Ich bin mir nicht sicher ob ich sowas schon "Charakter" nennen würde. Im weitesten Sinne ist es eine Rolle, aber wir beide nehmen auch gerade Rollen ein, aber deshalb spielen wir noch keine Charaktere. Vor allem keine Charaktere die man im Big Modell Sinn erforschen kann.
Hast Du eine Ahnung.
Das Ziel einer Diskussion IMO ist schliesslich Wissensbereicherung. Im Prinzip haben wir beide jeweils eine Rolle und wir zeigen die Probleme oder die Widersprüche der gegnerischen Position. Im Prinzip "erforschen" schon unsere jeweilige Position und zwar in unserem gemeinsamen Vorstellungsraum. Zumindest mir geht es so, dass ich meine eigene Position nach einer Diskussion wesentlich genauer überblicke als vorher.
Aber genau das würde wieder zu weit führen und dann wären wir glaube ich wieder ganz weit OT. (Vielleicht mach ich ja mal einen Thread auf, wenn wir diese Thema durch haben
)
Ein weiterer Kritikpunkt meinerseits wäre das, selbst wenn man so weit geht und sagt das Go oder Schach Charaktere und Settings, das IMO absolut nicht im tatsächlichen Spiel rüberkommt. Beim Schach freut man sich vielleicht wenn man gewonnen hat, aber man führt vor dem Kampf trotzdem keine motivierenden Ansprachen oder trauert um die verlorenen Soldaten.
Ansprachen gehören nicht zu dem Teil der Simulation des Krieges, der in Go oder Schach simuliert wird. Um einzelne Soldaten trauerst Du schon, wenn Du merkst, dass Du Fehler gemacht hast und diese unnötig geopfert hast. Ansprachen führst Du bei fokusierten Rollenspielen über den Krieg auch nicht notwendigerweise auf.
Sprich, selbst wenn Schach auf eine mehr als abstrakte Weise für ein Setting steht und man als Spieler konkurierende Rollen annimmt, sehe ich nicht wie, im tatsächlichen Spiel und für de tatsächlichen Spieler, es "Charaktere" oder "Settings" gibt. Auf jeden Fall spielen sie dabei keine wirkliche Rolle für das tatsächliche Spielerlebnis.
Schach wird nicht umsonst "das Spiel der Könige" genannt. Ich habe Schach ne Zeitlang im Verein gespielt und mir war eigentlich immer bewusst, dass ich eine Armee führe, die die gegnerische Armee besiegen muss. wenn Du das Setting von Schach wegnimmst, wette ich mit Dir, dass bei neuen Spielern die Analogie zum Krieg automatisch käme. Sie würden wahrscheinlich andere Namen für die einzelnen Steine nehmen, aber als Kriegsspiel würde es sofort erkannt und aufgefasst. In dem Falle würde das System automatisch zum Setting führen.