Wobei eine Interessante Frage wäre wie es denn Überhaupt mit Pistolen Kalibern (vorallem auf dem US Markt) aussah zur Zeit als Shadowrun entstanden ist.
Ich weiß nicht ob 9mm damals schon so dominant war, und Taschenpistolen mit kleinerem Kaliber nicht gebräuchlicher waren als heute.
Ende der 80er waren die "Wonder Nines" in Amiland längst schwer im Kommen.
Die US Army hatte '85 die Beretta 92FS als M9 eingeführt und der Siegeszug der Glock im Polizeisektor hatte zwar gerade erst begonnen, aber es war im Grunde jedem mit etwas Sachverstand klar, wo die Reise hin ging.
Wer da noch keine 9x19 mm nutzte, hatte entweder einen 1911er in .45 ACP oder führte sowieso noch Revolver - polizeilich wie zivil.
Alles andere war im Grunde Randerscheinung, gerade die kleineren Taschenpistolen (u.A., weil sie damals noch mehr als heute notorisch unzuverlässig waren); wer nichts Großes führen wollte oder konnte, hatte einen kleinen .38er Revolver einstecken.
Kurz:
Spätestens mit dem Schritt weg vom Revolver kam auch die 9x19 mm flächendeckend in Amerika an.
Ich hab generell so ein bischen den Eindruck das bei SR-Waffen generell ein paar Trends sieht die damals wohl irgendwie in waren, aber mittlerweile wohl doch irgendwie aus der Mode kommen.
Ganz eindeutig, ja.
Man kann jede Edition recht gut anhand der waffentechnischen Sau datieren, die im Erstellungszeitraum gerade durchs Dorf getrieben wurde (sei das nun in Filmen oder in irgendwelchen amerikanischen "gun rags") und danach in der Versenkung verschwand
Einerseits ist das irgendwie ganz witzig, andererseits auch ein bisschen nervig, dass man da immer wieder irgendwelche Luftnummern und "magic bullets" als praxistauglichen Kram verkauft bekommt und das einen festen Platz im Spiel findet.
Ein eigener Modus für 3-Schuss Feuerstöße ist nun keine Science Fiction; das gibt es z.B. beim M16A2, bestimmt auch bei M4-Varianten, und was weiß ich wo noch, und ist somit weltweit im Einsatz. Diese Feuerstoßmechanik wurde ursprünglich eingeführt um Munition zu sparen, da z.B. im Vietnamkrieg der kleine US-Soldat sein M16 gerne als "Poor man's machine gun" eingesetzt hat.
Dieses ganze Gelump mit durch Zählwerk limitierten Feuerstößen ist ein primär amerikanischer Hirnfurz - eine technische "Lösung" für Ausbildungs- und Führungsversagen, die ihr Ziel nicht erreicht und obendrauf noch mal eigene Probleme mitbringt.
Je früher dieser Unsinn endgültig ausstirbt, um so besser.
Die Idee, den Burst mit rückstoßmitigierenden Mechanismen zu kombinieren, kam dann wohl etwas später.
Spezifisch auf den Feuerstoß bezogen war und ist das nur bei einigen Kandidaten aus dem ACR-Programm und beim AN-94.
Ansonsten profitiert ja auch eine halbautomatische Waffe von geringerem Rückstoß und je nach Waffe ist und bleibt vollautomatisches Schießen weitgehend sinnbefreit.
Bei ansonsten gleichen Voraussetzungen trifft ein Sturmgewehrschütze mit quasi beliebig schnellem Einzelfeuer besser als einer mit kontrollierten Feuerstößen.
Und besser heißt hier sowohl absolut mehr Treffer als auch mehr Treffer pro Zeit.
Damit sich das ändert, muss man mit dem Rückstoßimpuls noch ein gutes Stück runter und landet dann bei den wenigen brauchbaren MPs oder lafettierten MGs.
Edit: Und ansonsten ist das einer der wenigen guten Gründe, Flinten zu nutzen. Die haben ja quasi enorm schnelle Feuerstöße mit einmal Rückstoß für 8+ Geschosse, und das mit einer bis auf ein paar Werkstoffe seit ca. 120 Jahren weitgehend unveränderten Technik (und wenn man "hinter" die Repetierflinten zurück geht, kann man da noch mal 30-40 Jahre drauf packen)
Die einzigen modernen Waffen die mir jetzt einfallen sind Sachen wie die AN-94 oder die KRISS Vector, die beide spezielle Rückstoßverzögerungssysteme benutzen die bei einem Zwei-Schuss-Feuerstoß dazu führen dass man den Rückstoß erst nach dem zweiten Schuss spürt, aber wirklich durch gesetzt hat sich das wohl auch nicht.
Die Kriss Vector hat keine Rückstoßverzögerung, sondern "nur" Rückstoßreduzierung. Da kommt der Rückstoß nach jedem Schuss beim Schützen an, es ist nur weniger.
Das erkauft man aber mit einer recht unhandlichen Konstruktion, die obendrauf ziemlich exotische Bedienelemente hat und u.A. aufgrund der viel zu hohen Kadenz im Feuerstoß trotz der eigentlich guten Idee zur Rückstoßreduzierung nicht sonderlich kontrollierbar und damit unpräzise ist.
Da nimmt man als Großkunde mit MP-Bedarf doch lieber was anderes - z.B. aus der gleichen Waffenfamilie wie die Sturmgewehre.
Recht guter Kommentar zur "Schießbarkeit" der KRISS:
https://www.youtube.com/watch?v=QchMPzevEGUDagegen kann ich nicht viel sagen.
Aber hier im diesem Video kann man z.B. eine Variante sehen die einen Feuerstoss-Modus hat (wobei das die Exportversion in MG-Konfiguration ist).
Es ist, wie Feuersänger schrieb:
Das BW-G36 hat keinen limitierten Feuerstoß, aber grundsätzlich gibt es dafür Griffstücke in fast allen Kombinationen von halbautomatisch, 2er und 3er Feuerstöße und vollautomatisch. Theoretisch kann man das also einfach durch Griffstückwechsel ändern, aber in der Praxis beschaffen Großkunden immer nur die eine Variante, die ihnen am Sinnvollsten erscheint.