Autor Thema: West Marches-Kampagnen und Zeitmanagement  (Gelesen 1919 mal)

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Offline tartex

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Re: West Marches-Kampagnen und Zeitmanagement
« Antwort #25 am: 24.02.2023 | 18:23 »
Bin mir nicht sicher,  ob ich das richtig verstehe. Kannst Du das genauer ausführen? Und was ist mit Elementen gemeint?

Ich muss die Sessions so timen, sodass man dann die Expedition spätestens dann fertig hat, wenn die Spieler nach Hause gehen müssen oder wollen.

Dafür muss ich Kompromisse bezüglich des Absolutheitanspruchs der Weltsimulation eingehen.

Bei anderen Kampagnenmodellen, kann ich an beliebiger Stelle den Schnitt zum Sessionende setzen, und muss als Spielleiter nicht das Pacing mitdenken - es sei denn man ist eine Dramatante oder ein Erzählonkel und steht auf bescheuerte Spannungskurven.

In der Hinsicht eine West-March-Kampane illusionistisch, wenn die Spieler tatsächlich glauben, dass die Weltsimulation durch den Spielleiter ohne Kompromisse betrieben wird, oder aber konventionell, wenn sich alle Spieler  (zumindest unbewusst) darauf einigen, dass es schon seine Richtigkeit hat, dass der Spielleiter gegen Ende der Session die Zügel in die Hand nimmt, um einen runden Abschluss zu erzielen.
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Offline Alexandro

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Re: West Marches-Kampagnen und Zeitmanagement
« Antwort #26 am: 24.02.2023 | 18:37 »
Es kann ja auch passieren, dass eine Gruppe mehrere Tage reist - dann sagt man ja auch nicht "Moment, wir können erst morgen weiterspielen!"

Ich handhabe das idR so, dass Reisen nach Möglichkeit am Anfang oder Ende der Session passieren und ich die Zeit mit der verstrichenen OG-Zeit verrechne (sprich: wenn die Spielenden 3 Tage reisen und dann 7 Tage bis zur nächsten Session verstreichen, dann sind innerhalb der Welt 7 Tage vergangen, nicht 3 Tage Reise + nochmal 7 Tage Däumchendrehen).

Stimme tartex zu: "Ihr müsst nach 3 Stunden raus aus dem Megadungeon, obwohl ihr nicht verwundet seit und eure Ausrüstung noch für eine längere Erkundung reichen würde (und in der nächsten Sitzung, wenn ihr wieder zurück geht und die Räume die ihr schonmal hattet erneut durchschreitet, sind in der Spielwelt 7 Tage vergangen und die Räume wieder voller Monster)" saugt hart. Habe aber auch noch keine Lösung gefunden, außer sehr großzügig platzierte Alternativeingänge (so dass man immer einen in der Nähe hat und schnell zum Raum zurückkommt wo man aufgehört hat).

Wie handhabt ihr Lebenshaltungskosten (Rationen, Tavernenunterkunft, etc.) bei West Marches? Werden die Kosten dafür auch für die "übersprungenen" Tage (die Tage bis zur nächsten Spielsitzung, die 1:1 in der Spielwelt vergehen) abgestrichen, oder seht ihr das lockerer?
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Offline Ma tetz

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Re: West Marches-Kampagnen und Zeitmanagement
« Antwort #27 am: 25.02.2023 | 08:13 »
Das mit den Lebenshaltungskosten, hängt für mich davon ab.

In einer großen Gruppe mit mehreren möglichen Sitzungen pro Woche würde ich auch in der Downtime Ressourcen abziehen.

Ist die Gruppe kleiner und man bekommt mit Ach und Krach eine Sitzung zusammen oder muss Spielenden absagen, weil zu wenig SL da sind, würde ich das nicht machen, weil das für Casuals schnell demotivierend wird.


« Letzte Änderung: 25.02.2023 | 09:03 von Ma tetz »
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Offline Alexandro

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Re: West Marches-Kampagnen und Zeitmanagement
« Antwort #28 am: 25.02.2023 | 20:27 »
Hmmm. ok. Bin eigentlich nicht so ein Fan von "Politik" bei Gruppensuche (den Plan und die geplanten Regeln umschmeißen, um möglichst viele Spielende "abzuholen"). Muss ich wohl für mich eine andere Lösung finden.
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Offline Ma tetz

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Re: West Marches-Kampagnen und Zeitmanagement
« Antwort #29 am: 25.02.2023 | 20:40 »
Oder die SC müssen zumindest potenziell so viele Schätze finden können, dass Sie auch ein paar Wochen Durststrecke überdauern können.

Sonst müssen sie irgendwann Schulden aufnehmen, um auf Abenteuer ausziehen zu können.
« Letzte Änderung: 25.02.2023 | 20:43 von Ma tetz »
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Offline Der Oger (Im Exil)

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Re: West Marches-Kampagnen und Zeitmanagement
« Antwort #30 am: 25.02.2023 | 20:53 »
Was mir so als Idee durch den Kopf geistert:

Hat eigentlich schon mal jemand eine Cyberpunk - Kampagne im West Marches Format versucht?

Die "Anreise/Abreise" - Problematik ergibt sich ja eigentlich nicht, wenn alles im gleichen Sprawl stattfindet.
Oger ist jetzt nicht mehr traurig. Oger darf jetzt seinen Blog in die Signatur aufnehmen: www.ogerhoehlen.blogspot.com


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Offline Tomas Wanderer

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Re: West Marches-Kampagnen und Zeitmanagement
« Antwort #31 am: 25.02.2023 | 21:47 »
Hab nen Blog in meiner Liste, auf dem von einem solchen Spiel - glaube - berichtet wird: papierundspiele. Soweit ich das mitbekommen habe bzw erinnere, spielen die ein Cyberpunk B/X Hack und organisieren sich wohl auch offen über discord. Ganz bin ich mir nicht sicher, ob die sich Aufträge aussuchen oder das nur am Anfang so war und jetzt die Spieler sich auch frei überlegen können, wo sie einsteigen wollen. Das lief nicht nur unter "Wasters", musst mal schauen, wenn es dich interessiert. Also leider keine eigenen Erfahrungen, aber die Idee find ich groß.

Offline Tomas Wanderer

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Re: West Marches-Kampagnen und Zeitmanagement
« Antwort #32 am: 15.03.2023 | 20:49 »
Hier ein Beispiel für einen Hexcrawl in Videoform, der mit Erklärung rund 35 min braucht. Begegnungen müssen natürlich draufgerechnet werden, aber wie Melan in den Kommentaren anmerkt: "The real beauty of it lies not in over-complex system, but complexity through the interaction of simple systems." Und das wird in dem Video erfahrbar.