Autor Thema: [RMW-S] - Kapitel III- "Pfade im Dickicht"  (Gelesen 4732 mal)

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Offline Katharina

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Re: [RMW-S] - Kapitel III- "Pfade im Dickicht"
« Antwort #175 am: 1.03.2024 | 23:40 »
Aino
Im Zwergengrabmal im verfluchten Wald


"Was heißt, ich habe nicht den Mut...", fährt Aino Gylfi aufbrausend an. Die rechte Hand geht automatisch zur Waffe, die linke hat sie wütend zur Faust geballt. Dann jedoch stutzt die Kriegerin und plötzlich spiegeln ihr Gesicht Schmerz und Trauer wieder. Sie schluckt schwer, als sie bemerkt, dass sie sich genauso anhört, wie all die stumpfsinnigen Krieger, die sich bei Feiern des Jarls aus falsch verstandemen Stolz die Schädel einschlugen und bei feuchtfröhlichen Mutproben ihre Gliedmaßen verloren. Stets hatte sie diese Feierlichkeiten samt all der großspurigen Sprüche gemieden und nun führte sie genau dieselben Reden, die andere in Gefahr brachten, nur um den eigenen Stolz zu retten.

"Es wäre mir eine große Ehre, Gylfi, in Euren Sagas vorzukommen.", erklärt Aino schließlich mit deutlich leiserer Stimme, während sie Innerlich um Fassung ringt. Sie zwingt sich, Gylfi in die Augen zu schauen, bevor sie weiterspricht: "Aber Ihr habt Euer Vertrauen in mich gelegt, also ist es meine Verantwortung, nicht bloß meinen Ruhm zu mehren, sondern Euch wohlbehalten aus diesem Wald herauszuführen. Und ich sehe nicht, dass uns dieses Grab auf diesem Weg auch nur einen Schritt weiterbringt." Aino lässt Ihren Blick durch die Runde schweifen. "Meine Entscheidung steht daher fest. Wir werden dieses Grab verlassen und wir werden diesen Wald verlassen. Und wir werden allen erzählen, wie man aus einem solch verfluchten Wald flieht. Auch darüber lohnt es sich zu berichten."
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Re: [RMW-S] - Kapitel III- "Pfade im Dickicht"
« Antwort #176 am: 2.03.2024 | 11:45 »
So verlasst ihr das Grabmal auf dem Weg auf dem ihr gekommen seid. Mit euch tragt ihr das Wissen, dass ihr jederzeit wieder hierher zurückkommen könnt wenn ihr in diesem Wald eine Frage hört die mit dem Grabmal zu tun hat. Vielleicht hört ihr auf euren Reisen im immergrünen Zwielicht des Waldtages eine Frage zu dem Grab die ihr schon beantworten könnte. In dem Augenblick als ihr aus dem Eingangskorridor in den schmalen Spalt hinaustretet empfängt euch die feuchte Luft des Waldes. Die moosbewachsene Treppe liegt vor euch und führt die Hügelflanke hinunter. Farne auf denen sich Wasser perlt sprießen aus den steilen Wänden rechts und links. Das Dämmerlicht hat die Farbe des Abends angenommen und der Duft nach frisch gebrühtem Tee steigt zu euch empor. Am Fuße der Treppe, von wo aus man in den Wald blicken kann hat die Elfe ein kleines Feuer entzündet und ihre letzten Reste des Teekrauts aufgebrüht. Ein freudiges Keuchen entfährt ihr als sie euch die Treppe herabsteigen sieht und ihr merkt ihr an das sie überglücklich ist das ihr das Grabmal verlassen habt.

Den Abend und die Nacht verbringt ihr am Fuße der Treppe und brecht früh am nächsten Morgen auf. Das Frühstück ist zwar karg und es bestand aus dem Rest des Fleisches das ihr von dem Riesen bekommen habt aber es hat euch gestärkt.

Einer nach dem anderen verschwindet ihr in dem Grün des Waldes und lasst das Zwergengrabmal zurück.

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