Ja los, peitscht mich!
Immer doch!
Neee, was ich eigentlich sagen wollte: Hut ab! Ich kenne einige Leute (und ihr wisst, wen ich meine), die nach meinem (tatsächlich unglaublich charmanten) Post hier Krieg im Thread angefangen hätten. Du nimmst es stattdessen mit Humor (und nur so kann man mit Elchen umgehen). Ganz großes Lob von meiner Seite!
Inhaltlich:
Der Plot entsteht durch interessante Entscheidungen der Protagonisten. Ohne Protagonisten kein Plot, aber interessante Charaktere machen noch keinen interessanten Plot.
Es gab da mal einen sehr guten Thread in der Schmiede zu Character vs. Characterization (wirklich lesenswert).
Die Grundthese war: es gibt Charakterisierung (Aussehen, Stimme, Verhaltensweisen, "Ticks", u.a.) und "deep" Character (also Werte, grundlegende Überzeugungen, Brüche usw.) von Charakteren. Ersteres wird von vielen Leuten als "Charakterspiel" gesehen. Aber für einen interessanten Charakter bzw. eine Story ist es nicht wichtig. Wichtig ist nur der "tiefe" Charakter.
Bsp: Ob ein Paladin nun nicht lesen kann, lispelt, Suppe mag, "meiner Treu" sagt oder immer heißblütig für das Gute in dem Kampf zieht, das ist Characterization und unwichtig. Aber welche Wahl auch immer er treffen wird, wenn er nur entweder ein Orkkind oder 5 menschliche Banditen retten kann,
das ist eine Aussage über den Charakter! Und der wirkliche Charakter zeigt sich eben nur wenn es hart auf hart kommt (in Situationen mit Wahlfreiheit).
Lange Rede, kurzer Sinn: bei wirklich spannenden Geschichten (und ja, ich meine Narrativismus) kommt der interessante Charakter fast schon automatisch. Denn egal welche Wahl der Spieler trifft, es ist immer eine interessante Aussage über den Charakter.
Der SL stellt über den Plot die Fragen, der Spieler gibt über den Charakter die Antworten. Das ist Narrativismus.
EDIT: Hier sind zwei Threads zu dem Thema.
Characterization vs Deep Character"Sacrificing Character Integrity" - a Rant