Autor Thema: Bloodshadows d6 - Bogeys, Knarren und Narrativistiker  (Gelesen 8066 mal)

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Offline Kardinal Richelingo

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Hi,

am WE werde ich das Fantasy noir spektakel "Bloodshadows" mit ordentlich Player empowerment leiten. Als Basis dient mir "Insprectres", also "spotlights", die jedoch bedeutend mehr als einmal pro Szene eingesetzt werden können. Die "spotlights" nenne ich hier jedoch "bogeys", um das ans setting anzupassen. Bloodshadows ist ein bisschen wie Cthulhu "Noir" mit Bogart in der Hauptrolle auf Hyperborea in den 40`er Jahren mit ordentlich Magie und Unnatürlichem Schnickschnack.

Hier meine Ideen, ich bin auch für andere offen:

Ein bogey kann eingesetzt werden:

Regeltechnisch:

- um einen Wurf zu ergänzen (+1D6)
- um 10 Punkte Schaden zu reduzieren


Story:

- mit bogeys kann man auch Materialien wie Waffen etc etc auf einmal "erscheinen" lassen

- einen neuen NSC auftauchen lassen

- der Geschichte ein Wendung geben

das kostet jeweils zwischen 1 und 3 bogeys, je nachdem wie stark der Einfluss auf das Spiel ist, bzw. wie stark die Änderung ist

- Alle bogeys der Gruppe werden gepoolt, wie etwa auch bei Inspectres. Es gibt jedoch nur einen Pool, nicht unterschieldiche. (Diskutabel)

Weiterhin können Bogeys gesammelt werden, um einer Szene eine Färbung zu verpassen. Also jemand setzt einen bogey und ruft "Romantik" und schon hat der Spieler eine potentiell romantische Szene, die er spielen kann. Andere Möglichkeiten sind "Action", "Dunkel", "Verzweifelt" sowie "Issues", also Themen die der Spieler gerade für sich ausspielen will. Es können aber auch konkrete Vorschläge gemacht werden, indem der Spieler dann einfach die Rolle des SLs für diese Momente übernimmt.

Bogeys können gesammelt werden, indem jemand eine besonders coole und "noir" action hervorbringt, eine Situation schwerer macht (also eine challenge hinzufügt), oder wenn alle "bogey" rufen, weil jemand eine coole action gemacht hat.

Die Spieler sollen also die Wahl haben inwiefern sie Einfluss auf die story haben wollen, als auch wie der Einfluss aussehen soll. Das können konkrete Szene oder abstrakte Anmerkungen sein. Mit den Spielern kann ich das machen, die sind hervorragend und höchst kreativ, aber auch serhr unterschiedlich.


Ich bin gespannt.

« Letzte Änderung: 14.04.2005 | 09:30 von eed_de »
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Re: Bloodshadows d6 - Bogeys, Knarren und Narrativistiker
« Antwort #1 am: 14.04.2005 | 09:43 »
Morgen!

Vorneweg: so würde ich es nicht machen (ach, nee, der Fredi, immer am Nörgeln!). Das habe ich ja schon mehrmals (bis zum Erbrechen) diskutiert: PE einfach an ein bestehendes System "dranzupappen" halte ich für einen ganz schlechten Weg. Die Leute fallen gerne und leicht in die alten Muster zurück. IMO ist es besser, sie ganz rauszunehmen und was völlig Neues zu machen. Aber gut, du hast Spieler, die vielleicht von sich aus schon "reif" sind, da mag es gehen.

das kostet jeweils zwischen 1 und 3 bogeys, je nachdem wie stark der Einfluss auf das Spiel ist, bzw. wie stark die Änderung ist
Das kommt mit irgendwie bekannt vor, ich weiß blos nicht mehr woher... Action!? Adventure? Irgendsowas. Nur die Frage: wer entscheidet, ob es 1 oder 3 Punkte sind? Der SL?

Zitat
- Alle bogeys der Gruppe werden gepoolt, wie etwa auch bei Inspectres. Es gibt jedoch nur einen Pool, nicht unterschieldiche. (Diskutabel)
Damit belohnst du die Laberbacken besonders. Wer die Dinger raushaut, haut sie raus, wer zu schüchtern ist, hat vielleicht keine mehr übrig, wenn er möchte. Ist das ein Feature oder ein Bug?

Zitat
Weiterhin können Bogeys gesammelt werden, um einer Szene eine Färbung zu verpassen.
Das finde ich mal interessant! :)

Zitat
oder wenn alle "bogey" rufen, weil jemand eine coole action gemacht hat.
Das finde ich auch ziemlich gut. Unterbricht das Spiel nicht, gibt aber doch den Spielern etwas Einfluss.

Und zum Abschluss: was macht der Thread eigentlich im Theoriechannel? Nur weil "PE" vorkommt ist das doch keine Theorie, das ist Praxis! Sollte der nicht in "Spielleiter" oder sowas? Oder besser noch im Diary of Sessions, dann kannst du auch gleich die Ergebnise posten! Das würde mich nämlich wirklich mal interessieren. Postest du das dann? Büdde? :)
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Zitat von: 1of3
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Offline Kardinal Richelingo

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Re: Bloodshadows d6 - Bogeys, Knarren und Narrativistiker
« Antwort #2 am: 14.04.2005 | 10:08 »
Morgen,

Morgen!

Vorneweg: so würde ich es nicht machen (ach, nee, der Fredi, immer am Nörgeln!). Das habe ich ja schon mehrmals (bis zum Erbrechen) diskutiert: PE einfach an ein bestehendes System "dranzupappen" halte ich für einen ganz schlechten Weg. Die Leute fallen gerne und leicht in die alten Muster zurück. IMO ist es besser, sie ganz rauszunehmen und was völlig Neues zu machen. Aber gut, du hast Spieler, die vielleicht von sich aus schon "reif" sind, da mag es gehen.

ich denke auch, die packen das sehr gut. Bei AFMBE hat es auch geklappt. Falls nicht habe ich wieder was gelernt. Kritisch könnte höchstens sein, dass das System eben als klassisch wahrgenommen wird. aber ich vermute die Spieler werden das eher deutlich nutzen. Das d6 System ist aber höchst simpel, da sehe ich keine grösseren Probleme.


Das kommt mit irgendwie bekannt vor, ich weiß blos nicht mehr woher... Action!? Adventure? Irgendsowas. Nur die Frage: wer entscheidet, ob es 1 oder 3 Punkte sind? Der SL?


keine Ahnung, war meine Idee. Der SL entscheidet mit dem Spieler zusammen. Beide haben Vetorecht, aber da sehe ich bei der Gruppe kein Problem. Sonst nehme ich für alles einen bogey, mal sehen. 

Zitat

Damit belohnst du die Laberbacken besonders. Wer die Dinger raushaut, haut sie raus, wer zu schüchtern ist, hat vielleicht keine mehr übrig, wenn er möchte. Ist das ein Feature oder ein Bug?

da bin ich mir allerdings nicht sicher. Bei der Gruppe sind jedoch alle Spieler gleich stark, denke ich. Ich vermute da keine grösseren Probleme. Evtl. doch lieber das Poolsystem von Inspectres ?

Jedoch haben die Nicht-laberbacken (die es so nicht in der Gruppe gibt bzw. evtl einen) die Möglichkeit die Systemfeatures zu nutzen.

Zitat
Das finde ich mal interessant! :)

ja, ist mir fast schon zu metamässig, aber das soll es ja auch sein. Bin gespannt ob das klappt und wie das genutzt wird.

Zitat
Und zum Abschluss: was macht der Thread eigentlich im Theoriechannel? Nur weil "PE" vorkommt ist das doch keine Theorie, das ist Praxis! Sollte der nicht in "Spielleiter" oder sowas? Oder besser noch im Diary of Sessions, dann kannst du auch gleich die Ergebnise posten! Das würde mich nämlich wirklich mal interessieren. Postest du das dann? Büdde? :)

 stimmt, das kommt eher in die Praxis, wobei es hier ja darum geht wie man das machen kann. Ich hatte es reingepackt um mal etwas von der Theorie weg zum direkten Spiel zu kommen ;) Kann das jemand verschieben ?

und ja, ich poste einen kürzeren Spielbericht habe gerade etwas zuviel arbeit, aber schauen wir mal.
« Letzte Änderung: 14.04.2005 | 10:13 von eed_de »
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Re: Bloodshadows d6 - Bogeys, Knarren und Narrativistiker
« Antwort #3 am: 14.04.2005 | 10:19 »
Hey Ingo, ich finde das hört sich an, als hättest du dir eine Menge Gedanken gemacht! :d Mein erster PE-Versuch hatte deutlich weniger Hand und Fuß (deswegen ist er auch in die Hose gegangen). Der "ganz sichere Weg" wäre natürlich, da hat Fredi recht, insgesamt ein auf PE gepoltes System zu verwenden. Aber dein Plan klingt solide und könnte mit den richtigen Spielern durchaus funktionieren.

Zwei Anmerkungen:

- Ich würde auf die variablen Kosten verzichten, das ist nur unnötig kompliziert, und wenn deine Spieler das Prinzip verstanden haben, werden sie die Dinger eh maßvoll einsetzen.

- Individuelle Bogey-Pools scheinen mir besser, dann kann jeder seine eigenen Schwerpunkte setzen und muss nicht zusehen, dass er die Dinger schnell verwendet ehe es die anderen tun.
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Re: Bloodshadows d6 - Bogeys, Knarren und Narrativistiker
« Antwort #4 am: 14.04.2005 | 10:25 »
Zu Bogeypools - nimm einfach eine Zwischenlösung, jeder hat einen eigenen Pool, aber die Gruppe kann auch einen Gemeinschaftspool aufmachen, in den jeder "einzahlen" kann.
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Offline Kardinal Richelingo

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Re: Bloodshadows d6 - Bogeys, Knarren und Narrativistiker
« Antwort #5 am: 14.04.2005 | 11:22 »
Hey Ingo, ich finde das hört sich an, als hättest du dir eine Menge Gedanken gemacht! :d Mein erster PE-Versuch hatte deutlich weniger Hand und Fuß (deswegen ist er auch in die Hose gegangen). Der "ganz sichere Weg" wäre natürlich, da hat Fredi recht, insgesamt ein auf PE gepoltes System zu verwenden. Aber dein Plan klingt solide und könnte mit den richtigen Spielern durchaus funktionieren.

ich denke das d6 System ist dermassen simpel, das da nichts wirklich schiefgehen kann. Und wie gesagt, was sich da am Samstag versammelt sind fast 50 Jahre kreativer Rollenspielerfahrung.

- edit - es sind fast 70 - ;)

Und Magie etc. kann auch über die "bogeys" geregelt werden. Worin unterscheiden sich denn eurer Meinung nach  PE gepolte Systeme vom d6 ?

PS: die kennen d6 noch nicht bzw. von ganz früher.

Zitat
Zwei Anmerkungen:

- Ich würde auf die variablen Kosten verzichten, das ist nur unnötig kompliziert, und wenn deine Spieler das Prinzip verstanden haben, werden sie die Dinger eh maßvoll einsetzen.

- Individuelle Bogey-Pools scheinen mir besser, dann kann jeder seine eigenen Schwerpunkte setzen und muss nicht zusehen, dass er die Dinger schnell verwendet ehe es die anderen tun.

ok ! so mache ich es. danke für die Anregungen. Für mich ist es auch ein Ziel, diese Hybridform auszuprobieren d.h. Spieler können das Spiel klassisch als auch mit PE spielen. Bei zweien bin ich mir jetzt schon sicher, dass sie sich aufs PE stürzen werden, bei den Anderen werden wir es sehen, das hängt davon ab wie sehr inspiriert sie sich vomS piel fühlen. Einer ist eher passiv, spielt aber gut, den anderen kenne ich weniger gut als den Rest, macht aber einen guten Eindruck.
« Letzte Änderung: 14.04.2005 | 11:33 von eed_de »
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Re: Bloodshadows d6 - Bogeys, Knarren und Narrativistiker
« Antwort #6 am: 14.04.2005 | 11:30 »
Zu Bogeypools - nimm einfach eine Zwischenlösung, jeder hat einen eigenen Pool, aber die Gruppe kann auch einen Gemeinschaftspool aufmachen, in den jeder "einzahlen" kann.

 :d ja, so wird das passieren.  Und sie können entscheiuden ob sie es in den Gemeinschaftspool oder ihren eigenen packen. hehehe.
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Re: Bloodshadows d6 - Bogeys, Knarren und Narrativistiker
« Antwort #7 am: 14.04.2005 | 11:44 »
Jo, Vermis Vorschläge finde ich auch gut.

Und wie gesagt, was sich da am Samstag versammelt sind fast 50 Jahre kreativer Rollenspielerfahrung.
- edit - es sind fast 70 - ;)
Kurzes Nörgeln: IMO ist das eher hinderlich als hilfreich... Je länger Spieler in den alten Strukturen trainiert sind, desto schwerer kommen sie da wieder raus. Aber gut, du wirst deine Spieler besser kennen als ich. Lassen wir uns mal überraschen.

Zitat
Worin unterscheiden sich denn eurer Meinung nach  PE gepolte Systeme vom d6 ?
In... so ziemlich Allem? Ich meine, schon InSpectres unterscheidet sich deutlich von d6 und das ist IMO kein so besonders gutes System für "ernstes" PE. PtA, Dogs in the Vinyard, Capes oder auch Donjon sind von der Struktur ziemlich anders. Bei d6 ist das PE eine Art Fremdkörper. Der ist zusätzlich dran und passt nicht so richtig dazu, kann sogar teilweise das ursprünglich geplante Spielgefühl stören. Bei einem System, wo PE gut eingebaut ist, wird auf ein bestimmtes Spielgefühl abgezielt. Und dabei ist PE nur ein Teil der Umsetzung, die verschiedenen Teile sind gut aufeinander abgestimmt und ergeben ein Ganzes.
Das ist der Unterschied. Und deswegen finde ich es viel sinnvoller, mit einer experimentierfreudigen Runde gleich was ganz anderes zu probieren.

Aber dennoch bin ich mal auf den Spielbericht (auch in kurz, Hauptsache die Spieler und ihr Verhalten ist beschrieben) gespannt.

(einen noch: PE hat nichts mit dem großen N zu tun. Nur so am Rande...)
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Re: Bloodshadows d6 - Bogeys, Knarren und Narrativistiker
« Antwort #8 am: 14.04.2005 | 12:10 »
Die Frage, was an Systemen, die PE dem Grunde nach vorsehen, anders ist, lässt sich nicht einheitlich beantworten. PE umfasst ja die Übertragung aller Arten von SL-Aufgaben auf die Spieler. Viele Variationen von PE lassen sich völlig problemlos in "klassische" Systeme aufnehmen, z.B. Spieler beschreibt selbst die Auswirkungen seiner Handlung, nachdem die Würfel gefallen sind; Spieler spielt in einer Szene, in der sein SC nicht anwesend ist, einen NSC; Spieler beschreibt selbst Setting-Elemente (z.B. die Wohnung des Charakters).

Andere SL-Aufgaben lassen sich nicht ganz so ohne weiteres auf die Spieler übertragen, insbesondere solche, die die Entwicklung des Plots betreffen. Hier ist eben auch ein deutlich größeres Umdenken im Vergleich zum "klassischen" Rollenspiel gefragt, und wenn man es dann "so halb" macht, kann der Schuss nach hinten losgehen. Zum Beispiel die Geschichte mit "NSCs auftauchen lassen" oder "der Geschichte Wendungen geben". Die Bogeys erlauben dies jederzeit, ohne zusätzliche Struktur zu geben.

Sehen wir uns an, wie die gleiche Sache bei PtA gehandhabt wird: Spieler können NSCs und Wendungen der Geschichte entweder beim Framen einer Szene einführen, oder beim Erzählen eines Konfliktausgangs. Bei der Szene legen sie zugleich die Agenda fest, so dass klar wird, was der NSC will bzw. worauf die Wendung der Handlung hinausläuft. Beim Konflikt ist durch die Stakes und das Würfelergebnis ebenfalls bereits ein Rahmen vorgegeben, in den die Wendungen und NSC-Auftritte eingepasst werden. Die Kontinuität des Plots ist nicht gefährdet.

Bei den Bogeys hingegen ruft ein Spieler mitten in die Szene hinein: "Bogey! In diesem Moment kommt Dr. Hays durch die Tür." Und dann sitzt ihr da, allesamt, um euren Tisch und guckt euch an. Was nun? Es kann sein, dass ihr alle diesen Ball aufnehmt und es super in euer Spiel passt. Es kann aber auch sein, dass es euch ins Stocken bringt. Im schlimmsten Fall weiß der Spieler selbst nicht so genau, was er sich dabei gedacht hat.

Noch eins:

Zitat
Weiterhin können Bogeys gesammelt werden, um einer Szene eine Färbung zu verpassen. Also jemand setzt einen bogey und ruft "Romantik" und schon hat der Spieler eine potentiell romantische Szene, die er spielen kann. Andere Möglichkeiten sind "Action", "Dunkel", "Verzweifelt" sowie "Issues", also Themen die der Spieler gerade für sich ausspielen will.

Ich würde das vielleicht lieber so handhaben, dass der Spieler mit dem Bogey eine Szene "wünschen" kann, statt einer bereits angefangenen Szene eine Färbung überzustülpen, die vielleicht der Vorstellung der anderen Mitspieler zuwider läuft.
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Re: Bloodshadows d6 - Bogeys, Knarren und Narrativistiker
« Antwort #9 am: 14.04.2005 | 12:37 »

In... so ziemlich Allem? Ich meine, schon InSpectres unterscheidet sich deutlich von d6 und das ist IMO kein so besonders gutes System für "ernstes" PE. PtA, Dogs in the Vinyard, Capes oder auch Donjon sind von der Struktur ziemlich anders. Bei d6 ist das PE eine Art Fremdkörper. Der ist zusätzlich dran und passt nicht so richtig dazu, kann sogar teilweise das ursprünglich geplante Spielgefühl stören. Bei einem System, wo PE gut eingebaut ist, wird auf ein bestimmtes Spielgefühl abgezielt. Und dabei ist PE nur ein Teil der Umsetzung, die verschiedenen Teile sind gut aufeinander abgestimmt und ergeben ein Ganzes.
Das ist der Unterschied. Und deswegen finde ich es viel sinnvoller, mit einer experimentierfreudigen Runde gleich was ganz anderes zu probieren.

kenne ich alle nicht wirklich, nur vom pimpen von dir, fredi. da wir aber eh schon sehr wenig regellastig spielen, wird das vermutlich kaum ne rolle spielen. Denk dran, wir würflen nur sehr wenig, also spielt ergo das System auch keine Hauptrolle. Dank der Bogeys haben wir nun eher mehr und andere Regeln als früher. Ich muss mir so eine PE Spiel aber nochmal besorgen, um den Unterschied kennen zu lernen.

Zitat
Aber dennoch bin ich mal auf den Spielbericht (auch in kurz, Hauptsache die Spieler und ihr Verhalten ist beschrieben) gespannt.

(einen noch: PE hat nichts mit dem großen N zu tun. Nur so am Rande...)

hehehe, I know.
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Re: Bloodshadows d6 - Bogeys, Knarren und Narrativistiker
« Antwort #10 am: 14.04.2005 | 12:40 »

Ich würde das vielleicht lieber so handhaben, dass der Spieler mit dem Bogey eine Szene "wünschen" kann, statt einer bereits angefangenen Szene eine Färbung überzustülpen, die vielleicht der Vorstellung der anderen Mitspieler zuwider läuft.

oh, klar, kann er. Ein Spieler kann sich gar wünschen ab jetzt SL zu sein, oder eine ganze Szene zu leiten. Mit bogeys spielenw ir wünsch dir was ;)
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Re: Bloodshadows d6 - Bogeys, Knarren und Narrativistiker
« Antwort #11 am: 14.04.2005 | 12:54 »
da wir aber eh schon sehr wenig regellastig spielen, wird das vermutlich kaum ne rolle spielen. Denk dran, wir würflen nur sehr wenig, also spielt ergo das System auch keine Hauptrolle.
Und genau da sehe ich ja eben das Problem. Ihr werdet einfach so weiterspielen wie bisher. Bogeys sind zusätzliche Regeln, die werden mehr oder weniger untergehen. Alle Spieler werden so ziemlich genau nach dem Muster weiterspielen wie bisher. Hm, jo. Dann brauchts auch kein PE, oder? Ich meine, wenn ihr sowieso so spielen wollt wie bisher und zufrieden damit seid... warum dann PE drantackern?

Ein Spieler kann sich gar wünschen ab jetzt SL zu sein, oder eine ganze Szene zu leiten. Mit bogeys spielenw ir wünsch dir was ;)
Und genau das zeigt, dass du ... naja, eben keine Ahnung davon hast, wie gute PE Spiele das umsetzen. Ist ja auch kein Wunder, da du noch nie eins gelesen, geschweige denn gespielt hast. Denn ich fand Vermis Vorschlag sehr schlau, da ich genau das gleiche Problem mit der Stimmung auch sehe (auch wenn es eine interessante Idee ist). Aber mit den ach so tollen 70 Jahren versammelter Erfahrung kommt einem sowas natürlich komisch vor. ;)

Aber vielleicht irre ich mich ja und es wird ganz toll. Wahrscheinlich wird es sogar ganz toll. Weil ihr die PE kaum verwenden werdet und genauso spielt wie sonst auch. :)
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« Antwort #12 am: 14.04.2005 | 13:00 »
Sieh nicht so schwarz, Fredi. Ich finde, die Bogeys sind eine recht vielversprechende Idee. :)
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Re: Bloodshadows d6 - Bogeys, Knarren und Narrativistiker
« Antwort #13 am: 14.04.2005 | 13:03 »

Und genau da sehe ich ja eben das Problem. Ihr werdet einfach so weiterspielen wie bisher. Bogeys sind zusätzliche Regeln, die werden mehr oder weniger untergehen. Alle Spieler werden so ziemlich genau nach dem Muster weiterspielen wie bisher. Hm, jo. Dann brauchts auch kein PE, oder? Ich meine, wenn ihr sowieso so spielen wollt wie bisher und zufrieden damit seid... warum dann PE drantackern?

ok, da sehe ich überhaupt kein problem.  Wir werden sehen.

Und genau das zeigt, dass du ... naja, eben keine Ahnung davon hast, wie gute PE Spiele das umsetzen. Ist ja auch kein Wunder, da du noch nie eins gelesen, geschweige denn gespielt hast. Denn ich fand Vermis Vorschlag sehr schlau, da ich genau das gleiche Problem mit der Stimmung auch sehe (auch wenn es eine interessante Idee ist). Aber mit den ach so tollen 70 Jahren versammelter Erfahrung kommt einem sowas natürlich komisch vor. ;)

ich traue allen anwesenden Spielern ne Menge zu, auch dass sie ein Konzept freesytle nehmen können und die Bälle vernünftig hin und her gespielt werden.  Nicht vergessen, ich keene einige Tricks aus dem Improtheater, um die Säfte fliessen zu lassen.

Zitat
Aber vielleicht irre ich mich ja und es wird ganz toll. Wahrscheinlich wird es sogar ganz toll. Weil ihr die PE kaum verwenden werdet und genauso spielt wie sonst auch. :)

und das wäre schon hervorragend. jedoch glaube ich das nicht, ich denke die Möglichkeiten werden genutzt, wenn auch nicht von allen gleich.Mein Ziel ist es hier die Kreativität der Spieler anzukurbeln, nicht uns unter Leistungsdruck zu setzen.

Und wie das nun jemand nennt ist mir ziemlich schnuppe, ich denke wir haben hier was eigenes und werden sehen was man dann daraus machen kann. Und was den Spielbericht angeht Fredi, wirst du dich in dem bestätigt fühlen was immer du annimmst. Wie Vermi es schon sagt, man braucht es sicher nicht schwarz sehen.

Meine Spieler sind eh schon dramapunkte und deren Einsatz gewöhnt, also das "anpappen" kennen sie schon.
« Letzte Änderung: 14.04.2005 | 13:07 von eed_de »
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« Antwort #14 am: 14.04.2005 | 13:06 »
Zitat
Mein Ziel ist es hier die Kreativität der Spieler anzukurbeln, nicht uns unter Leistungsdruck zu setzen.

Gute gebrüllt, Löwe! Ein weises Ziel. Ich drücke auf jeden Fall die Daumen, dass es klappt.
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« Antwort #15 am: 14.04.2005 | 13:08 »
Zitat
Mein Ziel ist es hier die Kreativität der Spieler anzukurbeln, nicht uns unter Leistungsdruck zu setzen.

Gute gebrüllt, Löwe! Ein weises Ziel. Ich drücke auf jeden Fall die Daumen, dass es klappt.

das Spiel wird sicher ein Spass, inwiefern das nun irgendwelchen kriterien von irgendwem entspricht und wie man es nun nennt und was es nun ist oder auch nicht, ist für mich bestenfalls drittrangig ;)
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Re: Bloodshadows d6 - Bogeys, Knarren und Narrativistiker
« Antwort #16 am: 14.04.2005 | 13:12 »
Schwarz oder nicht, ich bin jedenfalls auf den Spielbericht gespannt. :)
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« Antwort #17 am: 14.04.2005 | 13:27 »
Schwarz oder nicht, ich bin jedenfalls auf den Spielbericht gespannt. :)

den wird es geben. also, wenn ihr sonst noch tips und ideen habt, her damit !
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Re: Bloodshadows d6 - Bogeys, Knarren und Narrativistiker
« Antwort #18 am: 18.04.2005 | 12:17 »
So, eine insgesamt sehr gelungene session liegt hinter uns, es scheint jedem viel Spass gemacht zu haben.

Die bogeys wurden am Anfang sehr intensiv genutzt, bis sie sich nach und nach auf ein gewisses Maß eingependelt haben.

Sicherlich, auf ne Art die Bestätigung Fredis Vermutung, jedoch hatte ich das Gefühl, das bogeys die "Immersion" beeinträchtigen, was ja nicht weiter verwunderlich ist. Zwei Spieler fanden das Prinzip richtig toll, die anderen sind eher in alte Muster zurück "gefallen". Als der Abend später wurde und die Atmo dichte (Horror), wollte keiner mehr so recht bogeys einsetzen, erst als es wieder unterhaltsamer und lustiger wurde. Witzig war, dass die Spieler sich gegenseitig beeinflusst haben und sich gegenseitig "Challenges" verpasst haben, was zu einer ziemlich krassen Szene führte. Dies haben die Spieler aus eigenem Antrieb gemacht.

Zweifellos glaube ich, das es mit einem PE optimierten System tatsächlich nocheinmal anders gelaufen wäre und ich werde mal Donjon auch probieren. Zur Zeit habe ich aber eher den Eindruck, dass wir hier ne gute Mitte gefunden haben, die PE Puristen sicherlich kaum reichen würde.

Letzendlich glaube ich auch, dass das setting zu exotisch war, d.h. das die Spieler eher auf mich schauten als selbst Elemente reinzubringen. Insofern ist Inspectres geeigneter, weil es ein sehr offenes, aber gleichzeitig hochbekannte Genre präsentiert.

Vielleicht nehme ich nächstes Mal auch Wushu dafür.....  Ich denke das man die kreativen Säfte der Anwesenden noch weiter hätte ausreizen können, vermutlich auf Kosten der "Immersion".

Sehr gut hat im ürbigen die "Färbung" funktioniert, es wurden "Trostlosigkeit", "Mystery" und "Hektik" genommen. Ein Spieler konnte damit nichts anfangen.

Fazit: die neuen möglichkeiten wurden zufriedenstellend genutzt und haben dem Spiel ein Paar ganz wichtige Impulse gegeben. Bei Wiederholung glaube ich daran, dass man durchaus noch mehr rausholen könnte, aber ich mag auch diese Variante den Spieler PE als Option und nicht als Zwang zu geben. Trotzdem werde ich mal ein anderes PE game noch leiten.
« Letzte Änderung: 18.04.2005 | 12:29 von eed_de »
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Re: Bloodshadows d6 - Bogeys, Knarren und Narrativistiker
« Antwort #19 am: 18.04.2005 | 12:29 »
Danke für den Bericht, schön dass es Spaß gemacht hat! :) Zwei Kommentare:

1) Ich habe auch bei InSpectres den Eindruck, dass das "Spotlight" hauptsächlich für Witziges genutzt wird. Die InSpectres-Runden, an denen ich teilgenommen habe, drifteten stets sehr schnell ins absolut Absurde. Gerade die Möglichkeit, andere Charaktere in die Scheiße zu reiten, ist natürlich verlockend in einem Quatsch-Spiel - je dichter jedoch die Atmosphäre wird, desto weniger will man das machen.

2) Player Empowerment verträgt sich nicht mit SL-Geheimnissen. Wenn das Abenteuer einen "detektivischen" Teil beinhaltet, bei dem die Spieler (und nicht bloß die Charaktere) etwas herausfinden sollen, was sie noch nicht wissen, müssen sie sich dabei auf den SL verlassen. Hier PE zu gewähren, führt nur zu Verunsicherung, da die Spieler dem SL nicht "dazwischen funken" möchten. Gleiches gilt für das Setting: Wenn das Setting dem SL "gehört", werden Spieler beim Einsatz von PE immer unsicher sein, solange sie nicht genau wissen, was in dem Setting geht und was nicht. Anders, wenn das Setting allen zusammen "gehört". Das erfordert dann aber auch, das man während des Spiels öfter mal kurz OOC etwas abklärt.

Fairerweise muss man zugeben, dass dieses Problem mit den SL-Geheimnissen auch vielen Gruppen begegnet, die Primetime Adventures, Dogs in the Vineyard oder ähnliche Systeme spielen. Davon liest man immer mal wieder in den Forge-Actual Play-Threads. Ich denke, die sauberste Lösung ist "entweder oder". Entweder PE, oder SL-Geheimnisse.
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Re: Bloodshadows d6 - Bogeys, Knarren und Narrativistiker
« Antwort #20 am: 18.04.2005 | 12:31 »

Fairerweise muss man zugeben, dass dieses Problem mit den SL-Geheimnissen auch vielen Gruppen begegnet, die Primetime Adventures, Dogs in the Vineyard oder ähnliche Systeme spielen. Davon liest man immer mal wieder in den Forge-Actual Play-Threads. Ich denke, die sauberste Lösung ist "entweder oder". Entweder PE, oder SL-Geheimnisse.

ja, ich fand jedoch cool, dass die Spieler das auf dem Schirm hatten. Sie wussten wo sie sich einklinken wollten und wo nicht, WOBEI ich ausdrücklich gesagt hatte, dass sie auch die story beinflussen können. Das wollten sie aber nicht.
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Re: Bloodshadows d6 - Bogeys, Knarren und Narrativistiker
« Antwort #21 am: 18.04.2005 | 12:37 »


2) Player Empowerment verträgt sich nicht mit SL-Geheimnissen. Wenn das Abenteuer einen "detektivischen" Teil beinhaltet, bei dem die Spieler (und nicht bloß die Charaktere) etwas herausfinden sollen, was sie noch nicht wissen, müssen sie sich dabei auf den SL verlassen. Hier PE zu gewähren, führt nur zu Verunsicherung, da die Spieler dem SL nicht "dazwischen funken" möchten. Gleiches gilt für das Setting: Wenn das Setting dem SL "gehört", werden Spieler beim Einsatz von PE immer unsicher sein, solange sie nicht genau wissen, was in dem Setting geht und was nicht. Anders, wenn das Setting allen zusammen "gehört". Das erfordert dann aber auch, das man während des Spiels öfter mal kurz OOC etwas abklärt.

yupp, da sehe ich tatsächlich ein Problem an dem setting, was an sich aber extrem offen ist. Vermutlich müsste man gar so Improtheatermässig ein setting noch am selben Abend entwickeln, also jeder ruft etwas rein.

Beispiel:

Spieler 1 : "Horror"
Spieler 2: "Soap"
Spieler 3: "Byzanz"
Spieler 4: "Zeitreise"

und daraus entwiceklt man den mit allen Spielern ein Brainstormingartige Settingbeschreibung einer byzantinischen Horrorsoap mit Zeitreiseelementen. Das ganze könnte man in einer halben Stunde abhandeln. Dann könnte man als SL anfangen, denn dann habe alle Spieler dieselben Infos ! Das würde zum beispiel mit Wushsu gehen, denke ich. So könnte man gar den "SL" rotieren indem er sich selber mit seinen bogeys den SL Stuhl "erkauft" et voila, schon hat man eine Gemeinschaftsrunde. DAS werde ich probieren :) Hessenstein, ich komme ;)
« Letzte Änderung: 18.04.2005 | 12:46 von eed_de »
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Re: Bloodshadows d6 - Bogeys, Knarren und Narrativistiker
« Antwort #22 am: 18.04.2005 | 13:55 »
Genau. :d Dieses Verfahren (also das mit dem Setting) hat sich sehr bewährt und ist unter anderem bei Primetime Adventures und My Life with Master fester Bestandteil des Spiels. Die Amis sagen "No Myth" dazu.
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Re: Bloodshadows d6 - Bogeys, Knarren und Narrativistiker
« Antwort #23 am: 18.04.2005 | 13:58 »
Genau. :d Dieses Verfahren (also das mit dem Setting) hat sich sehr bewährt und ist unter anderem bei Primetime Adventures und My Life with Master fester Bestandteil des Spiels. Die Amis sagen "No Myth" dazu.

ah, ok. vom improtheater geklaut ;)
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