Autor Thema: Rollenspiel Romanserien  (Gelesen 3952 mal)

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Offline Würfelheld

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Rollenspiel Romanserien
« am: 5.09.2005 | 10:14 »
Hallo Gemeinde,
so nun ist es soweit. Mir brennt da seit ein paar Wochen eine gewisse Frage auf der Seele und gestern abend nach Beendigung eines weiteren Rollenspiel-Romanes noch mehr.
- Regt Ihr euch über die gebotene Qualität auch pft auf?
- Habt Ihr schon mal daran gedacht das selbst in die Hand zu nehmen und selber so ein Roman zu schreiben?
- Welche Erfahrungen habt Ihr damit?

Würde mich über eure Antworten freuen!

In diesem Sinne.
Version1

Chiungalla

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Re: Rollenspiel Romanserien
« Antwort #1 am: 5.09.2005 | 10:20 »
Zitat
- Regt Ihr euch über die gebotene Qualität auch pft auf?

Teils teils.
Den Shadowrun-Zyklus fand ich stellenweise wirklich grottig, teilweise recht gut.

Earthdawn mochte ich alle durch die Bank weg eigentlich lesen.
Ein paar waren besser, andere etwas schlechter, aber keine wirklich groben Ausreißer nach unten.

Die Dunkelelfensaga (zu D&D) fand ich anfangs recht nett, die hat aber nach Buch 2 oder 3 nicht mehr wirklich viel Spannung.
Ich denke es ist nicht zuviel Spoiler, wenn ich sage, dass Drizzt am Ende der ersten Bücher immer noch lebt.
Generell geht Salvatore sehr schonend mit seinen Hauptcharakteren um.

Offline ragnar

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Re: Rollenspiel Romanserien
« Antwort #2 am: 5.09.2005 | 12:42 »
- Regt Ihr euch über die gebotene Qualität auch pft auf?
Jein, ich rege mich eigentlich nicht (mehr) auf, weil ich aufgrund von bisherigen Erfahrungen meine Ansprüche diesbezüglich ganz weit nach unten geschraubt habe(und mich so freuen kann wenn ein Roman mal etwas besser als "Mäßig" ist).

Sicher gibt/gab es einige gute Romane zu Rollenspielen, aber meist waren diese IMHO dann gut wenn sie dem Rsp "widersprachen", so liebe ich z.B. "2XS" von Nigel Findley für Shadowrun, aber die Geschichte die darin beschrieben ist, würde im Spiel, so wie es geschrieben ist niemals zusammenkommen(Angefangen an der Stelle, bei der der Hauptdarsteller kein Übermensch ist, wie dies für Shadowrunner nunmal üblich ist(Unser Hauptdarsteller(Mensch, Kein Magier, keine Cyberware) wäre nach dem damaligen 1.0/2.0-System wahrscheinlich Millionar und/oder hätte weit überdurchschnittliche Eigenschaften/Fähigkeiten)).
Ich oute mich mal, das ich die Romane von R.A.Salvatore Früher ganz gut fand(jedenfalls bis ich feststellen musste, das die Kampf-/Splatterszenen irgendwie immer gleich aussehen), doch hier kann man noch deutlicher sagen: 90% der beschriebenen Kampfszenen waren im damaligen D&D gar nicht möglich(und ist es wahrscheinlich auch heute nicht).

Ich rege mich an dieser Stelle (im Gegensatz zu einigem meiner damaligen Mitspieler) nicht darüber auf das soetwas "Systemwidersprechendes" geschrieben wurde, will nur sagen das ich glaube, das "Romane inspieriert von Rollenspielen und am besten losgelöst von diesen betrachtet" wahrscheinlich besser sind, als "Romane zu Rollenspielen".

Ansonsten, was Romane und Rollenspiele angeht, so ist das meist eine unschöne Ehe:
Dragonlance war ganz schön zu lesen, aber zumindest die ersten Abenteuer davon waren die Hölle(an dieser Stelle wurde wohl das Railroading neu erfunden). DSA-romane habe ich bisher nicht viele gelesen, aber das was ich davon in die Hände  bekam war grottig. Die ersten fünf Romane zu DarkSun haben das Setting unspielbar(oder zumindest Witzlos) gemacht. Die (für mich) interessanteren Romane zu BattleTech/Mechwarrior spielten auf einem (politischem) Niveau das SC mit dem dazugehörigem Rollenspiel niemals erreichen würden.

Aber es geht ja auch ander herum(nicht besonders gut): Das Rollenspiel zu Wheel of Time war zwar spielbar, war vom Spielgefühl aber nicht besonders nah an den Romanen dran. MERS(Rulemaster light) und der Herr der Ringe passen nicht besonders gut zusammen, und auch das neue Coda-system hat so seine "kleinen" Schwierigkeiten(Wenn das SL-kapitel quasi dazu rät das der SL das System regelmäßig zu ignorieren damit es zum angestrebten Spielgefühl passt...).

Zitat
- Habt Ihr schon mal daran gedacht das selbst in die Hand zu nehmen und selber so ein Roman zu schreiben?
Nein. Wenn ich in meiner Gruppe "das Geschehen der letzten Woche" zusammenfasse, sehe ich ein das ich dahingehend zu wenig Talent habe.
« Letzte Änderung: 5.09.2005 | 12:45 von ragnar »

Offline Bad Horse

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Re: Rollenspiel Romanserien
« Antwort #3 am: 6.09.2005 | 20:23 »
Ich habe irgendwann aufgehört, Rollenspiel-Romane zu lesen - die meisten sind einfach zu schlecht. Das liegt aber auch daran, daß das Setting eben aufoktroyiert ist und die Autoren gewisse Dinge nicht machen dürfen - und sich wohl auch nicht trauen. Plötzlicher Einfallsreichtum ist im fixen Setting eher negativ... wenn ich mir z.B. die Phantasién-Romane anderer Autoren anschaue, sehe ich dasselbe Phänomen - eher mittelklassige bis schlechte Romane.

Und aus diesem Grund würde ich auch keinen schreiben wollen. Ich will mich als Autor doch nicht selbst zensieren! Auf Plausibilität und gute Überleitungen zu achten (also darauf, daß der Leser einem auch folgen kann), ist schon so schwierig genug.  ;)
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
The best lack all conviction, while the worst are full of passionate intensity.

Korrekter Imperativ bei starken Verben: Lies! Nimm! Gib! Tritt! Stirb!

Ein Pao ist eine nachbarschaftsgroße Arztdose, die explodiert, wenn man darauf tanzt. Und: Hast du einen Kraftsnack rückwärts geraucht?

Offline Aeron

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Re: Rollenspiel Romanserien
« Antwort #4 am: 8.09.2005 | 06:42 »
- Welche Erfahrungen habt Ihr damit?

Ich habe bisher nur DSA-Romane gelesen, besonders haben mich dabei die Bücher interessiert, die über große Ereignisse in der aventurischen Geschichte handelten oder schöne Beschreibungen über Regionen enthielten.

Ein geringer Teil davon wirklich gut war (besonders von Witzko), ein Teil davon war ganz nett (aber nichts herausragendes) und der dritte Teil war wirklich schlecht. Der letztere Teil verkauft sich dann wirklich nur über die Marke DSA.

- Habt Ihr schon mal daran gedacht das selbst in die Hand zu nehmen und selber so ein Roman zu schreiben?

Nicht wirklich, da ich nicht das Talent dazu besitze (Talent: Bücher schreiben -5).

Ein

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Re: Rollenspiel Romanserien
« Antwort #5 am: 8.09.2005 | 10:03 »
Ich habe eine Weile Shadowrun und Battletech (Classic) gelesen. Manche Romane sind wirklich sehr gut (z.B. 2XS), viele okay und genauso viele sind leider absoluter Schrott, bei dem ich mich jedes Mal frage, ob es da überhaupt ein Lektorat gab.

Die meisten Autoren machen dabei den schweren Fehler, dass sie nicht versuchen eine Geschichte zu erzählen, sondern eine Rollenspielsitzung nachzuahmen. Leider werden in Rollenspielrunden durchgängig ziemlich miese Stories erzählt, die nur deswegen soviel Spaß machen, weil man sie aktiv gestaltet.

Auch (oder besser gerade) als Autor im Pulpbereich sollte man aber den Mut haben aus den Klischees auszubrechen und einen neuen Blickwinkel der Welt zu erzählen. Und da bieten sich gerade bei so komplexen Hintergründen wie Shadowrun eigentlich mehr als genug Möglichkeiten. Von der Sechsten Welt z.B. wurden bisher vielleicht 5% behandelt, der Rest ist noch echtes Wildland.

Zitat
- Regt Ihr euch über die gebotene Qualität auch oft auf?

Nee, ich habe mir jetzt von einem Freund "Die Anfänger" von Ivan Nedic schicken lassen. Ein grottenschlechter Roman, der ideal ist, um sich zu motivieren.

Zitat
- Habt Ihr schon mal daran gedacht das selbst in die Hand zu nehmen und selber so ein Roman zu schreiben?

Ja, ich schreibe gerade an einem Shadowrun-Roman und hoffe nächsten Monat zu wissen, ob FanPro ihn will oder nicht.

Seraph

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Re: Rollenspiel Romanserien
« Antwort #6 am: 8.09.2005 | 10:09 »
Rollenspielromane? Sicherlich, doch ihre Qualitaet laesst doch sehr zu wuenschen uebrig... wobei es manchmal auch einige sehr gute gibt ::)

Zeph

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Re: Rollenspiel Romanserien
« Antwort #7 am: 8.09.2005 | 10:26 »
Ich lese generell keine Rollenspiel-Romane, lediglich Romane, die in Rollenspiel-Welten angesiedelt sind  :-\

Ragnar hat da nämlich den Punkt angesprochen, den ich persönlich als wichtig empfinde: sobald die Autoren sich an die tatsächlichen Systeme oder Strukturen halten, kann man die Bücher in die Tonne treten.
Verschiedene "Medien" arbeiten eben nach verschiedenen Mechanismen. Das gilt für Film und Buch, aber auch für Buch und Rollenspiel.
In Romanen müssen müssen die Dinge genau so funktionieren, wie es der Autor gern hätte.
Im Rollenspiel dürfen die Dinge gar nicht jederzeit so geschehen, wie es die Spieler gern hätten (im Grunde sollten sie nichtmal genau so geschehen, wie es der SL gern hätte).
 
Man mag mich engstirnig nennen, aber als ich gehört habe, dass einige Battletech-Autoren die in ihren Büchern beschriebenen Schlachten tatsächlich ausgewürfelt haben, hat das für mich einiges erklärt.

Samael

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Re: Rollenspiel Romanserien
« Antwort #8 am: 8.09.2005 | 10:47 »

Ragnar hat da nämlich den Punkt angesprochen, den ich persönlich als wichtig empfinde: sobald die Autoren sich an die tatsächlichen Systeme oder Strukturen halten, kann man die Bücher in die Tonne treten.

Finde ich gar nicht unbedingt. Die neuen Vampire Romane von WW beispielsweise halten sich sehr eng an die Vorgabe (geschrieben von Autoren) und sind mE sehr lesenswert. Auch die ED Romane, die ich kenne (4 Stück) sind alle recht Ok gewesen. Einie DSA Romane (vA die von Kiesow) waren ebenfalls gut und hintergrundsgetreu. Ebenso die originale SR Trilogie.

Es gibt natürlich jede Menge Negativbeispiele. Alle D&D (Realms) Romane die ich kenne waren unendlich grottig (ob von Greenwood oder Salvatore). Die meisten mir bekannten DSA Romane waren furchtbar, besonders die von irgendwelchen redaktionsfremden Autoren oder die von diesem Österreicher (fällt der Name grad nicht ein, ist immer ne große Nummer auf Cons).

 

Offline CrazyDwarf

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Re: Rollenspiel Romanserien
« Antwort #9 am: 8.09.2005 | 10:48 »
@Samael: Hadmar von Wieser?
"Nimmermehr"

Offline Würfelheld

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Re: Rollenspiel Romanserien
« Antwort #10 am: 8.09.2005 | 11:27 »
@EIN

wenn FanPro den publiziert, hätte ich gern eine signierte Ausgabe!!!

Ein

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Re: Rollenspiel Romanserien
« Antwort #11 am: 8.09.2005 | 11:34 »
@version1
Kein Problem, daran solls ja jetzt nicht scheitern. ;)

Offline Würfelheld

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Re: Rollenspiel Romanserien
« Antwort #12 am: 8.09.2005 | 11:43 »
Hab gestern mit meinem Plot angefangen. Mal sehen wie der sich entwickelt!

Samael

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Re: Rollenspiel Romanserien
« Antwort #13 am: 8.09.2005 | 13:04 »

Offline AlexW

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Re: Rollenspiel Romanserien
« Antwort #14 am: 25.09.2005 | 01:10 »
@Ein: Viel Glück! Catherine sollte langsam aus dem Urlaub zurück sein. Worum geht`s denn?

@version1: Jup, ging mir genauso, und dann habe ich welche geschrieben. Ich würde das jederzeit wieder empfehlen.  :d

Offline Würfelheld

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Re: Rollenspiel Romanserien
« Antwort #15 am: 25.09.2005 | 15:02 »

@version1: Jup, ging mir genauso, und dann habe ich welche geschrieben. Ich würde das jederzeit wieder empfehlen.  :d

...und was ist daraus geworden???


Offline Würfelheld

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Re: Rollenspiel Romanserien
« Antwort #17 am: 25.09.2005 | 22:46 »
hey alex

RESPEKT

Kettenhund wann kommt der raus?
Wie siehts mit ner Signierten Ausgabe für meine Sammlung aus?

Wie lange wirkst Du an so einen Roman?

Offline AlexW

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Re: Rollenspiel Romanserien
« Antwort #18 am: 26.09.2005 | 14:47 »
hey alex

RESPEKT

Kettenhund wann kommt der raus?
Wie siehts mit ner Signierten Ausgabe für meine Sammlung aus?

Wie lange wirkst Du an so einen Roman?

Soll im November kommen, ich bin schon total kribbelig.

Signiert: Immer, ich signiere immer wieder gern, nächstes Jahr RatCon, und Spielemesse (aber bis dahin wird's der Roman vermutlich nicht schaffen). Ansonsten müsstest du mir den zuschicken, mit Rückporto, dann mach ich das.

Und - wie lange, wie lange. Ich schreibe ungefähr eineinhalb, zwei pro Jahr, von der Planung bis zum Manuskript dauert es ca 3-6 Monate, reine "schreibzeit" kann deutlich weniger sein. Sand und Blut waren sechs Wochen, Kettenhund einmal vier Wochen am Stück, dann Pause, dann nochmal drei (die Kampfszene am Schluss wollte nicht so wie ich, das war ziemlich eklig). Wenn die Planung steht (sind ca 80 Prozent der "Arbeit"), dann haue ich im allgemeinen ein Kapitel (zwischen 10 und 30 Seiten, 20 ist ein guter Richtwert) pro Woche raus.

Offline Würfelheld

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Re: Rollenspiel Romanserien
« Antwort #19 am: 26.09.2005 | 15:10 »
Dann lieg ich ja mit meiner Planung gut im Rennen!!!!

Du kannst davon ausgehen, das wenn der Roman erschienen ist, er bei uns in der Runde sofort als Sammelbestellung gekauft wird!
Dann schaun wir mal was mit der Signierung rauskommt, zur Not bring ich den nächsten RC mit!
Halt mich mal auf den Laufenden!

Offline AlexW

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Re: Rollenspiel Romanserien
« Antwort #20 am: 26.09.2005 | 18:38 »
Dann lieg ich ja mit meiner Planung gut im Rennen!!!!

Du kannst davon ausgehen, das wenn der Roman erschienen ist, er bei uns in der Runde sofort als Sammelbestellung gekauft wird!
Dann schaun wir mal was mit der Signierung rauskommt, zur Not bring ich den nächsten RC mit!
Halt mich mal auf den Laufenden!


Würde mich freuen. :) Ich bin auf der RatCon ohnehin zu allen Schandtaten bereit. Vielleicht mache ich sogar wieder ein Schreibseminar. Dieses Jahr war's zu knapp mit Umzug und Job, aber nächstes Jahr lasse ich mir das nicht nehmen.  :korvin:

Was Updates zu meinem Schreiben angeht, gibt's noch:

www.livejournal.com/users/alexwichert

Da schimpfe ich gerade über meinen Schreibblock. Aber hoffentlich komme ich heute abend noch etwas weiter.