Thema: Eure beste jemals gespielte Kampagne

[General Kong]

Ich glaube die Kampagne, an die ich mich am liebsten erinnere, ist unsere D&D BECMI-Kampagne Anfang der 90er im Großherzogtum Karameikos. Ich spielte Drusus, den Dieb. dann hatte wir noch Gelven Drachenherr (ZAK) und zwie Kämpfer (Osrik und Elrek).

Am Ende der Kampagne hatten wir Bargle den Bösen magier von seinem Roten Drachen runtergedonnert (der Drache ging brennend zu Boden) und die Baronie Schwarzaar befreit. Osrik war Paladin und hatte Aleena, die Tochter des Patriarchen von Schwellental, geheiratet (selber hochstufige Klerikerin) Elrek war Burgherr der Festung im Grenzland, Gelven Drachenherrr bauten eine Turm (und war den Pariah der Zaubergilde, denn er hatte sich angewöhnt, seine Lehrlinge in kleine Drachen zu verwandeln ... er ahtte auch einen mit Wolfsbann gefüllten Teddy ... Magier  ) und - Drusus? Ich war zunächst Chef der Diebesgilde von Schwellental und baute auf mafiösen Strukturen eine gewisse Ordnung auf (garantiert Beutelschneiderfrei durch "Steuer") und wurde später durch einen "Wahrheitsspiegel" (beantworete eine Frage wahrheitsgemäß pro Tag - ja, nicht bloß "Ja/Nein"!) Geheimer Rat von Karameikos und Chef des herzoglichen Geheimdienstes. Durch den Spiel wusste er ALLES, was er nur zu fragen dachte.
"Wer plant eine Verschwörung gegen den Herzog?"
"Wer ist der Kopf des (sklavenhandelnden) Eisernen Ringes?"
"Wie heisst der Bürgermesiter von Wesel?"

Der meiner meinung nach mächtigste SC der Kampagne. Später auch als Kopf der gesamten Diebesgilde - also Kopf des Geheimdienstes, Kopf des organisierten Erbrechens, Berater des Herzogs/ später des Königs von Karameikos und Kener der innersten Geheimnisse der Mächtigen.
Besser geht's kaum.

Ich habe die Kmapgane mit Advanced labyrinth Lord auf gegriffen und ca 10 JAhre nach dem Ende der Kampagne wieder aufgegriffen (mit dem damaligen SL und dem Spieler Elreks als Zwerg und (wieder) Kämpfer) - war auch sehr schön. Außerdem konnten die alten SC auch ein- zweimal auftauchen (aber nicht als "Nun kommen wir" - bloß als Hintergrund oder in kurzen Szeneb).

Sehr schön war auch eine HERO Pulp-Kampagen in den 90er, meine derzeit auf Eis liegende SaWo Solomon Kane-Kampagne und meine erste Champions-Kmapagne. Auch Mutant City Blues war toll. Woran es mangelte, war aber immer ein gescheites Ende/ großes Finale.

Irgendwann war eher die Luft raus und wir hörten auf - nie Mitten im Abenteuer, aber es war eher wie: "Die nächste Staffel kommt dann doch nicht."

Bei Solomon Kane mache ich das anders. 

[Alexandro]

Wahrscheinlich unsere Feng Shui-Kampagne. Wir sind als Buro-Agenten gestartet (also eigentlich die fiese Faschisten-Fraktion, aber unsere Charaktere wussten nichts von deren Greueltaten und waren komplette Idealisten) und haben Missionen gegen die bösen Jammer-Terroristen durchgeführt. Im Laufe der Kampagne kamen dann immer mehr Risse hinter der heilen Buro-Fassade zum Vorschein und unsere Charaktere mussten sich auf die Flucht begeben. Dabei gerieten sie in die Netherworld, wo sie erstmal ein Casino gründeten und dieses dann als Basis nutzten, um eine breite Front des Widerstands gegen das Buro zu organisieren. Nach einigen geglückten Angriffen (u.a. auf ein geheimes Genlabor unter der Freiheitsstatue, während ein anderes Team zeitgleich einen orbitalen Todeslaser kaperte) hatten wir den fiesen Chefgenetiker gestellt, die Beweise für die Untaten an die Öffentlichkeit gebracht, einen Coup d'Etat eingeleitet und waren dabei (zusammen mit denjenigen Buro-Mitgliedern, die genauso idealistisch waren wie wir am Anfang, sowie einigen begnadigten "Terroristen") das System komplett umzukrempeln und es zu der Utopie zu machen, die es sein sollte.

[tannjew]

Als Spieler habe ich die Phileasson Saga als beste Kampagne in Erinnerung. Das hat sicher nostalgische Gründe und ist wenig objektiv: Einerseits war es die erste Kampagne, die wir damals (DSA 3 Zeiten) je gespielt haben, andererseits war es auch die letzte, die Tobi für uns geleitet hat. Danach haben wir uns anderen System und Hobbys (LARP) zugewandt. Da Tobi vergangenes Jahr seiner schweren Leukämie erlegen ist haftet das umso stärker in meinen Gedanken. 

[Uferschnepfe]

Die besten Kampagnen liegen leider schon Jahrzehnte zurück. In den 80er Jahren durfte ich bei einer Gruppe deutlich älterer Rollenspieler mitmachen.

Wir spielten damals Midgard 2. Unser Spielleiter hatte Zugriff auf unveröffentlichte Module der Frankes, aus denen er mit eignen Idee unsere Kampagnen strickte.

Ich muss allerdings gestehen, dass ich in den letzten 25 Jahren wenig bis gar kein Rollenspiel gespielt habe.

[Harry]

Ich muss ein bisschen differenzieren:

Als Spielleiter - beendet: Eternal Lies - Trail of Cthulhu. Das ist quasi die moderne Variante der "Masken des Nyarlaothep" und hat bei uns damals richtig Schwung entwickelt, bis sie am Ende die ganz großen Fässer aufmachen und zwei Mal noch eine Wendung draufsetzen. Hat sehr gut funktioniert und passte gut zu meiner Tischgruppe.

Als Spielleiter - abgebrochen: Das war eine Unknown-Armies-Kampagne namens Der König von Dortmund um die Nachfolge von Paul König, Kioskbesitzer und Herz seines Viertels. Komplett mit Exkalibur, dem heiligen Gral in Gestalt des UEFA-Pokals bei der Borussia, Gewinn magischer Macht durch Lara Croft-Personenkult, einer Nazi-Wikinger-Nerzfarm, Zeitreisen mit der S-Bahn Linie 333, den Erbarmungslosen und Rolf, dem Papst der Pornomanten. Das war Mitte der Nuller Jahre, UA war der neue heiße Scheiß und mein Schritt (bzw. der meiner Gruppe) Richtung "modernes" Rollenspiel. Leiderleider nicht fertig geworden.

Als Spieler: Brightpool mit Primetime Adventures, eine an der brtitischen Küste angesiedelte Soap, in der wir kein einziges Klischee ausgelassen haben. Gilmore Girls gemischt mit  Hot Fuzz . Feine Sache.

[Gwynplaine]

Als Spielleiter - abgebrochen: Das war eine Unknown-Armies-Kampagne namens Der König von Dortmund um die Nachfolge von Paul König, Kioskbesitzer und Herz seines Viertels. Komplett mit Exkalibur, dem heiligen Gral in Gestalt des UEFA-Pokals bei der Borussia, Gewinn magischer Macht durch Lara Croft-Personenkult, einer Nazi-Wikinger-Nerzfarm, Zeitreisen mit der S-Bahn Linie 333, den Erbarmungslosen und Rolf, dem Papst der Pornomanten. Das war Mitte der Nuller Jahre, UA war der neue heiße Scheiß und mein Schritt (bzw. der meiner Gruppe) Richtung "modernes" Rollenspiel. Leiderleider nicht fertig geworden.

Klingt mega! Da wäre ich ja sofort dabei gewesen 

[CiNeMaNcEr]

Als Spielleiter - abgebrochen: Das war eine Unknown-Armies-Kampagne namens Der König von Dortmund um die Nachfolge von Paul König, Kioskbesitzer und Herz seines Viertels. Komplett mit Exkalibur, dem heiligen Gral in Gestalt des UEFA-Pokals bei der Borussia, Gewinn magischer Macht durch Lara Croft-Personenkult, einer Nazi-Wikinger-Nerzfarm, Zeitreisen mit der S-Bahn Linie 333, den Erbarmungslosen und Rolf, dem Papst der Pornomanten. Das war Mitte der Nuller Jahre, UA war der neue heiße Scheiß und mein Schritt (bzw. der meiner Gruppe) Richtung "modernes" Rollenspiel. Leiderleider nicht fertig geworden.

Erinnert mich an die von uns gespielte UA-Kampagne (eine der besten) "The Green Glass Grail" (aus dem Band Weep) welche wir mit Material "Gangstas Royale" aus dem Kassiber#3 vermischt haben.

Der Heilige Gral war in seiner modernen Form wie in "The Green Glass Grail" angedacht eine Cola Flasche und Excalibur eine X-Calico M100. Das moderne Kamelot eine Spielhalle aka Game-A-Lot und die Spieler verkörperten "Gangster" welche reinkarnierte Gralsritter waren (aus Lancelot wurde Lance ect.). Auch legendär war auch unsere Version von Merlin der aufgrund von akuter Verwirrung Potter-Zauberstäbe klaute oder auf Straßenlaternen oder Müllcontainern ritt (bzw. es versuchte). Arthur der Gansterboss, war natürlich auch ein Avatar: True King, der nur seinen Turf verteidigen wollte.

[Weltengeist]

Es gibt natürlich einige Kampagnen, die einen besonderen Platz in meinem Herzen haben, so zum Beispiel die "Wunder des Südens" (DSA Meridiana), "Wir wa(h)ren Helden" (DSA Extrem-Charplay) oder aktuell die "Türme von London" (Urban Fantasy 1881). Auf den ersten Platz kommt aber wohl unsere "Erbe der Titanen"-Runde, die wir über knapp 80 Sitzungen hinweg auf der Drachenzwinge bespielt haben.

Die Kampagne spielte auf Myranor und war komplett an den Vorgeschichten, Zielen und Handlungen der SC ausgerichtet. Es gab von meiner Seite keinen vorgeplanten Kampagnenplot, der hat sich erst mit der Zeit entwickelt. Die SC waren zu Beginn Sklaven/Strafgefangene, die gemeinsam aus einer Arena geflohen sind. Auf der Flucht durch die Randgebiete des Imperiums mussten sie sich ihrer Verfolger erwehren und zugleich versuchen, ihre eigenen Träume zu verwirklichen. Unterwegs wurden alte Geheimnisse entdeckt, Freunde (und hier und da sogar die kleine oder große Liebe) gefunden, und am Ende stand die Erkenntnis, dass nichts so gefährlich ist wie die Rückkehr in die sogenannte Zivilisation. Als der Vorhang fiel, hatte jeder der Gefährten zumindest einen Teil seines Traums gelebt - die einen hatten eine Heimat gefunden, die anderen die große Liebe und wieder andere hatten das Herz eines Abenteurers in sich entdeckt. In der letzten Szene segelte ihr Schiff hinaus auf das Meer der Schwimmenden Inseln, und ihr Erzfeind - schwer gezeichnet, aber am Leben - starrte ihnen von einer Anhöhe aus hinterher. Ich glaube, dieses halboffene Ende hat uns allen besser gefallen als eine pompöse Siegesfeier oder ein kitschiges Happily-Ever-After.

Auch wenn das namensgebende "Erbe der Titanen" nie wirklich in den Mittelpunkt gerückt ist und auch wenn sie nie das Ziel hatte, die Welt zu verändern, war diese Kampagne mit ihrem vollständigen Fokus auf ihre SC wohl das Coolste, was ich im Rollenspiel je gemacht habe.