Was wünschst du dir von einem Cyberpunk-Rollenspiel? Was soll es machen/können?
Sehr gute Frage.
So 100%ig weiß ich das selber nicht. Wahrscheinlich die Eierlegende Wollmilchsau, die es nicht geben kann, weil sich die Eigenschaften wechselseitig ausschließen
Deswegen bin ich ja auch nebenher (immernoch) am basteln, ob ich nicht was eigenes kreieren kann.
Aber so ganz grundsätzlich:
Ich bin Charakterspieler. Mir ist es wichtig, dass das Spiel Persönlichkeit irgendwie unterstützt oder zumindest nicht verhindert. Der Einstieg sollte schnell gehen, weder hab ich die Zeit mir ein 300+ Seiten Regelwerk durchzulesen (etwas, dass mich damals über ein Jahr lang von Shadowrun ferngehalten hat - das Buch war mir einfach zu dick), noch hab ich ne Stunde, um mir einen Char zu erstellen.
Am besten wächst das Spiel in der Komplexität, während man es spielt, ermöglicht also einen leichten Einstieg mit vielen Erweiterungsoptionen, die dann aber bitte möglichst organisch dazu passen (allein das ist wahrscheinlich schon nahezu unmöglich herzustellen).
Ich hasse klares schwarz-weiß. Deswegen finde ich die rule 0 bei Cy_Borg schon wieder fast störend - auch wenn sie einem ja eigentlich gar nicht im Weg steht. Aber ich mag es lieber, wenn alles grau ist und unter den richtigen Umständen selbst die moralisch fragwürdigsten Entscheidungen sinnvoll sein können.
Überhaupt ist mir die Hintergrundwelt glaube ich mit am wichtigsten. Als ich beispielsweise Altered Cabron gesehen habe auf Netflix, war ich total begeistert, weil es dem ganzen einen halbwegs neuen Aspekt hinzugefügt hat (Unsterblichkeit).
Das wäre jedenfalls ein großer Bonus: Etwas Neues, dass die Welt von anderen Cyberpunk Welten abhebt. Ohne abgehoben zu sein
Magie will ich beispielsweise in Cyberpunk nicht.
Theoretisch wird mir immer wieder gesagt, dass meine Art zu spielen wahrscheinlich sehr gut mit narrativen Systemen funktionieren sollte - aber alles, was ich bisher ausprobiert habe in die Richtung, lag mir so gar nicht. Ich mag die meta-Ebene nicht. Mir ist es wichtig, tief in einen Charakter einzutauchen und durch ihn die Spielwelt zu erfahren - mit allen Pros und Cons, die das mit sich bringt.
Deswegen lande ich immer wieder bei regelleichten OSRs.
Space muss nicht sein. Interessiert mich einfach nicht. Stört aber auch nicht wirklich.
Glaube, das wäre es so in etwa?!
Was mich an Cy_borg reizt, ist das Chaotische - ich mag es, wenn immer mal wieder ein unvorhergesehener Impuls kommt, sodass dieses Railroadige Gefühl gar nicht erst aufkommt.
Und ich mag Komplexität.
Was sich leider meist mit "regelleicht" beißt