Autor Thema: Idee: Boss-Fight, aber der Boss wird von einem Gast geführt  (Gelesen 1171 mal)

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Offline Zed

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Unsere 30jährige Kampagne befindet sich im letzten Akt. Bei unserer Spielfrequenz werden wir noch ein paar Jahre spielen, epische diplomatische Dispute führen und Kämpfe, die die Festen der Erde erschüttern, ausspielen: Alte Feinde werden manifest, die Drachen werden sich erheben, die Elben der Unterwelt ans Licht kriechen und der Feind der Götter wird seinen Anspruch auf die diesseitige und die jenseitige Welt einfordern.

Würde ich hier Leute kennen, deren Spielstil ich völlig vertraue, dann würde ich erwägen, sie punktuell um Unterstützung zu bitten und ihnen die Aufgabe geben, eine dieser legendären, epischen NSC-Antagonisten zu übernehmen.

Pro
Ich denke, das würde meine Gruppe auf eine besondere Art und Weise herausfordern. Meinen Kampfstil kennen sie in- und auswendig. Der fremde Spielende jedoch ist erstmal unbekannt. Welche Taktiken setzt die Person ein? Die Boss-Figur bekommt nun ganz sicher einen eigenen Stil, eine eigene Sprache, eine eigene Denkweise. Das könnte sehr aufregend sein.

Kontra
Es könnte zu einem Regel-Gerangel führen. Der Gastspielende deckt auf, dass den Regeln nach XYZ eigentlich anders gespielt werden müssten - oder Diskussionen brechen vom Zaun, ob Dinge nun so oder so geregelt werden sollten. Auch verschiedene Spielstile jenseits von Regelinterpretationen könnten offenbar werden: Wo ich als SL vielleicht eine Idee um ihrer Epik willen zulasse, die unter anderen Umständen von Regeln als nicht gedeckt gelten, würde der Gast-Spielende eventuell diese Idee vielleicht als für zu absurd annehmen und daher nicht angemessen darauf reagieren. Und will ich wirklich eine 30jährige Kampagne auf die letzten Meter zusätzlichen Risiken aussetzen, wo doch die Kippgefahr auf so hohen Stufen schon grundsätzlich sehr hoch ist?

Angenommen Ihr habt zu Euch bekannten, anderen Spielenden oder auch Spielleitenden das Vertrauen, dass ihr auf einer Spiel-Wellenlänge seid: Würdet Ihr eine solche Einladung an einen "Gast als Boss" erwägen?

Offline JollyOrc

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Blechpirat hat bei seiner Dresden Files Kampagne immer wieder mal Gastspiele für NPCs eingeladen.

Das war unterm Strich immer ein Gewinn, und ich hab das auch mehr als einmal so gehandhabt.

Deine Sorgen bzgl. Regelinterpretation hab ich da nie beobachtet.
Fürs Protokoll: Ich bitte hiermit ausdrücklich darum, mich in der Zukunft auf schlechte oder gar aggressive Rhetorik meinerseits hinzuweisen. Sollte ich das dann wider Erwarten als persönlichen Angriff werten, bitte auf diesen Beitrag hier verweisen und mir meine eigenen Worte um die Ohren hauen! :)

Offline sindar

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Wenn ich sicher sein könnte, daß das paßt, gerne. OK, ich bin eh Spielerpools gewöhnt und habe noch nie eine epische Kampagne gespielt, daher passen meine Erfahrungen nicht ganz zu deiner Fragestellung. Allerdings würde ich in so einem Fall, je nachdem wie gut ich den Gast kenne, sehr genau abklären, was wie geht und nicht geht. Einen Gast, der sich von so einer detaillierten Vorbereitung genervt zeigt, würde ich ablehnen. Immerhin wäre der dann sozusagen meine rechte Hand, ich (und wichtiger noch: meine Spieler) müsste(n) mich (sich) also darauf verlassen können, daß er sich genauso verhält wie ich.
« Letzte Änderung: 2.12.2024 | 21:15 von sindar »
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Offline felixs

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Deine Sorgen bzgl. Regelinterpretation hab ich da nie beobachtet.

Könnte stark vom gespielten System und von der Gruppe abhängen.
Wenn ich mir die Diskussionen hier im Forum anschaue, dann wäre ich mir auch lieber vorher sicher, ob ich mit jemandem diesbezüglich auf einer Wellenlänge bin oder nicht.
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Offline Feuersänger

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Ganz ehrlich: als Spieler hätte ich Schiss.  ;D
Ein Gastspieler muss ja keine Rücksicht darauf nehmen, dass nur ja keiner der SCs sich zu dolle die Zehen anhaut.
Also, ich als so ein Gastspieler würde den Boss da jedenfalls mit ziemlich harten Bandagen spielen.
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Offline Namo

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Puh, da habe ich wine ganz schlechte AD&D Erinnerung. Da hatten wir etwas ähnliches. Stufen der Charaktere waren ca 13. Dann kam ein Spieler an den NSC, ein Lich, der die Regeln und Zauber in und auswendig kannte und hat uns komplett überollt. Von 6 Mann haben 2 durch Flucht überlebt und die lange Kampagne war damit dann auch recht unbefriedigend beendet. Hat keinen Spass gemacht als Spieler.

Wobei es da rein um die Kampfsituation ging.

Offline First Orko

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@Zed: Meinst du mit "hier" das Tanelorn oder vor Ort wo ihr spielt? Im ersten Fall: Ich habe zumindest die Spielenden, die sich auf dem Großen Tanelorntreffen regelmäßig zusammenfinden als zu 100% konstruktive Menschen kennengelernt, die nicht zuvorderst um das eigene Ego spielen sondern um mit der Gruppe gemeinsam eine gute Zeit zu haben und dafür auch entsprechende "Sensoren" ausgebildet haben. Regelfickerei habe ich da faktisch noch nie auf die befürchtete, destruktive Weise angetroffen.

Blechpirat hat bei seiner Dresden Files Kampagne immer wieder mal Gastspiele für NPCs eingeladen.

Das war unterm Strich immer ein Gewinn, und ich hab das auch mehr als einmal so gehandhabt.

Ich war einer der Spieler, der danach dann sogar eine Zeitlang als Spieler dabei sein durfte  8) Der Abend als Gast-NSC hat mega Laune gemacht. Der SL hat mich vorher aber auch kurz gebrieft und angesagt, innerhalb welcher Grenzen ich gewisse antagonistische Züge ausspielen könne/solle.  Ich muss aber dazu sagen, dass wir mit Fate ein System hatten, wo Streitereien über kleinteiligste Regelauslegungen üblicherweise nicht vorkommen.

Ich habe aber auch Spieler in Gruppen erlebt, denen ich diese Rolle nicht geben würde weil ich nicht das Vertrauen hätte, dass sie damit verantwortungsvoll umgehen würden. Mit Unbekannten wäre ich da dementsprechend auch vorsichtig und würde vorher mal kurz darüber reden, wie sie sich das so vorstellen um einen Eindruck zu bekommen von der Person.
Wird das live oder online stattfinden?
It's repetitive.
And redundant.

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Dir ist schon klar, dass es in diesem Forum darum geht mit anderen Leuten, die nix besseres mit ihrem Leben zu tun haben, um einen Tisch zu sitzen und sich vorzustellen, dass wir Elfen wären.

Offline Zed

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Das Ganze ist für mich noch nur ein faszinierendes Gedankenexperiment, weil die Risiken für unsere 30jährige Kampagne zu groß wären.

Meine Gruppe lehnt Onlinespiel zwar ab, aber vielleicht könnte man so etwas hybrid machen.

Es geht mir in erster Linie darum, den taktischen Anteil der Herausforderung zu steigern. Kann man den bei FATE so schwerpunktmäßig ausspielen wie bei - sagen wir - 3.5?

Ich bastele im Hinterkopf eine alternative Idee, die die „Kontras“ abschwächen würde…

Offline JollyOrc

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Fate hat Taktik, aber sehr anders als D&D.

Ich denke, eine wichtige Sache ist diese: Rekrutiere Deine Gäste aus dem Kreis bekannter Rollenspieler. Dann weißt Du grundsätzlich, wie die ticken und was die anstellen würden.

Hybrid würde ich persönlich in dieser Konstellation nicht empfehlen, da geht immer was verloren.
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Offline Ainor

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Also ich sag mal: alles was nach PvP aussieht ist anstrengend. Einfach deshalb weil da der Anspruch an die faire und korrekte Auslegung der Regeln viel höher ist. Und ich sag mal: bei hochstufiger 3E ist da die Wahrscheinlichkeit irgendwas zu übersehen eher hoch...
Es wird zu viel darüber geredet wie gewürfelt werden soll, und zu wenig darüber wie oft.
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Offline Zed

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Also ich sag mal: alles was nach PvP aussieht ist anstrengend. Einfach deshalb weil da der Anspruch an die faire und korrekte Auslegung der Regeln viel höher ist. Und ich sag mal: bei hochstufiger 3E ist da die Wahrscheinlichkeit irgendwas zu übersehen eher hoch...
Diese Analyse teile ich zu 100%.

Du beschreibst sowohl, woher meine Unsicherheit kommt, als auch, warum ein Gast-SL eine folgenschwere, doofe Idee sein kann.

Offline Feuersänger

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Da müsste man es wohl eher so handhaben, dass es eben vom Status her ein Gast-Spieler und nicht ein Gast-SL ist. Die finale Deutungshoheit liegt also immer noch beim SL.
Und man sollte wohl klarstellen, dass bei Regeldisputen das gilt, was die Gruppe gewöhnt ist und nicht der Gastspieler.

Also kurz, alles nicht so trivial. Könnte aber trotzdem lustig sein, weil spannend. ^^
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Offline Zed

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Da müsste man es wohl eher so handhaben, dass es eben vom Status her ein Gast-Spieler und nicht ein Gast-SL ist. Die finale Deutungshoheit liegt also immer noch beim SL.
Und man sollte wohl klarstellen, dass bei Regeldisputen das gilt, was die Gruppe gewöhnt ist und nicht der Gastspieler.

Also kurz, alles nicht so trivial. Könnte aber trotzdem lustig sein, weil spannend. ^^
Da hast Du Recht.

Hier ein anderer Vorschlag, der die potentiellen Nachteile nicht hat: https://www.tanelorn.net/index.php/topic,129462.0.html

Offline Galatea

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Offline Ainor

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Da müsste man es wohl eher so handhaben, dass es eben vom Status her ein Gast-Spieler und nicht ein Gast-SL ist. Die finale Deutungshoheit liegt also immer noch beim SL.
Und man sollte wohl klarstellen, dass bei Regeldisputen das gilt, was die Gruppe gewöhnt ist und nicht der Gastspieler.

Also kurz, alles nicht so trivial. Könnte aber trotzdem lustig sein, weil spannend. ^^

Das hatten wir alles weil es ja echtes PvP war. Das Problem waren subtile Regelfehler (in einem Fall Unterschiede zwischen 3E und 5E Unsichtbarkeit) die erst ein paar Runden später aufgefallen waren so dass man die nicht mehr korrigieren konnte. Und da das recht entscheidend war stellte sich ein flaues ("eigentlich hätte ich gewonnen") Gefühl ein. 

In der SC gegen Boss Konstellation ist das vielleicht ein wenig anders, aber ich sag mal: wenn der Ausgang nicht irgendwie offen ist, lohnt sich dann der ganze Aufwand?
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Offline Zed

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@Galatea  ;D

Da müsste man es wohl eher so handhaben, dass es eben vom Status her ein Gast-Spieler und nicht ein Gast-SL ist. Die finale Deutungshoheit liegt also immer noch beim SL.
Und man sollte wohl klarstellen, dass bei Regeldisputen das gilt, was die Gruppe gewöhnt ist und nicht der Gastspieler.

Also kurz, alles nicht so trivial. Könnte aber trotzdem lustig sein, weil spannend. ^^
Ja, stimmt, so müsste es sein, Gast-(N)SC, nicht Gast-SL.

In der SC gegen Boss Konstellation ist das vielleicht ein wenig anders, aber ich sag mal: wenn der Ausgang nicht irgendwie offen ist, lohnt sich dann der ganze Aufwand?
Unsere Truppe "lebt" jetzt schon seit 30 Jahren. Hin und wieder ist mal jemand gestorben, bei Bosskämpfen oder (seltener) auch auch mal aus Pech bei Zwischenkämpfen. Wiederbelebung sei Dank war das nie das Ende der Kampagne.

Jetzt im finalen Akt will ich das Risiko zwar spürbar erhöhen, aber einen TPK will ich nicht automatisch anstreben - und dank Wiederbelebung ist er ja auch nicht sehr wahrscheinlich bei zwei Priestern in der Gruppe und zwei Wish-fähigen Zauberkundigen, bzw habe ich mir für den TPK-Fall einen innerweltlichen epischen "Fall Forward" ausgedacht. (Wer den wissen will, muss mir eine PN schreiben.)

Offline Feuersänger

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Zitat
wenn der Ausgang nicht irgendwie offen ist, lohnt sich dann der ganze Aufwand?

Ja, das war auch meine Überlegung: wenn man schon einen NSC von einem Gast führen lässt, dann doch gerade, damit der ohne die Gewohnheiten und auch Skrupel des SL agieren kann. Der Kampf sollte also zumindest deutlich härter werden. Aber umgekehrt möchte man sich dann wohl doch nicht eine wie bei Zed seit vielen Jahren laufende Kampagne von einem übereifrigen Einwechselspieler zerschießen lassen.  ;D

Vielleicht wäre das Ideale also so ein Szenario, in dem eine Niederlage nicht gleich einen TPK bedeutet, sondern halt eine andere Art von Konsequenz hat. Ob nun Rückschlag oder wie angedeutet Fail Forward sei mal dahingestellt. Dann kann der Gastspieler frei vom Leder ziehen und den trägen faulen Stammspielern mal so richtig einheizen.  >;D
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Offline Zed

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Ja, das war auch meine Überlegung: wenn man schon einen NSC von einem Gast führen lässt, dann doch gerade, damit der ohne die Gewohnheiten und auch Skrupel des SL agieren kann. Der Kampf sollte also zumindest deutlich härter werden. Aber umgekehrt möchte man sich dann wohl doch nicht eine wie bei Zed seit vielen Jahren laufende Kampagne von einem übereifrigen Einwechselspieler zerschießen lassen.  ;D

Vielleicht wäre das Ideale also so ein Szenario, in dem eine Niederlage nicht gleich einen TPK bedeutet, sondern halt eine andere Art von Konsequenz hat. Ob nun Rückschlag oder wie angedeutet Fail Forward sei mal dahingestellt. Dann kann der Gastspieler frei vom Leder ziehen und den trägen faulen Stammspielern mal so richtig einheizen.  >;D
D a s  wäre die "Vertragsgrundlage", auf die ich mich einlassen könnte, glaube ich  ;D

Offline Taktikus

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Ich würde soetwas gerne machen und finde das eine sehr gute Idee. Auf die Art bekommt die Gruppe einen wirklich unbekannten Gegner. Aber der "Fremde" sollte dann den Char oder Mob, der er/sie führen soll, ein paar Male gegen den SL spielen dürfen, um die Regeln kennenzulernen und in der Kampagne geübt zu werden. Das wäre natürlich ein sehr hoher Aufwand.
Veni, Vidi, Vomiti

Ich kam, ich sah, ich übergab mich