Hatte noch keinen Thread gefunden, hat's schon jemand gespielt außer mir?
edit:
So, dass Spiel ist durchgespielt und ich muss sagen, dass ich wirklich sehr schwer begeistert bin vom Spiel. Vom Look her ist es etwas gewöhnungsbedürftig, aber es unterstreicht die Atmosphäre des Spiels.
Gespielt wird aus einer isometrischen Ansicht, ähnlich wie Baldur's Gate oder Planescape Torment. Was für mich aber hervorsticht, im Gegensatz zu allen anderen Rollenspielen dieses Genre, sind für mich zwei Punkte:
- keine Kämpfe, die gesamte Handlung wird von den Dialogen und Cutscenes getragen.
- Entscheidungen haben Auswirkungen. Es gibt in Dialogen immer wieder Wahlmöglichkeiten, die Details des Plots ändern und auch das Ende beeinflussen.
Angesiedelt ist die Spielwelt in einer einzigen Location: Revachol, eine wundervolle, schön colorierte Hafenstadt im Niedergang. Hier spielen sich die gesamten 30-Stunden Spielzeit ab und mir gefiel das Setting.
Die Stadt ist in den Händen großer Kapitalisten, diese Ruhe wird nur durch einen Streik der Arbeiter, welcher die gesamte Industrie der Stadt lahmlegt, gestört. Inmitten dieses Hintergrundes findet ein Mord statt, der den Hauptplot des Spiels darstellt.
Trotz des geringen Kartenumfangs fängt die Umgebung den Spieler schnell mit viel Charme und einer wirklich wundervollen Sounduntermalung ein.
Daneben sind auch die NSCs, die man während des Abenteuers trifft vielfältig und gut dargestellt. Die Vertonung gefiel mir sehr gut (wobei nicht alles vertont wurde) und auch die Textpassagen, von denen es viele gibt, haben mich zumindest, mehr eingefangen als in anderen Rollenspielen der letzten Zeit.
Zum Plot:
Man steuert und spielt einen Anfangs namenlose, Polizisten, welcher für den Fall eingeteilt wurde, sich aber nicht so recht an alles Geschehene erinnern kann, einen neuen Partner an seiner Seite hat und sich auch noch seiner Vergangenheit stellen muss.
Die Untersuchungen gestalten sich durch vielfache Dialoge und Nebenstränge, wodurch der Fall vorangetrieben wird, aber auch die Erinnerungen des Polizisten kommen nach und nach zurück.
Immer wieder kommt es zu inneren Dialogen, in denen weitere Details des Falles und des Gegenübers von Inneren Ich angesprochen und diskutiert werden. Das Innere Ich besteht hierbei aus mehreren „Entitäten“, z.B. die Logik oder das innere Bauchgefühl, die mehr oder minder hilfreich sind.
Bsp.: in einem Dialog mit einem Obdachlosen meldet sich der innere Instinkt des Polizisten und gibt je nach Fähigkeit, Hinweise oder Tipps wie man am besten mit diesem spricht, um die Infos zu erhalten, die man sucht.
Ein anderer schöner Twist im Spiel sind die Gedankengänge des Polizisten. Der Polizist hat während des Spiels die Möglichkeit, sich mit verschiedenen Themen gedanklich zu beschäftigen.
Dieses Nachdenken geschieht mit dem Verstreichen der Zeit der inneren Spielwelt. Der Spieler wählt ein Gebiet aus, über das der Polizist nachdenken soll (bspw. die Rassentheorie). Sobald der Polizist einen Gedanken abgeschlossen (sprich zu Ende gedacht hat) gibt es entsprechende Boni oder es schalten sich neue Gesprächsoptionen frei.
Man kann immer nur eine bestimmte Anzahl an Gedanken gleichzeitig im Kopf behalten. Bei einem Stufenanstieg kann man entweder die Anzahl der Slots für Gedanken erhöhen oder einen bereits beendeten Gedankengang wieder entfernen (es gibt hier auch Mali, die man evtl. loswerden möchten).