OK du weißt Deine Freunde kommen in einer Stunde bei dir vorbei. Dann heißt das Du hast
20 Minuten Hintergrund
20 Minuten BattleMap/Gelände
20 Minuten Monster

Wenn die Zeit für ein Thema um ist aufhören und zum nächsten Thema gehen.

Und dreh um
Überlege Dir zuerst einen Plot ohne Hintergrund ( nehmen wir das Brüderpaar Beispiel)
Plot:
-Monster kommt in die Stadt und tötet Einwohner
-PCs sollen raus gehen und das Monster töten
Dann suchst Du Gelände aus
- Dorf easy
- Höhle
- natürlich  dann ausgebaut mit elfischen! Muster
Dann Monster
- für die Gruppe passt eine Spinne und ein FLeisch GOlem
- ein Geist
dann den Hintergrund ausbauen:
Brüder paar, ........
Wenn Du dann noch Zeit hast
- Märchen Schreiben das ein Gesichten erzähler kennt
- Eintrag in das Stadt register scheiben
- alte Elfen Saga die erzählt wie wie Königsto (DING_DONG - weil einer immer früher kommt)

[tartex]

Überlege Dir zuerst einen Plot ohne Hintergrund ( nehmen wir das Brüderpaar Beispiel)

Und nimm einen Zufallsgenerator für den Baseplot. Den Rest des Abenteuers kann ich dann eigentlich während des Spiels improvisieren. Falls mal gar nicht vorbereiten will.

[tartex]

Vornheim generiert natürlich noch viel coolere Relationship Maps als der Generator oben.

[Skarabäus]

Diese Diskussion möchte ich hier nicht so gerne führen, darum geht es mir auch gar nicht. Das Geschichtenerzählen funktioniert für mich gut genug, es ist nur die Vorbereitung und wie ich bei selbiger verzettele - unabhängig vom System.

Sorry, da habe ich das Thema verfehlt.

Ok, noch ein Versuch. Letzten Endes halte ich es wie Pyromancer: Ich mache mir viele Gedanken, weil es Spaß macht, aber am Ende stütze ich mich nur auf das Grundgerüst des Szenarios und improvisiere falls notwendig - im Idealfall zusammen mit den Spielern. Warum? Weil ich mir eh nie alles merken kann, was ich mir an Details überlegt hatte oder im entscheidenden Moment nicht drauf komme. Und diese "Gedächtnisschwäche" verhindert auch, dass ich mit langen, komplexen Kaufabenteuern glücklich werde.

[Skeeve]

Mal im Ernst hast Du schon mal daran gedacht 'nen Timer bzw ein Wort Limit zu setzten?
OK du weißt Deine Freunde kommen in einer Stunde bei dir vorbei. Dann heißt das Du hast
20 Minuten Hintergrund
20 Minuten BattleMap/Gelände
20 Minuten Monster

Wenn die Zeit für ein Thema um ist aufhören und zum nächsten Thema gehen.

Ich würde da vermutlich 10 Minuten lang über den Hintergrund nachdenken, da mich der Hintergrund auch auf Gedanken zu Battlemap/Gelände bringt auch gleichzeitig noch 10 Minuten über Batllemap/Gelände und über die zum Hintergrund und Gelände passenden Monster auch noch 10 Minuten um dann festzustellen dass ich von den ersten 20 Minuten schon 30 verbraucht habe und noch nichts schriftlich festgehalten habe um dann völlig in Hektik und Panik zu verfallen.

Ich könnte mich da nicht so getrennt auf einen einzelnen Teilbereich konzentrieren um den dann nach 20 Minuten abzuschliessen und mit dem nächsten Thema weiter zu machen.

Überlege Dir zuerst einen Plot ohne Hintergrund ( nehmen wir das Brüderpaar Beispiel)

Brüderpaar Beispiel? Wo kommt das auf einmal her?

[Skeeve]

Warum? Weil ich mir eh nie alles merken kann, was ich mir an Details überlegt hatte oder im entscheidenden Moment nicht drauf komme.

Ach, noch so einer?  Wilkommen im Club!

Die Sachen die ich mir aufschreibe (z.B. die besonderen Eigenschaften der NSCs die ich im Kampf benötige), lese ich im Eifer des Gefechts nicht gründlich, sondern überfliege sie nur und übersehe/vergesse dadurch im Kampf coole Besonderheiten meiner NSCs und von den Sachen die ich mir nicht aufschreibe (wegen Zeitmangel bei der Vorbereitung und "warum noch aufschreiben, habe ich mir doch schon alles gemerkt") lasse ich auch die Hälfte untern Tisch fallen weil ich im entscheidenden Moment nicht darauf komme...   

[winterknight]

Brüderpaar Beispiel? Wo kommt das auf einmal her?

Hier :

Beispiel: Mein erstes Dungeon-Crawl Abenteuer

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Ein Ungeheuer holt sich jedes Jahr aus der Kleinstadt ein paar Menschen und verschleppt sie Richtung Burgruine. Niemand weiß wieso und wofür.

Wie die 7 Samurai werden die Helden gebeten, diesen Fluch zu beenden.

Natürlich fragen die Helden nach der Burgruine, doch die alten Geschichten scheinen erst einmal keinen Hinweis auf das aktuelle Geschehen zu haben. Sie erzählen von zwei Geschwistern, von denen einer in die Welt hinauszog und verwandelt mit einer weißhäutigen Elbin zurückkehrte, und seinem jüngeren Bruder, einem guten Herren, die sich in einem heftigen Kampf töteten. Seitdem gibt es den Fluch.

Weitere Infos zur Hintergrundgeschichte verrieten die Gemälde von Bruder/Bruder/Ehefrau, Tagebuchaufzeichnungen des älteren Bruders und ein Geist eines Bediensteten, der leicht verwirrt immer noch nicht begriff, dass er tot war.

Auflösung der Hintergrundgeschichte: Der ältere Bruder wollte seiner langlebigen Elbenfrau eine Untotenarmee schenken, mit der sie ihre Heimatstadt zurückfordern konnte. Er baute einen "Körpererntegolem" und züchtete eine Riesenspinne, die die Menschen aussaugte und für ihre Untotenauferstehung mumifizierte. Sein jüngerer Bruder wollte dies verhindern. Beim Zweikampf kamen beide ums Leben, doch der Golem und die Spinne arbeiteten beide weiter. Die Spinne war der Endgegner, und den Golem lernten die Helden aufgrund des Tagebuchs zu kontrollieren.

Die Burg, bewacht von einem Golem und betreut von dankbaren Kleinstadtbewohnern, ist immer noch ihr Stammsitz.

[Skeeve]

Ach, daher... gut versteckt. Hatte ich übersehen, in der Woche bin ich nach 24 Uhr nicht mehr wirklich anwesend. Jedenfals nicht mehr geistig.
Danke.

[Rorschachhamster]

Ich bin selber gerade dabei einen Dungeon mit Geschichte zu schreiben - dabei habe ich mir Folgende Regel gemacht: Beschreibe nur, was zu sehen ist. Denn das ist alles was wichtig ist. 
Ich weiß natürlich ungefähr was geschehen ist, habe aber nix davon aufgeschrieben. Alles andere ist in Gerüchten und impliziert vorhanden, aber da die Ereignisse schon einige Jahrzehnte her sind, ist nur wenig Information über die Gründe zu finden. Und nichts ist wirklich fest implementiert, ich kann Sachen ändern. 
Befreit einen ziemlich von zu viel Gedanken.
Also mein Tipp: Schließe das Dokument, fang an den Dungeon zu Designen, mit dem was du im Kopf hast, und gut. Wenn dir die historische Genauigkeit wichtig ist, kannst du danach noch mal rüber gehen und schauen ob da irgendwelche unlogischen Elemente drin sind... aber du hast das Wichtigste fertig, falls deine Spieler ankommen, bevor du damit gerechnet hast, weil Sachen besser funktionieren als erwartet, z.B..

[Issi]

Das Wichtigste ist mMn., dass Du einen Metaplot hast. Einen Hauptstrang. Ich nenne ihn mal Baumstamm. ("Befreit die Geisel", "Findet das magische Buch", "Fasst den Bösewicht" usw.) Daraus entwickeln sich dann die weiteren Äste und Verzweigungen.
Wichtig ist halt den Stamm nie ganz aus den Augen zu verlieren.- Man kann sich klar am Zweig X bei den Blättern verlieren. Das ist sicher auch die Gefahr.
Das eigentliche Gerüst ist aber der Stamm. Wenn der sicher steht, kann man auch problemlos noch ein paar Äste schaffen. 

[Derjayger]

Ich grabe dieses ewige Thema mal aus, vielleicht hilft's ja jemandem.

Ich habe den Eindruck, dass Du (OP) Dich weniger dafür interessierst, eine Session vorzubereiten, sondern lieber herausfinden willst, was in der Spielwelt passiert, also gewissermaßen darin spielen willst. Das kenne ich zu gut, das ist für mich ein Hauptantrieb fürs Leiten.

Dieses Herausfinden ist natürlich verwandt mit der Vorbereitung, entfremdet sich davon jedoch bei ausgiebiger Vorbereitung schnell, weil es äusserst ineffizient ist im Vergleich zum Improvisieren nach Stichpunkten. Wenn beide Verfahren halbwegs gut umgesetzt werden, sind sie für Spieler nicht zu unterscheiden.

Ich glaube, dass man auf gute Lösungen kommen kann, wenn man diesen Unterschied einsieht, weil man seine Vorbereitung daraufhin optimieren kann, dieses Herausfinden zu fördern, also möglichst spannend zu machen, etwa durch clevere Nutzung von Zufallsgeneratoren und durch von Spieleraktionen inspirierte Improvisation am Spieltisch. Das macht das Herausfinden für einen selbst spannender und kürzt gleichzeitig die Vorbereitungszeit.