Autor Thema: [Weltenbau] Wie bringe ich die althergebrachten Konzepte durcheinander?  (Gelesen 2325 mal)

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Offline Joerg.D

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Moin moin,
ich überlege zur Zeit ein etwas anderes Setting zu bauen, das im wesentlichen auf den klassischen Elementen beruht.

Elfen, Orks,Zwerge,Trolle...

Nun möchte ich aber nicht in das klasische Gut-Böse Schema verfallen, sondern die Kulturen und Eigenheiten der jeweiligen Völker ausarbeiten und zu jedem Volk die eigene Sicht der Dinge darstellen.

Also keine Gesinnung im D&D Sinne, sondern mehr aus der kulturellen Sicht der Völker.

Hat jemand von Euch Erfahrungen damit, wie man so etwas entwirft und was man dabei bedenken sollte? Sind Religionen wichtig und sollte man unter den Rassen noch Unterschiede zwischen den eventuellen Ländern machen?
Wer schweigt stimmt nicht immer zu.
Er hat nur manchmal keine Lust mit Idioten zu diskutieren.

Regelbastler

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Ja einen  ;D

Beschreib dochmal die Elfen als das was sie sind:
Arogante A********, die es in keinster weise interresiert was in der Welt um sie herum geschieht und nichts un neimanden Helfen werden, da sie sowiso soviel Besser sind als alle andere.

Ich weis eigentlich nicht neu, nur selten wirklich so dargestellt. Einfach mal die typischen eigenarten der Völker in einen anderen LIcht darzustellen, kann eine Menge verändern.

Gruß
 d.Rb

Offline גליטצער

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Hat jemand von Euch Erfahrungen damit, wie man so etwas entwirft und was man dabei bedenken sollte? Sind Religionen wichtig und sollte man unter den Rassen noch Unterschiede zwischen den eventuellen Ländern machen?
Unbedingt, Elf ist nicht gleich Elf, weisst Du? Und die Altthergebrachte Star Trek Einstellung: "Das sind Vulkanier, die sind alle gleich drauf"  ist eigentlich mehr als seltsam. Jede Kultur hat ihre eigenen Subkulturen. Eine verallgemeinerung wie in DSA, "Elfen wuerden sich nie mit Nekromantie befassen" ist meiner Meinung nach einfach nur langweiliger Stereotypismus (heisst das so? Egal...)

Auf http://www.burningvoid.com findest Du eine Menge Anregungen, die sich auch einfach zu einer Checkliste zusammenschreiben lassen
...
Was ist anders an Kultur XYZ?
Wieso ist das so?
...

Sowas in der Richting nur natuerlich viel detailierter

Wenn Du Dir Gedanken machst wieso Elfen so arrogante weltfremde Schnoesel (siehe Regelbastler's Beitrag) sind, hast du schon den ersten Schritt in Richtung einzigartiges neues Setting gemacht. Vielleicht waren sie frueher anders und haben Weltpolizei gespielt, bis sie uebel eins auf die Schnauze bekommen haben?
-X-"Der Kluegere gibt nach" fuehrt nur zur Herrschaft der Dummen -X-

Unterschätzt niemals die Macht des Glitzers!!!11

Irrsinniger

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Ich mach das überhaupt immer so: Und nicht nur das - auch Tolkien hat das schon so gemacht.
Braucht man nur das Silmarillion lesen: Die Elfen waren da nicht alle wunderbar und gut, da waren ein paar ziemliche Riesenekel dabei, und sie haben sich auch gegenseitig nichts geschenkt.

Nur im LOTR wirken sie alle gut und edel, weil sie da nur von außen, aus der Sicht der kleinen Hobbits, betrachtet werden, und die den kulturellen Bias Schön=Gut haben.

Genauso die Orks: Als Frodo und Sam mit denen mal mitmarschieren, kommt ja auch heraus, dass die durchaus ihre Eigenheiten und individuellen Charakteristika haben.

Dahingehend ist übrigens auch das viel gefehmte DSA vorbildlich: Orks sind eine Kultur, keine Monster.

Offline Dorwagor

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Und halte Abstand von dem typischen: Zwerge verachten Elben, Elben verachten Zwerge usw. Es ist viel interesanter wenn sich die Rassen gegenseitig hassen und bekriegen!  ;D
Damit meine ich: Lass den Ork über die Rotfelle schimpfen, was bei den Menschen los ist, ist ihm wahrscheinlich schnuppe. Und es gibt immer slche und solche: Wenn vielleicht die Mehrheit der Elfen arrogante A****s sind, dann gibt es immer auch welche die die Ausnahme bilden.

Kurz gesagt: Gib den Rassen nicht nur eine "Grundgesinnung" nach dem Motto: "Wir sind die Zwerge und hauen alle Orks tot", sondern gib unterschiedlichen Mobbs auch verschiedene Gesichter.  ^-^
« Letzte Änderung: 26.04.2006 | 17:21 von Dorwagor »
"...und der Tod
warf die Sense weg
und stieg auf den Mähdrescher,
denn es war Krieg..."

Celtic Circle

Offline Joerg.D

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@ Dowagor

Ich will ja weg von den Grundgesinnungen und so.

Mein Ansatz für die Elfen ist ein bisschen bei vielen alten Menschen abgekupfert.
Früher war allles besser, die Leute von heute sind so unhöflich und wirklich arbeiten tuen die auch allle nicht.

Die anderen Völker sind mir egal, wir Elfen sind wichtig. Ich habe vor sich die Elfen "normal" vermehren zu lassen und keine aussterbende Rasse aus Ihnen zu machen.

Dann weise ich Ihnen vielleicht eine Hochkultur nach dem Vorbild der Chinesen zu und gebe Ihnen einen Kaiser der sie in die Isolation geführt hat.
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Pyromancer

  • Gast
Mein Ansatz für die Elfen ist ein bisschen bei vielen alten Menschen abgekupfert.
Früher war allles besser, die Leute von heute sind so unhöflich und wirklich arbeiten tuen die auch allle nicht.

Die anderen Völker sind mir egal, wir Elfen sind wichtig. Ich habe vor sich die Elfen "normal" vermehren zu lassen und keine aussterbende Rasse aus Ihnen zu machen.

Dann weise ich Ihnen vielleicht eine Hochkultur nach dem Vorbild der Chinesen zu und gebe Ihnen einen Kaiser der sie in die Isolation geführt hat.

Ich glaube, es war in irgend einem Pratchett, da wurden die Elfen so vorgestellt, wie ich mir das immer gewünscht habe:
Das Verhältnis zwischen Elfen und Menschen ist ungefähr so wie zwischen Katzen und Mäusen. Katzen sind einfach schneller, größer, eleganter, graziler und tödlicher als Mäuse. Und wenn eine Katze in der Nähe ist, dann ist die einzige Chance der Maus, sich zu verstecken und zu hoffen, dass die Katze weitergeht.

Offline Joerg.D

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Das würde die Spielbalance zu sehr durcheinander bringen  >;D

Ich möchte die Völker vor allem anders darstellen, nicht mächtige Überrassen erschaffen.
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Offline ting-bu-dong

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Das Problem dabei, das Gut-Boese Schema bei Fantasy zu durchbrechen ist ja, dass Gut und Boese nunmal real und alltaeglich sind und eine Fantasywelt mit differenzierten Moralvorstellungen diesen Umstand ignoriert.

Ich habe mal an einem Setting geschrieben, dessen Hauptmotiv ein apokalyptischer Krieg war in dem die Goetter sich gegenseitig zerstoerten, sodass die Maechte des Guten und die Maechte des Boesen ueber Nacht aufhoerten zu existieren und die Sterblichen Rassen zum ersten Mal ihr Schicksal selber in die Hand nehmen konnten. Natuerlich ist es diesen nicht gerade einfach gefallen, von ihren vertrauten Denkmustern abzuruecken. Erklaer mal einem Zwerg der seit zwei Jahrhunderten seine Festung gegen die boesen Orks verteidigt hat, dass er von nun an Orks bitte schoen als Individuum und nicht als Diener Dunkler Maechte (TM) betrachten soll.

Ich denke ein Fantasysetting in dem die Genrekonventionen in diesem Masse gebrochen werden kann sehr interessant sein, aber ich halte eine Begruendung fuer diesen Bruch fuer notwendig, sonst wird das Setting unplausibel.

tbd

Offline Joerg.D

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Nun, ich habe vor mich im Groben an einem Plott wie Gorge R.R Martin zu orientieren.

Dort gibt es jede Menge Bösewichter und Helden. Doch oft wechselt die Perspektive und damit die gut böse Gewichtung.
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Eulenspiegel

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Erklaer mal einem Zwerg der seit zwei Jahrhunderten seine Festung gegen die boesen Orks verteidigt hat, dass er von nun an Orks bitte schoen als Individuum und nicht als Diener Dunkler Maechte (TM) betrachten soll.
Wieso sollte es irgend jemand dem Zwerg erklären?
Viel wahrscheinlicher ist doch, dass der Zwerg seine rassistische Sichtweise beibehält und weiterhin glaubt, jeder Ork ist böse. - Dass die Orks in Wirklichkeit auch nur Individuen sind, interessiert den rassistischen Zwerg kein bißchen.

Zitat
Ich denke ein Fantasysetting in dem die Genrekonventionen in diesem Masse gebrochen werden kann sehr interessant sein, aber ich halte eine Begruendung fuer diesen Bruch fuer notwendig, sonst wird das Setting unplausibel.
Les' die mal "Die Orks" durch.
Das buch ist zwar grottenschlecht, aber das Setting hat mir gefallen. - Vor allem gibt es dort auch kein Gut-Böse Schema und es war trotzdem plausibel.

Fantasy ist im Prinzip ja "Mittelalter mit Magie".
Und im Mittelalter hing es auch von der Perspektive ab, wer der Gute und wer der Böse ist.

Offline Joerg.D

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Aha, das mit die Orks werde ich mir merken :-)

Danke
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Ein

  • Gast
Zitat
Und im Mittelalter hing es auch von der Perspektive ab, wer der Gute und wer der Böse ist.

Tuts heute auch noch.