Autor Thema: Abenteuer und Kampagnen vor historischem Hintergrund  (Gelesen 5185 mal)

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tassander

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Re: Abenteuer und Kampagnen vor historischem Hintergrund
« Antwort #25 am: 11.10.2018 | 17:29 »
Ich finde auch diese Gabreta Silva Kampgane zur Römerzeit im Bayerischen Wald sehr interessant, sowas könnte ich mir auch vorstellen. Oder in Britannien kurz vor abzug der römischen Truppen. Das ist spannend.

Oh, danke! Darauf wollte ich gerade auch hinweisen: https://tassander.wordpress.com
Wer's nicht kennt (wohl die meisten): Passau zur Zeit des Kaisers Commodus ist quasi die "Keep on the Borderlands".

Das Problem mit den"Besserwisserspielerplausibilitätsnazis  mit der Daswarso-Keule", wie Luxferre sagt, ist der Grund, warum ich lange nichts historisches geleitet habe.
Die Lösung, die für mich funktioniert ist:
1.) eine Zeit wählen, wo ich mich wissenschaftlich gut auskenne - und v.a. besser als meine Mitspieler
2.) eine Zeit wählen, bei der das Quellenmaterial überschaubar ist (im Prinzip alles bis zum Ende des 1. Jahrtausends AD ist definitiv beherrschbar)
3.) Klar machen, dass es trotzdem ein Alternativuniversum ist
4.) Klar kommunizieren, wo die Unterschiede zur "echten" Geschichte liegen
5.) Nicht allzu viele Unterschiede einbauen, da dann der Sinn der historischen Kampagne für mich verloren geht.

Wie ich das umgesetzt habe, sieht man ja.
Das hat den Vorteil, dass man Quellen als Rollenspielmaterial lesen kann, wie z.B. die Historia Augusta, aus der ich die NSCs Pertinax und Aquilius Felix gebastelt habe.
(hier:https://tassander.wordpress.com/2018/08/13/gabreta-silva-kampagne-pertinax-roemischer-kaiser-und-magier-der-stufe-12-acks-osr/und hier: https://tassander.wordpress.com/2018/09/22/aquilius-felix-meuchelmoerder-im-dienste-des-commodus-historischer-nsc/)

Pyromancer

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Re: Abenteuer und Kampagnen vor historischem Hintergrund
« Antwort #26 am: 11.10.2018 | 17:36 »
"Unsere Gruppe "ermittelt" gerade im Mord an Philipp von Schwaben..."

Das muss ich mal recherchieren, sagt mir so nichts.
1208 in Bamberg. Die Gruppe war auch schon im Vorfeld in den Thronstreit involviert - wenn auch nur ganz, ganz am Rande. Die Charaktere sind im Dunstkreis von Eberhard von Rohrdorf, dem Abt von Salem, tätig.

Und wir malen schon Stammbäume und Beziehungsdiagramme, um die ganzen Heinrichs und Ottos auseinander halten zu können. :)

Zitat
Generell für historische Kampagnen: wo nehmt ihr die Inspiration und Infos dafür her? Oder wird da mehr improvisiert?
Bücher, Bücher, Bücher. Und Wikipedia bzw. "Internet" allgemein. Am Wichtigsten sind aber Bücher.

Offline Coltrane

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Re: Abenteuer und Kampagnen vor historischem Hintergrund
« Antwort #27 am: 11.10.2018 | 18:20 »
Zitat
Irgendwelche Hauruck-Aktionen und ad hoc eingebrachte Abweichungen sind noch mal was anderes - aber auch da ist es letztlich egal, ob man in einem historischen Setting spielt. Das stört den Spielfluss in einem völlig fiktiven Setting ja kein bisschen weniger.

Es geht ja bei den Abweichungen nicht um spontane Änderungen um Spielerentscheidungen zu entwerten, sondern um vorher festgelegte Abweichungen von der historischen Realität. Diese sind dann also Teil des Settings um so einen hoffentlich für die Spieler spannenden Plot vor dem historischen Hintergrund zu ermöglichen. Dabei geht nicht um eine möglichst realistische Geschichtssimulation, sondern einfach um eine Fiktion die Versatzstücke aus der Geschichte enthält.

Ja und nebenbei, es gibt keinen Beweis - das die Haschischihn Drogen benutzten.
Mag stimmen, aber irgendwie hält sich da schon länger ein gewisser Verdacht.  ;)

Online Ludovico

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Re: Abenteuer und Kampagnen vor historischem Hintergrund
« Antwort #28 am: 11.10.2018 | 19:08 »
Ich halte die Gefahr, dass Besserwisser das Spiel stören, für gut bannbar.

Nehmen wir als Beispiel die Hinrichtung Marie Antoinettes. Die SC sollen diese verhindern und schaffen das auch.

Wieso könnten wir also heute noch annehmen, dass Marie Antoinette wirklich hingerichtet wurde?
a) Um eine Blamage zu verhindern, schaffen die Rebellen eine andere Dame heran und machen sie als Marie Antoinette zurecht. Die meisten Zuschauer kennen sie eh nicht persönlich und jene, die es tun, sind entweder zu weit weg oder haben Angst.
b) Die SC stören die Hinrichtung selbst. Um die Nachwelt zu täuschen, werden die Schreiber angewiesen zu schreiben, dass die Hinrichtung dennoch plangemäß stattfand.

Problematisch sind lediglich solche Spieler, die meinen, ihr vermeintlich besseres Wissen ungefragt unter die Leute zu bringen. Für solche ist eine solche Erklärung wie oben sinnvoll. Wenn sie darauf eingehen, super! Wenn nicht, dann hat man es mit einem problematischen Spieler zu tun, der generell nicht bei historischen oder alternativ-historischen Settings mitmachen sollte.

Offline Lichtschwerttänzer

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Re: Abenteuer und Kampagnen vor historischem Hintergrund
« Antwort #29 am: 11.10.2018 | 19:17 »

 Mag stimmen, aber irgendwie hält sich da schon länger ein gewisser Verdacht.  ;)
Beim Recht der ersten Nacht auch
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
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Pyromancer

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Re: Abenteuer und Kampagnen vor historischem Hintergrund
« Antwort #30 am: 11.10.2018 | 19:25 »
Ich halte die Gefahr, dass Besserwisser das Spiel stören, für gut bannbar.

Nehmen wir als Beispiel die Hinrichtung Marie Antoinettes. Die SC sollen diese verhindern und schaffen das auch.

Wieso könnten wir also heute noch annehmen, dass Marie Antoinette wirklich hingerichtet wurde?
a) Um eine Blamage zu verhindern, schaffen die Rebellen eine andere Dame heran und machen sie als Marie Antoinette zurecht. Die meisten Zuschauer kennen sie eh nicht persönlich und jene, die es tun, sind entweder zu weit weg oder haben Angst.
b) Die SC stören die Hinrichtung selbst. Um die Nachwelt zu täuschen, werden die Schreiber angewiesen zu schreiben, dass die Hinrichtung dennoch plangemäß stattfand.

Historische Kampagnen spielen per Definition in alternativen Zeitlinien. So bald die Uhr zu ticken beginnt und die Spieler ins Geschehen eingreifen besteht die reale Möglichkeit, dass die Geschichte eben anders verläuft als bei uns. Wer damit ein Problem hat, der darf keine historischen Kampagnen spielen, und vor allem darf er sie nicht leiten.

Offline felixs

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Re: Abenteuer und Kampagnen vor historischem Hintergrund
« Antwort #31 am: 11.10.2018 | 20:17 »
Ja und nebenbei, es gibt keinen Beweis - das die Haschischihn Drogen benutzten.

Bist Du sicher, dass "Haschischihn" historisch ist?
Ich vermute, Du vermischt die (historischen Assassinen und die Scheibenwelt-Haschischim). Zu ersteren gibt es ein ganz hervorragendes Buch von Heinz Halm in der Beck-Wissen-Reihe. Wer sich nur ansatzweise für das Thema (oder den schiitischen Islam generell) interessiert, sollte das lesen.
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Maischen

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Re: Abenteuer und Kampagnen vor historischem Hintergrund
« Antwort #32 am: 11.10.2018 | 20:33 »
Zur Faktentreue: Es kann schon Spaß machen, sich die damaligen Fakten vor Augen zu führen. Klar kann das Spiel anders laufen und einige Sachen biegt man auch bewusst, weil eben der Spielspaß im Vordergrund stehen soll. Außerdem muss man aufpassen, wenn man so etwas niederschreibt, dass es ein Abenteuer mit Handlungsmöglichkeiten bleibt bzw. wird, und nicht eine Reise für Zuschauer in die Vergangenheit.

Offline Coltrane

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Re: Abenteuer und Kampagnen vor historischem Hintergrund
« Antwort #33 am: 11.10.2018 | 20:43 »
Bist Du sicher, dass "Haschischihn" historisch ist?
Ich vermute, Du vermischt die (historischen Assassinen und die Scheibenwelt-Haschischim).


Zitat
In diesem Werk ist ihm die Bezeichnung „die Haschaschinen, Haschischleute“ (arabisch الحشاشين, DMG al-Ḥaššāšīn, oder arabisch الحشيشيون, DMG al-Ḥašīšiyyūn) als Bezeichnung für jene Gruppierung begegnet, die in den in Latein und Altfranzösisch verfassten Geschichtswerken des Mittelalters als Assassini bekannt geworden ist
Aber auch da gibt es andere Erklärungen wie man beim Weiterlesen des Wikipediaeintrages feststellen kann. Der angebliche Hasschischkosum wird scheinbar mittlerweile als Diffamierungsversuch gegenüber dem Schiitentum gedeutet.
Was für mich aber egal ist, da mich in dem Zusammenhang eher die Legende als die historische Wahrheit interessiert, denn
Klar kann das Spiel anders laufen und einige Sachen biegt man auch bewusst, weil eben der Spielspaß im Vordergrund stehen soll. Außerdem muss man aufpassen, wenn man so etwas niederschreibt, dass es ein Abenteuer mit Handlungsmöglichkeiten bleibt bzw. wird, und nicht eine Reise für Zuschauer in die Vergangenheit.
« Letzte Änderung: 11.10.2018 | 21:22 von Coltrane »

Offline AlucartDante

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Re: Abenteuer und Kampagnen vor historischem Hintergrund
« Antwort #34 am: 11.10.2018 | 21:01 »
Ich mag historische Kampagnen sehr gerne und lerne dort viel über Geschichte. Das erhöht aber auch den Anspruch an die Spielleitung. Ich selbst, als auch eine andere Spielleiterin aus unserer Runde haben sich aber immer sehr gerne darauf vorbereitet und historisch so akkurat gearbeitet, während wir als Spielende recht ahnungslos waren. Es wollte aber auch niemand der Spielleitung Steine in den Weg legen.

Besonders in Erinnerung sind mir geblieben:
- Cthulhu 1920 in Indien, Tibet und Nepal.
- Ars Magicka 1220 AD in Heidelberg

- Kleinasien ca 1350 v.Chr.
Es ging viel um Ugarit und Echnaton, aber auch das antike Griechland, Assyrien, Hatti, Mittani und Babylonier wurden behandelt. Das System war ein eigenes stark an Ars Magicka angelehnt. War richtig gut und hatte mich viel Recherchezeit gekostet, sowohl die Welt zu kennen, als auch das lateinische Ars Magicka in eine griechische ältere Variante zu ändern. Zumal spielten die meisten SpielerInnen Zauberlehrlinge, die erst nach und nach die Möglichkeiten und Logiken der Magie kennenlernten. Heimat war Ugarit, das von den umgebenden Reichen immer wieder beschützt werden musste. Echnaton war dann der Endgegner, der den großen Alten Aton auf die Erde beschwören wollte und Monotheismus erfunden hatte.

Offline Lichtschwerttänzer

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Re: Abenteuer und Kampagnen vor historischem Hintergrund
« Antwort #35 am: 11.10.2018 | 21:33 »
Bist Du sicher, dass "Haschischihn" historisch ist?
Mehr oder weniger


Zitat
Ich vermute, Du vermischt die (historischen Assassinen und die Scheibenwelt-Haschischim).
Definitiv Nicht, ich kann die Scheibenwelt nicht ausstehen.


Es sollte klar sein, das ein Kampagnenstart ein Cleft Point ist
“Uh, hey Bob?”
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Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
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Offline Kurna

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Re: Abenteuer und Kampagnen vor historischem Hintergrund
« Antwort #36 am: 11.10.2018 | 21:54 »
Einer der schönen Aspekte an der Epoche 1880er, in der meine Runde spielt, ist es, dass es einerseits schon klar
historisch ist, aber es andererseits doch schon erstaunlich viel Fotomaterial gibt. In meiner Runde präsentiere ich
praktisch jeden halbwegs relevanten NSC mit einem Bild. Bei historischen Persönlichkeiten natürlich gern ein
echtes Bild, ansonsten eins aus meiner stetig wachsenden Sammlung. Immer wenn ich locker durch die Wikipedia
oder ähnliche Seiten surfe, speichere ich mir alle Bilder ab, die so ungefähr zu der Zet passen. Dadurch habe ich
jetzt allein mehrere Tausend Bilder von Personen auf dem Rechner liegen, plus Bilder von Gebäuden, Orten,
Fahrzeugen uvm.

Allein das Betrachten der Bilder bringt mich manchmal auf ideen, die ich dann wieder in Abenteuer einbaue. :)
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Offline felixs

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Re: Abenteuer und Kampagnen vor historischem Hintergrund
« Antwort #37 am: 12.10.2018 | 13:21 »
Danke für die Klärung.

Die übliche Bezeichnung für die historischen Gruppen ist  allerdings tatsächlich "Assassinen".
Und das Buch von Halm möchte ich trotzdem jedem interessierten empfehlen.
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Offline Mithras

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Re: Abenteuer und Kampagnen vor historischem Hintergrund
« Antwort #38 am: 14.10.2018 | 22:28 »
Wenn ich jetzt ne eigene Kampagne in Germanien oder Brittannien zur Römerzeit leiten wollte (im Schwarzwald oder am Hadrianswall), wo bekomme ich die nötigen Infos her? Also Siedlungen und Einwohnerzahl, NSC bzw. historische Persönlichkeiten und Stärke und Zusammensetzung der römischen Truppen. Gibt es gute Quellen dafür?

Ich habe auf die schnelle nicht viel zu römischen Siedlungen im Südwesten von Germanien gefunden. Ausser Straßburg in Gallien und Speyer und Trier in Germanien.

@Tassander, woher sind deine Daten?


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Tolkien ist stark überbewertet und seine Bücher nach Der kleine Hobbit furchtbar zäh und langatmig. Das beste was er zustande gebracht hat, war die Vorlage für die Drei besten Fantasyfilme zu liefern, die bisher gedreht wurden.

Ich spiele lieber AD&D statt Pathfinder und Cyberpunk 2020 statt Shadowrun.

Offline ghoul

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Re: Abenteuer und Kampagnen vor historischem Hintergrund
« Antwort #39 am: 15.10.2018 | 09:39 »
Ein Highlight meiner SL-Tätigkeit war meine Kampagne Tarnowo 1277: Bulgarien zur Zeit des Iwajlo-Aufstandes. Ich bin zufällig über Wikipedia auf das Thema gestoßen und es hat mich fasziniert. Schnell wurde mir dabei allerdings klar, dass Wikipedia eine furchtbar schlechte Quelle ist. Ich wollte unbedingt die Epoche in dem Land verstehen, habe ein Buch über den Balkan im Mittelalter gekauft und eine Dissertation über die Wirtschaft Bulgariens im 13. Jhdt. ergoogelt (die war am nützlichsten). Stilistisch habe ich mich von der Art des Schriftstellers Amin Maalouf Art inspirieren lassen, historischen Personen, über die wenige Daten vorhanden sind, Motivation und Persönlichkeit einzuflößen.

Mein Spielmaterial umfasste u.a.:

Ursprünglich wollte ich die komplette Setting-Beschreibung als dickes pdf veröffentlichen, habe aber nie die Zeit gefunden, mehr als die paar Blogeinträge zu tippen.

Den Mut, ein historisches Setting mit abstrusen D&D-ismen zu vermischen, hatte ich zuvor erst durch Lektüre von Jeff Rients Berichte über seine Wessex-Kampagne gefunden.
« Letzte Änderung: 15.10.2018 | 09:42 von ghoul »
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PESA hilft!
PESA diskutiert.

Zensur nach Duden:
Zitat
von zuständiger, besonders staatlicher Stelle vorgenommene Kontrolle, Überprüfung von Briefen, Druckwerken, Filmen o. Ä., besonders auf politische, gesetzliche, sittliche oder religiöse Konformität.

Offline Talwyn

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Re: Abenteuer und Kampagnen vor historischem Hintergrund
« Antwort #40 am: 15.10.2018 | 09:53 »
Gespielt haben wir in diese Richtung noch nichts, Ideen habe ich so einige in der virtuellen Schublade:

- Heart of Darkness Manitoba - Kanada im 18. Jahrhundert: Fellhändler, Indianer, Outlaws, korrupte Vertreter der Hudson Bay Company und eine Flussreise ins Herz der Finsternis des in diesem Teil noch weitgehend unerforschten Kontinents. Die Inspiration dafür liefert die Netflix-Serie Frontier (an der ich in der Mitte der zweiten Staffel das Interesse verloren habe, das Setting bleibt aber interessant).

- England zur Zeit Alfred des Großen (9. Jahrhundert) - auch hier dient eine Netflix-Serie als Schablone: The Last Kingdom.

- Cthulhu: Niedergang der KuK-Monarchie in den Jahren vor dem ersten Weltkrieg. Inspiration: Joseph Roth - Radetzkymarsch.

- Geheimagenten im Kalten Krieg - Inspiration: Ein bisschen James Bond, insgesamt aber eher historische Berichte aus dieser Zeit. Bond ist ein ganzes Stück mehr over the top als das, was ich hier gerne spielen würde.
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Hosting: Old School Essentials, Dungeon World
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Online Arldwulf

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Re: Abenteuer und Kampagnen vor historischem Hintergrund
« Antwort #41 am: 15.10.2018 | 09:55 »
Ich habe zweimal eine kleine Kampagne um die Völkerwanderungszeit geleitet, speziell die Zeit des Hunnenangriffs auf Köln.

Dabei habe ich versucht ein wenig geschichtliches (beispielsweise mit einer historischen Rekonstruktion von Köln als Karte und den damaligen Kriegszügen, Feldherren und Völkerschaften mit den späteren Legenden um diese Zeit zu mischen (Merowingerursprungslegenden / Niebelungen / Artuslegende etc.)

Offline Mondsänger

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Re: Abenteuer und Kampagnen vor historischem Hintergrund
« Antwort #42 am: 15.10.2018 | 09:57 »
Wenn ich jetzt ne eigene Kampagne in Germanien oder Brittannien zur Römerzeit leiten wollte (im Schwarzwald oder am Hadrianswall), wo bekomme ich die nötigen Infos her? Also Siedlungen und Einwohnerzahl, NSC bzw. historische Persönlichkeiten und Stärke und Zusammensetzung der römischen Truppen. Gibt es gute Quellen dafür?



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Ich würde zunächst einmal eingrenzen zu welcher Zeit genau das spielen soll. Die Anzahl römischer Truppen in Britannien beispielsweise dürfte zur Zeit Hadrians und des Wallbaus signifikant höher gewesen sein als Ende des 4. Jahrhunderts beispielsweise. Sobald man sich da festgelegt habt, guck ich mir meistens historische Überblicke des Landes zu dieser Zeit an. Wikipedia kann da immer wieder ein guter Start sein (Beispiellink ) Von da aus kann man gucken, ob es historische Quellen gibt. In der Antike und dem Frühmittelalter sind die ja auch noch überschaubar. Um beim Britannienbeispiel zu bleiben böten sich da Caesar und Tacitus an. Für spätere Epochen eventuell Gildeas De Excidio Britonum oder die Historia Brittonum.
Manchmal hat man ja auch das Glück, dass jemand schonmal ein hsitorisches Rollenspiel in der Zeit produziert hat und man da mal nachgucken kann, da die meisten SL ja auch die gleichen Fragen haben. Für das römische Britannien ist das jetzt ziemlich dünn, da die meisten ja eher so im Frühmittelalter anfangen (Mythic Britain, Age of Arthur etc.). Von da aus hat mein eine solide Grundlage von der aus man improvisieren kann.

So wäre zumindest meine Herangehensweise an historische Kampagnen.
Hans Hermann Lohenstein
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Offline Saffron

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Re: Abenteuer und Kampagnen vor historischem Hintergrund
« Antwort #43 am: 15.10.2018 | 12:37 »
In meiner Hunter the Vigil-Kampagne, die in den USA im Jahr 2001spielt, ist ein Charakter der Nachfahre eines Iren, der im 16. Jahrhundert Ritter im Johanniterorden war. In meinem Setting war der Orden nicht nur damit beschäftigt, die Muslime im Mittelmeerraum zurückzudrängen, sondern es gab (natürlich) auch einen geheimen Ordenszweig, der übernatürliche Kreaturen gejagt hat.

Neulich hab ich sie dann in einem Abenteuer nach Malta geschickt, und ganz zufällig sind sie dann in ein Ritual hineingeraten, das Feinde des Ordens angezettelt hatten. Die wollten in der Zeit zurückreisen und dort einen gefangenen Dämonen befreien, der im Gegenzug Malta vernichten und damit auch den Großteil des Ordens auslöschen sollte. Die Charaktere fanden sich also 1580 wieder und haben in Zusammenarbeit mit dem Urur...opa den perfiden Plan verhindert.

War ein tolles Abenteuer und auch nett für mich, weil ich schon zweimal im Urlaub da war und mich mit der Insel und auch mit dem geschichtlichen Hintergrund ein bisschen auskannte.
Ich leide nicht an Realitätsverlust. Ich genieße ihn.

tassander

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Re: Abenteuer und Kampagnen vor historischem Hintergrund
« Antwort #44 am: 15.10.2018 | 20:20 »
Wenn ich jetzt ne eigene Kampagne in Germanien oder Brittannien zur Römerzeit leiten wollte (im Schwarzwald oder am Hadrianswall), wo bekomme ich die nötigen Infos her? Also Siedlungen und Einwohnerzahl, NSC bzw. historische Persönlichkeiten und Stärke und Zusammensetzung der römischen Truppen. Gibt es gute Quellen dafür?

Ich habe auf die schnelle nicht viel zu römischen Siedlungen im Südwesten von Germanien gefunden. Ausser Straßburg in Gallien und Speyer und Trier in Germanien.

@Tassander, woher sind deine Daten?



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Für die Karte habe ich zunächst historische Atlanten angeschaut - den Putzger in verschiedenen Auflagen habe ich da. Dann habe ich online in der David Rumsey Map Collection nach einer Karte für Raetia geschaut.

Parallel dazu habe ich im entsprechenden Teil der OGG (Oldenbourg Grundriss Geschichte)-Reihe nachgelesen, was die Quellen für die Zeit sind, und angefangen da quer zu lesen - ist fast alles auch online, auf Englisch. Für die Antike gibt es nicht so viel. Ergänzt habe ich das noch mit Einträgen aus dem LAW (Lexikon der Alten Welt), wo ich auch den Literaturangaben gefolgt bin. Ich habe auch mal wieder den entsprechenden Teil in Gibbons Decline and Fall of the Roman Empire gelesen und in Christs Geschichte der römischen Kaiserzeit.

Populärwissenschaftlich habe ich noch die entsprechenden Osprey-Bände. Und ich habe online recherchiert, natürlich. Ein Buch habe ich mir auch extra gekauft, eine Biographie von Commodus,  von John McHugh- auch populärwissenschaftlich, aber mit gutem Fußnotenapparat, das hat mir dabei geholfen, die Inschriften zu finden, die wiederum in verschiedenen Versionen online sind.

Osprey und der Pen&Sword-Verlag sind wissenschaftlich nicht so der Hit, aber sie publizieren mit einem Auge auf den Markt für historische Miniaturenspiele hin - die Informationen, die da enthalten sind, und auch die Aufbereitung ist näher an dem dran, was ich für eine Kampagne brauche, als so manche Rollenspielbücher.

Ich hoffe, das hilft!

Pyromancer

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Re: Abenteuer und Kampagnen vor historischem Hintergrund
« Antwort #45 am: 15.10.2018 | 20:27 »
Man kann für solche Recherchen auch Professoren und wissenschaftliche Mitarbeiter an Universitäten nerven. Man muss sich nur jemanden aussuchen, der grob in dem Feld arbeitet, und viele freuen sich dann sogar.

Offline Grimtooth's Little Sister

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Re: Abenteuer und Kampagnen vor historischem Hintergrund
« Antwort #46 am: 16.10.2018 | 13:40 »
Gute Idee, ich plane auch grad historische Kampagnen (Römer, Ägypter und Hethiter).
Fliegen bei einem Scientologen im Schampusglas - wenn Insekten in Sekten in Sekt enden.

"Fallschirmspringen ist in SR 4 von Konstitution abhängig. Könnte dazu jemand der sich mit Fallschirmspringen auskennt was sagen insbesondere welches Attribute er dafür für das Passende halten würde ? So im Realen Rahmen ."-Supersöldner
"Ich wäre ja bei CHA. Fallschirm springen nutzt ja nix, wenn man nicht gut dabei aussieht..." -Flamebeard

Offline Kurna

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Re: Abenteuer und Kampagnen vor historischem Hintergrund
« Antwort #47 am: 16.10.2018 | 20:30 »
Das Schöne an meiner historischen Kampagne ist auch das Lesen von Geschichtsbüchern. Das habe ich schon immer gerne gemacht, aber jetzt habe ich zusätzlich das Gefühl "etwas geschafft zu haben", weil es ja Vorbereitung für meine Kampagne ist. ;)
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