Nimrott Slivyir aus dem Ordenshaus Warmuun
Nimrott ist ein gebürtiger Haberländer. Obwohl die Menschen in diesem Land arm sind und es viele abgelegene Ortschaften ohne rechten Kontakt zur zivilsierten Welt gibt, wurde Nimrott als kleiner Junge schon von seinem späteren Meister gefunden. Dieser erkannte in ihm die Kraft der Weltenformen oder wie man auch sagt, die Fähigkeit den Fluss zu beherrschen.
So kam Nimrott nach Warmuun, einem legendären Ordenshaus, in dem schon seit vielen Jahrhunderten die geheimen Künste gelehrt wurden. Wie bei den Zauberern üblich begann er zunächst eine Lehre. Er lernte den Beruf eines Glasers, zeigte aber schon zu Anfang wenig Interesse am Glas selbst, sondern viel mehr an dessen Fluss und Bewegung. Nach Abschluss seiner Lehre zogen ihn die Bücher der Bibliotheken und das gesammelte Wissen geradezu magisch an. Er war ein fleißiger Schüler und lernte viel über die Natur der Bewegung, die Kraft der Elementargeister und den Fluss der Welt. Im Alter von vierzig Jahren begann er die Bücher der arcanan Kunst zu verstehen. Langsam aber sicher lernte er den Fluss zu beherrschen und seine Gedanken darauf zu lenken. Er erlangte die Fähigkeit die unsichtbaren Welten zu sehen und damit gleichzeitig eine noch viel tiefere Einsicht. Im Alter von dreiundfünfzig Jahren musste er das Ordenshaus veralssen, weil es keine Bücher mehr gab, für die er sich interessierte. Er suchte andere Ordenshäuser auf und begann seine ersten Reisen. Er lernte viele neue Leute kennen und konnte sein Wissen tatsächlich noch erweitern. Später, im Alter von dreiundsechzig Jahren, begann er seine persönliche Schrift zu entwicklen und ein Zauberbuch zu schreiben. Er übersetzte verschiedenste Sprüche und passte sie für sich an. Denn er experimentierte schon seit vielen Jahren an leblosen, so wie belebten Objekten, um ihre Dynamik zu verstehen. Doch ohne die Magie kam er bald kaum noch voran. Er benötigte schnellere und effektivere Rituale, die Zaubersprüche.
So gingen denn die Jahre dahin. Im Alter von einundachtzig Jahren begann er schließlich seine Reise in den Süden, um die sagenumwobenen Waldelfen zu finden. Von ihnen wollte er lernen.
Nimrott ist zwar schon über achzig Jahre alt, doch als Zauberer sieht man ihm dies kaum an. Er ist ein dünner, aber beweglicher, recht großer Mann. Seine Haut ist etwas dunkler als man es von Männern des Nordens gewohnt ist und wenige, tiefe Falten liegen in seinem von Anstrengungen gezeichneten Gesicht. Sein pechschwarzes Haupthaar ist zu einem langen Zopf geflochten. Auch das ebenso dunkle, kräftige Barthaar gabelt sich schon am Kinn und hängt ihm in Zöpfen bis zum Bauch. Die Zauberer aus Warmuun sind für ihren wechselnden Blick bekannt. Man sagt, dass sich sogar die Augenfarbe ändern würde, wenn sie es wollten. Wenn Nimrott jemanden intensiv ansieht, verliehrt sich der Betrachter schnell in den smaraktgrünen, unglaublich tiefen Augen. Der Zauberer behauptet gerne, er könnte mit einem Blick Wahrheit von Lüge unterscheiden, auch wenn das nicht ganz so stimmt.
Wenn Nimrott auf Wanderschaft ist, trägt er gewöhnlich eine recht schlichte, braune Lederkleidung, die wie eine Robe geschnitten ist. Auf das Leder sind an allen Rändern und in langen Streifen winzige und feine, silberne Ornamente gestickt. An einem straffen Gürtel hängt immer sein mit metallspangen verschlossenes Zauberbuch. Er hütete es wie seinen Augapfel und das macht er auch jedem klar, der allzu neugierig ist. Obwohl Nimrotts Körper von seiner Wanderkleidung recht stark eingehüllt ist, trägt er doch keine Kopfbedeckung. Einen Grund dafür hat er nie jemandem genannt. Wichtiger als Statussymbol ist ihm sein Zauberstab. Dieser ist etwa schulterhoch und ist an der Spitze mit elegant geformten silbernen Schnörkeln und einigen Metallringen verziert, die das Holz umschließen.
Nimrott macht einen sehr hektischen Eindruck. Er war schon seit seiner Kindheit ein unruhiger Mensch und ist schnell in Rage zu bringen. Er wird schnell zornig, wenn die Dinge nicht so funktionieren, wie er sich das denkt. Dabei ist er ein miserabler Planer. Allerdings hat Nimrott ein hervorragendes Gedächnis, vergisst fast nichts und weiß sich am Ende doch immer zu helfen (auch, wenn es ihn oft viele Nerven kostet).