Autor Thema: [DBvWL] - Willkommen in den Neun Königreichen (Setting)  (Gelesen 522 mal)

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Offline klatschi

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Aus der Altvorderen Zeit

Zitat
Auszug aus der Chronik der Bekannten Welt, verfasst von Balrannor Tywathion, Beamter der Dritten Säule, Grad des vierten Hauses, Anwärter im Bund der Feder

Sie kamen auf Schiffen, aus Stahl und mit Wind / aus magischer Quelle; auf Feuer gesinnt
Die Völker der Welt, noch jung doch voll Mut / gegen den Kampfgeist der Fremden, Stärke und Wut
Stetiger Rückzug, das Land war verlor'n / doch schließlich ward Rettung im Feuer gebor'n.

Ein junger Krieger, göttlicher Dienst / ein Schwert ward gegeben, der Treue Verdienst
Nur zur Rettung, so ging der Schwur / ein Schwert geht zurück in den Schoß der Natur
Für sterbliche Seelen, das Schwert nicht gedacht / denn sterblichen Seelen umfängt die Nacht.

Das Schwert erschlug Feinde / das Schwert bringt den Sieg
auch über den Helden / die Güte versiegt
Der Feind ward besiegt / und einsam er blieb

Der Held studierte / las und sinnierte
fand Texte so alt / Magie schwarz und kalt
Doch auch neu gerufen / waren die Liebsten nur die Toten

Die Götter sie fordern / erwarten Gehorsam
Erfülle den Pakt / Da holt er aus zum Schlag
Der Götter Aura erlischt / die Macht des Schwertes nie bricht

Doch ein Fluch ward gesprochen / wird niemals gebrochen
vom Leben es zehrt / und doch Kraft gewährt
des Helden Körper schwindet / doch seine Seele sich windet

durch schwarze Magie / vergeht er nie
durch Hass noch am Leben / niemals vergehend
zieht ins ewige Eis / Endloser Totengeist

Anmerkung des Chronisten: Die einhellige Meinung des Bundes gegenüber des Gedichtes war negativ. Metrum, Versmaß und Reimschema waren erstens unrein und wenig durchdacht, zweitens sehr bäuerlich und nicht an den damals modischen Schemata - beispielsweise dem sieben/neun/drei-Schema des Hyrakions - orientiert. Balrannor Tywathion wurde die Aufnahme in den Bund der Feder verwehrt. Das Gedicht gründete jedoch eine Reihe von Folgegedichten aus den Reihen des Bundes, die sich von den strengend modischen Schemata lösten und sich bewusst an Gedichten der einfachen Bevölkerung bedienten. Sie waren jedoch weitaus kunstvoller.



Die Neun Königreiche

Karte wurde von der vsD-Discord Community erstellt, danke an 3P_Manni


Die Neun Königreiche befinden sich seit mehr als 500 Jahren in einem trügerischen Frieden. Damals einte Caewen, eine junge Prinzessin aus dem Haus der Sieben, die streitenden Königreiche, versammelte sie unter einem Banner und schlug den Endlosen Totengeist und seine Heerscharen aus Nekromanten und ihren Marionetten zurück. Doch der Totengeist hatte auch andere Diener, vergiftete die Seelen machthungriger Adliger und trieb stets einen Keil in das lockere Bündnis. Der Einigungskrieg, den Caewen führen musste, zog sich auch noch über die Schlachten gegen den Endlosen Totengeist hin.

Entsprechend brüchig ist das Gefüge der Neun Königreiche und die einstige Stärke versiegt heute in Grenzkonflikten, Streitigkeiten und Intrigen. Seit 500 Jahren reist die Kaiserin Caewen durch die Königreiche, stets im Versuch, das Reich zu festigen. Sie sieht in den Konflikten das Wirken des Totengeistes, doch 500 Jahre sind eine lange Zeit - im Geiste der kurzlebigen Völker ist der grausame Krieg gegen den Totengeist nur noch eine Legende.

Und doch halten sich einige Versatzstücke aus jener Zeit bis heute, ihr Sinn vergessen im Laufe der Jahrhunderte. Junge Dorfkinder machen sich einen Spaß daraus, das Schwarze Schwert - das Symbol des Totengeistes - an die Türen von Kräuterweibern zu ritzen, wie einst Nekromanten aufgespürt wurden. Zwar gibt es die Inquisition offiziell nicht mehr, das Zeichen wird dennoch weiterhin als böses Omen gesehen. Die Toten werden verbrannt, ohne darüber nachzudenken, wieso. Nur wenige Kulte und Gemeinschaften widersetzen sich diesem Brauch. Die Angst vor Magie ist weiterhin ausgeprägt, solange es sich um die Magie der Gelehrten handelt; Hexen, Animisten und fahrende Illusoren werden wohl nie voll Hochachtung betrachtet werden, doch ihre Kunst wird geschätzt und bereitwillig in Anspruch genommen. Nur in den abgelegensten Winkeln, weit weg von der Hauptstadt, findet man Magier, die nicht die offiziellen Gildentätowierungen auf Händen und im Gesicht tragen.
Viel Zeit ist vergangen. Die Toten ruhen.

Die offizielle Hauptstadt Synwael, die Glänzende, die Stadt der zehn mal zehn Tore, sieht nur wenig von seiner Kaiserin, sie hat sich zu einem komplizierten Netzwerk an Gilden, Beamtenschulen und Adelsniederlassungen entwickelt. Intrigen, Kunst und die Kunst der Intrige scheinen nach Meinung vieler alles zu sein, was in Synwael zählt. Und doch ist die Stadt das Herz des Reiches, ein Heer aus hoch gebildeten, feinsinnigen Beamten ist darauf bedacht, Regelungen zu finden, die kein Königreich benachteiligen, die jede Meinung hören und die stets den Kompromiss in den Vordergrund stellen. Gesetzgebungsverfahren sind zäh, kompliziert - und doch findet am Ende keine der beteiligten einen Grund zur Klage. Es soll in Synwael tatsächlich ein Beamtenhaus geben, das viel Zeit damit verbringt, dafür zu sorgen, dass die Reisen der Kaiserin auch dem Zufallsprinzip ablaufen und keinem erkennbaren Muster folgt, um Zankereien und Gerüchte im Adel in Schach zu halten.
« Letzte Änderung: 8.12.2022 | 21:07 von klatschi »