Ich würde sagen, die beiden verfolgen einfach etwas unterschiedliche Ziele. Venture City ist eher eine "Superkraft-Erweiterung" zum direkten Anflanschen an Fate Core mit einem dazugehörigen eher kurz und prägnant gehaltenen Beispielsetting, dessen zentrales Thema darin besteht, daß das "Geheimnis" der Superkräfte wenigstens teilweise entschlüsselt und kommerzialisiert worden ist, letzteres natürlich von entsprechenden Konzernen. Venture City selbst ist dann ein mehr angedeutetes als wirklich tief ausgearbeitetes Stadtsetting, das dann entsprechend zum "Superpunk"-Spielen einlädt, die Superkraftregeln an sich sind aber aus meiner Sicht auch recht allgemeintauglich.
Wearing the Cape basiert dagegen ausdrücklich auf der gleichnamigen Romanreihe (die ich bis heute persönlich nicht kenne, auch wenn das Buch selbst sein nicht ganz dünnes erstes Kapitel natürlich auf die Weltbeschreibung verwendet), ist in sich komplett mit Regeln und allem (wobei sich dann wieder ein paar Unterschiede zu Fate Core eingeschlichen haben, die nicht unbedingt alle gleich als solche hervorgehoben sind...einige offensichtlicher als andere), und ist in der Tat auf Deutsch erhältlich.
Persönlich finde ich Venture City ein gutes Stück zugänglicher, wahrscheinlich einfach deswegen, weil es mit weniger Ballast daherkommt (und natürlich auch entsprechend kleinformatiger und dünner ist) und ich es da auch leichter finde, mal rein aus einer spontanen Idee heraus einen ungefähren Supertypen zusammenzutackern; bei WtC bin ich weniger tief drin, während gleichzeitig die Charaktererschaffung sowohl konzeptuell als auch regeltechnisch komplizierter wirkt. (Wearing the Cape ist beispielsweise das einzige Fate-Spiel, das mir bisher näher untergekommen ist, das eine Trennung zwischen Attributen und Fertigkeiten extra wieder
einführt.) Entsprechend ist meine Meinung denn auch einigermaßen subjektiv eingefärbt.