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Bernhard Hennen u. Robert Corvus - Nordwärts - Die Phileasson-Saga #1Die oben verlinkte Rezension kommt zu einem anderen Schluss als ich, das will ich fairerweise sagen.
Ich muss zugeben, dass ich kein regelmäßiger DSA-Spieler bin, aber ich kenne zumindest die Kampagne grob. Die Aussicht, diese auserzählt zu haben, fand ich inspirierend, weshalb ich mich damit beschäftigen wollte. Ich habe also die Kampagne im Schrank und zumindest den ersten Titel der Buchreihe an mich gebracht.
Im April 2024 habe ich angefangen, mich in das Buch einzuarbeiten und zu lesen. Und ich wurde jäh enttäuscht. Ich habe Ewigkeiten gebraucht, um mich durch das Buch zu kämpfen. Warum?
Ist es inhärent schlecht? Nein, der Grundsatz im Sinne von Jules Vernes "In 80 Tagen um die Welt" verbunden mit den Eigenarten von DSA und deutscher Fantasy ist verlockend. Aber tatsächlich habe ich mich lange nicht mehr so gelangweilt beim Lesen. Normalerweise ist das keine Kategorisierung, die ich vornehme. Aber hier wird mir v.a. das in Erinnerung bleiben.
Ich bewundere den Ansatz, möglichst viel Lore aus Aventurien einzubringen. Letztlich hat man sich aber für zu viele Charaktere entschieden, und in der Hoffnung, diese voneinander zu unterscheiden, übererzählt.
Übererzählung, das ist wohl das Wort, was ich am ehesten mit dem Buch verbinden wollen würde. Jede Szene, jede Charaktereigenschaft, alles ist übererzählt und dadurch zäh. Das Füllen mit Fakten und unzähligen Charakteren und Eigenarten, das wird detailverliebte Leser begeistert. Und das ist auch in Ordnung, wenn man dies mag.
Aber selbst die per se spannend angelegten Szenen sind dadurch zäh. Und trotz dieses Detailreichtum sind die Charakter durch die schiere Anzahl am Ende doch wieder stumpf und für mich nicht so interessant.
Nun habe ich dann überlegt, ob es vielleicht an der Art und Weise liegt, wie ich selbst lese; also habe ich mir noch das Hörbuch - von Detlef Bierstedt gesprochen - gegönnt und es nochmal probiert. Das fand ich noch störender als die fiktiven Stimme in meiner eigenen Lektüre.
Ich wähne, dass es nur an meinem eigenen Geschmack liegt. Aber das war einfach nicht my cup of tea.
So werde ich in Erinnerung behalten, dass die beiden Autoren sich viel Mühe gegeben haben, Lore einzubinden und alles in ein gewisses Spotlight zu rücken, aber meine Reise mit dem Foggwolf endet an dieser Stelle.
Das wohl.
3 von 10 Punkte