Autor Thema: Spielbericht: The Borellus Connection (Fall of Delta Green)  (Gelesen 4304 mal)

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Offline angband

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Re: Spielbericht: The Borellus Connection (Fall of Delta Green)
« Antwort #25 am: 16.04.2023 | 11:01 »
Schon wieder sind vier Monate vergangen. Wir spielen fast wöchentlich weiter und befinden uns gerade am Ende von Operation Puritan in München/Prag.

Operation PURITAN (München/Prag)

Einmal mehr hatte ich irgendwie nicht erwartet, dass wir so lange an diesem Szenario spielen würden. Ich denke 15 Sessions sind wir da jetzt schon dran, wobei unsere Sessions in letzter Zeit eher kürzer geworden sind (90 -120 Minuten). Puritan ist in der Komplexität ähnlich wie ALONSO oder SECOND LOOK.
  • Komplexität: es gibt von Haus aus zwei große Plotlinien, da es zwei unterschiedliche Missionen gibt. Der ursprüngliche Handler Carstairs erteilt den Agenten einen Auftrag und die Münchner Delta Green Liaison Bloom gibt einen weiteren Auftrag. Dazu kommt, dass die Investigation beider Missionen miteinander verwoben ist und strukturell recht offen. Dazu gibt es einige verschiedene Akteure: die Unione Corse, Radio Liberty, Muslimbrüder, einen drogenabhängigen unwillentlichen Unnatural-Spreader, fiese Killer-Monster, u.v.m. Für mich als Spielleitung war es gerade zu Beginn es Szenarios schwierig bis unmöglich, die Handlungen der Agenten zu antizipieren. Spontanität und Improvisation ist notwendig.
  • Struktur: PURITAN ist keine Sandbox, aber doch recht offen. Die Reihenfolge und Priorität, welche die Agenten verschiedenen Dingen zumessen, bestimmt maßgeblich den Verlauf des Szenarios.
  • Flair: ich finde die Atmosphäre von München ist ein Pluspunkt. Unter anderem geht es um die Gastarbeiterszene in den 1960ern.
  • Finale: bei uns gab es nach vielen Recherchephasen ein dreigeteiltes Finale. Die Konfrontation mit Hasan Balik und dem Killermonster, welches von einem Agenten mittels der Nekromantenformel pulverisiert wurde im letzten Moment. Das zweite Finale war die Aushebung des Heroinlabors. Der Zugriff hier war für die SC schwer greifbar. Letzten Endes sorgten sie dafür, dass die Unione ihre Koffer packte und Hals über Kopf München verließ. Bei der Flucht wurden einige Bösewichte mit Hilfe der Autobahnpolizeit geschnappt. Der drittel Teil des Finales ist natürlich Prag.
  • Kampagne: in der fortlaufenden Geschichte lassen sich in München und Prag (endlich) konkretere Hinweise auf den "Chemiker" finden. Es gibt sehr viele Spuren, endlich auch mal einen Namen (Jacques Venice) und Rituale zu entdecken. Man merkt, dass die Kampagne so langsam auf die Zielgerade einbiegt.

Offline angband

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Re: Spielbericht: The Borellus Connection (Fall of Delta Green)
« Antwort #26 am: 17.04.2023 | 18:24 »
Hier noch die Miro Pinnwand

Offline angband

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Re: Spielbericht: The Borellus Connection (Fall of Delta Green)
« Antwort #27 am: 23.09.2023 | 11:54 »
Operation MISTRAL (Marseilles)

Durch MISTRAL sind wir mittlerweile schon durch. Die Mission in Marseilles hat ca 12-15 Sessions gedauert, wobei einige Handlungsoptionen von den SC komplett ignoriert wurden. Hier meine Gedanken dazu:
  • Ich empfand es als SL sehr herausfordernd, den Einstieg in dieses Szenario zu finden, da sehr sehr viele Optionen und relevante Dinge irgendwie sichtbar gemacht werden müssen. Der SL sollte sich hier sehr gut einlesen. Der positive Effekt davon ist, dass ich im Verlauf des Szenarios dann nicht mehr so viel vorbereiten musste, die Dinge eher laufen lassen und reagieren konnte.
  • MISTRAL führt ganz zentral in die Machenschaften des Antagonisten ein und am Ende kommt es zu einem extrem gefährlichen Finale in dem Labor.
  • Bis die SC einen Durchblick bekommen, das kann sehr lange dauern. Es gibt mehrere Personengruppen mit jeweils mehreren relevanten NSC, die teils miteinander verwoben sind (Protestführer/Almousin-Metratron). Dazu kommt, dass der Antagonist den Orden sowie das ganze Gelber-König-Gedöns nur als Ablenkungsmanöver nutzt.
  • Die Optionen am Hafen auf Ornes Vorbereitungen zu stoßen, das hat meine Gruppe vollkommen ignoriert, nachdem man dort auf Widerstand in Form von Gangstern stieß.
  • Die Vignetten unter dem Gelben Zeichen sind ziemlich cool!
  • Es könnte schwierig sein, die SC überhaupt für die ganze Protestaktion (Studenten/Gewerkschafter/Professoren) zu begeistern und dieser ganze Strang könnte auch sehr in den Hintergrund treten. In unserem Fall hatten wir auf Spielerinitiative eine Verbindung zwischen einem SC und Prof. Barré konstruiert (durch Spend).
  • Das Finale ist abgefahren und ziemlich tödlich, da der Antagonist eine Falle vorbereitet hat für die SC. Dazu kommt ein Deus-Ex-Machina, was ich spieltechnisch....suboptimal finde. Dennoch habe ich den nicht herausgestrichen, da ich cool finde, dass die SC den Stab finden und benutzen können. Die Tödlichkeit habe ich insgesamt gemäß unserer Gruppenagenda etwas entschärft und alle haben überlebt.

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Re: Spielbericht: The Borellus Connection (Fall of Delta Green)
« Antwort #28 am: 24.10.2023 | 08:44 »
Operation NEPENTHE (Baltimore)

Vor 3 Wochen haben wir die Großkampagne beendet. Nepenthe hat nochmal ca. 10 Sessions gedauert. Dann war das Finale durchgespielt. Dieses findet rund um den Phoenix Shot Tower in Baltimore statt, welches von dem Antagonisten in Raum und Zeit verändert worden ist. Er versucht, Yog-Sothoth über dem Shot Tower zu beschwören. Ein Agent stieß den bereits halb zu Staub gewordenen Antagonisten in letzter Sekunde über die Brüstung des Turms und stürzte mit diesem in ein schwarzes Nichts jenseits von Zeit und Raum.

  • Es gibt wieder gleich zu Beginn mehrere Ermittlungsansätze in Baltimore. Bei uns haben die Agenten 2 von 3 davon verfolgt. Zum dritten (Shooting Gallery) sind sie nicht mehr gekommen.
  • Barnabas Wheeler wurde in meiner Kampagne bereits vor über einem Jahr in Berlin ausgeschaltet. Ich habe die ganze Story um die Ghoule weggelassen.
  • Ebenfalls habe ich Edgar Allan Poe sowie den Hypnos-Subplot gestrichen, da der betroffene Agent vor recht langer Zeit Entscheidungen traf, die Desinteresse signalisierten.
  • In Baltimore versammeln sich viele Verbündete der Agenten und auch sämtliche verbliebenen Feinde. Als da wären: Majestic mit Naomi Vollet (bekannt aus 2 kurzen Episoden), Carstairs, der selbst im Feld aushilft, die Nationalgarde sowie herbeigerufene CIA-Agenten. Auf der anderen Seite standen die Baltimore-Mafia, Antonio Gomes, ein untoter wiedererweckter Agent und der Nekromant.
  • Als die Agenten das Zeitportal entdeckten, entschieden sie sich schnell dazu, hindurchzugehen. Ab diesem Zeitpunkt sind sämtliche Ermittlungen in Baltimore abgeschlossen und es geht straight aufs Finale zu.
  • Wir fanden Baltimore hatte wieder einen anderen Vibe als die vorherigen Locations. Alles ist bedrohlich und es wirkt zunehmend unwirklich. Gleichzeitig führt man nach Möglichkeit alle verbliebenen Plotstränge zu Ende. Das ist schon ziemlich cool. Ein würdiges Finale. Einziger Kritikpunkt ist, dass Gumshoe sich meiner Meinung nach suboptimal für Endboss-Kämpfe eignet. Aber da findet jede Gruppe ihren eigenen Weg.

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Re: Spielbericht: The Borellus Connection (Fall of Delta Green)
« Antwort #29 am: 22.03.2024 | 21:00 »
Ein halbes Jahr nachdem wir die kampagne beendet haben, ist diesen Monat jetzt das Buch erhältlich. Ich habe heute durch das finale PDF geschaut und es sieht wahrhaft großartig aus!

https://pelgranepress.com/product/the-borellus-connection/