Ich denke mal, es liegt daran, daß traditionelle Fantasy in Serie sehr aufwendig zu realisieren ist. Man braucht zumeist große Mengen an Komparsen (oder zumindest teure Mengen an verdammt guten CGI-Künstlern), die allesamt dem Setting gerecht kostümiert und ausgestattet werden müssen. Dazu noch rauhe Mengen an Viechereien, und das alles zusammen vor aufwendigen Kulissen. Im Film geht das, da steht ein großes und gebündeltes Budget zur Verfügung. Aber in Serie?
Dabei kommen eben tendenziell Gurken wie "Hercules" und "Xena" heraus, mit Klamotten aus Hollywoods Restefundus (Es muß nicht zueinander oder ins Setting passen, Hauptsache, es sieht unmodern aus ...) offenkundigen Pappmachékulissen oder Bauten mit IKEA-Kiefernholz-Charme und Darstellern, deren Grad der Auseinandersetzung mit ihrer Rolle der Hunger-Gage entspricht, die sie für ihre Arbeit im Pilotfilm bekommen (Die Gage wird besser, wenn das Konzept irgendwie ankommt, aber die Schauspieler werden es nur selten ...).
In der SF kann vieles so bleiben, wie es heute ist. Da kauft man beim Hersteller von Militärbedarf einen Jumbo-Satz Fliegeroveralls, läßt die Requisiteure ein paar lustige Embleme drauftackern; dann werden noch ein paar ausrangierte Pilotenhelme neu lackiert und das ist schon die halbe Miete. Das Ganze ist zukunftgerichtet, das heißt, niemand erwartete etwas zu sehen, was er kennt, wie es in vergangenheitsgerichteter Fantasy der Fall ist. Die CGI's müssen nicht realistisch sein, sie müssen nur beeindruckend sein - denn der Realismus der wird geschaffen, wenn er entsteht.
Dann sucht man sich noch ein leerstehendes Kraftwerk und baut dieses zur Raumschiff-Innenansicht aus. Der stillgelegte Industriekomplex nebenan dient für städtische Szenen, und wenn es mal wilder ausehen muß, geht man in den Wald oder in die Wüste (gibt's beides im Westen der USA). Braucht man überwiegend Wald und Berge, dreht man in Kanada, denn es ist billiger dort. Wie viele Stargate-Zuschauer hinterfragen schon, warum wirklich jeder von SG-1 besuchte Planet mit Nadelwald zugewachsen ist und dem aus der letzten Folge so wahnsinnig ähnlich ist? Eben. Vegetation ist nicht ausschlaggebend für SF. Für Fantasy schon, da gibt es das Wildnis-Motiv.
Und letztendlich sind die Plots der SF Fortsetzungen unseres heutigen Alltags. Man muß sich nicht auf die zigste Variante ausdenken, in der das Absolute Böse (tm) aus dem Urlaub zurückkommt und dann mittels eines Bauernburschen ohne Haare am Sack und einen alten Zauberer mit vielen Haaren im Gesicht schleunigst - mit kleinem Umweg über die Rettung der Entrechteten, Enterbten, vom Schicksal Gebeutelten oder zumindest Gutaussehenden - wieder beurlaubt wird. Für sinnige Plots der SF genügt es, die Abendnachrichten zu verfolgen und nicht unter der Star-Trek-Knute zu stehen, wie sie von Produzenten und Fans gleichermaßen geschwungen wird, damit auch ja keine Innovation aufkommt.
*keucht*
Das wäre erst einmal mein Senf zur Debatte.