Autor Thema: [Erzählt mir von] Maus und Mystik  (Gelesen 2053 mal)

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Deep_Impact

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[Erzählt mir von] Maus und Mystik
« am: 13.12.2017 | 07:28 »
Hallo zusammen,

was könnt ihr mir über Maus und Mystik erzählen? Ich suche ein Spiel für gemütliche Runden in der Familie, nicht zu komplex, aber auch nicht so, dass man automatisch gewinnt, nur weil man nicht absichtlich Fehler macht. Die Optik von M&M spricht mich schon mal sehr an, darum bin ich draufgekommen.



Ich rattere einfach mal ein paar Fragen runter:
» Wie spielt sich das grundsätzlich?
» Wie ist der Wiederspielwert?
» Wie gut ist das für Taktik-Einsteiger / als Familienspiel (ab 8 Jahre)?
» Wie hoch ist die Gefahr der typischen Alpha-Spielermentalität gelöst?
» Lohnen sich die Erweiterungen später?

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Re: [Erzählt mir von] Maus und Mystik
« Antwort #1 am: 13.12.2017 | 07:38 »
Hier gab es schonmal einen Thread zum Spiel. Da werden die Fragen auch beantwortet.

Zitat
» Wie spielt sich das grundsätzlich?
Wie ein glücksabhängiger Dungeoncrawler mit kleinen Euroelementen.
Zitat
» Wie ist der Wiederspielwert?
Existiert auch wenn Du die Kampagne durchgespielt hast.
Zitat
» Wie gut ist das für Taktik-Einsteiger / als Familienspiel (ab 8 Jahre)?
Äh. Viel Taktik ist da nicht. Aber laut Sashael ist das Spiel zu schwer für Kinder um die 8 Jahre.
Zitat
» Wie hoch ist die Gefahr der typischen Alpha-Spielermentalität gelöst?
Sie bieten keine Lösungen gegen Quarterbacking.
Zitat
» Lohnen sich die Erweiterungen später?
Da habe ich leider keine Ahnung.
Ich bin viel lieber suess als ich kein Esel sein will...
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
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Deep_Impact

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Re: [Erzählt mir von] Maus und Mystik
« Antwort #2 am: 13.12.2017 | 07:45 »
Sie bieten keine Lösungen gegen Quarterbacking.

Okay, dann muss ich mich zurückhalten :) Aber ich bin da auch ehrlich: Wenn die Kids etwas falsch machen wollen, obwohl man sagt, dass vielleicht nicht optimal ist, dann darf man ein Spiel auch mal verlieren oder schwer machen.

Den anderen Tread hatte ich gelesen, der ist aber doch recht speziell auf eine Thema. Dass das Spiel bockschwer ist, deckt sich bislang mit keiner Beschreibung, die ich gelesen habe. Die meisten finden es für erfahrene Spieler eher zu offensichtlich.

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Re: [Erzählt mir von] Maus und Mystik
« Antwort #3 am: 13.12.2017 | 08:08 »
Das Spiel ist aus meiner Sicht zu lang für Kinder < 10 Jahre und zu komplex für Non-Gamer.
Nichts Bessers weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen
Als ein Gespräch von Krieg und Kriegsgeschrei,
Wenn hinten, weit, in der Türkei,
Die Völker aufeinander schlagen.
Man steht am Fenster, trinkt sein Gläschen aus
Und sieht den Fluß hinab die bunten Schiffe gleiten;
Dann kehrt man abends froh nach Haus,
Und segnet Fried und Friedenszeiten.

J.W. von Goethe

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Re: [Erzählt mir von] Maus und Mystik
« Antwort #4 am: 13.12.2017 | 10:11 »
Mit einigem Abstand würde ich sagen, dass Maus&Mystik für Familien in der Hinsicht geeignet ist, dass Kinder alleine mit dem Spiel eher wenig Spaß haben, aber unter Anleitung eines Erwachsenen eine spannende Geschichte erleben können. Ein großer Reiz des Spiels kommt auch aus der vorzulesenden Geschichte, das eigentliche Spielprinzip ist gerade für erfahrene Spieler recht linear und leidet unter einer gewissen ... Swingigkeit. Würfelglück und -pech beeinflussen den Verlauf einer Mission um einiges stärker als die Entscheidungen der Spieler. Zudem fanden wir das Spiel für ein kinderfreundliches Familienspiel etwas zu regelintensiv. Im anderen Thread hat man ja auch mehrfach gelesen, dass manche Regeln fehlinterpretiert oder auch vergessen wurden.

Eine Empfehlung würde ich aber auf jeden Fall geben. Es ist optisch einfach sehr schön gemacht und die Geschichte hat was. ;)
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Re: [Erzählt mir von] Maus und Mystik
« Antwort #5 am: 14.12.2017 | 21:55 »
Okay, dann muss ich mich zurückhalten :) Aber ich bin da auch ehrlich: Wenn die Kids etwas falsch machen wollen, obwohl man sagt, dass vielleicht nicht optimal ist, dann darf man ein Spiel auch mal verlieren oder schwer machen.

Den anderen Tread hatte ich gelesen, der ist aber doch recht speziell auf eine Thema. Dass das Spiel bockschwer ist, deckt sich bislang mit keiner Beschreibung, die ich gelesen habe. Die meisten finden es für erfahrene Spieler eher zu offensichtlich.

Was mich ärgert: Entweder wählt man Weg A und verzichtet auf den Schatz, dann hat man wenig Probleme oder man nimmt Weg B mit Schatz und muss sich damit rumärgern.

War in den ersten Szenarien immer so ...
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Deep_Impact

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Re: [Erzählt mir von] Maus und Mystik
« Antwort #6 am: 15.12.2017 | 10:44 »
Ist das nicht etwas, was vielen Dungeoncrawlern zu eigen ist? Hindernis jetzt nehmen, um es später einfacher zu haben?

Offline Greifenklaue

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Re: [Erzählt mir von] Maus und Mystik
« Antwort #7 am: 15.12.2017 | 11:02 »
Ist das nicht etwas, was vielen Dungeoncrawlern zu eigen ist? Hindernis jetzt nehmen, um es später einfacher zu haben?
Hmm, bei MnM ist mir das aber zu sehr auseinander. Es kostet ja nicht ein, zwei Runden, sondern ist quasi die Hälfte der Queste. Und ich meine, die Belohnung war derart mager, dass - wenn man das weiß - sie auszulassen immer der bessere Weg war {in dieser Mission jedenfalls}. Es gibt andere, die da auch eine imho schlechte Mechanik haben, Iron Kingdoms z.B. - sonst fällt mir wenig ein, wo mir das so negativ mit einer Sidequest aufgefallen wäre.
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Offline Sashael

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Re: [Erzählt mir von] Maus und Mystik
« Antwort #8 am: 15.12.2017 | 11:20 »
Iirc kann man ja pro Maus nur ein Item mit in die nächste Mission nehmen.
Wir haben die Nebenmissionen zum Itemerhalt auch sehr schnell ignoriert. Das fällt aber auch unter das Thema Missonsdesign, was bei Maus&Mystik auch keine so durchweg sonnige Angelegenheit ist
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Deep_Impact

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Re: [Erzählt mir von] Maus und Mystik
« Antwort #9 am: 15.12.2017 | 11:30 »
Okay, aber ist das ein Game-Breaker? Also ein Grund das Spiel doch gefliessentlich zu ignorieren. Denn mir fällt sonst keines mit ähnlich familiengerechter Thematik ein.

Offline Sashael

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Re: [Erzählt mir von] Maus und Mystik
« Antwort #10 am: 15.12.2017 | 11:32 »
Nein, es ist kein Grund, das Spiel zu ignorieren. Nur die Nebenquesten. ;D
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Offline Puklat

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Re: [Erzählt mir von] Maus und Mystik
« Antwort #11 am: 15.12.2017 | 11:45 »
Wir spielen Maus und Mystik in einer festen Runde und sind inzwischem beim "Herz des Glürm" (oder wie das heißt) fast oder ganz durch.

Die Geschichte, die erzählt wird ist nett. Dass das nun weder taktisch noch vom Spielprinzip her etwas ganz besonderes ist, ist glaube ich klar. Aber es ist sehr unterhaltsam und macht Spaß.
Man kann sich entweder immer mit der gleichen Mäusegruppe in die Abenteuer stürzen oder hier und da auch mal variieren.
Was die Probleme mit den Side-Quests angeht, weiß ich gar nicht, ob da ein Problem ist. Es wird oft gesagt, dass man eine Sondersuch-Aktion machen kann, um zum Beispiel eine Weintraube zu finden. Das haben wir eigentlich fast immer ignoriert, nachdem wir festgestellt haben, dass die Weintraube nur in ein bis zwei Szenarien vielleicht wirklich von Wert war.

Es ist auf jeden Fall ein empfehlenswertes Spiel. Allerdings sollten Kinder das vermutlich in "Begleitung Erwachsener" spielen, da die Regeln nicht immer schnell verständlich sind (für Kinder) und man jemanden brauchen könnte, der darauf achtet, was erlaubt ist und was nicht. Aber selbst wenn man "mogelt", ist das eigentlich kein Problem, da es ja darum geht die Geschichte zu erfahren und ein spaßiges Spiel  zuspielen. Und da halte ich es für legitim, wenn man aus Würfelpech, einer knappen Fehlentscheidung oder einen Regelfeinheit im dritten Anlauf schon wieder knapp verliert, es ggf. nicht so eng zu sehen und dann nur den letzten Raum neu zu spielen und nicht die ganze Karte.  Zumindest haben wir das ein Mal gemacht, als wir bei einer großen Karte echt keine Lust mehr hatten das vierte Mal von vorne anzufangen, nur weil wir in der Verteidigung der Gegner zu viel Käse auf das Rad gewürfelt hatten.


Also klare Spielempfehlung! Und die Glürm-Erweiterung war auch nett. Ich freue mich schon auf die große Erweiterung im Düsterwald. Für ein Spiel für Jugendliche (eingeschränkt auch für Kinder) oder als einen gemütlichen, leichten Dungeoncrawler mit großem Zufallselement, aber durchaus gut.
Schulnote: 2  mit Tendenz zur 2+

;)


zu den Fragen direkt:
» Wie spielt sich das grundsätzlich?
-> Zufallsbetont, einfach, aber mit sehr schöner Story (die manchmal etwas plump* ist, aber das verzeiht man eigentlich gerne)
Die Mechanismen sind nett, aber teilweise etwas unübersichtlich. Man braucht schon Konzentration, gerade bei Spielaktionen der Gegner (Bsp. aggressive Gegner, die in der Initiative-Leiste immer weiter nach oben wandern. Das verlieren wir regelmäßig aus dem Blick; ist aber auch nicht spielzerstörend, wenn man da nicht immer dran denkt)
Es ist alles machbar und man kriegt schon recht bald ein Gefühl dafür, wo man lang kann/sollte und was man besser sein lässt. Allerdings finde ich es nett, dass einem mehrere Wege zum Ziel offen gelassen werden und es nicht immer (aber oft) sehr linear ist.

* "Warum müssen wir da schon wieder hin, sind wir nicht eben erst genau durch den jetzigen Zielraum durchgelaufen? Dumme kleine Mäuse! " ;)

» Wie ist der Wiederspielwert?
Oh, das weiß ich nicht. Wir spielen da schon seit Jahren dran. Bei fast jedem Familientreffen wird wieder ein Szenario oder noch ein zweites gespielt. Und da man die nicht immer im ersten Anlauf schafft, haben wir es noch nicht bis zu dem Punkt geschafft, an dem man ganz neu anfangen müsste. Wir haben immer noch Erweiterungen vor uns. Und danach habe ich vermutlich auch erstmal genug von dem Spiel. Aber man kann es durchaus mehrmals spielen, wenn man das ganze Buch durch hat. Aber dann hat man es auch schon für 10 oder mehr Szenarien auf dem Tisch gehabt und jede Karte mindestens ein Mal in Angriff genommen. Preis-Leistung stimmt also in jedem Fall.

» Wie gut ist das für Taktik-Einsteiger / als Familienspiel (ab 8 Jahre)?
Taktik ist recht simpel. Man merkt schnell, dass man Fernkämpfer nicht ignorieren sollte und die Vorteile von "Finger" sind schnell klar. ;) 8 Jährige werden das vielleicht so noch nicht selbst erkennen, aber da können die Älteren dann ja aushelfen und Hinweise geben. Mit 8 Jahren ist vermutlich eh die Geschichte, das Figurenbewegen und das Würfeln interessanter als die Taktik und die Finessen.

Was aber auf jeden Fall hilft ist die Figuren zu bemalen. Das macht das Spielgefühl gleich angenehmer und interessanter. Wir haben auf jeden Fall häufiger gespielt und mit mehr Liebe zu unseren Mäuse-Alteregos, als diese auch farbig waren. Da muss man auch kein Games-Workshop-erprobter Maler für sein.

» Wie hoch ist die Gefahr der typischen Alpha-Spielermentalität gelöst?
Gelöst ist die gar nicht. Der sehr dominante Alpha-Spieler kann in jedem Koop-Spiel den Spielspaß töten. So auch hier. Aber bei uns fiel das kaum auf. Aber vielleicht haben wir da auch eine gute Runde.

» Lohnen sich die Erweiterungen später?
Ich finde schon, wobei die Print-on-Demand oder "Print and Play"-Erweiterung des verlorenen Kapitels nicht so richtig spannend war... aber ganz niedlich. Ich würde aber zu den anderen Erweiterungen raten (zumindest zum Herz des Glürm). Die haben wir (so gut wie?) durch und die war echt gut. Allerdings war die gefühlt etwas düsterer in der Stimmung und etwas blutiger und fieser im Ton (an manchen Stellen). Aber vielleicht bin ich da auch überempfindlich.