Autor Thema: [Troubleshooters] Busecca, Koks und Pokerchips - Abenteuer in Consonno  (Gelesen 561 mal)

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Offline Waldviech

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In den abenteuerlichen 1960ern gibt es ja mehr als eine schillernde Location, bei der es sich lohnt, Troubleshooters-Abenteuer dort anzusiedeln. Einer davon ist CONSONNO! Gut, heutzutage schaut es dort eher trist, ja fast gruselig aus:



Aber in den 1960ern war das noch völlig anders!



Die Geschichte von Consonno klingt fast, als wäre sie einem Film entsprungen. Noch 1960 ist Consonno ein friedliches, kleines Dörfchen, das etwas abgelegen in der Lombardei liegt. Viel ist dort zu diesem Zeitpunkt nicht los, denn gerade mal 50 Leute leben noch in den alten Steinhäusern. Vor dem Krieg waren es wenigstens noch 240 gewesen. Sie wissen nicht, dass ihnen gewaltige Veränderungen ins Haus stehen, denn fern ab vom Dorf hat ein Mann große Pläne. Grande Ufficiale Conte di Villa dell’ Olmo Mario Bagno stammt nicht nur aus altem Adel, sondern ist während des italienischen Wirtschaftswunders auch schwindelerregend reich geworden. Als Bauunternehmer. Das ist zumindest die offizielle Lesart. Genauer nachforschen sollte man wohl besser nicht. Die neueste Vision des Grafen Bagno ist an Irrwitz kaum zu überbieten - ihm schwebt nichts weniger vor als ein italienisches Las-Vegas! Und Consonno ist dafür seiner Meinung nach prädestiniert. Nicht nur, dass die Aussicht dort hübsch ist. Es verhält sich auch noch so, dass sämtliche Gebäude des Dorfes gerade mal zwei Familien gehören. Und die waren, was Bankgeschäfte angeht, leider nicht so ganz geschickt. Was soll man auch von Landeiern aus der Lombardei erwarten. Für den durchtriebenen Geschäftsmann ist es daher ein Leichtes, sich in Windeseile sämtliche Grundstücke des Dorfes anzueignen. Die Frage, ob dabei alles mit rechten Dingen zugeht, stellt niemand. 1962 setzt Graf Bagno die komplette Dorfbevölkerung vor die Tür. Kaum, dass die letzten Möbelstücke ausgeräumt sind, rollen die Bulldozer. Noch im Wegfahren müssen die faktisch enteigneten Dörfler zusehen, wie man ihre Heimat planiert. Kurz darauf beginnt rege Bautätigkeit. Seine Erlauchtheit, der Graf lässt Amüsierbetrieb um Amüsierbetrieb hochziehen. Hotels, Casinos, Restaurants, Discotheken. Vieles davon ist Kitsch in Stahlbeton. Künstliche römische Säulen und nachgebaute mittelalterliche Stadttore mögen ja noch irgendwie OK aussehen. Wie aber gekünstelt aussehende Imitationen von arabischen Minaretten und chinesischen Pagoden in die Lombardei passen sollen, dass wird wohl des Grafen Geheimnis bleiben. Bald strömen die ersten Touristen nach Consonno, feiern in den Discotheken, jubeln bei Motorradrennen, lassen sich mit überteuertem Billigfusel vollaufen und verzocken ihre sauer verdienten Lira an einem der vielen Spieltische. Und da das Italien der 1960er eine rasante Musik- und Filmszene hat, mangelt es nicht an Filmstars und Schlagersternchen, die sich in Consonno sehen lassen und der überdimensionierten Touristenfalle diese gewisse Spur von Glitz und Glamour verleihen.

Gut - in der realen Welt war Consonno eine ziemliche "Eintagsfliege". In den ersten Jahren sprudelten die Taler noch, aber im Grunde ging das ganze Projekt so schnell den Bach runter wie es hochgezogen wurde - bis dann 1976 der finale Nackenfangschlag in Form eines Erdrutsches erfolgte, der die Hauptzufahrtsstraße verschüttete. Die Frage, wer jetzt für die Instandsetzung der Straße zahlen sollte, zog sich über Jahre und Consonno endete als Ansammlung bizarrer Betonruinen.

In der Welt von Troubleshooters ist das natürlich etwas anders. Nicht nur, dass sich Consonno hier gerade in der (verdächtig nach Plastik aussehenden) Blüte seiner Jahre befindet. Ein "Spiel-Paradies", in dem der Spaß niemals endet. Vor allem für die Geschäftsleute, die sich an den unzähligen Touristen dumm und dämlich verdienen.
Graf Bagno hat auch noch, praktisch sofort, den ganzen Kram bauen lassen, den er in der echten Welt zwar geplant aber niemals fertiggestellt hat - und noch mehr. So verfügt Consonno neben Casino, Luxushotel, Restaurants und Motorradrennbahn auch noch über ein ausgewachsenes Autodrom von den Dimensionen des Nürburgrings, etliche Sportplätze für jede nur erdenkliche Sportart, einen Zoo, einen für Kinder konzipierten Rummelplatz mit Fahrgeschäften, diverse Kinos, ein Filmstudio, eine Indoor-Skipiste die auch im Sommer nutzbar ist und einen Nachbau der französisch-japanischen Mondrakete - mit eher frei interpretiertem Interieur und einem Showprogramm, in dem kleine Mondmännchen-Animatroniken umgedichtete italienische Volkslieder schmettern. Geld hat Graf Bagno. Geschmack hingegen nicht.

Also wenn man da jetzt keine Abenteuer ansiedeln kann.....:) Aber welche? ;)
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Offline nikol ogg

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Zitat
:) Aber welche? ;)

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Offline Waldviech

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Oh ja! Auf jeden Fall! :). Eine Idee, die mir auch kam, war: Es gibt eine ganze Reihe unerklärlicher Sabotagen und Geistersichtungen in Consonno! Des Rätsels Lösung: Einige der alten Bauern, die Graf Bagno hat ausquartieren lassen, nehmen ihm das (verständlicherweise) nicht nur verdammt übel - sie waren damals im Krieg auch bei den Partisanen. Damals haben sie den Faschisten eins ausgewischt und heute kriegt der Graf sein Fett weg! Was machen die SC, wenn sie herausfinden, dass hinter der Sabotagewelle ein kleines Grüppchen unverdächtig aussehender italienischer Rentner steckt, die allen Grund haben, sich an Mario Bagno rächen zu wollen?
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