Erfahrungen keine, ich höre heute zum ersten Mal davon.
Ich kann die Megastunts aber mal kurz mit ihrem Vorbild bei Atomic Robo vergleichen. Dort kriegt ein Charakter immer nur maximal fünf Stuntplätze und kann das meines Wissens auch über Meilensteine nicht weiter ausbauen, er kann aber über Megastunts mehr oder heftigere Stunt
boni ansammeln. Im Gegenzug erhält aber für jeden Stuntbonus oder -gegenwert über die ersten fünf hinaus die Spielleitung einen Fate-Punkt für ihre "Reserve"...die
nicht dasselbe ist wie der normale NSC-Pool für die Szene (wie hier in DD), sondern quasi ein zusätzlicher SL-als-Spieler-Vorrat, der normalerweise bei Null anfängt, aber eben über SC-Megastunts einen höheren Startstand haben und auch im Spiel nach- und weiter aufgefüllt werden kann.
Kurz gesagt: das Allererste, das mir auffällt, ist, daß Digital Dystopia die Fate-Punkt-"Nebenwirkungen" von Megastunts deutlich heftiger ausfallen läßt als Atomic Robo, weil es dieselben Punkte, die dort einmal am Sitzungsanfang (oder so, der Text ist weniger klar, als er vielleicht sein sollte) in die Reserve gehen würden, den NSC in jeder
Szene, in der der relevante SC auftaucht, aufs Neue gutschreibt. Ich könnte mir schon vorstellen, daß das den einen oder anderen Spieler eventuell dazu bringen mag, von Megastunts vielleicht doch lieber Abstand zu nehmen...
Edit: Oder anders ausgedrückt:
-- Standard-Fate Core: Jeder Stunt oder -gegenwert kostet einen Punkt Erholungsrate und damit über den Daumen gepeilt einen Fate-Punkt pro Sitzung, einfach, um ihn dabei zu haben und einsetzen zu können. ("Freie" Stunts sind dabei eigentlich auch nur Erholungsrate, die die Regeln schon vorauseilend
für den Spieler ausgegeben haben und die er auch nicht zurückkriegt, mit von daher weigere ich mich normalerweise, zwischen den beiden "Stuntarten" künstlich zu unterscheiden, wie es z.B. Tianxia tut.)
-- Atomic Robo: Jeder Spieler kriegt fünf freie Stunts bzw. deren Gegenwert, hat aber auch nie mehr als fünf Plätze. Wer mehr an "Stuntwert" herausholen will, reduziert hier seine Erholungsrate (die bei einem voll erschaffenen Charakter nebenbei auch konstant bei 5 liegt, es gibt nämlich einen Fate-Punkt pro Charakteraspekt)
nicht, sondern "gibt" statt dessen der Spielleitung entsprechend zusätzliche Fate-Punkte pro Sitzung aus dem allgemeinen Vorrat für ihren eigenen Gegnertopf.
-- Digital Dystopia: Jeder Stunt kostet einen Punkt Erholungsrate, egal, wie mächtig er ist. Nimmt man aber einen extra-mächtigen Megastunt, dann kriegt die Spielleitung für jede "Verstärkung" einen Fate-Punkt pro Verstärkung
und Szene, in der mindestens ein derart ausgestatteter SC anwesend ist, für ihre NSC...während gleichzeitig der SC für den Stunt im Gegensatz zu Atomic Robo ja immer noch selbst einen Punkt Erholungsrate investiert hat.
Megastunts bei Digital Dystopia sind also deutlich weniger attraktiv als ihre Atomic-Robo-Gegenstücke; sie bieten auch nicht mehr (sind rein vom Effekt her sogar identisch, soweit ich das auf die Schnelle beurteilen kann), peppen aber die
Gegenseite deutlich stärker auf, und obendrein wird der DD-Spielercharakter seinerseits zumindest so lange, bis er ein paar große Meilensteine hinter sich hat, mit deutlich weniger Fate-Punkten aufwarten können als sein AR-Kollege.
Thema: Megastunts in Digital Dystopia (Gelesen 1124 mal)
