Autor Thema: Settingsklaven  (Gelesen 11310 mal)

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Re: Settingsklaven
« Antwort #50 am: 4.10.2004 | 16:54 »
Beispiel: Ich spiele den Elf Joe. Ich gehe davon aus, daß Elfen und Zwerge verfeindet sind. Leider hat mein SL verpennt, mir zu erzählen, daß die Elfen und die Zwerge in dieser Welt seit den Großen Vampirkriegen Verbündete sind. Das ist blöd. Das sollte Joe wissen. Deswegen muß er noch keine Elfen mögen, aber dann weiß ich wenigstens, warum die NSCs komisch reagieren, wenn er lästert...

Also wenn Elf Joe über Elfen lästert sollte er sich über komische Raktionen nicht wundern ;-)

Offline Enkidi Li Halan (N.A.)

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Re: Settingsklaven
« Antwort #51 am: 4.10.2004 | 17:03 »
Also wenn Elf Joe über Elfen lästert sollte er sich über komische Raktionen nicht wundern ;-)
Wieso, ist das nicht normal? *g*

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Re: Settingsklaven
« Antwort #52 am: 4.10.2004 | 17:06 »
Es ist eher ungewöhnlich ;-)

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Re: Settingsklaven
« Antwort #53 am: 4.10.2004 | 19:19 »
Erlaubt ist was den Spielern und dem SL Spaß macht.

Sehe ich natürlich genau so, aber die Frage war, wie man zu Settingsklaven steht. Meine Meinung hab ich mittlerweile allzu deutlich gemacht, deshalb erötere ich sie jetzt nicht weiter. Ansonsten hoffe ich, dass mein erster Beitrag nicht beleidigend oder ähnliches klang, weil das sicher nicht meine Absicht war. Es scheint auch so, als hätte ich dich falsch verstanden: Ich hab dich anfangs so verstanden,, als ob du je nach Lust und Laune in der Welt rumwurschtelst. Ich denke im Endeffekt meinen wir hier wirklich alle ungefähr das gleiche, nur das die einen mehr und die anderen weniger Bereitschaft zum in der Welt rumwurschteln sehen.

Übrigens eben weil meine Spieler es genau so sehen, werden sie höchstwahrscheinlich keine "Zerschlagt das Horasreich" Kampagne fordern. Denn auch hier kommen einem die offiziellen Kampagnen gerade recht: Genau so gut können die Mittelreicher ihr eigenes Land vor den schwarzen Horden schützen! Und selbst wenn man nicht offiziell spielen will: Warum denkt man sich keinen eigenen Ziug der Borbarad Nachfolger aus? Je nachdem welche Charaktere die Spieler spielen, passt man dann die Art der Kampagne an und hat seine auf die Charaktere angepasste Kampagne. Das wäre in der Welt erklärbar. Mein Standpunkt ist einfach, dass auch selbst kreierte Kampagnen stimmig in die Welt passen sollten. Und damit jetzt nicht nochmal was anfängt: Ich akzeptiere natürlich auch alle anderen Einstellungen dazu. Frei nach dem Motto:

Erlaubt ist was den Spielern und dem SL Spaß macht.   ;)

Offline Silas

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Re: Settingsklaven
« Antwort #54 am: 8.01.2005 | 14:26 »
Netter passender Begriff..."Setting-Sklave" ;D
Ich glaube, wenn man vermeidet sog. "Kauf-Abenteuer" zu spielen/leiten, unterwirft man sich nicht so schnell dem Setting und man züchtet auch keine Spieler-Settingsklaven heran. Gerade auf Cons kommt es allzu häufig vor, daß Leute, die Abenteuer xy-Blah aus der Serie..Schlagmichtot TM kennen, es trotzdem spielen, um cool rüber zu kommen bei den totalen Neulingen oder Unwissenden, außerdem um jeden Punkt der Story auszuloten und den SL bei bestimmten Schwachpunkten der Story (davon gibt es eine Menge) bei Belieben zu ärgern und in Verlegenheit zu bringen. Der SL weiß meistens garnicht, daß der/die betreffenden Spieler das Abenteuer kennen.
Diese spielen dann das Abenteuer im "cheat-modus", könnte man fast behaupten >:(.

Was mir in der Anfangszeit als Spieler von AD&D aufgestoßen ist, ist daß es anscheinend unzählige Heldengruppen zu geben scheint. Jeder Held bekam da ja ab Stufe ... Gefolgsleute entsprechend seines Charismawerts etc.
Jeder Held schart also nach intensiven Spiel massig Anhänger und Macht um sich.
Alles natürlich auf Kosten von Monstern, deren Horte und Schätze ausgenommen werden um magische Gegenstände zu stehlen, zu rauben oder zu kaufen.
Laut veröffentlichten Material müßten diverse Landstriche annähernd monster-frei sein, selbst wenn die sich, im Falle von Orks, auch in rasender Geschwindigkeit vermehren.
Um ein halbwegs realistisches Bild von der Spielwelt aufrecht zu erhalten, müssen die Charaktere der Spieler an einem bestimmten Punkt nach einer Reihe von Abenteuern einfach ins Gras beißen, sei es im Ruhestand, durch einen Einbrecher, der nur in das Haus des SCs einbrechen wollte, um die magischen Gegenstände des Chars zu stehlen (was die Gruppe des SCs, womöglich der SC selbst in seiner aufregenden Vergangenheit sicher selbst auch schon getan hat...anderen, also NSCs irgendwas stehlen, diese dabei möglicherweise getötet...) oder durch etwas banales wie einen Herzinfakt oder einen Treppensturz oder eine alte Kriegsverletzung, ein Pfeilsplitter, der immer da war und durch den Körper gewandert ist bis er den Charakter Jahre oder Jahrzehnte nach der eigentlichen Verwundung durch den Pfeil tötet, selbst wenn einst der Kleriker oder Paladin der Gruppe durch heilende Magie die Wunde versorgte/heilte >;D.
Jeder der Charaktere muß einen Anfang haben, ein Mitte (die Abenteuer) und ein Ende (wodurch auch immer, bloß nicht "Und er lebte glücklich bis an sein Lebensende" :q, was bei Elfen oder Vampiren eh schwierig ist).

Die meisten kommerziellen Abenteuer in den betreffenden Settings enden meiner Meinung nach mit einem Machtzuwachs (Geld, EPs, Schätze, ...) für die Überlebenden.

Setting = Friede, Freude, Eierkuchen, weil alles bekannt, definiert und abgeklärt ist?  ???

Vermutlich bin ich trotz dieser Erkenntnis ein Setting-Sklave von WoD, obwohl ich mir die Gegebenheiten immer zurechtbiege, wie ich es gerade brauche...bei Vampire ist das ziemlich einfach. Maskerade, Täuschung, Intrigen, Vertuschen,geheime Allianzen, Lügen, Betrügen, Erpressen, etc.
Es hapert eher so an kleinen spiel-und regeltechnischen Details, aber das ist, glaube ich, nicht mehr Gegenstand dieses Threads

es grüßt

Silas



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Offline Jens

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Re: Settingsklaven
« Antwort #55 am: 8.01.2005 | 18:53 »
Setting = Friede, Freude, Eierkuchen, weil alles bekannt, definiert und abgeklärt ist?  ???

DAS liebe ich ja auch an DSA... ;D

Offline Arkam

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Re: Settingsklaven
« Antwort #56 am: 6.02.2005 | 15:19 »
Hallo zusammen,

ob man ein gegebenes Setting möglichst erhalten sollte oder nicht hängt für mich von einer Reihe von Gründen ab.

Namen etc.
Wer nun präziese der Baron von X ist oder wie das Dorf 3 Meilen vom Grauen Gebirge heißt ist mir eigentlich schnuppe.

Dorf nicht da oder NPC nicht vorhanden
Auch da kann es ja verschiedene Gründe geben.
Wenn die Gruppe in der ich spiele etwa in einem Abenteuer mitbekommen hat wie dieses Dorf durch Orks zerstört wurde ist das in Ordnung.
Wenn der Spielleiter sich ein nettes Abenteuer über einen magischen Fluch ausgedacht hat der für das Verschwinden des Dorfes verantworlich zeichnet ist das sehr begrüßenswert.
Wenn der Spielleiter sich nicht im Setting auskennt und das Dorf nur nett aber nicht lebenswichtig ist kann man damit leben.
Wenn ich aus der Gegend komme, in diesem Dorf meinen Proviant auffrischen will und der Spielleiter nur ein "Bei mir existiert dieses Dorf nicht." vorbringt kann das extrem störend sein oder sogar die Gruppe ans Verhungern bringen.
Das gleiche auch bei NPCs wenn Max der Kneipenwirt mir meine 10% auf jedes Bier nicht gibt kann ich damit leben.
Wenn der reiche Händler plötzlich nicht mehr existiert der jetzt ein guter Leumund beim Gerichtsproßess wäre ist das schon gefährlich. Wenn das wiederum nur deshalb geschieht weil der Spielleiter zwar von dem NPC wußte aber zu faul war sich Gedanken zu machen fängt das an mich zu stören.
Auch wenn die gleiche Stadt in drei Abenteuern immer ganz verschieden aussieht macht sich die Spielfigur sicherlich auch Gedanken. Bevor es ganz absurd wird sollte man sich doch auf irgendeine Art von Standard einigen.

Apokalypsen und andere Katastrophen
Wenn man als Spielleiter das Setting alleine in der Runde bespielt sollte man sich immer noch extreme Gedanken machen und auch Mal bei seinen Spielern nachfragen. Eventuell wäre es ja sinniger nicht die alte Spielwelt zu zerstören um ein düsteres Horrorsetting zu bekommen sondern alternativ ein anderes Setting im gleichen System oder ein neues System in Betracht gezogen werden.
Wenn man sich mit dem Spielleitern abwechselt so muß man sich als Spielleiter zwangsweise mit den anderen Spielleitern absprechen. Passiert das nicht stellt man sich schnell neben das Setting das die anderen bespielen und macht damit seine Abenteuer uninteressant.

Der Seitensprung
Wenn man als Gast in eine Runde kommt oder als neuer in eine vorhandene Gruppe kommt sollte man sich auf Änderungen im Setting gefaßt machen. Wem solche Sachen dann auffallen der kann ja entweder nach dem Spielabend nachfragen oder in Game nachfragen.

Anfänger
Spielleiter die gerade Anfangen und womöglich noch Probleme mit den Regeln haben haben fast so etwas wie narrenfreiheit oder fragen kurz nach. Das gleiche sollte gelten wenn jemand kurzfristig als Spielleiter einspringt.

Gruß Jochen
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Offline Visionär

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Re: Settingsklaven
« Antwort #57 am: 9.02.2005 | 21:20 »
Hallo, ich bin SdÄ und ich bin ein Settingsklave!

Das hat mehrere Gründe und ich sehe auch nichts Schlechtes daran. Ich sehe aber auch nichts Falsches daran, das Setting nach belieben zu ändern, ich mache es nur nicht.

Was bewegt mich dazu, beim "Offiziellen" zu bleiben?
  • Meine Spieler können sich darauf verlassen, dass die Forgotten Realms auch die Forgotten Realms sind, die sie aus den Romanen her kennen. Thema: Standards.
  • Ich habe weniger Arbeit und muß nicht eine Menge verändern. Ein wichtiger Faktor, wenn die Zeit knapp ist.
  • Ich kaufe mir nur Welten, die mir gefallen und bei denen es genug weiße Flecken gibt. DSA ist z.B. sehr detailliert beschrieben, deswegen leite ich es nicht gerne. D&D - Settings beschreiben meistens große Länder mit viel Platz für Dörfer unter 2000 Einwohnern, wenn ich ein generisches Dorf brauche, kann ich es einfach hinsetzen.
  • Ein Metaplot ist nett, denn er gibt mir das Gefühl, dass die Welt auch ohne die SCs lebt. Meistens achte ich aber darauf, wie die Abenteuer der SCs mit der offiziellen Geschichte interagieren könnte und versuche es anzupassen. Wer sagt, das dieses oder jenes Ereignis nicht auf die Kappe der SCs geht?
  • Bisher noch nicht passiert: Wenn die SC der offiziellen Geschichte eine ganz andere Wendung geben würde... dann würde ich die Welt umarbeiten. Aber auch hier gibt ein Metaplot dem SL genug Infos an die Hand, um abweichende Ereignisse plausibel einzuarbeiten. Meiner Meinung nach besser als luftleerer Raum.

Die Tatsache, dass ich mich an die Bücher halte, ist reine Geschmackssache.

Spezialfall, wo ich es wichtig halte, dass sich an die offiziellen Quellen gehalten wird:
Vampire Live!
Es gibt nichts Schlimmeres als neue Spieler zu empfangen, die ein anderes Bild der Welt haben oder andersherum: an einem Ort zu spielen, bei dem die SL ein sehr verzerrtes Bild der WoD hat.
« Letzte Änderung: 9.02.2005 | 21:22 von Sohn des Äthers »
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Offline Bad Horse

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Re: Settingsklaven
« Antwort #58 am: 10.02.2005 | 12:18 »
Beim Vampire Life stimme ich dir zu. Da sollte man sich wirklich an die allgemeinen Quellen halten, da es meistens nicht möglich ist, allen Spielern irgendwelche Änderungen nahe zu bringen (oder sie davon zu begeistern).  ;) Und es gibt einem als SL auch die Möglichkeit, ganz krumme Char-Konzepte ("mein Caitiff ist ein Ventrue-Archon" ???) einfach mal abzulehnen...  ;)
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
The best lack all conviction, while the worst are full of passionate intensity.

Korrekter Imperativ bei starken Verben: Lies! Nimm! Gib! Tritt! Stirb!

Ein Pao ist eine nachbarschaftsgroße Arztdose, die explodiert, wenn man darauf tanzt. Und: Hast du einen Kraftsnack rückwärts geraucht?

Wolf Sturmklinge

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Re: Settingsklaven
« Antwort #59 am: 10.02.2005 | 14:29 »
Ich habe kein Problem als SL ein Setting zum Teil zu ändern. Habe gerade erst das Ende des 'Baldurs Gate 1' - Computerspiel mit meiner Gruppe durchgezogen, und es war vollkommen anders (;.

Allerdings muß man sowas mit 'settingvertrauten Spielern' absprechen, ansonsten könnte es zu größeren Verwirrungen kommen.

Ich baue momentan meine eigene Welt und diese hat den Vorteil, daß sie erst mal 'erspielt' werden muß, da nur wenige, grundlegende Informationen vorhanden sind.

Offline Thalamus Grondak

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Re: Settingsklaven
« Antwort #60 am: 10.02.2005 | 14:39 »
Ich bin kein Settingssklave, aber auch kein "Ich mach alles wie ich will".
Ich nutze die Settingvorgaben als Inspirationsquelle, und ändere dort, wo es dem Spiel gut tut, aber nirgend wo ich es durch andere Mittel verhindern kann.
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Offline Kardinal Richelingo

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Re: Settingsklaven
« Antwort #61 am: 10.02.2005 | 14:47 »
ich mag settings, die mir viele Freiheiten lassen. Ich halte mich zumeist an die Atmosphäre eines settings, weniger aber an die genauen Vorgaben. Das setting muss sich so anfühlen, wie ich es mag, dann halte ich auch eine gewisse Konsistenz ein.

Bei den realms fühlte ich mich zu sehr einegeengt und das habe ich dann auch tatsächlich nicht mehr weitergeleitet, weil andere Settingssklaven mich genervt hatten (du weisst wen ich meine, Selganor ;))
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Offline Thalamus Grondak

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Re: Settingsklaven
« Antwort #62 am: 10.02.2005 | 14:50 »
Wenn Spieler mir mit "Das kannst du so aber nicht ändern..." kommen, dann sag ich, das kannst du bei dir halten wie du willst, bei mir gibt es keine Psi-Kräfte, und erst recht keine "Berührten"
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Offline Boba Fett

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Re: Settingsklaven
« Antwort #63 am: 10.02.2005 | 14:52 »
Pauschal gesagt:

Je mehr sich die Spielerrunde mit de Hintergrund befasst, desto mehr sollte man sich auch an den Hintergrund halten,
oder klar machen, dass man das explizit nicht macht.
Alles andere stiftet Verwirrung und Unfrieden.
Auf Cons sollte man sich durchaus an ein Setting halten, um eingeweihten die oben erwähnten Standards zu bieten,
dass diese sich mit dem Setting vertraut fühlen. Neulingen fallen Diskrepanzen vielleicht nicht auf, aber die spielen ja mit, um dieses Setting kennenzulernen. Und deshalb sollte man ihnen auch settingtypische Situationen zeigen, und nicht die Ausnahme. Sonst kommen sie mit einer vollkommen falschen Voraussetzung heim, kaufen sich das Regelwerk und sind enttäuscht.

Ansonsten ist es wie immer Ansischtssache. Ich kenne schöne Settings, in die ich mich gern fallen lasse.
Earthdawn gehört dazu, oder auch Fading Suns. Und es gibt sogar Settings wo ich gern den Metaplot gespielleitert habe - Dark Sun oder Drachenlanze zählen dazu.
Es gibt aber auch Systeme, wo mir nur bestimmte Aspekte gefallen und ich nur diese daraus nehme.
Oder nur das Regelsystem und mir ein eigenes Setting schustere.
Und das wird sicherlich auch wieder von Runde zu Runde unterschiedlich gehandhabt.

Solange das Rollenspiel Spaß macht, spielt es keine Rolle, wie "originalgetreu" man spielt.
Wichtig ist nur, dass man sich nicht an etwas gebunden fühlt, nur weil es nicht originalgetreu ist.
Manchmal kann Experimentieren helfen. Manchmal ist es aber auch genau das falsche.
Was richtig ist, ist immer eine von Fall zu Fall entscheidung. 8)
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Durag

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Re: Settingsklaven
« Antwort #64 am: 10.02.2005 | 14:57 »
Wegen dieser Settingsklaverei habe ich mir überlegt, ob ich für Mystic-Legends wirklich alles so dettailliert ausarbeiten soll, wie ich es derzeit mit dem ersten Kontinent mache (kleinster Kontinent mit derzeit 170 Seiten SG 9) oder ob ich die restlichen Kontinente nur kürzer umreiße und dann einfach von den Spielleitern füllen lasse. Schon der erste Kontinent ist eine Riesenarbeit und immer noch nicht so dettialliert wie zum Beispiel DSA - also genügend weiße Fleckchen auf der Landkarte.

Für die anderen Kontinente habe ich mir allerdings überlegt, wie es wohl wäre, wenn ich die einzelnen Spielgruppen die Welt mit ihren Ideen füllen lasse und ab und zu die neuesten Neuerungen in Artikeln zusammenfasse, die den Spielgruppen das Gefühl geben, dass sie wirklich an der Entwicklung der Welt beteiligt sind. Meiner Meinung nahc hat diese Art des Metaplottings den riesengroßen Vorteil, dass er nicht durch eine Redaktion vorgegeben wird, sondern wirklich an den Spieltischen entsteht und über die Zentrale (unsere Internetseite) in eine Form gebracht wird, die den Spielgrupen (Spielleitern) die neusten Informationen zum Metaplot der anderen Gruppen schnell zur Verfügung stellt - die Spieler haben wirklich Einfluss auf den Plot und rennen ihm nicht hinterher (hat auch den Vorteil, dass sich die Spielgruppen, wenn sie selber den Plot schreiben nicht vorher mit Informationen versorgen können und metagmaerisch daraufhinsteuern, die Abenteuer in den Metaplot einzugliedern). Außerdem eröffnet dies ganz neue Möglichkeiten der Gruppengestaltung: Was hält eine Spielgruppe jetzt noch davon ab, einen König mit Beraterstab zu spielen und wirklich große Dinge zu veranlassen? Und dadurch, dass die Spielgruppenergebnisse in der Redaktion zusammenlaufen, haben wir Einfluss und Kontrolle darüber, dass es nicht zu sehr aus dem Rahmen fällt und alles komplett und immer wieder schnell umstürzt.

Große Nachteile:
- Plotschlachten - die Spielgruppen werden wohl irgendwann beginnen, um den Einfluss auf den Metaplot zu kämpfen (dann müsste sich die Redaktion als Autorität einschalten und vermitteln)
- Synchronität - die Spielgruppen, die weniger spielen, werden eventuell dem Plot nachhängen und beginnen dann wieder, ihm nachzurennen (was aber durch Abenteuerplanung und Zeiträume zwischen den Abenteuern zu klären gehen dürfte)
- es müssen sich erstmal genügend Spielgruppen finden, die unser Setting mögen und es spielen wollen
- es bedarf einer gewissen Mitarbeit seitens der Spielleiter, die uns nach jedem Spiel einen kleinen Rapport liefern müssten, was denn passiert ist, was eventuell im Metaplot Erwähnung finden sollte

Hmm, wenn das jetzt den Threadrahmen gesprengt haben sollte, könnte ja einer der Mods eventuell auch einen neuen Thread ("Spielgrupen gestalten Metaplot" oder so) dazu aufmachen.

Wolf Sturmklinge

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Re: Settingsklaven
« Antwort #65 am: 11.02.2005 | 09:17 »
Ich bin kein Settingssklave, aber auch kein "Ich mach alles wie ich will".
Ich nutze die Settingvorgaben als Inspirationsquelle, und ändere dort, wo es dem Spiel gut tut, aber nirgend wo ich es durch andere Mittel verhindern kann.
(;

Offline Jens

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Re: Settingsklaven
« Antwort #66 am: 11.02.2005 | 21:33 »
Settings sind ja auch was für Denkfaule... Mit ein bisschen Inspiration lockt man ja noch das eine oder andere heraus, das selbst jemanden noch erstaunt, der mit DSA seit seinem 4. Lebensjahr aufgewachsen (und nun so um die 19) ist.

Man muss ja nicht nur NUR die Welt spielen aber Settingsklaven sind für mich Leute, die sich nicht trauen, sich selbst noch was auszudenken, weil sie fürchten, das könnte mit etwas offiziellem kollidieren. Solche spielen dann auch NUR Kaufabenteuer. Hm, beste Kundschaft für nen Verlag, was? ;D