Autor Thema: [RuneQuest Glorantha] Gods & Goddesses of Glorantha Manuskript  (Gelesen 2992 mal)

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Offline AndreJarosch

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Jeff Richard hat die Arbeit am "Gods & Goddesses of Glorantha" Manuskript abgeschlossen.

Glatt 100 Theistische und Animistische Kulte sind es in der Endversion geworden!

Jetzt liegt das Manuskript in den Händen des Line Editors.

Freut euch aber nicht zu früh, denn die ca. 750 Seiten (welche wohl in zwei Volumes im Schuber erscheinen werden) müssen noch illustriert und layoutet werden.
Erscheinungstermin: Wenn es fertig ist (ich rechne mit 2021).

Offline AndreJarosch

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Jeff Richard gab an, dass es aller Voraussicht nach ein paar Nur-Text-Vorabexemplare auf dem GenCon zu erwerben geben wird.

Wer ist auf dem GenCon und kann mit ein Exemplar mitbringen?  ;)

Prinz Slasar

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Ja, das ist eine sehr schöne Sache. Jeff betonte immer wieder, dass sein großes Lebensziel sei, ein Gods of Glorantha (RQ3) im Cults of Prax-Stil (RQ2) zu verfassen.
Bei der GenCon kann man ein Preview-Manuskript käuflich erwerben, doch ich warte dann auf das PDF, das Tribal Editing und den finalen Schuber.
RQG fehlt definitiv ein Kygor Litor Cult Writup.
« Letzte Änderung: 20.07.2019 | 22:04 von Prinz Slasar »

Offline foolcat

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Und ich hab heute noch mit Julia auf der FeenCon gewitzelt, dass sie ja schonmal mit der Übersetzung anfangen kann; vielleicht ist bis Fertigstellung ja Uhrwerk aus der Bredouille.

 :Ironie:

Ich freu mich jedenfalls schon drauf. Die alte WDS Götterbox kann dann endlich in den längst fälligen Ruhestand gehen. Und für Kygor Litor in all ihrer dunklen Pracht erwarte ich das RQG TrollPak.
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Offline AndreJarosch

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Und ich hab heute noch mit Julia auf der FeenCon gewitzelt, dass sie ja schonmal mit der Übersetzung anfangen kann; vielleicht ist bis Fertigstellung ja Uhrwerk aus der Bredouille.

 :Ironie:

Ich freu mich jedenfalls schon drauf. Die alte WDS Götterbox kann dann endlich in den längst fälligen Ruhestand gehen. Und für Kygor Litor in all ihrer dunklen Pracht erwarte ich das RQG TrollPak.

Kyger Litor wird in G&GoG enthalten sein!

Und Trollpak wird in zwei oder sogar drei Teilen erscheinen.

Prinz Slasar

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Und Trollpak wird in zwei oder sogar drei Teilen erscheinen.

Ich würde mich ja so sehr freuen, wenn RQG neues Terrain abseits der Trollpfade betritt und endlich Shannon Appelclines "Elfpak" rausbringt.[1] Bisher kennen wir davon nur eine verstümmelte MRQ-Fassung und Fragmente aus Tradetalk.
Nichts gegen die kultigen Uz, aber die sind schon seit 37 Jahren im Fokus. Es wird Zeit, den anderen Elder Races auch ein Pak zu widmen.

[1] Ich befürchte jedoch, dass Shannons Aldryami-Version zu weit von Jeffs Glorantha-Bild abweicht. Viele, wenn nicht gar alle seiner Ideen gelten bereits als nichtkanonisch. Da stelle ich mir eine fruchtbare Zusammenarbeit schwierig vor.


Offline jorganos

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Ich würde mich ja so sehr freuen, wenn RQG neues Terrain abseits der Trollpfade betritt und endlich Shannon Appelclines "Elfpak" rausbringt.[1] Bisher kennen wir davon nur eine verstümmelte MRQ-Fassung und Fragmente aus Tradetalk.
Nichts gegen die kultigen Uz, aber die sind schon seit 37 Jahren im Fokus. Es wird Zeit, den anderen Elder Races auch ein Pak zu widmen.

Die Uz haben halt den Vorteil, dass sie in beliebiger Dosierung im normalen RuneQuest funktionieren. Bei Aldryami und Mostali ist das nur sehr bedingt der Fall. (Über die richtige Dosierung bzw. Rezeptur für Enten reden wir besser nicht..)

Abgesehen von dem Habitat-Problem wären Ludoch wahrscheinlich nach den Uz die am besten geeignete Ältere Spezies, um sie RuneQuest-technisch abzuarbeiten. Vielleicht gemeinsam mit den Waertagi.

Zitat von: Prinz Slasar link=topic=111612.msg134772874#msg134772874 date=1563657613[1
Ich befürchte jedoch, dass Shannons Aldryami-Version zu weit von Jeffs Glorantha-Bild abweicht. Viele, wenn nicht gar alle seiner Ideen gelten bereits als nichtkanonisch. Da stelle ich mir eine fruchtbare Zusammenarbeit schwierig vor.

Shannons Ideen sind allerdings ein wenig schwierig. Er hat eine einigermaßen plausible Erklärung für das plötzliche Auftreten der Mreli (Brown Elves) angeboten, aber die ist halt nicht in den alten Geschichten verankert.

Dann wäre da das Problem "Ich bin Elf. Was tun?"
"Wir verteidigen den Wald."
"und..."
"und? Wir verteidigen den Wald."
"Ja. Und was sonst?"
"Wir verteidigen den Wald!"

Mit Glück kann man wie Legolas und Dingsbums-iel durch den Wald hetzen und Eindringlinge mit Pfeilen spicken.

Städte besuchen? Höhlenforschung? Fast so schlimm wie Unterwasser-Abenteuer für Landbewohner. Man muss als Aldryami schon ziemlich kaputt sein, um sowas zu tun.

Prinz Slasar

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Die Uz haben halt den Vorteil, dass sie in beliebiger Dosierung im normalen RuneQuest funktionieren. Bei Aldryami und Mostali ist das nur sehr bedingt der Fall. (Über die richtige Dosierung bzw. Rezeptur für Enten reden wir besser nicht..)

Das ist richtig, aber es wäre trotzdem schön, wenn RQG den Fokus langsam auf neue Gebiete und Themenfelder verlegt.
Dragon Pass, die Uz, Pavis, Prax, Sartar. Das sind seit (mehr oder weniger) Jahrzehnten die Schwerpunkte. Ich merke es an mir selbst, dass die Ankündigung des Pavis-Bandes für RQG nicht so arg viel Spannung erzeugt wie der angekündigte Nochet-Band. Geschweige denn die Sachen, die sich noch im Embryostatus befinden [wie der Westen Gloranthas , Kralorela, Vormain].
Was Jeff im BRP Central Forum, an dem Du sicherlich partizipierst, Neues zum Malkionismus veröffentlicht, lässt mich aufhorchen und zeigt, dass man mit RQG neue Felder beackern möchte.
Das gefühlt zehnte Pavis-Buch macht mich nicht so neugierig, auch wenn es sicherlich wieder großartig wird; aber Pavis kennt man schon.

Das Pavis der Völker sind die Uz. Trollpak für RQ2, Trollpak für RQ3, eine Art Trollpak für HeroQuest, für RQG nun wieder ein neues Trollpak. Die Trollpaks stapeln sich.
Dass die Mostali und Aldryami nicht so spieltauglich sind wie die Uz, das stimmt. Doch zu denen wurde bisher viel zu wenig geschrieben. Und einige im BESTIARY angedeutete Punkte wünschte ich ausführlicher behandelt. ZB Craft (Magic Item) der Mostali.

Sicherlich geben die Aldryami und die Mostali nur begrenzt Möglichkeiten für charakterzentrierte Abenteuer. Doch was wäre, wenn die Funktion beider Elder Races in bezug auf die Hero Wars kampagnendienlich umgesetzt wird?
Jeff schreibt derzeit an der Dragon Pass Campaign, die bekanntlich die Abenteurer in die Hero Wars setzt und ihnen die Möglichkeit gibt, deren Effekte auf die Drachenpass-Region mitzuerleben respektive mitzugestalten.
Genauso wäre ein Kampagnenmodul für die Alryami denkbar, in dem die Spielercharaktere beim Finden der New Seeds mithelfen sowie bei der Reforestation Genertelas. Für die Mostali würde sich eine Pamaltela-Kampagne anbieten, in der es vielleicht um den Wiederaufbau von Tharkarn und Somalz geht. Oder Szenarien um interne, politische Konflikte von Zwergenstädten; mit Häretikern und Linientreuen.
« Letzte Änderung: 19.08.2019 | 17:02 von Prinz Slasar »

Offline korknadel

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Mir würde es ja schon reichen, wenn es Beschreibung, Abenteuer und ein Lifepathsystem für das Lunare Imperium gäbe. Da gab es bisher ja nur Material für Heroquest, aber das macht mich total an. In dem Zuge könnte man dann auch Dorastor noch mal beleben und vielleicht bittebitte die Riskland-Kampagne nachliefern ...
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Prinz Slasar

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Mir würde es ja schon reichen, wenn es Beschreibung, Abenteuer und ein Lifepathsystem für das Lunare Imperium gäbe. Da gab es bisher ja nur Material für Heroquest, aber das macht mich total an. In dem Zuge könnte man dann auch Dorastor noch mal beleben und vielleicht bittebitte die Riskland-Kampagne nachliefern ...

Das wäre wünschenswert. Soweit ich es verstanden habe, will man aktuell zuerst die Regelgrundlage für die Lunare Magie schaffen wozu zwingend die Regeln für die Illumination gehören [wahrscheinlich dadurch realisiert, dass der Charakter die Opposition der Power|Form Runes aushebelt].
Wenn das geklärt ist, reaktiviert man hoffentlicht den Lunar-Spezialisten Nick Brooke, der sich seit Jahrzehnten mit dem Thema befasst. In letzter Zeit publiziert er in sozialen Netzwerken gehäuft alte Texte zu dem Thema.

Zu Dorastor gibt es meiner Einschätzung nach seitens der Offiziellen kaum Pläne. Scheint momentan keine hohe Priorität zu genießen.

Offline jorganos

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Das ist richtig, aber es wäre trotzdem schön, wenn RQG den Fokus langsam auf neue Gebiete und Themenfelder verlegt.
Dragon Pass, die Uz, Pavis, Prax, Sartar. Das sind seit (mehr oder weniger) Jahrzehnten die Schwerpunkte. Ich merke es an mir selbst, dass die Ankündigung des Pavis-Bandes für RQG nicht so arg viel Spannung erzeugt wie der angekündigte Nochet-Band. Geschweige denn die Sachen, die sich noch im Embryostatus befinden [wie der Westen Gloranthas , Kralorela, Vormain].
Die drei Gebiete sind halt einiges schwieriger umzusetzen. Für die anderen Teile gibt es noch unveröffentlichte, aber recht weit gediehene Ideen, die man komplett pitchen und als Projekt einreichen kann.

Nochet wird sicherlich interessant, passiert aber sicherlich nicht dieses Jahr. Ich habe mich schon vor 3 Jahren mit Harald Smith darüber unterhalten.

Pavis ist halt ein idealer Einstieg bzw. Umstieg für die ganzen RQ2-Veteranen, die jetzt dann doch in ziemlichen Scharen antanzen, um ihre Rente auf den Kopf zu hauen. (Nicht allzusehr übertrieben...)

Bei Kralorela müssen wir uns über einiges erst mal klar werden, ähnlich (aber anders) für Vormain. Was den Westen angeht, ist die Abkehr von "Kirche" und "Rittern" eine härtere Nuss als erwartet, zumal unsere jüngsten Quellen von Greg noch mitten in diesen Begriffen und dem strikten "Drei Anderswelten"-Dogma verfasst wurden. Da gibt es (teilweise auch unschöne) Meinungsverschiedenheiten.


Was Jeff im BRP Central Forum, an dem Du sicherlich partizipierst,

Nur ganz minimal... (knapp 4000 Beiträge)

Zitat von: Prinz Slasar link=topic=111612.msg134784680#msg134784680
date=1566226774
Neues zum Malkionismus veröffentlicht, lässt mich aufhorchen und zeigt, dass man mit RQG neue Felder beackern möchte.
Das gefühlt zehnte Pavis-Buch macht mich nicht so neugierig, auch wenn es sicherlich wieder großartig wird; aber Pavis kennt man schon.

Tatsächlich gibt es exakt 3 Pavis-Bücher - das für RQ2, das irgendwann zwischen 1617 und 1621 angesiedelt ist, und den dazugehörigen Big Rubble (Benutzerfreundlich auch als Gesamt-pdf), und das für HeroQuest2/HQ-Glorantha.

River of Cradles besteht aus einem neuen Abenteuer, ein paar Kulten aus Cults of Prax für RQ3, und ansonsten mehr oder weniger wörtlichen Nachdrucken des RQ2-Stadtbuchs.

Sun County ist nicht Pavis, aber direkt nebenan. Das gilt aber auch für Trollpak. In beiden Fällen gibt es einiges an gut ausgearbeiteten Ideen, die noch nie veröffentlicht wurden, also produziert man die.


Das Pavis der Völker sind die Uz. Trollpak für RQ2, Trollpak für RQ3, eine Art Trollpak für HeroQuest, für RQG nun wieder ein neues Trollpak. Die Trollpaks stapeln sich.

Wobei RQ2 und RQ3 sich textuell nur leicht unterscheiden (wenn man RQ3 Troll Gods, Into the Troll Realms und Haunted Ruins mit RQ3 Trollpak kombiniert, hat man wahrscheinlich etwa 60 Seiten neuen Text gegenüber RQ2 Trollpak). Das für HeroQuest wird für RQG umgeschrieben bzw. ist im teilweise im Vor-Layout.

Das ist das traurige an RQ3 - die Neuerscheinungen für Glorantha waren Gods of Glorantha (mager, aber ok), Genertela-Box (passabel, aber ohne Osten/Süden aka Missing Lands), ein paar neue Monster im Glorantha Bestiary (und viele aus dem RQ2 Regelwerk), und Teile von Elder Secrets (abzüglich Trolle...).

Dann Sendepause bis zur Renaissance mit Sun County, River of Cradles (mehr als 60% RQ2-Nachdruck), Dorastor, Shadows on the Borderland, Strangers in Prax.

Dass die Mostali und Aldryami nicht so spieltauglich sind wie die Uz, das stimmt. Doch zu denen wurde bisher viel zu wenig geschrieben. Und einige im BESTIARY angedeutete Punkte wünschte ich ausführlicher behandelt. ZB Craft (Magic Item) der Mostali.

Sicherlich geben die Aldryami und die Mostali nur begrenzt Möglichkeiten für charakterzentrierte Abenteuer. Doch was wäre, wenn die Funktion beider Elder Races in bezug auf die Hero Wars kampagnendienlich umgesetzt wird?

Zwerge gegen Elfen, plus Dinos, Malasp und Vadeli: das wäre Umathela. Sowas wie Orlanthi, aber ziemlich anders, mischt auch mit, und Trolle hat es da auch. Bei Bedarf auch Harrek, wenn er (wieder) mit Fonrit fertig ist. Ich kenne aber keinen, der das beackern würde - von denen, die dort mal aktiv waren, macht Simon Bray, wenn überhaupt, eher Fonrit, und David Dunham macht mit Six Ages tolle Sachen auf Tablets.

Im Argrath-Metaplot sind die Elder Races reine Nebenfiguren. Nicht so für Imperator Phargentes, dem knallen die Aldryami die Äcker mit Bäumen voll. Auf dem Spielfeld finde ich die Aldryami als Gegner der Lunaren erstmal interessanter.


Die erste Troll-Großaktion mit der Karawane wurde ja übersprungen, aber ich kann mir vorstellen, dass das nachgeholt wird, im Zweifelsfall für HeroQuest. Ian Cooper hat auch ein sehr schönes Szenario für den Dragonrise, dessen frühe Fassung ich schon einmal spielen durfte.


Jeff schreibt derzeit an der Dragon Pass Campaign, die bekanntlich die Abenteurer in die Hero Wars setzt und ihnen die Möglichkeit gibt, deren Effekte auf die Drachenpass-Region mitzuerleben respektive mitzugestalten.

Was die Große Argrath-Kampagne angeht, ist die zwar anfänglich im Drachenpass zentriert, aber nach der Grasländer-Hochzeit zieht es Argrath erstmal ins Holy Country, um mit Samastina weiterzumachen und Harreks Plünderer nach Tarsch einzuladen.

Tarsch ist dann natürlich wieder Drachenpass, aber der lunare Teil. Abgesehen von den netten, aber nicht wirklich kanonischen Unspoken Word-Heften ist das weitgehend Neuland.

Weiter geht es nach Holay und Saird, immer lunarer. Ein bisschen Griffin Mountain nebenbei, vielleicht.

Große Schlachten gegen das geballte Imperium. Ein großer Sieg, eine große Niederlage, beides im Norden. Erneute (kurze) Lunare Besetzung.

Auftritt Imperator Phargentes - der kriegt hoffentlich seine eigene Kampagne. Sartar, Pent, Fronela... klingt spaßig. Dann aber Sheng Seleris.

Heroquests... mehr und systematischer, und hoffentlich auch mindestens so phantastisch wie die zweite Hälfte der Eleven Lights-Queste mit dem Hafen an der Mündung/Quelle des Himmelsflusses.

Dieser Hafen wäre mal ein Setting, das ich gerne weiter ausgearbeitet sehen möchte.




Prinz Slasar

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Nur ganz minimal... (knapp 4000 Beiträge)

Oha, dann hat es [vor allem durch Deinen Forumsnick] klick gemacht. Schön, Dich hier [ebenfalls] zu lesen.

Das ist das traurige an RQ3 - die Neuerscheinungen für Glorantha waren Gods of Glorantha (mager, aber ok), Genertela-Box (passabel, aber ohne Osten/Süden aka Missing Lands), ein paar neue Monster im Glorantha Bestiary (und viele aus dem RQ2 Regelwerk), und Teile von Elder Secrets (abzüglich Trolle...).
Dann Sendepause bis zur Renaissance mit Sun County, River of Cradles (mehr als 60% RQ2-Nachdruck), Dorastor, Shadows on the Borderland, Strangers in Prax.

Genau das ist es, weshalb ich bei RQG ein wenig ungeduldig bin. RQ neigte schon immer dazu [bzw. war aus externen Gründen dazu gezwungen] sternschnuppenartig zu performen. Eine kurze Phase des Aufglühens mit legendären Publikationen und dann wieder Dunkelheit nach dem Verschwinden: RQ2 hatte diese Phase Anfang der 80er, und RQ3 hatte sie mit dem Einläuten der Renaissance.
Kurzgesagt hoffe ich, dass RQG nicht auch zur Sternschnuppe wird. Soviele angekündigte Projekte, soviele Jahre, die es dauern wird, bis sie alle fertig vorliegen. Nichts wäre schlimmer, als wenn RQG verglüht, ehe die wirklich interessanten Sachen erscheinen [siehe oben]. Oder wird es wieder nur für RQG-Pavis, RQG-Trollpak, RQG-Sartar... reichen?

Auftritt Imperator Phargentes - der kriegt hoffentlich seine eigene Kampagne. Sartar, Pent, Fronela... klingt spaßig. Dann aber Sheng Seleris.

Auf Sheng Seleris freue ich mich auch wie wild. Seine Rückkehr am Ende des 17.Jh. ST und die Umformung des Lunaren Imperiums stelle ich mir äußerst spannend als Kampagnenhintergrund vor. Ironischerweise haben wir bisher für RQG nichteinmal ein kanonisches, Jetztzeit-Lunarimperium [1625 ST].

Heroquests... mehr und systematischer, und hoffentlich auch mindestens so phantastisch wie die zweite Hälfte der Eleven Lights-Queste mit dem Hafen an der Mündung/Quelle des Himmelsflusses.
Dieser Hafen wäre mal ein Setting, das ich gerne weiter ausgearbeitet sehen möchte.

Der Hafen war auch für mich eines der großen Highlights der Red Cow-Kampagne. Es gibt jedoch einen weiteren Hafen, der mich noch mehr begeistert, und zu dem wir ja "bald" ein Supplement erhalten: das wunderschöne Seapolis mit Umland und Fish Roads. Meiner Meinung eines der besten Settings in Glorantha und einer der besten Inhalte der gesamten TotRM-Reihe.

« Letzte Änderung: 19.08.2019 | 20:44 von Prinz Slasar »

Offline jorganos

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Genau das ist es, weshalb ich bei RQG ein wenig ungeduldig bin. RQ neigte schon immer dazu [bzw. war aus externen Gründen dazu gezwungen] sternschnuppenartig zu performen. Eine kurze Phase des Aufglühens mit legendären Publikationen und dann wieder Dunkelheit nach dem Verschwinden: RQ2 hatte diese Phase Anfang der 80er, und RQ3 hatte sie mit dem Einläuten der Renaissance.
Kurzgesagt hoffe ich, dass RQG nicht auch zur Sternschnuppe wird. Soviele angekündigte Projekte, soviele Jahre, die es dauern wird, bis sie alle fertig vorliegen. Nichts wäre schlimmer, als wenn RQG verglüht, ehe die wirklich interessanten Sachen erscheinen [siehe oben]. Oder wird es wieder nur für RQG-Pavis, RQG-Trollpak, RQG-Sartar... reichen?

Ich denke, nein. Greg war ein kreativer Schmetterling, der überall seine sehr farbigen Spuren hinterließ, aber er hat seine Kreativität auch weit gestreut und sehr spontan gelebt. Seine Entscheidung, als Sprachlehrer nach Oaxaca zu gehen, war für ihn persönlich und spirituell sehr wichtig, aber während der Zeit lief leider einiges bei Issaries Inc. aus dem Ruder. Und neben Glorantha lag Greg auch sein anderes großes rollenspielerisches Werk Pendragon am Herzen.

Glücklicherweise hatten Jeff und Rick nicht nur den Willen, sondern auch das Kapital, um die Rechte an Glorantha und dem Drum und Dran zu erwerben (und damit auch Gregs Lebensabend auf eine solide finanzielle Basis zu stellen - als selbständiger Gründer eines letztendlich doch kleinen Spieleverlags, der mehrfache Insolvenzen durchlaufen musste, waren seine Rücklagen im amerikanischen Rentensystem nicht gerade toll).

Einen aufschlussreichen Einblick in Gregs kreative Arbeit gibt Sandy Petersen in seinem neuesten YouTube-Video zum Thema Game Design:
https://www.youtube.com/watch?v=zXsiwzuNGK4

Wie es zur Zeit aussieht, hat sich Chaosium ingesamt finanziell erholt, und die vier Hauptakteure (und Eigentümer von MoonDesign, dem Haupt-Anteilseigner von Chaosium) sind alte Hardcore-Glorantha-Fans. Glorantha verkauft sich besser denn je. Neben den Leuten aus der Anfangszeit am Rande des Rentenalters gibt es auch eine zweite (und teilweise dritte) Generation von neuen Spielern.

Die ältere internationale Kundschaft hat den Vorteil, dass da prinzipiell mehr Geld verdient wird als von Studenten oder Schülern. Das alleine hat schon die Wirtschaftlichkeit von Glorantha verbessert.
Und noch sterben die Veteranen auch noch nicht weg wie die Fliegen...


Auf Sheng Seleris freue ich mich auch wie wild. Seine Rückkehr am Ende des 17.Jh. ST und die Umformung des Lunaren Imperiums stelle ich mir äußerst spannend als Kampagnenhintergrund vor. Ironischerweise haben wir bisher für RQG nichteinmal ein kanonisches, Jetztzeit-Lunarimperium [1625 ST].
Wir haben kaum ein kanonisches Sartar für 1625. Die Red Cow-Kampagne kommt grob in die Nähe, aber wie gesagt, Ian Cooper hat unter anderem auch am Dragonrise-Szenario gearbeitet. HeroQuest, nicht RuneQuest, aber spannend zu spielen (auch wenn die Con-Variante stark abgekürzt war).

Was den Gazetteer angeht, haben wir natürlich den Guide, der die vorher vorhandene Information über das Imperium knapp verdoppelt haben dürfte (unter Weglassen einiger Sachen der HeroQuest 1st Edition Materialien).

Was die Lunaren angeht, wäre ich zufrieden, wenn wir mit Tarsch anfangen und uns dann über Saird hocharbeiten, bevor jemand die Takenegi-Stele (Guide S.744) in eine Kampagne umwandelt. Ich erwarte mir davon mindestens so viel wie in Dara Happa Stirs (das wahrscheinlich am meisten kanonische Produkt aus der Mongoose Second Age-Reihe, das in der gleichen Gegend spielt).


Der Hafen war auch für mich eines der großen Highlights der Red Cow-Kampagne. Es gibt jedoch einen weiteren Hafen, der mich noch mehr begeistert, und zu dem wir ja "bald" ein Supplement erhalten: das wunderschöne Seapolis mit Umland und Fish Roads. Meiner Meinung eines der besten Settings in Glorantha und einer der besten Inhalte der gesamten TotRM-Reihe.
Ah, Seapolis. Zeitweilige Heimat meines persönlichen Glorantha-Charakters... aber nur ein schwacher Abklatsch des Wonder Transfer in der City of Wonders. Dessen Backstory spielt für ein paar Jahre (1585-87, im Alter von 6-8) in Belintars Hauptstadt.

Wirklich schade, dass es keine Beschreibung und evt. auch Abenteuer dort kurz vor 1616 gibt.

Kethaela, Belintar's heiliges Land, ist mein persönliches Kernland in Glorantha. Vielleicht muss dieser Charakter noch seine Leute vor der großen Flut von 1652 retten (auch wenn er dann schon die 80 überschritten haben wird). Seapolis klingt nach einem guten Ort, um da die Überflutung auszusitzen.

Belintars alte Magie, um Inseln aus dem Meer zu heben, allerdings auch. Und dann gibt es noch Kylerela, die schwimmende Insel. Auf der könnte es aber eng werden.

Prinz Slasar

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Wie es zur Zeit aussieht, hat sich Chaosium ingesamt finanziell erholt, und die vier Hauptakteure (und Eigentümer von MoonDesign, dem Haupt-Anteilseigner von Chaosium) sind alte Hardcore-Glorantha-Fans. Glorantha verkauft sich besser denn je. Neben den Leuten aus der Anfangszeit am Rande des Rentenalters gibt es auch eine zweite (und teilweise dritte) Generation von neuen Spielern.

Ich finde auch, dass RQG/Glorantha derzeit in den richtigen und guten Händen ist. Chaosium sollte aber meiner Meinung nach aufpassen, dass sie das Momentum nicht verstreichen lassen. Sobald die Kernregelwerke [zB GM's Book mit den Heroquesting-Regeln] draußen sind, sollten sie RQG/Glorantha für Fans und 3rd Party Publisher öffnen; so wie sie es auch für Cthulhu machen.
Je mehr Fans an Material für Glorantha/RQG mitschreiben, umso lebendiger wird das Ganze und perpetuiert den Erfolg.
Hierbei sind besonders die von Dir genannten Fans der 3.Spielergeneration interessant. Da RQG im Prinzip [zumindest offiziell] nur die Bücher voraussetzt, die es gerade für HQG und RQG [+ den Guide] zu kaufen gibt, und man sich "theoretisch" die tausenden von Seiten von Material der letzten 50 Jahre schenken darf, wäre quasi Jeder dazu berufen, was beizusteuern.

Wir haben kaum ein kanonisches Sartar für 1625. Die Red Cow-Kampagne kommt grob in die Nähe, aber wie gesagt, Ian Cooper hat unter anderem auch am Dragonrise-Szenario gearbeitet. HeroQuest, nicht RuneQuest, aber spannend zu spielen (auch wenn die Con-Variante stark abgekürzt war).

Soweit ich das als Außenstehender mitbekomme arbeitet Ian Cooper weiterhin am dritten Teil der Red Cow-Kampagne, d.h. dem Dragonrise. Wenn man zugesteht, dass es mehrere Jahre dauerte, ehe Teil I und Teil II fertiggestellt und publiziert wurden, dürfte es für Teil III auch noch einige Jährchen dauern.
Immerhin hält er die HeroQuest-Fahne hoch. Du weißt ja sicher, dass sich im BRP Central langsam Unruhe breit macht, dass immer mehr Glorantha-Bücher, die vor zig Jahren für HQG angekündigt waren, nun nach und nach unter RQG-Label rauskommen. Rick Meints hat es ja schlicht mit wirtschaftlichen Argumenten begründet. Trotzdem glaube ich weiterhin an einen HeroQuest-Teil III der Kampagne.

Was den Gazetteer angeht, haben wir natürlich den Guide, der die vorher vorhandene Information über das Imperium knapp verdoppelt haben dürfte (unter Weglassen einiger Sachen der HeroQuest 1st Edition Materialien).

Überblicksartikel zum Lunaren Imperium haben wir zwar im Guide , aber das sind echt nur Schlaglichter. Wir haben auch die gesamte Geschichte des Lunaren Imperiums im Glorantha Sourcebook im Form eines Ingame-Textes.
Was mir eher vorschwebt wäre soetwas wie S:KoH + Sartar Companion für die Lunaren. Oder eine RQG-Version des Imperial Lunar Handbook [vorzugsweise Band I]. Dazu dann das von korknadel geforderte Lifepath-System für Lunare Charaktere.
Mit diesen Informationen [plus den Kulten] könnte man endlich im Lunaren Imperium des Dritten Zeitalters spielen [Dara Happa Stirs zählt für mich nicht, wäre aber Pflichtlektüre für jeden Autor].

Was die Lunaren angeht, wäre ich zufrieden, wenn wir mit Tarsch anfangen und uns dann über Saird hocharbeiten, bevor jemand die Takenegi-Stele (Guide S.744) in eine Kampagne umwandelt.

Tarsh wäre sinnvoll, da es als Kernland des Dragon Pass-RQG schon angetastet wurde, und zu Tarsh schon viele Publikationen vorliegen. Sie könnten endlich Tarsh War für RQG offizialisieren, und das ganze Material zu Tarsh (sei es Tarsh in Flames oder die Wintertop-Sachen zu Exil-Tarshiten) somit für Neulinge wieder verfügbar machen. Von dort aud dann tatsächlich weiter nach Saird .

Kethaela, Belintar's heiliges Land, ist mein persönliches Kernland in Glorantha.

Bist Du nicht der Experte für die Stadt Karse, oder verwechsle ich Dich?

Ah, Seapolis. Zeitweilige Heimat meines persönlichen Glorantha-Charakters... aber nur ein schwacher Abklatsch des Wonder Transfer in der City of Wonders. Dessen Backstory spielt für ein paar Jahre (1585-87, im Alter von 6-8) in Belintars Hauptstadt

Die City of Wonders wurde vor Kurzem ja wieder etwas aus dem Schlaf geweckt mit der (Wieder-)Veröffentlichung von Ye Booke of Tentacles 1.

Offline korknadel

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Sobald die Kernregelwerke [zB GM's Book mit den Heroquesting-Regeln] draußen sind, sollten sie RQG/Glorantha für Fans und 3rd Party Publisher öffnen;

Wurde nicht gesagt, dass die Heroquesting-Regeln das GM Book zu umfangreich gemacht hätten und deshalb in einen separaten Band ausgelagert werden?

@Kethaela, City of Wonders etc:
Ich spiele ja mit Jason in einer Kampagne, die in Nochet/Esrolia angesiedelt ist, und da lässt Jason schon immer wieder anklingen, dass sie die Region publikationstechnisch auch abseits des angekündigten Nochet-Bands auf dem Schirm haben. Da wird bestimmt noch was kommen. Wir sind gerade im Iron Fort auf den Rightarm Islands ... wer weiß, ob Jason nicht die Kampagnenvorbereitung nicht mal noch "zweitverwertet" ...

Ich denke übrigens, dass die Chaosium-Mannschaft das gerade schon ziemlich richtig aufzieht. Es wird ja an einem Einsteiger-Set gearbeitet, dazu wird es Pegasus Plateau, Rainbow Hills und demnächst auch Upland Marshes geben, in denen Neulinge beherzt drauflosabenteuern können. Die alten Fans bekommen derweil die Götter- und Magiebücher, die sie erstmal eine Weile bei Laune halten werden, bis dann die Heroquesting-Regeln, Nochet oder andere, bisher für RQ weniger beackerte Dinge am Horizont erscheinen werden.

Sehr schön fände ich übrigens auch, wenn es nach den RQ2-Nachdrucken bzw -pdfs auch noch Nachdrucke der späten RQ3-Module (Dorastor, Sun County, Cradles, Borderlands und Strangers in Prax, (vielleicht auch noch Lords of Terror)  geben würde. Die sind ja nicht nur inhaltlich fantastisch, sondern auch optisch ein Traum und voller Material, das man bestens nutzen kann. Die Vorstellung, dass da ein neues Buch zu Pavis in Arbeit ist, die extrem brauchbaren Abenteuer von damals in der Region aber nur einigen glücklichen Sammlern vorbehalten sind, finde ich fast schon etwas eigenartig.
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Prinz Slasar

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Wurde nicht gesagt, dass die Heroquesting-Regeln das GM Book zu umfangreich gemacht hätten und deshalb in einen separaten Band ausgelagert werden?

Gute Frage. Ich bin natürlich nicht Jason, aber ich verfolge die ganze Sache auf BRP Central und in den sozialen Netzwerken sehr genau.
Mein ehrlicher Eindruck ist, dass Jason [und Jeff] beim Regelgerüst zu RQG eher im trial & error-Modus agieren.

1. Die Designer Notes : Hier ging es los, dass die ersten Ideen veröffentlicht wurden, aber dann auf Zuruf der Fans gravierende Änderungen gemacht worden sind. [zB das Nerfen der Rune Magic]
2. Der Quickstart: Soetwas wie ein Testballon für das Regelwerk. Nicht für das fertige, sondern für den damaligen [217] Arbeitsstand von RQG. Die massenhafte Kritik am Quickstart hat dazu geführt, dass im nächsten Jahr noch massiv nachgebessert wurde, und viele Regeln des Quickstarts mit RQG Core gar nicht kompatibel sind respektive ihnen sogar widersprechen. Der Quickstart in seiner jetzigen Form ist aus RQG-Perspektive wertlos. Bis auf das Abenteuer, das ist schön.
3. RQG Core Rules 1. Auflage: Die erste Version der Core Rules. Im Laufe der Wochen und Monate nach der Veröffentlichung tauchen massenhaft Unstimmigkeiten, Fehler und Unklarheiten im Regelwerk auf. Geschuldet durch den Copy&Paste-Ansatz der Regeln. Es wurde von hier und dort kopiert und kompiliert, auch relativ hastig wenn man bedenkt, wie schnell RQG auf die Beine gestellt wurde. Die Entscheidung für RQ2 als Haupt-Regelengine ist mehr oder weniger zeitnahe geschehen, nachdem der RQ2-Kickstarter so durch die Decke ging und man sich von Design Mechanism getrennt hatte [eine ganze zeitlang sollte RQ6 die Grundlage für RQG bilden]. Die Probleme der 1. Auflage führten dann zu
4. RQG Core Rules 2. Auflage Dies ist auch die Auflage, die im Schuber steckt, und die wohl die meisten RQG-Neulinge kennen. Hier wurden viele Fehler und Unklarheiten aus der 1. Auflage bereinigt, allerdings bleiben sehr viele Probleme weiterhin bestehen, und die Fans finden immer mehr Fehler.

Da nun jedoch die Regeln so stehen wie sie stehen, können sie nicht mehr davon abrücken. Das führt dazu, dass Jaon zwar einen Regelfragen-Thread im Forum führt, wo er offizielle Antworten gibt, doch die Probleme sind so massiv, dass er irgendwann anfing von Rules zu Rulings überzugehen. Außerdem ist das GM's Book eine WiP, die all die Fragen und Schwierigkeiten aufgreift, die im Forum zu Tage treten. Daher ist das GM's Book meines Erachtens nicht fertig, sondern man schreibt daran und fügt Antworten für Probleme ein, die sich stellen. Beispielsweise zu den Kampfregeln.
Das heißt, dass GM's Book ist nicht schon ein fertiges Produkt, wo nur das drinsteht, was nicht in die Core Rules passte, sondern etwas, das parallel zu den Forumdiskussionen geschrieben wird, um wenigstens im Ansatz die Probleme der Core Rules zu glätten. Auch einer der Gründe m.E., weshalb das GM's Book im Produktzyklus etwas nach hinten gerutscht ist. 2018 sagte man, es folge direkt auf die Core Rules. Doch nun stehen Szenarien und das Starter Set als nächstgeplante Sachen an.
Die Regeln zum Heroquesting werden hier wohl unter derselben Prämisse erarbeitet werden. Ein Auslagern in ein noch späteres Buch würde mich nicht so arg wundern.

Ich spiele ja mit Jason in einer Kampagne, die in Nochet/Esrolia angesiedelt ist, und da lässt Jason schon immer wieder anklingen, dass sie die Region publikationstechnisch auch abseits des angekündigten Nochet-Bands auf dem Schirm haben. Da wird bestimmt noch was kommen. Wir sind gerade im Iron Fort auf den Rightarm Islands ... wer weiß, ob Jason nicht die Kampagnenvorbereitung nicht mal noch "zweitverwertet"

Das klingt fantastisch. Ich persönlich hatte die Möglichkeit, bei der Tischrunde von Jeff&Jason mitzuspielen, doch aufgrund von privaten Herausforderungen und meinem Entschluss, vor allem für MYTHRAS zu agieren, wurde ich diesbezüglich verhindert. Dann wünsche ich Dir viel Freude in der Nochet-Kampagne.

Das Nochet-Buch wird meines Wissens von Harald Smith geschrieben, einem langjährigen Glorantha-Experten.

Sehr schön fände ich übrigens auch, wenn es nach den RQ2-Nachdrucken bzw -pdfs auch noch Nachdrucke der späten RQ3-Module (Dorastor, Sun County, Cradles, Borderlands und Strangers in Prax, (vielleicht auch noch Lords of Terror)  geben würde. Die sind ja nicht nur inhaltlich fantastisch, sondern auch optisch ein Traum und voller Material, das man bestens nutzen kann. Die Vorstellung, dass da ein neues Buch zu Pavis in Arbeit ist, die extrem brauchbaren Abenteuer von damals in der Region aber nur einigen glücklichen Sammlern vorbehalten sind, finde ich fast schon etwas eigenartig.

Das Folgende ist eher Gossip und wird nur teilweise durch Einwürfe von Rick & Co gestützt, aber: Chaosium hat [Stand Ende 2018/Anfang 2019] vor, auch die RQ3-Materialien in PDF & Print neu zu veröffentllichen.
Das Ganze jedoch erst, nachdem der RQ2-Kickstarter vollständig abgeschlossen worden ist. Vor Kurzem ist gerade erst mit Trollpak das letzte erreichte Stretchgoal als PDF rausgekommen. Rick Meints sagt, dass nun langsam alle PDFs des RQ2-Kickstarters nach und nach in Print gehen. Bei einigen Produkten, die ursprünglich Boxen gewesen sind, sei man noch am Überlegen, auf welche Weise. Ich könnte mir soetwas wie Pavis & Big Rubble aus der GLORANTA CLASSICS-Reihe vorstellen.

Jetzt ist es so, dass Rick Meints meines Wissens nicht so enorme Lust verspürt, so schnell wieder einen großen Kickstarter aufzuziehen für RQ3. Der RQ2-Kickstarter diente , wenn man ehrlich ist, primär dazu, Geld in die leeren Chaosium-Kassen zu spülen und führte dazu, dass man plötzlich merkte, dass RQ2 den Regelkern darstellen könnte.

RQ3 ist daher schwierig, denn bei den RQ2 Klassikern gilt die RQG-Devise: kompatibel mit RQ2. Die RQ3-Regeln sind jedoch schon sehr viel weiter weg von RQG, auch wenn viele Regeln von RQ3 inspiriert sind bzw. übernommen. Den Casual Gamer oder den RQ-Rückkehrer wird es jedoch eher verwirren, wenn zum eingespielten Duo RQG/RQ2 plötzlich die RQ3-Regeln kommen.
Da die RQ Classic-Reihe 1:1-Wiederveröffentlichungen der Originale sind, würde an den RQ3-Produkten kein iota verändert. Man würde sie genauso wiederbringen wie damals, das heißt auch: mit den [zu RQG nicht so gut kompatiblen] RQ3-Regeln.

Michael O'Brien und die anderen, die tatkräftig an den RQ3-Sachen mitgewirkt haben, äußern sich hier ein wenig anders. Man würde an RQG-Produkten schreiben, also beispielweise ein RQG-Sun County. MOB hat in 2018 das eine oder andere Sun County-Szenario geleitet, das dann sicher Vorlage für ein solches Buch wäre.

 
« Letzte Änderung: 20.08.2019 | 13:48 von Prinz Slasar »

Offline jom

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ich bin durchaus auch der Meinung, daß mal ein Elfenbuch angesagt wäre. Was die Motivation der Gloranthaelfen betrifft auf Abenteuer auszugehen, so muß man die eben im QB ansprechen und falls noch nicht vorhanden, vollkommen neu erschaffen... soviel kreativität muß in einem rollenspiel erlaubt sein. Gilt übrigens auch für die tollen Enten. (ich meine ohne Entenquellenbuch geht langfristig gar nix :D)

Offline korknadel

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ich bin durchaus auch der Meinung, daß mal ein Elfenbuch angesagt wäre. Was die Motivation der Gloranthaelfen betrifft auf Abenteuer auszugehen, so muß man die eben im QB ansprechen und falls noch nicht vorhanden, vollkommen neu erschaffen... soviel kreativität muß in einem rollenspiel erlaubt sein.

Bin ganz deiner Meinung. Man sollte sich meines Erachtens auch nicht zu sehr davon beeinflussen lassen, dass es zu den Uz seit quasi 40 Jahren Material gibt und zu den anderen Elder Races wenig.
Daraus ziehen Einige den Schluss, dass nur die Uz abenteuertauglich seien.
Genau genommen existieren die echten Glorantha-Aldryami und Glorantha-Mostali in einer nicht-tolkienesken Weise erst seit den Darstellungen im Guide, also seit 2012. Hier wurde zum ersten Mal deutlich, dass das keine Elfen und Zwerge sind, wie man sie kennt. Davor gab es zwar seltsame Charakteristierungen in Elder Secrets etc., aber auf den Bildern sah man Renaissance-Zwerge und D&D-Elfen.
Das Bestiary hat diesen Schritt noch weitergetrieben und die Aldryami und Mostali noch mehr verfremdet.
Jetzt hat man ziemlich fremdartige Völker, aber hängt ein wenig in der Luft, was die Art und Weise betrifft, längerfristige Abenteuer oder Kampagnen damit zu spielen. Ein paar Beispiele wurden ja schon oben genannt, wie es gehen könnte.
Du hast vollkommen recht, jom, dass man sich hierfür Begründungen zurechtlegen müsste. Das Alter von RQG ist noch sehr jung, sodass man hier Vieles zum rechten Zeitpunkt definieren könnte. Einer der "Fehler" von Elder Secrets war gewesen, fundamentale Informationen [auch zu den Elfen und Zwergen] 10 Jahre zu spät rauszubringen. Das Ganze hätte an den Anfang gehört.

Nun hat RQG insofern die Sache richtig gemacht, dass die Informationen zu Elfen und Zwergen bereits zu Beginn von RQG vollständig vorliegen [Bestiary, Glorantha Sourcebook, meinetwegen auch Guide]. Aber die Informationen gehen in den Texten kaum über das hinaus, was quasi seit Ende der 80er bekannt ist. Glorantha-Profis entdecken in den Details retconnings/greggings, die aber für Casual Gamer keine Rolle spielen.
Man müsste von diesem Kenntnisstand also, so wie Du es sagst, weitergehen. Doch wer macht's?

Gilt übrigens auch für die tollen Enten. (ich meine ohne Entenquellenbuch geht langfristig gar nix :D)

Der Unterschied zwischen den Aldryami und Mostali gegenüber den Durulz ist, dass zu den Enten haufenweise Abenteuer und Quellenmaterial vorliegen. Sie lassen sich wunderbar in menschliche Gruppen integrieren und haben eine für die Menschenwelt eminent wichtige Funktion [Kampf gegen Delectis Horden aus dem Upland Marsh].
All das fehlt derzeit für die Aldryami und Mostali, für die im Prinzip keine Abenteuer oder Szenarien vorliegen, außer den Skizzen in Elder Secrets oder den oft verschmähten Sachen aus der MRQ-Zeit.
Also, den Enten geht es prächtig. Die haben einen Status, den die Elfen und Zwerge noch erreichen müssen.

Offline jom

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Bin ganz deiner Meinung. Man sollte sich meines Erachtens auch nicht zu sehr davon beeinflussen lassen, dass es zu den Uz seit quasi 40 Jahren Material gibt und zu den anderen Elder Races wenig.
Daraus ziehen Einige den Schluss, dass nur die Uz abenteuertauglich seien.
Genau genommen existieren die echten Glorantha-Aldryami und Glorantha-Mostali in einer nicht-tolkienesken Weise erst seit den Darstellungen im Guide, also seit 2012. Hier wurde zum ersten Mal deutlich, dass das keine Elfen und Zwerge sind, wie man sie kennt. Davor gab es zwar seltsame Charakteristierungen in Elder Secrets etc., aber auf den Bildern sah man Renaissance-Zwerge und D&D-Elfen.
Das Bestiary hat diesen Schritt noch weitergetrieben und die Aldryami und Mostali noch mehr verfremdet.
Jetzt hat man ziemlich fremdartige Völker, aber hängt ein wenig in der Luft, was die Art und Weise betrifft, längerfristige Abenteuer oder Kampagnen damit zu spielen. Ein paar Beispiele wurden ja schon oben genannt, wie es gehen könnte.
Du hast vollkommen recht, jom, dass man sich hierfür Begründungen zurechtlegen müsste. Das Alter von RQG ist noch sehr jung, sodass man hier Vieles zum rechten Zeitpunkt definieren könnte. Einer der "Fehler" von Elder Secrets war gewesen, fundamentale Informationen [auch zu den Elfen und Zwergen] 10 Jahre zu spät rauszubringen. Das Ganze hätte an den Anfang gehört.

Nun hat RQG insofern die Sache richtig gemacht, dass die Informationen zu Elfen und Zwergen bereits zu Beginn von RQG vollständig vorliegen [Bestiary, Glorantha Sourcebook, meinetwegen auch Guide]. Aber die Informationen gehen in den Texten kaum über das hinaus, was quasi seit Ende der 80er bekannt ist. Glorantha-Profis entdecken in den Details retconnings/greggings, die aber für Casual Gamer keine Rolle spielen.
Man müsste von diesem Kenntnisstand also, so wie Du es sagst, weitergehen. Doch wer macht's?

Der Unterschied zwischen den Aldryami und Mostali gegenüber den Durulz ist, dass zu den Enten haufenweise Abenteuer und Quellenmaterial vorliegen. Sie lassen sich wunderbar in menschliche Gruppen integrieren und haben eine für die Menschenwelt eminent wichtige Funktion [Kampf gegen Delectis Horden aus dem Upland Marsh].
All das fehlt derzeit für die Aldryami und Mostali, für die im Prinzip keine Abenteuer oder Szenarien vorliegen, außer den Skizzen in Elder Secrets oder den oft verschmähten Sachen aus der MRQ-Zeit.
Also, den Enten geht es prächtig. Die haben einen Status, den die Elfen und Zwerge noch erreichen müssen.

es scheint alles ein wenig verfahren zu sein, da Oberguru GS tot ist und die leute sich aufgrund von Angst und Abneigung die aufmerksam wachenden Glorantha-Loregralshüter zu verprellen, allzu neues in Angriff zu nehmen. (der kampf gegen diese uralten und mächtigen Reichsverweser wär vielleicht eine eigene Heroquest)
« Letzte Änderung: 20.08.2019 | 19:21 von jom »

Prinz Slasar

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es scheint alles ein wenig verfahren zu sein, da Oberguru GS tot ist und die leute sich aufgrund von Angst und Abneigung die aufmerksam wachenden Glorantha-Loregralshüter zu verprellen, allzu neues in Angriff zu nehmen. (der kampf gegen diese uralten und mächtigen Reichsverweser wär vielleicht eine eigene Heroquest)

Das finde ich wiederum eine seltsame Aussage, da Chaosium vor Kurzem John Wick ins Boot geholt hat, der auch an RQG mitschreiben wird. Sonderlich verfahren scheint es nicht zu sein, da Chaosium [zumindest bezogen auf die RQG-Linie] die Töpfe und Rollen klar verteilt hat; der eine schreibt dies, der andere jenes.

Eine weitere Sache ist die wichtige Rolle, die Steve Perrin im Team spielt. Nicht nur dass er maßgeblich an RQG beteiligt ist und auch Szenarien beisteuert, die demnächst publiziert werden, er ist auch bezogen auf RUNEQUEST der kreative Antipode zu Greg.
Zu Beginn von RQ [und damit dem Glorantha-RQ] gab es zwei Designschulen bzw. Designphilosophien: die von Greg und die von Steve. Sie liefen zu Beginn von RQ parallel.  Steve Perrin entwickelte RQ in Richtung des Dungeoncrawlings und des Actionadventures [vgl. Pavis & Big Rubble, die Anmerkungen im RQ2-Reprint sowie das Vorwort von Rick Meints zur GLORANTHA CLASSICS-Reihe]. Greg hingegen hatte einen anderen Anspruch, der sich mehr in dem zeigt, was er mit PENDRAGON umsetzte, und weshalb er damals ein narratives System wie HeroWars [aka HeroQuest] begrüßte.

Perrins Handschrift merkt man in RQG mehr als deutlich. Allein der gesamte Aufbau und die Herangehensweise des Adventure Books orientiert sich mehr an der Designphilosophie von Perrin als an der von Greg. Sicherlich ist die federführende Figur Jeff, der Greg-Schüler, und er bereitet viele Sachen von Greg für RQG auf, aber ich sehe bei RQG eine klare Perrin-Orientierung. Nicht verwunderlich, wenn man bedenkt, wie stark involviert er in die RQG-Reihe ist.

Dies und noch viel mehr zeigt, dass Chaosium sehr genau wissen, was sie in Sachen RQG tun, dass da nichts verfahren ist, und dass sie kein nostalgischer Elfenbeinturm sind. Jeff schrieb selbst vor einigen Monaten, dass er und sein Team RQG soweit begleiten, bis es selbstständig fliegen könne. Ab dem Zeitpunkt geben sie RQG immer mehr in die Hände von Fans, 3rd Party Publishern und anderen Leuten [natürlich mit einem wachsamen Auge]. Der erste Schritt hierzu wurde bereits getan, da immer mehr Leute an RQG-Supplements schreiben, die nicht zum engsten Designerkreis der RQG-Grundbücher gehörten.

Desweiteren finde ich Deine Aussage zu den Glorantha-Loregralshüter seltsam, da RQG eines zeigte: die Macher verprellen gerne die Glorantha-Loregralshüter. Gegen ihren Widerstand hat sich RQG durchgesetzt, und im BRP Central Forum gibt es immer wieder eine Welle von "Rebellionen" [um es etwas prosaisch zu überspitzen], in denen Glorantha-Experten, die jahrzehntelang an ihren kleinen Settings gewerkelt haben, sich zu Wort melden und versuchen, ihre spezifische Sicht durchzusetzen. Anstatt dass man nun genau auf diese "Loregralshüter" hört, geht Chaosium eigene Wege und setzt ihr Bild von Glorantha auch gegen den Widerstand dieser "Loregralshüter" um.
Gerade aktuell gibt es eine große Debatte zwischen Glorantha-Experten zur Darstellung des Malkionismus , wo differente Expertisen hitzig aufeinerprallen. Jeff hat den Reigen eröffnet mit einem abstract zu dem Thema sowie Diskussionspunkten. Ich habe keine Zweifel daran, dass sie das Supplement hierzu auf Basis der Experten bauen aber keineswegs irgendwelchen "Loregralshütern" nachrennen.
« Letzte Änderung: 20.08.2019 | 20:03 von Prinz Slasar »

Offline korknadel

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Ich habe bisher auch den Eindruck, dass gerade die eingefleischten Glorantha-Fans die Devise "Everyone's Glorantha will vary" doch erstaunlich beherzigen. Ich lese als Antworten auf bestimmte Fragen zu Glorantha von den Spezialisten relativ häufig etwas wie: Ich sehe das so und so, ich interpretiere das in meiner Gruppe so und so, die xy sind bei mir eher so und so. Ich denke auch, dass gerade die eingefleischten Fans schon so viele Editionen durch haben, dass die zwar wahnsinnig viel über Glorantha wissen, aber ihnen gleichzeitig auch bewusst ist, dass das mit jedem neuen Produkt wieder anders dargestellt werden kann. Man denke auch an die Fülle von Magazin- und Fanzinematerial, das diese Leute sich jahrzehntelang reingezogen haben, von dem Vieles auch nicht in den Guide to Glorantha eingeflossen ist. Wenn es einen Loregralshüter ist, dann ist das glaube ich Jeff.  ;D

Genau genommen existieren die echten Glorantha-Aldryami und Glorantha-Mostali in einer nicht-tolkienesken Weise erst seit den Darstellungen im Guide, also seit 2012. Hier wurde zum ersten Mal deutlich, dass das keine Elfen und Zwerge sind, wie man sie kennt. Davor gab es zwar seltsame Charakteristierungen in Elder Secrets etc., aber auf den Bildern sah man Renaissance-Zwerge und D&D-Elfen.

Aber die Texte in Edler Secrets machten schon sehr deutlich, dass man es nicht mit Tolkien-Elfen und -Zwergen zu tun hat! Die Illus in den alten RQ-Veröffentlichungen zeigten doch häufiger mal Diskrepanzen zu dem, was im Text stand. Es würde mich erstaunen, wenn die Spieler nach Elder Secrets tatsächlich noch mit Tolkienzwergen operiert hätten.

Ansonsten muss ich sagen, dass ich die Forderung nach Aldryami und Mostali als spielbaren Völker nicht nachempfinden kann. Ich finde es völlig okay, dass diese Völker nur als NPCs auftreten, genauso wie Drachenmolche. An Trollpak reizt mich auch vor allem, dass die Uz dort genauer beschrieben sind, der Fakt, dass man sich damit auch Trollchars bauen kann, ist für mich eher ein zusätzliches Gimmick.
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Prinz Slasar

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Ich habe bisher auch den Eindruck, dass gerade die eingefleischten Glorantha-Fans die Devise "Everyone's Glorantha will vary" doch erstaunlich beherzigen. Ich lese als Antworten auf bestimmte Fragen zu Glorantha von den Spezialisten relativ häufig etwas wie: Ich sehe das so und so, ich interpretiere das in meiner Gruppe so und so, die xy sind bei mir eher so und so. Ich denke auch, dass gerade die eingefleischten Fans schon so viele Editionen durch haben, dass die zwar wahnsinnig viel über Glorantha wissen, aber ihnen gleichzeitig auch bewusst ist, dass das mit jedem neuen Produkt wieder anders dargestellt werden kann.

Ja, das ist richtig, wobei ich mich auf die Chaosium-interne Arbeitsweise, auf die jom in seinem Statement anspielte, beziehe.
Schaut man sich die Sachlage aus der Sicht der Fans und Rollenspieler an, d.h. die Außenperspektive, dann sieht man relativ deutlich, dass der Großteil der Fans IHR persönliches Glorantha spielen. RQG mit seinen Darstellungen ist hier nur eine Inspirationsquelle von vielen.
Dazu kommt, dass im Laufe der Jahrzehnte jedes Glorantha [RQ2, RQ3, Die Mailing Listen der 90er, MRQ, HeroWars, HeroQuest..] seine jeweilige Spielergeneration hervorgebracht hat, die davon ausgehend weiterentwickelte.
Besonders interessant ist das bei sehr aktiven Spielern [die zugleich Autoren sind], die Glorantha aus der HeroQuest-Ära kennengelernt und liebengelernt haben. Ihre Ausgestaltungen von Glorantha bauen auf dem HeroQuest-Glorantha auf, sind aber zugleich vom RQG-Glorantha abgehängt. Und finden das teilweise gar nicht so gut.
Das Ganze ist umso spannender als dass lange Zeit das gesamte HeroQuest-Material als kanonisch galt. [1]

Wenn es einen Loregralshüter ist, dann ist das glaube ich Jeff.  ;D

Sehe ich eher anders. Jeff ist halt derjenige, der bei RQG auf eine Kohärenz der Inhalte achtet und der eine gewisse Glorantha-Vision ausbaut, die nicht zwingend die Glorantha-Träumereien vieler Fans ist. Dass er auf eine Stimmigkeit und Kohärenz setzt, die bis in die Details des Artworks geht, zeichnet ihn aus und macht RQG erst so gut.
Gleichzeitig geht er aber auch bei RQG soweit, dass er gefühlt ewige Grundsätze wie "Alles, was im Guide steht, ist unverrückbar" selbst zugunsten seiner RQG-Vision beugt oder sogar bricht. Es gibt einige Beispiele, wo RQG dem Guide widerspricht. Das betrifft vor allem gewisse God Runes, die damals als kanonisch festgelegt wurden, und deshalb auch in HQ Verwendung fanden, bei denen sich in RQG die Sachlage ganz anders darstellt. D.h. Jeff bricht bei RQG hin und wieder seine selbstgeschaffenen, als unumstößlich deklarierten Gesetze. Der G2G ist also nicht 100% kanonisch, wenn es um RQG geht.
Gleichzeitig wurde dadurch ein zweites Glorantha geschaffen. Weil in HQ aufgrund seiner Regeln die Runen sehr wichtig sind, ist die Yelm-Magie im HeroQuest-Glorantha eine andere Yelm-Magie als im RuneQuest-Glorantha.

Ein weiteres krasses Beispiel, wo Jeff seine eigenen heiligen Gesetze bricht, ist die Abkehr vom Credo, S:KoH sei kanonisch. Das galt lange Zeit, aber RQG widerspricht der Sartariten-Darstellung in einigen wesentlichen Punkten. RQG hat alle sächsisch-normannischen Begrifflichkeiten der Sartarit-Gesellschaft ausradiert und durch neutrale Begriffe ersetzt. Was für einen Außenstehenden banal wirkt, hat gravierende Konsequenzen auf das jahrelange Veständnis der Sartariten. Gerade aufgrund der Begrifflichkeiten hatten die Fans und Spieler eine ganz spezifische Vorstellung von den Sartariten und nutzten diese gerne für anthropologische Sartar-Debatten.
Anstatt diesen Kanon zu übernehmen, hat Jeff [aus sehr guten Gründen] im RQG-Sartar neutrale Begriffe verwendet, um jegliche Bezüge zu realweltlichen Kulturen zu kappen. Er sagt selbst, dass die Darstellung der Sartariten in S:KoH nicht mehr dem entspricht, was er sich für RQG vorstellt. Und S:KoH wurde vom ihm selbst mehr oder weniger verfasst und galt jahrelang als Kanon; und ist für die einige Leute [siehe oben] immer noch Kanon.

Aber die Texte in Edler Secrets machten schon sehr deutlich, dass man es nicht mit Tolkien-Elfen und -Zwergen zu tun hat! Die Illus in den alten RQ-Veröffentlichungen zeigten doch häufiger mal Diskrepanzen zu dem, was im Text stand. Es würde mich erstaunen, wenn die Spieler nach Elder Secrets tatsächlich noch mit Tolkienzwergen operiert hätten.

Gut, wenn man es so sieht, dann findet sich die Darstellung der Zwerge schon 7 Jahre früher in Different Worlds #24. Wenn man sich anschaut, wie die Fans auf den Guide reagiert haben, da wurde für viele erst ein klares Bild der Zwerge geschaffen. Die Uz hatten den Vorteil, dass ihr ikonisches Aussehen schon im ersten Trollpak definiert wurde und jedem klar war, dass die Uz keine D&D-Trolle sind. Die Elfen und Zwerge hatten das Glück nicht, und gerade bei den Aldryami legte hier schon das RQ2-Regelwerk eine falsche Fährte, die ikonisch wurde: der D&D/Tolkien-Elf mit Bogen. [RQ2, S. 5]

Die Zwerge blieben für Viele ein Buch mit sieben Siegeln, und die berüchtigten Elder Secrets-Abbildungen taten ihr Übriges. Da waren dann die Mostali-Darstellungen im Guide ein Augenöffner und hat ersteinmal einen Bezug zu diesen Wesen hergestellt. Gleiches gilt für die Aldryami.
Aber auch hier war für viele Glorantha-Kenner die Elfendarstellung noch zu sehr D&D bzw. zu menschlich . Das Bestiary hat nun nachgelegt und sie noch weiter verfremdet.

Ich denke, wir als Spätlinge lesen die älteren Publikationen aus der Perspektive des neuen Kanons und entdecken Dinge wieder. Für die damaligen Leute gab es da keine Referenzen, die hatten nur die Texte und die Bilder. Viele Casual Gamer, die Glorantha auch mal ausprobierten, kannten nicht unbedingt jede obskure Broschüre und waren dann mit dem Material überfordert: D&D-Zwerge und D&D-Elfen auf den Bildern, aber schräge Textbeschreibungen? Damit kamen wohl sehr viele Leute nicht gut klar und haben diese Völker beiseite gelassen. Eben diese Leute sind es dann auch, die Jahrzehnte später als Rückkehrer durch den Guide und das Bestiary endlich die Elfen und Zwerge verstehen


[1]Davon rückt man immer weiter ab. Komplett kanonisch gilt nur noch die Red Cow-Kampagne





« Letzte Änderung: 21.08.2019 | 12:42 von Prinz Slasar »

Offline jorganos

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es scheint alles ein wenig verfahren zu sein, da Oberguru GS tot ist und die leute sich aufgrund von Angst und Abneigung die aufmerksam wachenden Glorantha-Loregralshüter zu verprellen, allzu neues in Angriff zu nehmen. (der kampf gegen diese uralten und mächtigen Reichsverweser wär vielleicht eine eigene Heroquest)
Nicht dass ich sowas bemerkt hätte. Ab und zu schreibt jemand etwas über ein sehr variantes Glorantha, das wegen seiner Originalität auch trotz kanonischer Unverträglichkeit gelobt wird.

Z.B. das Unterweltreich Chaossehorme aus der Feder von Master Gollum, größtenteils nur auf spanisch erhältlich:
http://www.mastergollum.com/tanuki/blog/chaossehorm

Was die Gralshüter angeht (die ich persönlich recht gut kenne und sehr schätze):

Jeff ist Kraft seiner Teilhabe bei MoonDesign der Statthalter des Glorantha-Erbes. Er kann auf gut zwei Jahrzehnte Zusammenarbeit mit Greg zurückgreifen.

Letztlich haben sich die neuen Eigentümer von Chaosium dafür entschieden, ihren Lebensunterhalt zukünftig aus der Produktion von Rollenspielmaterial zu bestreiten. Ein mutiger Schritt. Dass Jeff und Co jetzt ein finanzielles Interesse am Überleben der Marke haben, ist verständlich.

Jeff ist aber beileibe nicht der einzige, der sich besonderer Nähe zu Greg und tieferer Einsich rühmen kann. Sandy Petersen war in der Zeit von RQ2 so etwas wie der Kontinuitätsbeauftragte und bleibt eine Autorität (was für mich heißt, jemand, dessen Meinung man öffentlich anzweifeln darf, um Neues zu erfahren).


Ich selbst stehe einigen propagierten Veränderungen skeptisch gegenüber, wobei ich andere Änderungen der Beschreibungen schon vor 25 Jahren postuliert habe (z.B. die Frage des Rittertums auf Glorantha).

Orlanthi mit dunklerer Hautfarbe? Kein Problem (genausowenig wie westeuropäische mesolithische Jäger und Sammler mit blauen Augen und dunklerer Hautfarbe als die heutigen "Eingeborenen").

Mediterrane Architektur für strenge Winter? Ein Problem für mich. Das Dumme ist nur, dass neolithische Stall/Wohnhäuser von den Amis als "Wikingerhäuser" interpretiert werden, auch wenn sie von den Leuten, die letztendlich aus Anatolien eingewandert sind, mitgebracht wurden (wie auch die domestizierten Rinder und Schafe).

Leute, die im Sommer gerade mal ein Hemd tragen? Kein Problem. Leute, die das im tiefsten Winter tun? Irrwitzig, oder hochmagisch.

Desweiteren finde ich Deine Aussage zu den Glorantha-Loregralshüter seltsam, da RQG eines zeigte: die Macher verprellen gerne die Glorantha-Loregralshüter.
"verprellen" und "gerne" ist jetzt nicht gerade richtig.

Gegen ihren Widerstand hat sich RQG durchgesetzt, und im BRP Central Forum gibt es immer wieder eine Welle von "Rebellionen" [um es etwas prosaisch zu überspitzen], in denen Glorantha-Experten, die jahrzehntelang an ihren kleinen Settings gewerkelt haben, sich zu Wort melden und versuchen, ihre spezifische Sicht durchzusetzen. Anstatt dass man nun genau auf diese "Loregralshüter" hört, geht Chaosium eigene Wege und setzt ihr Bild von Glorantha auch gegen den Widerstand dieser "Loregralshüter" um.
Ich frage mich ein wenig, wer mit diesem "Loregralshüter" gemeint sein könnte...  :D

Natürlich macht jeder, der einiges an Arbeit und Aufwand in das Setting gesteckt hat, Werbung für seine eigenen Konzepte und Ideen, und das lohnt sich auch, weil man zumindest durch die Hintertür genug einbringen kann, um halbwegs kanonisch mit dem eigenen Material weiterzumachen. MGWV.

Diese Toleranz geht so weit, dass Jamie Revell (Ttrotsky) sein auf den alten Klischees (Ritter, Kirchen) beruhendes "The Book of Glorious Joy" über Loskalm bei einem anderen Verlag veröffentlichen durfte, und auch sein "Kingdom of the Flamesword" war als pdf legal (!) ins Netz gestellt.


Gerade aktuell gibt es eine große Debatte zwischen Glorantha-Experten zur Darstellung des Malkionismus , wo differente Expertisen hitzig aufeinerprallen. Jeff hat den Reigen eröffnet mit einem abstract zu dem Thema sowie Diskussionspunkten. Ich habe keine Zweifel daran, dass sie das Supplement hierzu auf Basis der Experten bauen aber keineswegs irgendwelchen "Loregralshütern" nachrennen.
Das ist keineswegs nur eine "Experten"-Debatte. Außerdem herrscht da auch eine erhebliche Meinungsvielfalt mit teilweise unüberbrückbaren Differenzen zwischen den Leuten außerhalb von Chaosium.

Letztlich gilt: wer spielt, hat recht, bzw. wer Sachen schreibt, nach denen andere spielen, hat recht, bis es etwas Offizielles gibt.

Dass offizielle Autoren bestimmte Sachverhalte gründlich verkehrt darstellen können ist in der Vergangenheit passiert. Frühere offizielle Gralshüter haben auch schon mit ihren eigenen Interpretationen der "heiligen Quellen/Greg's Papierkorb" für Entwicklungen gesorgt, die aus dem Ruder liefen. Bei den HeroQuest1-Publikationen fehlte an manchen Stellen das Content-Editing, und manche Ansätze in Hero Wars waren weit über das Ziel hinausgeschossen.


"Elfen"

ich bin durchaus auch der Meinung, daß mal ein Elfenbuch angesagt wäre. Was die Motivation der Gloranthaelfen betrifft auf Abenteuer auszugehen, so muß man die eben im QB ansprechen und falls noch nicht vorhanden, vollkommen neu erschaffen... soviel kreativität muß in einem rollenspiel erlaubt sein.
Solange die Aldryami dabei das bleiben, was sie in der Mythologie von Glorantha darstellen.

Die meisten RQ2-Spieler verbinden mit Elfen und Zwergen die NPCs aus Griffin Mountain, die leider nur sehr bedingt dem entsprechen, was sie laut RQ2 und späteren Beschreibungen sein sollten.
Shannon Appel(cline)s Elfenbuch bei Mongoose hatte interessante Spekulationen, die zumindest mir gewisse Bauchschmerzen bereiten würden, wenn sie als die offizielle Wahrheit betrachtet würden. Ich bin bereit, das Buch als Diskussionsansatz zu betrachten, mehr aber auch nicht.

Aldryami ausserhalb ihrer Wälder sind für mich konzeptionell ähnlich wie Ludoch-Meermenschen an Land... eine Ausnahme.

Genau genommen existieren die echten Glorantha-Aldryami und Glorantha-Mostali in einer nicht-tolkienesken Weise erst seit den Darstellungen im Guide, also seit 2012. Hier wurde zum ersten Mal deutlich, dass das keine Elfen und Zwerge sind, wie man sie kennt. Davor gab es zwar seltsame Charakteristierungen in Elder Secrets etc., aber auf den Bildern sah man Renaissance-Zwerge und D&D-Elfen.
Elder Secrets musste ja leider ohne Illustrationen auskommen (das, was Avalon Hill da reingezwungen hatte, war abscheulich - und gegen den Willen des fest angestellten Graphikers, der das abliefern musste). Das RQ3 Glorantha Bestiary hatte immerhin schon Laub statt Haaren.

Die Darstellung der Hellwood-Elfen in Dorastor war schon deutlich anders, aber da haben wohl viele "Chaos" gedacht.
Die Darstellungen im MRQ-Buch gingen ein wenig in Richtung "Menschen mit Broccoli-Köpfen", waren aber schon auf dem richtigen Weg.

Meiner Meinung nach sollte man die humanoiden Aldryami nicht "Elfen" nennen, sondern nach ihren Gattungsnamen Vronkali, Mreli und Embyli, und Aldryami als Sammelbegriff. Der Begriff "Elf" weckt all die Assoziationen, die man vermeiden will. Aber das habe ich schon vor 25 Jahren vergeblich angeregt.

Die Zwerge... sehen knuffiger aus, als sie sind. Die aus Greatway sind noch die verträglichsten, und die haben sich bei den Maschinenkriegen so richtig als Arschlöcher geoutet. Noch orthodoxere Clay-Mostali sind am ehesten als Roboter zu verstehen.

All das fehlt derzeit für die Aldryami und Mostali, für die im Prinzip keine Abenteuer oder Szenarien vorliegen, außer den Skizzen in Elder Secrets oder den oft verschmähten Sachen aus der MRQ-Zeit.
Ich blättere gerade im MRQ-Buch, dessen Abschnitt über Abenteurer so anfängt:

Zitat
Leaving Home
The  first  rule  of Aldryami  is  that  they  do  not  leave  their forests. As a Player Character, your Aldryami has  left the forest, creating something of a contradiction.

Shannon macht dann zwei Vorschläge, "Being Rootless" - Elf nach Aussehen und Ausrüstung, aber nicht nach Verhalten (also Mensch mit anderen Stats) und "Being Well-Rooted", ein Vorschlag, den man ernster nehmen kann.

Zitat
If a well–rooted Aldryami leaves his forest he must have a goal. It will be a mission or a purpose that in some way is important to his people. It could be something that is entirely open–ended, such as a need to learn about the various peoples of the world to increase the knowledge of the forest, or it could be a very specific mission, such as recovering a lost seed. However, if a  mission is so specific, you should be ready for your  Aldryami to go home when it is completed.

Yup, damit kann ich leben. Einzelne Ausnahmen, die sich für eine bestimmte Aufgabe ein Stück weit aus ihrem Wald herauswagen. Sowas könnte man mit etwas (ok, recht viel) Phantasie den Aldryami aus Griffin Mountain unterstellen.

Wie gesagt, Elfen außerhalb ihrer heimatlichen Wälder sind wie Ludoch an Land, nur dass sie sich besser vorwärtsbewegen können.

Bleibt noch das Spiel innerhalb der Gesellschaft der Aldryami. Am besten irgendwo, wo auch andere Spezies vorkommen - Vale of Flowers, Umathela, Jrustela (zur Zeit der Landhebung), Elder Wilds, Maslo (beide Seiten), Dorastor.
Oder Teilnahme am großen Genozid, der Wiederaufforstung.


(ich meine ohne Entenquellenbuch geht langfristig gar nix :D)
Ich persönlich kann mir eine Menge Quellenbücher vorstellen, die ich vor den Enten sehen möchte.

Enten existieren in meinem Glorantha, ich habe mir auch diverse Gedanken dazu gemacht, wo und wie sie mit meinem Glorantha interagieren. Aber ein Quellenbuch brauche ich dafür nicht, und das von Mongoose fand ich ehrlich gesagt trauriger als den Respekt, den die Enten nicht bekommen.

Ansonsten muss ich sagen, dass ich die Forderung nach Aldryami und Mostali als spielbaren Völker nicht nachempfinden kann. Ich finde es völlig okay, dass diese Völker nur als NPCs auftreten, genauso wie Drachenmolche. An Trollpak reizt mich auch vor allem, dass die Uz dort genauer beschrieben sind, der Fakt, dass man sich damit auch Trollchars bauen kann, ist für mich eher ein zusätzliches Gimmick.
Der eigentliche Wert, den ich aus Trollpak gezogen habe, war die schlüssige und ziemlich vollständige Beschreibung der Geschichte und Vorgeschichte von Glorantha. Der Text im Guide (geerbt aus der Genertela-Box, aber verfeinert) ist qualitativ ähnlich, aber Trollpak war der Vorreiter.

Ich frage mich bei Kampagnen mit einer Menagerie als Spieler-Charakteren immer, was für einen Stil die Kampagne hat. Wenn das ein fröhliches Musketiere-Spiel ist, warum nicht. Glorantha the Musical. Ich persönlich bevorzuge etwas stärkere Setting-Treue, aber MGWV.

Abenteuer mit Mostali bzw. Aldryami als NPCs - Auftraggeber und Widersacher - kann ich mir gut vorstellen, und dafür Themenpacks zu machen würde ich als sinnvoll betrachten. Ditto Dragonewts und Merfolk, oder andere Nichtmenschen.


Sehe ich eher anders. Jeff ist halt derjenige, der bei RQG auf eine Kohärenz der Inhalte achtet und der eine gewisse Glorantha-Vision ausbaut, die nicht zwingend die Glorantha-Träumereien vieler Fans ist. Dass er auf eine Stimmigkeit und Kohärenz setzt, die bis in die Details des Artworks geht, zeichnet ihn aus und macht RQG erst so gut.
Kohärenz der Inhalte ist bei vielen Diskussionen (ob mit oder ohne Jeffs Beteiligung) das Ziel der Debatten.

Ein Teil des neuen Stils ist meiner Meinung nach Marketing. Jeff gibt privat bereitwillig zu, dass der Technologie-Level von Glorantha sich irgendwo zwischen Eisenzeit und Antike bewegt, wenn man vom etwas anderen Hauptmetall absieht - er selbst hat bestimmte Bestandteile der Mykenischen Kultur auf die Vingkotlings projiziert, "vor etwa 5000 Jahren". Und alle sind sich einig, dass es seitdem technologisch wie magisch Fortschritte und erhebliche Rückschritte gab.

Chaosium braucht Alleinstellungsmerkmale für das System RQG und die Welt Glorantha, mit der sie auf dem US-Markt Kunden anziehen können. So traurig das ist, aber der europäische Rollenspielmarkt ist gemessen am Gesamtumsatz des Hobbys eine kleine Nische. Die offizielle Linie lautet deshalb, dass RQG auf einer bronzezeitlichen Welt spielt - worunter sich vielleicht 5% der Kundschaft etwas konkretes vorstellen können. Der Rest sieht Brad Pitt in Troy, Charlton Heston in Sandalen und eventuell Kevin Sorbo und Lucy Lawless in Herkules und Xena.

Die Wikinger-Nische bekommt ihr eigenes RuneQuest - Myhic Iceland ist von der alten Chaosium-Version auf drei Bände angewachsen, hat einen Regelwerk-Anteil, und wird wahrscheinlich sehr gut werden, aber die Produktionskapazitäten (personell wie auch finanziell) werden momentan auf RQG gebündelt (und schon da sind wir am Nörgeln). Ein Grund mehr, Glorantha weniger an den Wikingern zu orientieren.

Trotzdem schießt Jeff da teilweise weit über das Ziel hinaus, und Wolfspiraten im gepaddelten Hjortspring-Boot wären kein Bisschen weniger bronzezeitlich als die komischen Vögel der Meervölker vor Ägypten. Dass die Nordmänner vom Vorhof des Gletschers im südlichen Genertela fast nackt rumlaufen, kann ich allerdings nachvollziehen.

Für die Seevölker gibt es ein Osprey-Buch, wie auch für die Minoer, Mykener und Hethiter. Für die skandinavischen Bronzezeitler gibt es das nicht... aus den bis zu 4000 Jahre alten Steingravierungen lassen sich die Klamotten halt schwer nachvollziehen, für die anderen gibt es altägyptische Illustrationen.

Aber, um Nick Brooke zu zitieren: Parallels aren't. Und die Seefahrer aus Mykene, Kreta und Troja sind halt keine Inlandbewohner wie die Orlanthi. Die Aun-Jetitzer Erschaffer der Nebra-Scheibe oder die frühesten Salzhauer in Hallstatt passen da wesentlich besser. Nur die kennt in Amiland kein Schwein.

Ötzi kennt man. Mit Ötzi kann man argumentieren - immerhin ist der älter als die Bronzezeit. Aber das war es dann auch schon aus dem Alpenraum.