Autor Thema: Sabotage im Orientexpress  (Gelesen 1544 mal)

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Offline Chiarina

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Sabotage im Orientexpress
« am: 1.10.2018 | 12:06 »
Eine Gruppe unternimmt um die Jahrhundertwende 1900 eine längere Zugreise im Orientexpress (...ist sicherlich zwei, drei Wochen unterwegs). Ein Gruppenmitglied wird gegen seinen Willen (zumindest temporär) von einer feindlichen Macht kontrolliert, die der Reisegruppe Steine in den Weg legen möchte.

Ich brauche einfach ein paar Möglichkeiten, um den heutigen Abend ein bisschen interessanter zu gestalten. Was könnte die feindliche Macht alles anstellen?
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Offline felixs

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Re: Sabotage im Orientexpress
« Antwort #1 am: 1.10.2018 | 12:16 »
Der Orientexpress hatte Dampfheizungen.

Da kann man mindestens zwei Dinge mit machen:

1) Heizungssytem manipulieren, wird dann sehr warm (oder sehr kalt, wenn im Winter).

2) Dampf direkt in einen oder mehrere Waggons leiten. Das dürfte einigen Ärger bereiten, unter Umständen ist das auch richtig gefährlich.

Evtl. kann man da auch was mit explodieren lassen, da bin ich mir aber bezüglich der Plausibilität nicht so sicher.
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Offline Nodens Sohn

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Re: Sabotage im Orientexpress
« Antwort #2 am: 1.10.2018 | 12:25 »
Er könnte auch denunzieren:
"Herr Schaffner, ich glaube diesen Herrn als Taschendieb aus XXX zu erkennen! Da bin ich mir ganz sicher!"
"Ist hier das Tragen von Waffen erlaubt? Ich habe im Vorbeigehen an seinem Abteil einen kurzen Blick auf einen Revolver erhaschen können, den er in einer Reisetasche mitführt!"
Er könnte einem Herrn im richtigen Moment ein Bein stellen, so dass er seinen Rotwein über das Abendkleid einer feinen Dame gießt.

Gestohlene Wertgegenstände könnten im Abteil entdeckt werden.
« Letzte Änderung: 1.10.2018 | 12:31 von Nodens Sohn »

Online bobibob bobsen

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Re: Sabotage im Orientexpress
« Antwort #3 am: 1.10.2018 | 12:38 »
Waggon abkoppeln
Brand legen
Jemanden aus dem Zug werfen
Nahrungsmittel vergiften
Bombe legen
Bei einem Halt die Bremsen manipulieren

Supersöldner

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Re: Sabotage im Orientexpress
« Antwort #4 am: 1.10.2018 | 12:45 »
Mord im Orient-express Inszenieren und schon sind alle aufgehalten bis zu Klärung des Fall.

Offline Auribiel

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Re: Sabotage im Orientexpress
« Antwort #5 am: 1.10.2018 | 14:18 »
An einem Halt einen anderen Fahrgast irgendwo einsperren, das sollte die Weiterfahrt verzögern. Oder um sicher zu gehen zusätzlich eine falsche Blutspur legen, um einen Mord zu simulieren.

Billig aber ev. auch ganz wirksam: Notbremse beim Bergauffahren ziehen. Könnt je nach Steigung schwierig werden, hier wieder Fahrt aufzunehmen.
Feuersänger:
Direkt-Gold? Frisch erpresst, nicht aus Konzentrat?

Offline Scimi

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Re: Sabotage im Orientexpress
« Antwort #6 am: 1.10.2018 | 14:49 »
Im goldenen Zeitalter des Orient-Express zwischen 1890 und 1914 ist die Fahrzeit 63 Stunden. Mit Halt in Paris, Straßburg, Karlsruhe, Stuttgart, München, Wien, Budapest, Belgrad, Sofia und Konstantinopel dauert die Reise von Paris bis Istanbul 5 Tage und ist damit schneller als die alternative Schiffsverbindung übers Mittelmeer, die über eine Woche braucht. Der Zug fährt wöchentlich (Abfahrt Di, Ankunft Sa, glaube ich).

Zumindest im Streckenabschnitt zwischen Paris und Budapest sind auch andere Zugverbindungen möglich, da kann es möglich sein, einem verpassten Zug zu folgen und ihn am nächsten Halt wieder einzufangen. Auf dem Balkan ist das abenteuerlicher, da würde ich als Saboteur versuchen, dass die Gruppe die Abfahrt verpasst und damit erstmal für die Woche in der Stadt festhängt.

Ansonsten ist der Orientexpress ein irre teures Luxusvergnügen für die Reichen. Es ist davon auszugehen, dass das Personal viel durchgehen lässt, solange keine anderen (oder *wichtigeren*) Fahrgäste gestört oder gefährdet werden. Durch die hohen Ticketpreise (damals so 1/4 des durchschnittlichen Jahresgehalts) ist es unwahrscheinlich, dass sich irgendwelche Verbrechertypen, Reporter oder Nihilisten unter die Gäste schmuggeln, daher nehme ich an, dass es einen guten Grund braucht, bevor das Personal Fahrgästen gegenüber misstrauisch wird oder gar irgendwelche Behörden einschaltet. Auch ist davon auszugehen, dass das Unternehmen Himmel und Hölle in Bewegung in Bewegung setzen und beliebige Geldbeträge auf das Problem werfen wird, wenn es technische Schwierigkeiten gibt — vom defekten Waggon bis zum Lokomotivausfall. Da steht immerhin ein legendärer Ruf, Einkünfte in Millionenhöhe und Kunden unter den wichtigsten und berühmtesten Leuten Europas auf dem Spiel.

Um den Zug zu sabotieren, sind wir dann wahrscheinlich bei den krassen Sachen: Mord. Brückensprengung. Brandstiftung. Irgendwas, was groß in den Zeitungen steht, wochenlang Tagesgespräch ist und den Zugverkehr zum Erliegen bringt. Sachen wie Diebstahl etc. werden bestimmt Ermittlungen nach sich ziehen, aber womöglich den Fahrplan nicht (sehr) verzögern.

Wenn die Gruppe an dem Saboteur hängt, könnte es vielleicht effektiver sein, sich mit einer wichtigen Person an Bord anzulegen oder irgendwie unmöglich zu machen, um Duelle, Strafanzeigen oder ein Hausverbot zu provozieren. Das ist doof fürs Spiel, wenn es vollzogen wird, aber es könnte ganz spannend sein, das mit Bitten, Bestechung, Kontakten, Erpressung etc. noch zu verhindern.

Ganz andere Möglichkeiten ergeben sich, wenn das "zivilisierte" Europa verlassen wird oder die Gruppe die Reise jenseits des Bosporus mit der Anatolischen Eisenbahn Richtung Kairo oder Bagdad weiterfährt, was ein kleines Bisschen mehr "Wilder Westen" ist, mit Tieren und Bäumen auf den Schienen, Banditen, seltsamen Eingeborenen im Zug und verschiedenen Grenzen, Gesetzen und korrupten Beamten…

Offline Chiarina

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Re: Sabotage im Orientexpress
« Antwort #7 am: 1.10.2018 | 15:00 »
Danke erstmal für alle Ideen. Das wird vermutlich ausreichen, um den Abend zu gestalten.

@ Scimi: Danke für die Reisezeit! Keine unwichtige Information! Noch eine Frage: Hast du ´ne Ahnung, ob an den wichtigen Haltestellen die Passagiere ausgestiegen sind und in irgendeinem Hotel übernachtet haben? Oder war das eine reine Schlafwagen-Angelegenheit?
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Offline Scimi

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Re: Sabotage im Orientexpress
« Antwort #8 am: 1.10.2018 | 16:20 »
Ich meine, normalerweise wäre das das so eine Mittelmeerkreuzfahrt gewesen: Du schläfst an Bord, hältst morgens-mittags in irgendeiner Stadt und hast dann da ein paar Stunden, um dir Sehenswürdigkeiten anzusehen, die lokale Küche zu genießen und einzukaufen und fährst dann mittags-nachmittags los, um die Landschaft vom Zug aus zu genießen. Jeweils angepasst an die Fahrzeit. Und natürlich sind die entsprechenden Bahnhöfe auf wöchentlichen Sturm von superreichen Touristen eingestellt und man muss nicht wie ein armer Mensch am Bahnsteig stehen oder mit einem Kaffee vom Kiosk in der Wartehalle auf Holzbänken sitzen. Das Reiseunternehmen hatte in Paris (Hôtel Élysée Palace ab 1899) und Istanbul (Hôtel Pera Palace ab 1893) eigene Eisenbahn-Luxushotels.

Andererseits war das teilweise auch eine mehr oder weniger normale Zugverbindung. Auch ohne Luxusticket kann man natürlich die ganzen Teilstrecken mit dem Zug fahren (dann sitzt man eventuell sogar im selben Zug in einem separaten Waggon und nicht in den Salon/Speisewagen/Schlafwagen-Kombis, die das fahrenden "Hotel" für die Komplettreise darstellten. Und natürlich gab es Leute, die das irgendwie mit Städtetouren kombiniert haben und irgendwo bei X ausgestiegen und dann nach ein paar Tagen mit dem nächsten Zug weiter- oder zurückgefahren sind. Und an und ab gab es auch Sonderfahrten und -veranstaltungen, um die Leute bei Laune zu halten und den Zeitungen was zum Schreiben zu geben.

Der "Original"-Orientexpress zwischen Paris und Istanbul war letztendlich nur ein besonderes Reiseangebot unter Kooperation verschiedener Unternehmen und Schienennetzbetreiber mit den ikonischen Luxuswaggons.
« Letzte Änderung: 1.10.2018 | 16:43 von Scimi »

Offline Chiarina

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Re: Sabotage im Orientexpress
« Antwort #9 am: 1.10.2018 | 18:04 »
O.K., danke auch dafür nochmal. Sehr hilfreich. Soweit steht der Abend. Jetzt hoffe ich nur, dass es sich meine Spieler nicht spontan nochmal irgendwie total anders überlegen und den Orientexpress gar nicht nehmen...
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Offline felixs

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Re: Sabotage im Orientexpress
« Antwort #10 am: 1.10.2018 | 18:18 »
Jetzt hoffe ich nur, dass es sich meine Spieler nicht spontan nochmal irgendwie total anders überlegen und den Orientexpress gar nicht nehmen...

Viel Glück!

Und wenn nicht, wäre es auch nicht schlimm. Immerhin haben Scimi und andere hier viel nützliches Material zusammengetragen.
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Offline Scimi

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Re: Sabotage im Orientexpress
« Antwort #11 am: 2.10.2018 | 01:57 »
Die Alternative zum Orientexpress bzw. zum Zug wäre wahrscheinlich eine längere Schiffsfahrt. Bei der wäre eine Sabotage bestimmt ärger, zu der Zeit gibt es keinen Funk und wenn irgendwas das Schiff auf hoher See oder vor einem einsamen Küstenabschnitt manövrierunfähig macht oder die Navigation manipuliert, kann alles Möglich passieren, wenn keine Hilfe in der Nähe ist…  ;D

Aber schreib gern mal, wie es war…

Supersöldner

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Re: Sabotage im Orientexpress
« Antwort #12 am: 2.10.2018 | 10:14 »
Kämpfe auf dem Dach eines Fahrenden Zug Nicht vergessen .