Aino
Im Zwergengrabmal im verfluchten Wald
"Was heißt, ich habe nicht den Mut...", fährt Aino Gylfi aufbrausend an. Die rechte Hand geht automatisch zur Waffe, die linke hat sie wütend zur Faust geballt. Dann jedoch stutzt die Kriegerin und plötzlich spiegeln ihr Gesicht Schmerz und Trauer wieder. Sie schluckt schwer, als sie bemerkt, dass sie sich genauso anhört, wie all die stumpfsinnigen Krieger, die sich bei Feiern des Jarls aus falsch verstandemen Stolz die Schädel einschlugen und bei feuchtfröhlichen Mutproben ihre Gliedmaßen verloren. Stets hatte sie diese Feierlichkeiten samt all der großspurigen Sprüche gemieden und nun führte sie genau dieselben Reden, die andere in Gefahr brachten, nur um den eigenen Stolz zu retten.
"Es wäre mir eine große Ehre, Gylfi, in Euren Sagas vorzukommen.", erklärt Aino schließlich mit deutlich leiserer Stimme, während sie Innerlich um Fassung ringt. Sie zwingt sich, Gylfi in die Augen zu schauen, bevor sie weiterspricht: "Aber Ihr habt Euer Vertrauen in mich gelegt, also ist es meine Verantwortung, nicht bloß meinen Ruhm zu mehren, sondern Euch wohlbehalten aus diesem Wald herauszuführen. Und ich sehe nicht, dass uns dieses Grab auf diesem Weg auch nur einen Schritt weiterbringt." Aino lässt Ihren Blick durch die Runde schweifen. "Meine Entscheidung steht daher fest. Wir werden dieses Grab verlassen und wir werden diesen Wald verlassen. Und wir werden allen erzählen, wie man aus einem solch verfluchten Wald flieht. Auch darüber lohnt es sich zu berichten."