ARGL! (Als Ausruf der Verzweiflung).
[RANT]
Leute, ich bin ja einer der seinen d20 liebt, der diesen "modernen" Pools nicht wirklich was abgewinnen konnte(jedenfalls bis Adventure/WoDRev.) und noch kein Würfelloses Spiel länger als einen Abend gezockt hat(Marvel Universe mal ausgenommen, da komm ich auf 3-4 Abende
), ABER zum einen scheinen hier einige Leute echt nicht zwischen Würfellos, Regellos und SL-los unterscheiden zu können und dann gibt es auch noch Perlen/Binsenweisheiten wie diese hier:
Auch wenn dieser Text ironisch ist, trifft er dennoch einen Nerv, ich will niemandem seinen Weg Rollenspiele zu spielen verbieten, aber ich bleib dabei:
"Wuerfellos ist eine Einladung zur Meisterwillkuer"
BULLSHIT! Erstmal heißt das auf deutsch Spielleiterwillkür(Meister gibt's hier nur in "staatlich Geprüft" und/oder bei SM-Spielen
), zum anderen ist das Vorhandensein eines Spielleiters und dessen (nahezu immer) schlecht definierte Rolle, die einzige Einladung die es zur Willkür gibt.
Man stelle sich mal den klischeehaften Nein-Sager-SL vor, der nicht möchte das ein SC über eine Mauer klettert(warum auch immer). Was macht er also? Richtig er Mauert! Im simpelsten Fall gibt's erstmal ein "Geht nicht!" und falls die Spieler dann meutern, folgt eine Erklärung für eine exorbitante Schwierigkeit der Aufgabe. In einem Würfellosen System sehen die Spieler dann ein das es nichts bringt oder sie (je nach System) einen "Dramapunkt" ausgeben müssen damit sowas klappt, während viele Würfler sehen das sie hier nur ein automatischer Erfolg weiterbringt (aber das gibt's auch nicht in allen Würfelsystemen).
Soweit kein echter Unterschied, gehen wir einen Schritt weiter: Der automatische Erfolg kommt(bzw. der würfellose Spieler setzt einen "Dramapunkt" ein), und der NeinSagerSL mutiert zum klischeehaften Jähzorningen-Ich-Will-Ihn-Tod-Sehen-SL. Würfellos oder Nicht: Was bitte hindert den SL daran zu erklären, das dort oben auf der Mauer (von untern nicht zu sehen) irgendwelche, dem SC überlegenen, Gegner lauerten die diesen nun angreifen (oder ein paar Harpyien herbeigeflattert kommen und aus heiterem Himmel angreifen)?
Klar wird der Würfelspieler seinen Tod noch auswürfeln dürfen(selbst wenn er die ersten paar Gegner mit Würfelglück besiegt, kann der SL ja jederzeit für nachschub sorgen), aber das einzige was in beiden Fällen zu SL-Willkür einlädt, ist die ihm gegebene (spielbezogene) Allmacht die Umstände der Spielwelt bestimmen zu können und eine Gruppe die es ihm durchgehen läßt, das er diese Macht mißbraucht.
Ein guter Meister kommt auch mit einem steifen Regelwerk (ich wage zu behaupten sogar mit Rolemaster) klar.
Noch so 'ne Binsenweisheit! Klar stimmt das, und ein richtig guter Handwerker kann auch ohne passende Werkzeuge seine Arbeit verrichten, es ist nur so das er mit passenden Werkzeugen mit weniger Mühe zum Ziel kommt und bessere Ergebnisse liefert(ganz abgesehen davon, das die weniger mythischen Handwerker nunmal passenden Werzeuge brauchen) und ein guter Meister macht aus Scheiße Gold und schießt Blitze aus dem Arsch, aber wisst ihr was? Flexibilität des Regelwerks hat NICHTS mit Würfellosigkeit zu tun. Bei "Amber Diceless" heißt die Grundregel eigentlich nur "Wer den höheren Charakterwert hat gewinnt den Konflikt", wieviel unflexibler kann's denn (rein mechanisch) noch werden? Herowars ist sehr flexibel benutzt aber Würfel. Das (neuste) MarvelUniverseRPG verwendet keine Würfel, dennoch versteckt sich darin ein recht traditionelles (und spaßiges) Rollenspiel. Beim Projekt-Odysse-Stand auf der Nodrcon lag mal das DUISI-Rollenspiel aus. "Würfellos aber nicht Regellos" stand (sinngemäß) drauf und das stimmt auch: Tradtionell, recht komplex, Kämpfe sind nicht unspannend und dennoch es ist keinesfalls auch nur in der Nähe der neumodernen ArtsFartsy-Ecke zu stationieren.
Einige Spieler schätzen nunmal das (gar nicht mal so) starre (aber umfangreiche) Regelgrüst von Rolemaster, andere kommen mit dem Wackelpudding-gerüst das "the Pool" anbietet nicht zurecht (ich finde das mir da immer das "gewisse etwas" fehlt), während das Marvel-RSP für einige gerade noch traditionell genug ist, als das es einen interessanten Abend liefert an dessen Ende man sich auf das nächste Mal freut, an dem es gespielt wird. Wieder andere, haben einfach keine Ahnung wovon sie reden.
[/RANT]
Etwas weniger gRANTig:
"Ein <guter> Sl kommt auch mit einem <unpassenden> Regelwerk klar" mag zwar auf eine kranke Art und Weise stimmen, ABER zum einen Spielt man diese Regelwerk dann meist schon nicht mehr und mit einem Regelwerk das zum Stil des SL passt, hat er vor (und während) des Spiels weniger Arbeit (Kein Hausregeln/Ignorieren von Regeln/Verbiegen von Regeln um der Geschichte gerecht zu werden) und er kann mehr Zeit/Konzentration auf Dinge verwenden die ihm und euch Spaß machen(Abenteuer ausdenken, Plot vorantreiben, NSC/Monster "basteln"). Bevor ihr also anderen SLs den (implizierten) Vorwurf macht, "nicht gut genug" zu sein, lasst ihnen doch einfach die Freiheit gleich ein Spiel zu wählen das ihrem Stil entspricht.
PS: Für mich bedeutet "Rant" erstmal "reiner Frustabbau". viellelicht kann man darüber Diskutieren, muß man aber nicht. Ich habe Glitzers Beiträge nur stellvertretend zitiert, ähnliches gab's auch in anderen Beiträgen, aber hier gab's gleich ein paar Dinge auf einem Haufen(die mir die immer wieder bitter aufstoßen).