Sobald eine Rasse/Volk viele differente Individuen rausbringt, sehe ich oft schon über die eine oder andere Überzeichnung hinweg. Nicht immer. Kommt drauf an.
Überzeichnungen(Klischees,Archetypen,Prototypen), sind für sich genommen noch kein Rassismus.
Selbst ein: "alle Zwerge tragen Bärte und lieben Gold. " wäre mMn. kein Rassismus.
1. weil es keine Zwerge im Reallife gibt.
Und 2. weil das zwar "Klischees " sind aber keine abwertenden.
"Alle Vistani sind Diebe." dagegen hat 1. ein negatives Klischee und 2. Einen zu konkreten Reallife Bezug.
Hier leuchten mMn. klar die Alarmglocken.
Ich finde halt es muß Beides gegeben sein. -Ein pauschal herabwürdigendes Klischee und dazu noch ein möglichst konkreter Reallife Bezug, der nicht nur auf Spekulation beruht.
"Alle Orks sind böse" ist zwar ein stark wertendes Klischee.
Aber eben eines ohne konkreten Reallife Bezug.
Edit. Solche groben Beschreibungen von Völkern schließen auch die Abweichungen von einzelnen Individuen nicht aus.
Wenn man denn den einzigen Zwerg ohne Bart spielen will, warum nicht? (Vielleicht wächst ihm keiner, oder er hasst Bärte, warum auch immer)
Solche pauschalen Beschreibungen sollen ja auch eher einen groben Überblick verschaffen, wie die grobe Mehrheit der Zwerge so drauf ist. Oder anders ausgedrückt, worunter man sich einen typischen Zwerg vorstellen muss.
Vielleicht sind solche Typisierungen im Fantasy nochmal wichtiger. Damit solche ausgedachten Völker und Figuren überhaupt greifbar werden.
Edit. Bestimmte kulturelle Klischees aus dem Reallife wie z. B. Sklavenhaltung und Patriarchat können sich in historisch angehauchten Welten(mit Schwert und Degen) natürlich auch wiederfinden.
Aber die dienen ja im Spiel im Prinzip der Stimmung und nicht der Vorbildsfunktion für Spieler: A la "schaut mal- die guten alten Zeiten.
" sondern eher: "Schaut mal die alten Zeiten. Und seid froh, dass es vielen Menschen heute so gut geht. " Bzw. dass es nur ein Spiel ist.
Vielleicht gewinnt man aber auch bei dem ein oder anderen Thema den Eindruck, dass sich manches noch nicht entscheidend geändert hat. Sondern vielleicht nur die Form.
Aber ums Verherrlichen von Unterdrückung, Gewalt und Ähnlichem geht es mMn. in den allermeisten Settings nicht.
Einen gewollten erzieherischen Effekt, Auftrag oder Ähnliches hat ein Spiel aber mMn. auch nicht zwingend.
Es handelt sich vom Konzept her in den meisten Fällen wohl eher um eine gewollt zwanglose Freizeitbeschäftigung.
(Ähnlich wie bei einem Brettspiel)
Hypothetischer Fall X:(Klar hast Du Recht, sich mit Kritik auseinander zu setzen, ist wichtig!Und genau das sollte man auch von einem Author erwarten können. Auch kann mir niemand meine persönlichen Empfindungen absprechen.)
Ich würde nur empfehlen Kritik nicht allein auf Empfinden aufzubauen. Und auch in einer Diskussion erscheint das manchmal zuwenig.
Weshalb ich diesen Fall mal kreiert habe.(Auch wenn er so gut wie sicher nie eintreffen wird- Es sei denn du triffst auf eine ganz spezielle Sorte Mensch mit viel Geld und gutem Anwalt).
Nicht weil ich finde, dass du irgendwas Verächtliches geschrieben hast. Hast Du gar nicht.Ich wollte wissen wie du in diesem Fall argumentiert hättest. Darum ging es mir auch in dem hypothetischen Fall X: -
Was wenn Dich einer verklagt, wegen solchen Vorwürfen?Denn dann müsstest Du wirklich mal konkreter werden, und auch das "Warum " genauer erklären. "Warum ist es auch nachweisbar so?"
Fürs Reallife kann ich nur empfehlen mit Menschen aus anderen Kulturkreisen zusammen zu spielen.
Das bringt mEn. viel mehr (vor Allem Spaß!)als nur theoretisch darüber zu diskutieren.
So das war jetzt das Wichtigste von mir
für diesen Strang.
Thx