@Skar: das ist aber doch gerade wichtig: GAM und SIM sind die Grundlage der Theorie, NAR ist die Frucht der Theorie, denn die NAR-Spiele sind entstanden, weil die NAR-Bedürfnisse vorher nicht ausreichend befriedigt wurden. Während GAM und SIM anhand existierender Spiele beschrieben und voneinander getrennt wurden, um in Zukunft konsistentere Spiele zu ermöglichen, wurde der NAR-Zweig zunächst noch als Dramatismus bezeichnet - etwas, das irgendwie von den existierenden Spielen zwar gefordert, aber nicht gefördert wurde, weil sich die Regeln nie mit der dramatischen Ausgestaltung befassten. Daraus entwickelte sich dann die Idee von NAR, und daraus wiederum die typischen, heute bekannten oder auch unbekannten NAR-Spiele. Meine Argumentation ist, dass NAR das ist, was du kriegst, wenn du mit GAM und SIM nicht zufrieden bist. Wobei ich denke, dass es auch noch ganz andere neue Spiele geben könnte, die weder GAM noch NAR noch SIM sind, wenn die 3 als Zahl für Modelle nicht so verflucht sexy wäre.
@Raven: Stimmt, mit jeder weiteren NAR-Spielbeschreibung in den Diaries weiß ich besser, was nichts für mich ist. Ich bin mit der Theorie a la Forge ursprünglich nur in Berührung gekommen, als es noch um Dramatismus und nicht Narrativismus ging und der Dramatist eine Story erzählen wollte, der Simulationist handlungsfrei eine Spielweltphysik nachbauen wollte und der Gamist Regeln zu größtem Nutzen benutzen wollte. Das war noch vor Forge-Zeiten, von dem Modell ist so nicht mehr viel übrig. Alles weitere an Theorie stammt bei mir aus meinem literaturtheoretischen Background, und ein Großteil der Reibungspunkte zwischen mir und den NARren liegt darin, das ich als Literat natürlich Stories und Erzählung mag, diese Begriffe aber als SIM nicht mehr verwenden darf, weil sie von den NARren usurpiert wurden...
Du hast sicher Recht, wenn du sagst, dass ich mich hier mit Forge-Theoretikern im besonderen beschäftige, aber erstens scheint das die meisten Theoretiker hier zu bezeichnen, und zweitens muss ich sagen, dass ich mit GNS und Big Model zwar nicht viel anfangen kann, die anderen Theorien mir aber noch weitaus überflüssiger und unzugänglicher erscheinen. Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass da in den meisten Fällen Allgemeinplätze mit viel Fach-Bla-Bla verbrämt werden, damit es erwachsen und wichtig aussieht. Ich persönlich ziehe unendlich viel mehr Gewinn aus literaturtheoretischen Begriffen und Techniken des kreativen Schreibens als aus Spielertypen und dem, was die Skandinavier so treiben, aber das ist vermutlich eben die Art, wie mein Hirn funktioniert, z.B. ein Psychologe (und nein, ich meine nicht explizit Fredi) kann dafür mit Theorien der Gruppendynamik eben eher was anfangen.
@ Lord: guck, von Donjon oder Great Ork Gods habe ich noch nie was gehört. Du hast natürlich Recht, wir sind alle Fanboys. Ich ganz besonders, weil ich schon seit Jahren nur mein eigenes System spiele, weil es eben voll auf meiner persönlichen SIM-Linie liegt, und bloß die Settings tausche.
Robin