20., 21. & 23. Episode
Nach ihrem ersten, nur partiell erfolgreichen Vorstoß in das Reliquiarium der Zwergenstadt Kragordan, erstatteten die Helden ihren Auftraggebern Bericht. Die Zwerge waren wenig erbaut, dass die in dem heiligen Ort eingesperrten Gugs neue Gänge angelegt und das Reliquiarium verwüstet hatten. Immerhin konnten die Helden melden, sechs der Monster erschlagen zu haben. Die Helden versorgten ihre Wunden und bereiteten sich auf den nächsten Vorstoß vor.
Von der von den Helden aus dem Reliquiarium herausgeholten versteinerten Zwergin erfuhren sie nach ihrer Rückverwandlung, dass sie keine der molthunischen (?) Diebe, sondern ein Mitglied der Wachmannschaften Kragordans gewesen war. Ihre Befragung erbrachte leider wenig Informationen zu dem Diebstahl des „Onyx-Schlüssels“. Die Wachfrau war während des Angriffs der Gugs durch eine geisterhafte Medusa versteinert worden. Von den zwei Mitstreitern der Zwergin fehlte jede Spur. Der Angriff der Medusa erschien rätselhaft: Gehörte sie zu den Dieben? War sie immer noch im Reliquiarium? Falls ja, warum hatte sie nicht die Gugs versteinert? Und wie konnte man sie besiegen?
Die Helden überlegten, wie sie sich durch Zauber und Tränke gegen den versteinernden Blick schützen und ihre Waffen für einen Einsatz gegen einen Geist verbessern könnten. Zunächst wollten sie noch einen weiteren Erkundungsvorstoß in das Reliquiarium wagen.
Während Anvarion, Verya und Yulag im Eingangsbereich warteten, pirschten sich Gris und Macar getarnt durch die Gänge des Reliquiariums. Doch obwohl sie fast die Hälfte der Anlage erkundeten, stießen sie auf keine weiteren Monster, allerdings auf die abgenagten Überreste der während des Angriffs auf das Reliquiarium verschollenen Zwergenwächter. Der des Zwergischen kundige Macar entdeckte zudem, dass ein anscheinend seit langem verschlossener Raum die Schatzkammer des Reliquiarium enthielt, verschwieg das aber. Die massive und durch ein immer noch intaktes Zwergenschloss gesicherte Tür hatte sicher ein Eindringen der Monster verhindert – und er wollte nicht schon wieder mit Gris und Anvarion diskutieren, ob man die im Reliquiarium lagernden Schätze plündern oder sie ihren rechtmäßigen Eigentümern lassen sollte.
Gris und Macar waren sich über das weitere Vorgehen uneinig. Macar wollte sich nicht zu weit von den anderen Helden entfernen, während Gris weiter vorzustoßen beabsichtigte. Schließlich entschlossen sich die Späher, die anderen Helden nachzuholen.
Dabei lief die wieder vereinigte Heldengruppe in einen Hinterhalt der Gugs, die sich dank ihrer Fähigkeit, sich in engste Ritzen und Hohlräume pressen zu können, hinter einem Schutthaufen verborgen hatten. Binnen Sekunden ging Macars Tiergefährtin Verya zu Boden und auch Anvarion wurde schwer verletzt. Verzweifelt schlugen die Helden zurück, doch zwei der verbliebenen Gugs schienen…verändert und waren wenig empfindlich gegen magische Angriffe. Yulag versuchte die Gugs davon abzuhalten, zu seinen weniger wehrhaften Kameraden vorzustoßen. Zum Glück war der Anführer der Gugs noch vom Kampf am vorherigen Tag geschwächt. Zudem gelang es Gris‘ Familiar, die Gugs telekinetisch in ihrer Beweglichkeit zu behindern. Mit vereinten Kräften konnten die Helden den Magier-Gug ausschalten und in einem zähen Kampf auch die beiden anderen Gugs bezwingen. Allerdings war es eine knappe Sache gewesen: Verya und Anvarion waren dem Tod nur knapp entgangen und Yulag war halbtot. Immerhin fanden sich bei dem erschlagenen Gug-Anführer mehrere Schriftrollen und magische Gegenstände, die an Anvarion gingen oder verkauft werden sollten. Die Helden heilten ihre Wunden und setzten ihren Vorstoß durch einen von den Gugs gegrabenen Stollen fort.
Allerdings kamen sie nicht weit, denn plötzlich begannen die Wände und der Boden des Ganges zu beben: irgendetwas GROSSES wühlte sich durch die Erde. Die Helden machten sich kampfbereit. Dennoch wurden sie kalt erwischt, als ein riesiger Purpurwurm aus dem Boden brach, Yulag packte und den Halbork nach kurzem Ringen verschluckte.
Während die anderen Helden mit Zaubern und (in Veryas Fall) mit Pranken und Klauen auf das riesige Monstrum einschlugen und versuchten, seinem mörderischen Maul und giftigen Stachel zu entgehen, kämpfte der verschlungene Yulag um sein Leben. Es gelang ihm, sich aus dem Bauch der Bestie herauszuschneiden. Mit vereinten Kräften konnten die Helden das Monster besiegen, welches in seiner stumpfsinnigen Gier ansetzte, nun Macar zu verschlingen. Erneut waren die Helden nur mit knapper Not davongekommen. Yulag hatte erst einmal genug. Von einem gigantischen Wurm verschluckt zu werden, war selbst für den Halbork nicht leicht wegzustecken. Auf seinen Vorschlag hin blockierten die Helden den Gang und zogen sich zurück. Als Beweis des Erreichten nahmen sie den Kopf und den Stachel des Purpurwurms mit. Dabei rätselten sie, wieso das Monster nicht die im Reliquiarium eingesperrten Gugs gefressen hatte – und warum es, wie zwei der erschlagenen Gugs, eigenartig verändert schien. Gab es etwas im Reliquiarium, was böse Wesen anzog und mutieren ließ?
Das Unterfangen hatte sich als langwieriger und riskanter erwiesen als gedacht: Yulag und Verya waren mehrmals nur knapp dem Tode entgangen. Aber immerhin hatten die Helden bereits mehr als die Hälfte der Anlage erkundet und neun Gugs sowie einen Purpurwurm, erschlagen. Sie hofften, damit eine Großteil der in der Anlage lauernden Monster beseitigt zu haben. Allerdings blieb da noch die Geistermedusa, von der die zurückverwandelte Wachfrau berichtet hatte…
Um gegen dieses Monster gerüstet zu sein, kauften die Helden Geisteröl und eine Spruchrolle für ihre Waffen. Noch mal wollten sie sich nicht auf dem falschen Fuß erwischen lassen. Zudem versuchten die Helden herauszubekommen, warum die Monster im Reliquiarium teilweise mutiert schienen. Allerdings hatten sie nur die Beschreibungen der veränderten Gugs sowie den Kopf des Purpurpwurms vorzuweisen, weshalb eine Analyse schwierig war. Einiges schien auf diabolische Einflüsse hinzudeuten, aber woher die kamen, blieb ein Rätsel.
Der nunmehr dritte Vorstoß der Helden in das Reliquiarium folgte einer ähnlichen Taktik wie die bisherigen: Macar, Verya und Gris kundschaften, der Rest folgte in einigem Abstand. Zuerst entdeckten die Helden eine Kammer mit mehreren Steinsärgen und einem steinernen Thron, die von zwei (vorerst) reglosen Metallgolems bewacht wurde. Als Gris nach einer auf einem Podest ruhenden Flasche griff, fuhr ihn eine wütende, körperlose Stimme auf Zwergisch an. Zum Glück beherrschte Macar die Sprache und konnte die Situation deeskalieren. Anscheinend handelte es sich bei der Stimme um den ersten Bergkönig von Kragordan, dessen Geist in die Flasche gebunden worden war. Warum das geschehen war, blieb ein wenig vage, denn der Geist wollte nicht darüber reden. Es handelte sich wohl um eine göttliche Strafe, weshalb auch eine Erlösung oder Befreiung des Geistes außerhalb der Macht der Helden lag. Der Geist war verärgert, dass Monster sich im Reliquiarium breitgemacht hatten und entsetzt über den Diebstahl des „Onyx-Schlüssel“. Er konnte den Helden zwar nicht viel über die weiteren Monster sagen, die jetzt das Reliquiarium bevölkerten, aber seine zusätzlichen Informationen zu dem „Onyx-Schlüssel“ waren wertvoll.
Der Geist unterstrich noch einmal die Gefährlichkeit des Objektes, das Zugang zu einer auf einer der elementaren Unterebenen gelegenen Festung gewährte und dessen Nutzung als „Teleportationshilfe“ durch die Zwerge und jetzt durch die Ironfang-Legion nur an der Oberfläche der wahren Bedeutung des Artefaktes kratzen mochte. Die vom Stadtrat von Kragordan erwähnte Nebenwirkung des Schlüssels, feindliche Elementarwesen anzuziehen, sei erst der Anfang: der Schlüssel würde das Gefüge der Ebenen schwächen, sodass bei fortgesetzter Nutzung auch noch andere Wesen auf diese Ebene durchbrechen mochten. War dies der Grund für die diabolische Veränderung der im Reliquiarium eingeschlossenen Monster? Zudem sollte der Schlüssel angeblich auch Erdbeben verursachen. Die ursprünglichen Erbauer der Festung, zu der das Artefakt Zugang gewährte, waren laut dem Geist unbekannt. Er warnte aber, dass in seiner Zeit sich die Furcht breitgemacht hätte, die unbekannten Schöpfer der Festung und des Schlüssels könnten eines Tages zurückkehren – ein Grund, warum der Schlüssel nicht mehr benutzt worden war.
Daneben konnte der Geist den Helden Informationen zur Topografie des Reliquiariums liefern. Er wusste allerdings nicht, inwieweit die Zeit und die Grabearbeiten der Gugs die Gänge verändert hatten. Auf seinen Vorschlag hin nahmen die Helden die Flasche, an die der Geist gebunden war, erst einmal mit. Hoffentlich erwies sich das nicht als Fehler…
Kurz darauf stießen die Helden auf die nächsten Monster: sie entdeckten einen versteinerten Gug sowie drei „Schmiedescheusale“: golemähnliche Monster mit Klauen, riesigen Mäulern und einem in ihrem Bauch brennenden Feuer. Eines der Scheusale sah allerdings merkwürdig aus und regte sich nicht. War es versteinert worden?
Gris legte eine Falle und lockte die Scheusale mit einem telekinetischen Fernangriff auf die Falle. Allerdings erwiesen sich die Scheusale als zähe Gegner, deren Flammenzauber den Helden zu schaffen machten. Noch chaotischer wurde die Situation, als sich plötzlich der Geist des versteinerten Gugs materialisierte und sein schrilles Kreischen Panik unter den Helden auslöste: Gris und Verya flohen in Panikund Anvarion setzte sich ebenfalls ab. Derart auf sich allein gestellt, zogen sich Yulag und Macar wohl oder übel dann auch zurück. Die Schmiedescheusale schienen von dem Schrei des Geister-Gugs weniger stark betroffen. Beide Seiten ließen erst einmal voneinander ab, und die inzwischen recht angeschlagenen Schmiedescheusale verschwanden in den Wände der unterirdischen Anlage.
Die verwundeten und durch den Furchtzauber demoralisierten Helden zogen sich frustriert aus dem Reliquiarium zurück, um ihre Wunden zu versorgen und sich auf den neuen Gegner vorzubereiten. Die Erkundung des Reliquiarium zog sich inzwischen bereits den dritten Tag hin und manche der Helden fragten sich, was die Zwerge von ihnen halten mochten. Um mögliche Komplikationen zu vermeiden, erwähnten die Helden nicht, dass sie den an eine Flasche gebundenen Geist eines früheren Bergkönigs Kragordans mit sich führten – was offenbar auch im Sinne des Geistes war. Die Helden versorgten ihre Wunden und kauften sich Zauber, die ihnen gegen den Furchtzauber des Geister-Gugs helfen sollten.
Der nächste Tag sah die Helden bei dem nunmehr vierten Vorstoß in das Reliquiarium. Immerhin schienen die Schmiedescheusale und der geisterhafte Gug nicht zu kooperieren: die Schmiedescheusale hatten den versteinerten Gug in kleine Stücke zerschlagen und sein Geist zeigte sich nicht mehr. Allerdings waren auch die Schmiedescheusale nirgends zu sehen, sah man von dem anscheinend versteinerten Exemplar ab.
Ein zur Erkundung in die umliegenden Wände geschickter Erdelementar entdeckte die in den Wänden lauernden Monster. Durch ein Trugbild konnten sie hervorgelockt werden. Allerdings wurden auch die Helden überrascht, als sich das „versteinerte“ Schmiedescheusal als Sprengfalle entpuppte. Zum Glück hatten sich die Helden magisch gegen Feuer abgesichert, sodass sie nur leichten Schaden nahmen. Die im gestrigen Kampf verwundeten Scheusale konnten relativ einfach niedergekämpft werden. Zur Freude der Helden fanden sich bei den Monstern einige wertvolle Steine und Edelmetalle.
Der von hier aus weiterführende Gang war ebenfalls von den Gugs angelegt worden und sah wenig vertrauenswürdig aus. Anvarion schickte eine im vorherigen Kampf beschworene Wesenheit zum Erkunden vor, die aus dem Hinterhalt von einer Art Tentakel angegriffen und gelähmt wurde. Offenbar lauerte in dem Gang ein „Seiler“: eine intelligente wenn auch räuberische Aberration, die allerdings nur in größerer Zahl als gefährlich galt. Macar verhandelte mit der Wesenheit. Gegen einige Nahrungsmittel fand man eine Übereinkunft: der eher gelangweilte als feindselige Seiler ließ die Helden passieren und erwies sich als überraschend kommunikationsfreudig. Wesentliche Neuheiten erfuhren die Helden allerdings nicht. Macar riet dem Wesen, sich an dem erschlagenen Purpurwurm gütlich zu tun und dann zu verschwinden, ehe die Zwerge die Anlage wieder besetzten.
Der nächste Raum erwies sich als gefährlicher, gerieten die Helden hier doch in den Einflussbereich eines Spukes, der sie einen wütenden Kampf zwischen einer Medusa, zwei Hobgoblins und einer Naga nacherleben ließ. Vermutlich zeigte die schmerzhafte Vision, wie die Kommandeurin der Ironfang-Legion in den Besitz des „Onyx-Schlüssels“ gelangt war. Das war ein wertvoller Hinweis, auch wenn sich Macar fragte, ob Generalin Azaersi überhaupt wusste, welche Risiken das von ihr gestohlene Objekt in sich barg. Yulag war vor allem von den kämpferischen Fähigkeiten der Generalin beeindruckt.
Bevor die Helden in die Zentralkammer des Reliquiariums vorstießen, erkundeten sie die umliegenden Räume. Einer erwies sich – wie von dem Zwergenkönig-Geist vorhergesagt – als eine Waffenkammer. Die hier lagernden Panzer und Waffen waren von beeindruckender Qualität. Allerdings hatte der Geist gewarnt, dass die Waffen mit Fallen gesichert seien. Gris konnte keine finden, glaubte aber zu entdecken, dass irgendeine Wachwesenheit an den Raum gebunden war. Trotzdem versuchte er, ein von ihm gefundenes Geheimfach zu plündern, ließ aber eilig davon ab, als er die drohende Präsenz des unsichtbaren Wachwesens spürte. Zum Glück ließ der Wächter die Helden in Ruhe.
Weniger riskant war die Durchsuchung der ebenfalls neben der Hauptkammer liegenden Bibliothek, auch wenn sie durch eine Falle gesichert war, die bei zu viel Lärm ausgelöst zu werden drohte. Glücklicherweise verhielten sich die Helden angemessen und konnten ohne weitere Probleme die Bibliothek durchsuchen. Sie fanden einige wertvolle Schriftrollen und ein magisches Buch der Körperertüchtigung, welches an Yulag ging. Dann war es an der Zeit, die Zentralkammer des Reliquiarium zu erkunden.
Nachdem die Helden noch einmal durch einen Zauber Anvarions gestärkt worden waren, glaubten sie sich bereit. In die Zentralkammer des Reliquiariums zu kommen, war einfach: Die durch ein komplexes Zwergenschloss gesicherte Tür stand offen – vermutlich seid dem Diebstahl des „Onyx-Schlüssels“ vor zwei Jahren.
Unsichtbar spähte Gris kurz die Kammer aus, entdeckte aber lediglich einen offenbar versteinerten Hobgoblin und einige am Boden liegende Ausrüstungsstücke, jedoch nicht die Medusa, die die Helden erwartet hatten. Die Abenteurer stießen in die Kammer vor, wobei Anvarion sich ebenfalls unsichtbar gemacht hatte.
Beim Betreten des Raumes manifestierte sich der Geist des versteinerten Hobgoblins, der sich als Dendrak vorstellte. Zumindest Yulag erschien die Dichte an Geistererscheinungen in dem Reliquiarium inzwischen als etwas merkwürdig. Der Geist schien bereit zu Reden. Seiner Schilderung nach hatte er zu den Dieben des „Onyx-Schlüssels“ gehört. Den Schlüssel zu stehlen war angeblich Azaersis Idee gewesen. Dank der Infiltrationsfähigkeiten der Medusa waren die Diebe in die Stadt und in das Reliquiarium gelangt, hatten bei ihrem Einbruch allerdings unabsichtlich den außerhalb von Kragordan lauernden Gugs einen Weg in die Stadt geöffnet. Aufgrund von Rivalitäten zwischen der Medusa Elacnida und der Naga Zanathura war es dann unter den Dieben zum Streit gekommen. Weitere Spuren sollten sich angeblich in dem in der Mitte des Raumes befindlichen Bodenloch befinden, wo sich laut dem Geist hinter der Illusion einer Lavapfütze eine geheime Kammer befand.
Der Geist des Bergkönigs, den die Helden immer noch mit sich führten, meldete allerdings Zweifel an: laut ihm handelte es sich bei der Lava keineswegs um eine Illusion. Eine vorsichtige Untersuchung bestätigte dies. Damit konfrontiert, änderte der Hobgoblingeist auf einmal seine Gestalt und vor den Helden schwebte die geisterhafte Medusa, während zwei Erdelementare aus den Wänden hervorbrachen.
Die Angriffe der Elementare trafen Macar und Yulag, die beide heftige Treffer einstecken mussten. Eine von Gris beschworene Blitzwand erwischte die Elementare allerdings ebenfalls heftig. Der Kampf wurde dadurch verkompliziert, dass die Helden dem versteinernden Blick der Medusa standhalten mussten. Anvarion beschwor ein himmlisches Wesen, sprach einen Hast-Zauber auf seine Kameraden und floh aus dem Raum, während die anderen weiterkämpftenDie Helden teilten kräftig aus, besonders Gris und Yulag, und mit vereinten Kräften konnten die Erdelementare vernichtet werden. Allerdings war Macar von der Medusa versteinert worden. Yulag konnte einige schwere Treffder bei der Geistermedusa anbringen und widerstand ihrem Versuch, von ihm Besitz zu ergreifen. Gris hatte da weniger Glück. Allerdings erwies er sich als nicht sehr effektive Waffe für den in ihn eingefahrenen Geist und ein Zauber des kurzzeitig wieder dazugekommenen Anvarions konnte die Medusa aus Gris austreiben. Mit vereinten Kräften wurde sie besiegt.
Der versteinerte Macar wurde zurückverwandelt und die Helden durchsuchten den Raum. Sie entdeckten die Überreste der Medusa, bei denen sich einige wertvolle Artefakte befanden. Bei genauerem Überlegen diskutierten die Helden die Möglichkeit, dass die verschiedenen „Geister“, die ihnen im Reliquiarium begegnet waren, alle die Medusa in wechselnder Gestalt gewesen waren. Das mochte bedeuten, dass die anderen Versteinerten vielleicht noch nicht tot waren, sondern zurückverwandelt werden konnten. Deshalb schleppten die Helden bei ihrer Rückkehr zu den Zwergen sowohl den versteinerten Hobgoblin als auch die am Eingang befindliche und in zwei Teile gespaltene Statue eines unbekannten Mannes aus dem Reliquiarium. Die Flasche mit dem Geist des Bergkönigs deponierten sie wieder dort, wo sie sie gefunden hatten. Nachfragen bei den Zwergen enthüllten allerdings nicht, welches Verbrechen dieser König begangen hatte, um ein solches Schicksal zu verdienen. Die Zwerge waren bei seiner Tilgung aus den Analen wohl allzu gründlich gewesen.
Tatsächlich konnten die beiden Versteinerten lebendig zurückverwandelt werden, auch wenn der „Zerbrochene“ umfangreiche Heilzauber benötigte.
Der Hobgoblin Dendrak – diesmal der echte – erwies sich als widerspenstiges Verhörziel. Yulags farbige Drohungen beeindruckten ihn wenig. Erfolgreicher war Macars diplomatischerer Ansatz. Er machte Dendrak klar, dass seine Kommandantin ihn bei dem Diebstahl schmählich im Stich gelassen hatte, er also Azaersi nichts schulde. Und es hing von der Fürsprache der Helden ab, ob er angesichts seines frevelhaften Einbruchs in ein Heiligtum Kragordans am Leben blieb und gut behandelt werden würde. Das wirkte: Dendrak bestätigte, dass der Diebstahl des „Onyx-Schlüssels“ eine Operation der Ironfang-Legion gewesen und nicht von Molthune befohlen worden war.
Der zurückverwandelte Mann aus dem Eingangsbereich des Reliquiariums bestätigte dies – bei ihm handelte es sich ausgerechnet um einen molthunischen Agenten. Er war nach Kragordan entsandt worden, um die gegen Molthune erhobenen Vorwürfe der Zwerge bezüglich des Diebstahls des „Onyx-Schlüssels“ zu untersuchen, war aber bei der Erkundung des Reliquiariums durch die Medusa versteinert worden. Aus begreiflichen Gründen wollte er nicht, dass die Zwerge von seiner Mission und Herkunft erfuhren, versprach aber bei Verhandlungen mit den molthunischen Belagerern behilflich zu sein.
Die von den Helden gesammelten Informationen überzeugten den Stadtrat von Kragordan, dass Molthune nicht hinter dem Diebstahl gesteckt hatte – oder waren zumindest überzeugend genug, um als Vorwand zu dienen, in Verhandlungen mit den Belagerern zu treten. Macar unterstützte die Zwerge dabei, die anderen Helden waren eher nur Zuschauer – besonders Gris hielt sich auffällig im Hintergrund.
Die Verhandlungen erwiesen sich als nicht einfach, weil die die Belagerer befehligende Generallord mit einem Sieg heimkehren wollte. Sie forderte die Herausgabe der von den Zwergen gefangengenommenen Geisel und eine finanzielle Kompensation. Diese konnte etwas heruntergehandelt werden. Außerdem machte die molthunische Befehlshaberin klar, dass sie sich zwar aus dem Umland von Kragordan zurückziehen würde, das übrige von ihr besetzte Gebiet i, südlichen Nirmathas aber keineswegs aufzugeben gewillt war.
Den Zwergen war das egal und auch die Helden erhoben keine Einwände. Yulag und Macar als Nicht-Nirmathier war die territoriale Integrität Nirmathas nicht so wichtig, zumal beide die krass-individualistische, fragmentierte und in ihren Augen ziemlich kurzsichtige Form der „Regierung“ und Organisation Nirmathas gerade in dieser Krisensituation für katastrophal hielten. Aber auch Anvarion, ein gebürtiger Nirmathier aus dem Fangwood und Gris, Einwohner des nirmathischen Phaendars, zeigten wenig Interesse. Allerdings waren sie ja auch keine offiziellen Vertreter Nirmathas (das gar nicht am Verhandlungstisch saß) und deshalb auch nicht befugt, in dieser Sache zu verhandeln. Darüber konnte man sich Gedanken machen, wenn der Krieg mit der Ironfang-Legion vorbei war. Immerhin gelang es Macar, den Molthunern das Eingeständnis abzuringen, dass sie die Einwohner der von ihnen besetzten Gebiete auswandern durftenn, falls sie nicht unter molthunischer Herrschaft leben wollten. Das war vermutlich das Beste, was unter den aktuellen Umständen erreicht werden konnte. Allerdings stellte sich die Frage, ob sich Molthune im nächsten Frühjahr weitere Gebiete von Nirmathas anzueignen versuchen würde, falls dieses weiter durch den Krieg mit der Ironfang-Legion gebunden wurde. Macar warnte die motlhunische Delegation eindringlich, vor der Ironfang-Legion auf der Hut zu sein.
Die Helden vervollständigten und verbesserten ihre Ausrüstung, wofür sie einen Großteil der gefundenen Schätze und der erhaltenen Belohnungen ausgaben. Als nächstes wollten sie wie versprochen den Zwergen helfen, den unterirdischen Handelspfad gen Longshadow wiederzueröffnen. Falls der Krieg gegen die Ironfang-Legion sich hinziehen sollte, würde diese Handelsroute sicher noch wichtiger werden. Anschließend wollten sie der im Fangwood wuchernden Verderbnis widmen, in der Hoffnung, so neue Verbündete zu finden und den Rücken für den Konflikt mit der Ironfang-Legion freizubekommen.
Ende des 4. Teils der Ironfang-Invasion-Kampagne