Puh, Qualität von APs... das ist ein recht weites Feld.
Erstmal wäre da die Frage des Geschmacks - wer Piraten doof findet und/oder schon beim Gedanken an ein Schiff seekrank wird, dürfte z.B. "Unter Piraten" für das Allerletzte halten. Wer voll auf die Thematik abfährt, bringt möglicherweise zu hoch geschraubte Erwartungen mit, die der AP aufgrund seines Umfanges nicht erfüllen kann.
Dann muss man bedenken, dass jeder AP auf eine 4er Gruppe ikonischer Charaktere ausgelegt ist, z.B. Valeros, Seoni, Kyra und Ezren, die auch nur mit begrenzten Baupunkten erschaffen und eben nicht ausgepimpt wurden. Wenn die Spieler komplexere SC bauen, muss der SL ggf. nachrüsten und Begegnungen aufbohren, um sie spannend zu halten. Wären die Begegnungen mehr in Richtung des anderen Extrems ausgelegt, würden sehr schnell die "Alles viel zu schwer!"-Beschwerden hageln.
Als nächsten Punkt möchte ich anmerken, dass jeder AP aus 6 Teilen besteht, die von unterschiedlichen Autoren geschrieben werden. Auch wenn die deutsche Übersetzung "aus einem Guss" ist (d.h. die Abenteuer habe fast alle ich übersetzt ab Schlangenschädel #5), variiert das Niveau der einzelnen Teile immer noch - was Autor A für Stufe X als angemessen betrachtet, muss Autor B nicht ebenso sehen, auch wenn beide ihre Begegnungen nach denselben Bauregeln erstellen.
Paizo hat sich bei PF1 zudem zwischen "Mainstream-AP" und "Special-AP" abgewechselt, ein AP wie der Riesen-AP war Standardkost, ein AP wie Die Winterkönigin, Eisengötter oder Was Ewig Liegt lief als der besondere AP. Und da wir nach Ansicht des Marketings genug Standard-Abenteuer am Markt haben, haben wir hauptsächlich die besonderen APs übersetzt. AP A und B miteinander zu vergleichen, hat oft etwas von Äpfel und Birnen, weil die Bewertungsgrundlagen nicht identisch sind.
Und um den Kreis zu schließen - sicher hat jeder einen Liebling, bei mir ist es Königsmacher wegen der offenen Welt und Aufstiegsmöglichkeiten der SC von normalen Schlagetots zu potentiellen Movern und Shakern.