Kommt natürlich aufs Setting an, insbesondere, wieviel die Charaktere überhaupt über ihre eigene Welt wissen. Generell finde ich es einfacher, eine altertümliche, unaufgeklärte Welt einzuführen, deren Bewohner nicht weit über ihren Tellerand hinausschauen.
Wichtig ist, einleitende Worte kurz und knackig zu halten, um die Spieler nicht zu ermüden, weil sonst eh alles nur da rein, da raus geht. Ich beschreibe vielleicht hier mal, wie ich das in meiner aktuellen Runde handhabe:
Da wir aktuell "Sword & Sorcery" Style spielen, habe ich also in wenigen Minuten erklärt, daß die Welt ungefähr so ist wie im Conan-Film (den kennt ja quasi jeder), daß sie sehr dünn besiedelt ist, daß die Menschen entweder nomadisch oder in befestigten Siedlungen oder Stadtstaaten leben. Daß es zwischen den Stadtstaaten oft mehrere Wochen Fußmarsch sind, und auf dem Weg so gut wie keine Dörfer liegen, weil die sowieso nur von plündernden Horden niedergemacht würden. Und noch so ein paar Details, die die Rohheit dieser Welt verdeutlichen sollen.
Dann haben die Spieler mit meiner Unterstützung ihre Charaktere gemacht. Dabei haben wir die Rassen erstmal außen vor gelassen, und vereinbart, daß ich hinterher eine passende Rasse für jeden Charakter auswählen würde (es gibt eh nur Menschen, also müsste man wohl besser "Völker" statt "Rassen" sagen, jedenfalls läuft keiner Gefahr, als Elf oder Zwölf zu enden).
Dann ging es in medias res: die in dieser Sitzung anwesenden Spieler fanden ihre Charaktere in einem Verlies wieder, in einer befestigten Stadt, wo sie für den Kampf in der Arena vorgesehen waren. Einer davon als professioneller Gladiator (trotzdem unfrei), die beiden anderen als verurteilte Verbrecher (bei einem Dieb und einer Piratin bot sich das an). Die Verbrecher müssen so lange gegeinander antreten, bis keiner mehr übrig ist. Begnadigung gibt es nicht, wer einen Kampf überlebt, muss am nächsten Tag wieder antreten, bis er irgendwann ins Gras beisst.
Dieses Szenario erfüllte zwei Zwecke: erstens zum Einüben des Kampfsystems an schwachen Arena-Gegnern. Zweitens habe ich bei der Gelegenheit gleich mal die Mentalität dieses Zeitalters vorgestellt: ein Menschenleben ist keinen Pfifferling wert, taugt aber eventuell noch zur Unterhaltung.
Endlich konnten die SCs mit List und Tücke aus der Arena und dem Gefängnis fliehen und im Gewühl der Stadt untertauchen. An dieser Stelle stießen sie mit dem noch fehlenden SC zusammen, einem Jäger, der in der Stadt seine Felle verkauft und den Erlös im Puff investiert hatte. Dieser erklärte sich gegen Bezahlung (ein aus der Arena mitgegangenes Kurzschwert) bereit, die Flüchtlinge aus der Stadt herauszubringen. Er kaufte also unauffällige Kleidung, und da das Stadttor streng bewacht war, ging es in der nächsten Nacht - nicht ohne Zwischenfälle - ab über die Palisade, und quer durch die Wildnis.
So ungefähr sah unser Einführungsabenteuer aus. Insgesamt bin ich ziemlich zufrieden damit, wie es gelaufen ist.