Zweites Thema:
Idiomatische Wendungen: Auf Englisch gibt‘s z.B. die locker-flockige Wendung: „to ruin someone‘s style“, wie in: „A knife in the back will certainly ruin her style.“ Das mit „Ein Messer im Rücken wird ihr sicher den Stil ruinieren“ zu übersetzen, ist nicht besonders elegant (habe ich aber in etwa der Form schon mehrmals in Romanen und Rollenspielen gelesen).
Im Allgemeinen halte ich es so: Wenn Wendungen auftauchen, die bei einer wörtlichen Übersetzung im Deutschen nicht idiomatisch (geläufig) klingen, dann suche ich immer nach Alternativen, die inhaltlich in etwa das Gleiche aussagen. Das gilt auch und insbesondere, wenn die Wendungen zur Charakterisierung einer Figur dienen und z.B. mehrfach von ihr verwendet werden. Gerade dann geht es nämlich oft nicht darum, welches Bild genau die Figur verwendet, sondern darum, in welchem Register (gehoben, ordinär, amtlich) eine Figur spricht, und die Register werden in verschiedenen Sprachen oft durch inhaltlich ganz unterschiedliche Formulierungen angezeigt.
Wenn man herausfinden will, ob eine Wendung in der Ausgangssprache geläufig ist, googelt man sie am besten einfach in einigen Varianten, dann findet man das schnell raus. Sollte man keine oder fast keine weiteren Beispiele für sie im Internet finden, darf man davon ausgehen, dass sie nicht geläufig ist und übersetzt (wenn's passt) eher wörtlich. Findet man viele Beispiele, dann spricht das dafür, im Deutschen eine inhaltlich abweichende, aber idiomatische und vom Register her passende Formulierung zu suchen.
Im obigen Beispielfall: „Ein Messer im Rücken dürfte ihr die Tour gehörig vermasseln.“