Gestern haben wir gespielt (den ersten Abschnitt der Kettenrasseln-Kampagne): Meine Nichte (15), ihr Bruder (10), ihre Eltern. Der Vater hat vor Ewigkeiten DSA gespielt, für die anderen drei war es die erste Berührung mit Tischrollenspiel. (Für mich war es das erste mal SpliMo-Leiten. Gespielt habe ich es ein paar Mal, vor Jahren.) Zwischenzeitlich kamen sowohl die kleineren Geschwister als auch Opa und Oma rein ("na, wer hat gewonnen?"). Als Splitterpunkte hatte ich bunte Plastik"juwelen" verteilt, die kamen ganz gut an (und wurden dadurch auch nicht vergessen).
Meine Nichte wählte als Charakter Su Yini, ihr Bruder Telkin Feuerfaust (Kampfkraft plus Magie), die Mutter Tiai Schimmersee, und der Vater Cederion von Falkenberg. Ausgerechnet die Beschenkte war also für die bevorstehenden Kämpfe nicht besonders gerüstet. Ein Charakter wie Su Yini hat zumindest im ersten Abschnitt von Kettenrasseln wenig Gelegenheiten zu glänzen. Das Kämpfe kommen würden, hatte ich angekündigt, aber sie wollte den Charakter gerne behalten, und wir haben das ganz gut hinbekommen. Die Würfel waren ihr obendrein hold, weswegen sie nicht schlecht dabei war - auch durch einen phänomenalen Schleichen-Wurf aus dem Hinterhalt. Außerdem hat sie echt plausibel den Opportunismus ihres Charakters gespielt, was mir wirklich Spaß gemacht hat.
Als SL hab ich ein bisschen mit dem Dungeon-Soundpad von tabletopaudio.com akustische Untermalung etwa ab der Mitte des Spielabends beigesteuert. Ich habe das Tool erst einmal eingesetzt und wollte mehr Erfahrung damit sammeln. Im Nachhinein würde ich sagen, dass es nett war, aber nicht nötig. Ich bin froh, dass ich mich nicht darauf fixiert habe. Mit mehr Übung kann das aber sicher effektvoller verwendet werden.
Am Abenteuer ärgern mich ein paar Kleinigkeiten, die ich teilweise im Vorfeld bereits abfedern konnte. Andere sind mir erst während des Spielens aufgefallen. Das muss hier aber nicht vertieft werden. Die Einsteigerbox als Produkt finde ich insgesamt prima gemacht.
Unterstützt durch den Vater haben die vier sich immer wieder in die Situationen hineingedacht, ihr Vorgehen diskutiert, und bei verschiedenen Gelegenheit alle mal glänzen können. Ihnen wurde nicht langweilig. Insgesamt kam es also gut an. Der kleine Bruder ist besonders darauf angesprungen, der sofort in Powergamer-Modus ging und kampfgeil wurde. Ich hoffe, dass sein Angefixtsein nicht das Interesse der Schwester schmälert.
Ob meine Nichte weiterspielt, ist natürlich offen (aber ich hatte zu diesem Zeitpunkt auch nicht mehr erwartet). Ihre Mutter war angetan (sie wusste vorher nicht, was sie erwartet) und wird ihre Tocher sicherlich ein bisschen anstupsen, es doch mal in ihrem Freundeskreis zu versuchen.