Autor Thema: Deutschland und d20  (Gelesen 2983 mal)

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Deutschland und d20
« am: 23.05.2005 | 09:37 »
Manchmal kommt es vor, dass ich für meine D&D/D20 - Kampagnen Abenteuer schreibe, die ich sogar gerne online stellen würde. Nun stellen sich mir diverse Copyrightfragen. Früher haben Fans ihre Abenteuer/Quellmaterialien einfach so ins Internet gestellt ohne sich Gedanken über den Rechtskram zu machen, heute weht ein anderer Wind im Internet.

Kann ich einfach so meine Abenteuer online stellen?
Was ist, wenn ich die Werteblöcke nicht in englisch (SRD gibt es ja) sondern auf deutsch aufgeführt habe? Es gibt ja auch deutsche D20 - Bücher, haben die englische Werteblöcke?
Was ist, wenn ich Abenteuer in offiziellen Kampagnenwelten geschrieben habe, kann ich die so online stellen?
Was ist mit eigens erschaffenen Rollenspielen auf d20 - Basis. Könnte man die der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen, wenn die Regeln auf deutsch aufgeschrieben wurden.

Mir geht es nicht darum, dass das d20 - Logo draufprangt. Das ist ja egal. Hat hier jemand tieferen Einblick in das d20 - Geschehen?
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Offline Monkey McPants

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Re: Deutschland und d20
« Antwort #1 am: 23.05.2005 | 10:22 »
Disclaimer: Ich bin kein Anwalt, kenn mich also eigentlich eh nicht aus. ;)

So wie ich es verstehe darfst du, auch auf deutsch, d20-basiertes Material veröffentlichen, wenn du es unter der OGL veröffentlichst. (Sprich sie drannhängst und es als OGC deklarierst.)

Um ganz sicher zu gehen solltest du dir aber mal die OGL durchlesen ob da was über andere Sprachen drinnsteht.

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Offline Thalamus Grondak

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Re: Deutschland und d20
« Antwort #2 am: 23.05.2005 | 10:32 »
Du darfst Abenteuer auf OGL Basis veröffentlichen. Bei den deutschen Begriffen hat Amigo damals aber immer sehr strikt darauf bestanden, das sie nicht bestandteil des SRD sind. Deshalb ist die Rechtslage da unsicher. In der OGL steht zwar man dürfte übersetzen, als ich jedoch eine direkte anfrage an Wizards stellte, ob ich das SRD übersetzen dürfte, bekam ich die antwort, ich dürfte es nicht, weil ich die Rechte von Amigo damit verletzen würde.
Inzwischen liegen die deutschen Rechte ja bei Feder&Schwert, am besten einfach mal dort anfragen.
Was auf jeden Fall verboten ist, ist die direkte gegenüberstellung von deutschen und englischen Regeln, da das ja die Übersetzungsleistung der Übersetzer ist, und einem Copyrightschutz unterliegt.
Im Zweifelsfalle müsstest du dann wohl immer beweisen, das du die Regelbegriffe selbst, ohne einfluß der bereits auf Deutsch erscheinenen Publikationen übersetzt hast.
Bin übrigens auch kein Anwalt, also ist das hier im Ernstfall nur sinnloses Geschwafel  ;D
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Offline Selganor [n/a]

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Re: Deutschland und d20
« Antwort #3 am: 23.05.2005 | 13:22 »
Grundlegender Tipp betreffs d20 und deutscher Sprache: NICHT mischen...

Es gibt kein deutschsprachiges SRD daher darfst du die deutschen Begriffe NICHT verwenden.

Solltest du also irgendwas d20-technisches (ob jetzt mit oder ohne d20-Lizenz) machen und "veroeffentlichen" wollen dann nimm lieber die englischen Begriffe, denn bei denen ist SICHER dass du sie verwenden darfst.

Wenn du willst darfst du sogar das SRD in ein anderes Layout packen und verkaufen (oder "verschenken") und niemand kann was dagegen machen wenn die OGL korrekt ist.

Die deutschen Begriffe unterliegen dem (c) Amigo/Feder&Schwert und duerfen nur mit deren Erlaubnis genutzt werden. Und wann sie dazu kommen sich um entsprechende Anfragen zu kuemmern ist nicht sicher... (Beachtet man ihren Produktionsplan)
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Offline Haukrinn

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Re: Deutschland und d20
« Antwort #4 am: 23.05.2005 | 13:30 »
Wie regeln das eigentlich Firmen wie Truant, die deutschsprachiges Material für d20 rausbringen?
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Offline Thalamus Grondak

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Re: Deutschland und d20
« Antwort #5 am: 23.05.2005 | 13:48 »
Wie regeln das eigentlich Firmen wie Truant, die deutschsprachiges Material für d20 rausbringen?
Wie gesagt, im Zweifel, d.h. wenn Feder und Schwert auf die Idee kommen die zu verklagen, müssen die wohl beweisen, das sie die sachen unabhängig von der deutschen D&D Übersetzung übersetzt haben.
Andererseits haben die ja die Rechte, der Firmen, die die D20 Sachen rausgebracht haben, diese zu übersetzen.
Die wiederrum haben das Recht eigene Rechte an andere weiterzugeben.
Das Problem ist, das Wizards mit dem SRD ein machwerk geschaffen haben, das sie sowohl als "Frei" Vermarkten, als auch exclusivlizenzen für deren Inhalt vergeben, zwar über den Umweg das es dann D&D und nichtmehr D20 ist, aber 90% ist ja das selbe.
Ich bin mir z.B sehr sicher, das ich laut OGL das SRD übersetzen dürfte. Trotzdem lasse ich es lieber sein, weil das Copyright so unklar ist, das man bei 10 Anwälten 10 verschiedene Meinungen bekommt.
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Offline Selganor [n/a]

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Re: Deutschland und d20
« Antwort #6 am: 23.05.2005 | 13:54 »
Die d20-Uebersetzungen die (zum Anfang der D&D3-Zeiten) rausgekommen sind waren alle von Amigo "genehmigt", d.h. die Firmen hatten die Erlaubnis die "offiziellen" Uebersetzungen zu uebernehmen.

Klar kann jeder versuchen sich das auch erlauben zu lassen, aber
a) weiss man nicht wann F&S Zeit hat diese Anfrage zu bearbeiten
b) ist nicht sicher ob das auch kostenlos ist
c) koennte die Antwort immer noch "Nein, darfst du nicht" lauten.

Daher... vergesst D&D/d20 auf Deutsch und bliebt beim Original.
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Re: Deutschland und d20
« Antwort #7 am: 23.05.2005 | 14:00 »
Ich finde es nur doof ein deutsches Rollenspiel mit d20-Regeln zu machen und dann die Regeln englisch zu lassen. Das stört die Konsistenz des Machwerks.

Ich würde die Option sich das von F&S absegnen zu lassen nicht von Vorneherein abtun, ich glaube nicht das es kapitalistische Geier sind, vor allem wenn man mit dem Text kein Geld machen will. Und wenn doch eine unangemessene Antwort kommt, kann man sie online veröffentlichen.
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Offline Thalamus Grondak

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Re: Deutschland und d20
« Antwort #8 am: 23.05.2005 | 16:12 »
c) koennte die Antwort immer noch "Nein, darfst du nicht" lauten.
Ein "nein" hat noch niemanden Umgebracht, also: Fragen kost nix.
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Offline Shao-Mo

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Re: Deutschland und d20
« Antwort #9 am: 24.05.2005 | 11:44 »
Immerhin hat es bei dem D&D-Abenteuerwettbewerb auch irgendwie funktioniert.
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Re: Deutschland und d20
« Antwort #10 am: 24.05.2005 | 12:16 »
Ruf doch einfach mal eben bei Feder&Schwert an und frag nach. Das ist für alle Beteiligten weniger Arbeit und von Feder&Schwert beißt auch niemand.

Offline Selganor [n/a]

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Re: Deutschland und d20
« Antwort #11 am: 24.05.2005 | 14:53 »
Der Wettbewerb wurde ja auch von Amigo/F&S "gefoerdert", waeren schoen bloed wenn sie dann nicht dafuer eine Erlaubnis geben wuerden, oder?
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Offline Selganor [n/a]

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Re: Deutschland und d20
« Antwort #12 am: 6.07.2005 | 00:07 »
Thalamus Grondak sei's gedankt dass er im F&S-Board nochmal eine Aussage vom letzten Jahr ausgegraben hat und nachgebohrt hat.

Letztes Statement von Oliver Hoffmann:

Zitat
Ooooookay -

ich habe nochmal mit WotC gesprochen.
Hier in Kürze:
1. Wir werden zu 99% ein Glossar wie das der Franzosen veröffenlichen dürfen. Bitte habt aber etwas Geduld - ich möchte das, wenn wir uns die Mühe schon machen, ordentlich machen. Außerdem darf die Publikationsfolge nicht gefährdet werden.
Ich erörtere das mit Holger, der hier bald mehr dazu sagt.
2. OFFIZIELLES STATEMENT: Wir freuen uns über jedes Fan-Abenteuer, das jemand online stellt. Solange die (C)-Vermerke stimmen und niemand damit Geld verdient, kann das Fans und Verlag nur helfen. Also los - und bei Zweifeln Holger oder mich anmailen. War das klar genug?
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Wolf Sturmklinge

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Re: Deutschland und d20
« Antwort #13 am: 6.07.2005 | 08:18 »
Wie regeln das eigentlich Firmen wie Truant, die deutschsprachiges Material für d20 rausbringen?
Mario Truant ist im Rollenspielgeschäft das, was ich einen Dinosaurier nenne. Er kennt alles und jeden, und das nicht ohne Grund. Ich denke er ist mit allen Wassern gewaschen und hat sich rechtlich abgesichert.

Offline Haukrinn

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Re: Deutschland und d20
« Antwort #14 am: 6.07.2005 | 12:04 »
Thalamus Grondak sei's gedankt dass er im F&S-Board nochmal eine Aussage vom letzten Jahr ausgegraben hat und nachgebohrt hat.

Schön, das sagt was über Abenteuer aus. Aber wie sieht's mit Regelwerken/Hintergründen usw. aus???
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Re: Deutschland und d20
« Antwort #15 am: 6.07.2005 | 13:43 »
Das sagt jetzt zumindest mal was ueber die Moeglichkeit des Abgleichs Deutsch-Englisch aus.

Momentan ist das Ganze ja auch erstmal fuer "kostenlose" Fanprodukte (ich denke dass da nicht nur Abenteuer sondern auch Sourcebooks gemacht werden koennten... werd' mit F&S mal auf Buchmesse/SPIEL reden - bis dahin koennte sich was ergeben), aber das ist schonmal ein Fuss in einer Tuer die bisher fest zu war und jetzt ein "demnaechst geoeffnet"-Schild drangehaengt gekriegt hat.

BTW: Truants d20-Produkte waren (bis auf eine Ausnahme)Uebersetzungen von englischsprachigen Produkten noch aus der Anfangszeit von D&D3. Inzwischen hat sich in der englischen Szene viel getan und die deutsche Szene ist (mangels SRD?) "eingeschlafen".
AFAIK gibt es momentan KEINE deutschen Firmen (ausser F&S) die noch was mit D&D/d20-Produkten machen.

Mal sehen ob sich daran durch das Glossar was aendern kann.
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Melias

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Re: Deutschland und d20
« Antwort #16 am: 23.07.2005 | 09:15 »
Kann ich einfach so meine Abenteuer online stellen?

100%ig kann ich die Frage nun nicht beantworten, aber wenn du die englischen Begriffe verwendest (wie ja bereits auch schon von anderen geschrieben) dann sollte es kein Problem sein, die Abenteuer online zu stellen.

Was ist, wenn ich die Werteblöcke nicht in englisch (SRD gibt es ja) sondern auf deutsch aufgeführt habe?

Wenn du die deutschen Begriffe verwenden möchtest, dann würde ich mich mit F&S in Verbindung setzen, ansonsten darfst du sie NICHT verwenden.

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Wie oben bereits geschrieben solltest du dich mit F&S in Verbindung setzen, wenn du die deutschen Begriffe verwenden möchtest.

Ich habe z.B. auch eine eigene Fantasywelt entwickelt und die bisher erschienenden Bücher sind alle systemunabhängig. Jetzt ist ein Völkerbuch da, welches auf Basis der OGL Spielwerte verwenden soll. Bevor ich das Werk online stelle, lasse ich es von jemanden prüfen, der sich mit der OGL auskennt. *zu selganor schau ;) *
In dem Band verwenden wir dann auch die englischen Begriffe. Das ist einfach sicherer wenn man die Datei später als kostenlosen Download online stellen möchte.


Melias