Hitler war ganz besessen von monumentalen Bauprojekten. Das gehört auf jeden Fall dazu. Also Prachtstraßen mit riesigen, klotzigen Gebäuden, die den Betrachter einschüchtern sollen. Alles ist völlig überdimensioniert. Vielstreifige Autobahnen durchschneiden die Stadt, eine Eisenbahn mit drei Metern Spurweite und doppel- oder dreistöckigen Waggons stellt die Verbindung in die entfernt liegenden Teile des Großreiches her.
Der Bauwahn der Obrigkeit schafft natürlich auch neue Konflikte. Was wird aus denen, die Haus und Hof verlassen müssen, weil dort der nächste Albtraum aus Beton errichtet werden soll? Mit welchen Intrigen schaffen es Funktionäre, dass ihre schicke Vorstadtvilla verschont bleibt? Gibt es radikale Naturschützer im Untergrund, die die Betonwüste wieder ergrünt sehen wollen? Gibt es eine Widerstandsbewegung der aus ihren Häusern Vertriebenen? Und wenn ja, wie haben sie es geschafft, noch nicht im KZ zu landen?
Die Architektur muss dem Einzelnen klar machen, dass er nichts zählt. Gewachsene Strukturen werden zerschlagen, alles wird nach dem Geschmack des herrschenden Führers vereinheitlicht. Zu groß oder zu teuer gibt es nicht. Wenn der Führer eine Halle will, in die das Ulmer Münster passen würde, dann kriegt er diese Halle. Punkt. Und in dieser Halle werden riesige Propagandaveranstaltungen abgehalten, in denen der Einzelne untergeht wie ein Sandkorn in der Wüste.
Entscheide dich auch, wie nah oder fern der Krieg in deinem Szenario sein soll! Reliefs mit Kriegsmotiven sind allgegenwärtig. Mächtige Flaktürme ragen auf. An den Kriegerdenkmälern finden pompöse Zeremonien statt. Aber sonst? Der Krieg ist gewonnen - wie schlägt sich das in der Propaganda und im Selbstverständnis der faschistischen Regierung nieder? Was wird aus einem durch und durch aggressiven System, wenn der äußere Feind vernichtet ist?