1) Ist die Lage heute besser als früher? War das früher eine heile Welt oder war sie beklemmend?
2) Hat sich die Kommunikation über Rollenspiele durch die Explosion der Produkte und der Linien eher verbessert oder eher verschlechtert?
Ist das Engagement im Hobby heute wertvoller geworden oder wertloser?
3) Ist der geweitete Blick erfrischend oder führt er zu einem Gefühl der Einsamkeit?
4) Wie geht man denn mit der neuen Generation von Rollenspiel-Latzhosen um, die jetzt 20 Jahre alt sind oder so und die KEINE AHNUNG haben, was damals abging?
1) Die Lage ist anders
Aber so viel anders auch nicht. Früher war glücklich und zufrieden, wer mit dem Mainstream was anfangen konnte; auch, weil er leicht Spieler fand.
Ich und ein paar andere "Getriebene" in meinem Umfeld haben aber damals schon recht abseitigen Shit angeschleppt und mit den Aufgeschlossenen gespielt.
Im Grunde hat sich da nur geändert, dass man früher der Typ mit dem exotischen Kram war - das ist heute viel eher normal, weil das Angebot so viel breiter geworden ist.
2) Für mich ist sie abstrakter und allgemeiner geworden. Früher haben wir eben nicht über Fantasy-Rollenspiele oder gar Fantasy als Genre gesprochen, sondern über DSA und D&D.
Analog für SF u.Ä.
Heute wird bei Betrachtungen ganz oben angefangen und dann arbeitet man sich nach unten. In so konkrete Bereiche, wie man sie früher erst gar nicht verlassen hat (!), wird nur noch vorgestoßen, wenn es ein sehr kleinteiliges Problem oder ein Bastelprojekt etc. gibt.
Ähnlich gilt das auch für das Engagement im Hobby. Der eine oder andere ist Spezialist für ein Spiel geblieben oder geworden, andere haben das Netz sehr weit ausgeworfen und so weiß jeder, wen man wofür fragen muss.
Da sind einzelne Akteure, zu denen ich durchgehend Kontakt hatte, aus meiner Warte deutlich wertvoller geworden.
3) Siehe oben. Für mich hat sich da nicht viel geändert; dass die Spielersuche leichter geworden ist, liegt eher an Randfaktoren (Kommunikation, Wohnort, Mobilität) als an Veränderungen im Hobby.
Das heimelige Gefühl der Zugehörigkeit, sich an jeden x-beliebigen Tisch mit System Z setzen zu können, ist mMn sowieso Illusion bis Selbsttäuschung. Das Hobby hat viele verschiedene Strömungen und die laufen auch innerhalb eines Systems (!) gehörig auseinander.
Andersrum kann man mit den Leuten, die spielerisch auf der selben Linie sind, eine Vielzahl passender Systeme spielen. Das macht sich also an ganz anderen Aspekten fest.
4) So wie damals, als es noch Gleichaltrige waren *schulterzuck*
Wenn einer was fragt, bekommt er eine Antwort nach bestem Wissen - und die kann auch mal sein: "Keine Ahnung, frag den und den".
Aber mit einem ganz hoch aufgehängten "Dies und jenes
musst du kennen" komme ich da keinem.