Sooo, noch mehr Feedback.
EGO ist ja nun eins von diesen hochstrukturiereten Erzählspielen. Als solches ist bei mir persönlich der "will ich sofort spielen" Faktor (tm) eher niedrig. Das ändert aber nichts daran, dass das Ganze echt gut gemacht ist:
Die Stichworte genommen und daraus eine originelle und aktuelle (Unwort-Alarm) Prämisse gebastelt. Besser konnte man die Stichworte kaum umsetzen. Dazu eine Menge forgianisches Gedankengut, was natürlich niemanden überrascht hat, macht alles einen wohldurchdachten Eindruck, so als ob, was lange gereift war, endlich zu Papier kam. Mir war es teilweise beim Lesen zu viel erhobener Zeigefinger, besonders in bezug darauf, was interessant ist und was nicht. Das sollte man doch lieber dem persönlichen Geschmack der Spieler überlassen.
Die Erklärungen sind insgesamt gut, viele Beispiele helfen, aber an einigen Stellen habe ich trotzdem nicht wirklich verstanden, wie ich mir das vorstellen muss. Na ja, wenn man es tatsächlich spielt, wird wahrscheinlich alles klar. Ich fand den Schreibstil insgesamt recht... akademisch.
Aber daran kann man ja arbeiten, wenn man mehr Zeit hat.
Inhaltliche Kritik/Verbesserungsvorschläge habe ich nicht anzubieten. Entscheidend für den Erfolg von EGO am Spieltisch wird sein, dass das Spiel nicht zu Märchenonkel-mäßig abläuft, dass es also ein echter Dialog ist und keine Aneinanderreihung von Monologen. Diese "Parlor"-Gefahr sehe ich schon ein bisschen. Aber das wird nur das Testspiel zeigen können.