Ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass die flat $50 für nur 1/5 der Spieler ein Geschäftsmodell ist, dass langfristig funktioniert. So weit ich verstanden habe, ist Foundry das Produkt eines einzelnen Entwicklers und der bekommt aktuell via Patreon ca. $7k netto (ich habe versucht, Steuern und Gebühren mit 30% zu schätzen, weil VAT je nach Land unterschiedlich ist, Paypal 3-6% will und auch Patreon noch mal 5-12%), sodass er aktuell auf die Einnahmen durch den Software-Verkauf selbst gar nicht angewiesen ist. Da aber viele sicherlich bei Patreon dabei waren, um einen Beta-Key zu bekommen, könnte das schnell weg brechen und dann müsste er jeden Monat 200-300 Spiele verkaufen, nur um auf die selben Einnahmen zu kommen. Sollen auch nur 3 Leute davon leben können, müssten es denke ich 1000 Spiele pro Monat sein. Und $7000 ist für einen selbstständigen eigentlich noch ein bisschen wenig, sollte man hier doch mal das doppelte von dem rechnen, was man eigentlich haben möchte (wovon dann noch Kranken- und Rentenversicherung runter geht), weil man ja auch mal Urlaub machen will oder krank ist. Und irgendwann ist da der Markt gesättigt.
Sein Vorteil ist, dass er - im Gegensatz zu Roll20 - keine laufenden Kosten durch einen Serverbetrieb hat. Offenbar will er Cloud-Markt dann auch Drittanbietern überlassen. Da scheint es ja schon 1 oder 2 Anbieter zu geben, die dann Foundry via (ich rate mal) AWS oder GCP hosten. Die müssen dann aber auf einmal die angemieteten Rechner minütlich bezahlen und entweder selbst intelligent hosten, sodass sie automatisch für ein Spiel hoch- und runtergefahren werden, um so minimale Kosten zu haben, wofür man Software schreiben und betreiben muss, oder diese Dienstleistung auch wieder einkaufen. Und als Anwender landet man dann auf einmal wieder bei $5-10 pro Monat an Kosten für eine Cloud-Lösung, die leider nicht dem Entwickler zu gute kommen, sondern letztlich Amazon oder Google.
Hallo,
Tatsächlich ist FoundryVTT als Hobby Projekt entstanden
. Wer seine Ursprünge sehen will kann das im Steam Workshop zu GMForge nachvollziehen (ein gescheitertes Produkt) dort hat Andrew (Atropos) damals das DnD Modul gemacht und irgendwann mehr oder weniger entschieden das die zugrunde liegende Software (GMForge) zu verwurschtelt/vernachlässigt war.
Daraufhin hat er sich hingesetzt und mit FoundryVTT angefangen.
Wer zu der Zeit mit ihm gesprochen hat weiß das es ihm nicht um ein Geschäftsmodell ging .... sondern um eine Platform für sein Hobby das ohne Abo "Abzocke" daherkommt .... über das der Spieler/Besitzer selbst Kontrolle hat.
In der Coronazeit ist dann sein Patreon Einkommen STARK nach oben gestiegen ... und trotzdem hat er sich für ein Release entschieden und wollte eigentlich auch sein Patreon schließen, die Community selbst hat ihn aber mehr oder weniger davon überzeugt den account weiter laufen zu lassen - einfach weil es ne Menge Leute gibt die so überzeugt waren das sie auch ohne weiteren Benefit seine Arbeit unterstützen wollen (wie man sieht, ist auch einiges geblieben) .
Natürlich ist das ganze inzwischen recht groß geworden und inzwischen auch sein Hauptjob, aber von gewissen Prinzipien wie "kein Abo Modell" und self owned ist nicht abgewichen worden.