Autor Thema: Vom Stimmungsspiel und anderen Drogen  (Gelesen 11472 mal)

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Preacher

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Re: Vom Stimmungsspiel und anderen Drogen
« Antwort #50 am: 27.03.2006 | 11:43 »
Stimmt.
Ich muß mir auch mal nen Neuen suchen. Meiner ist so erschreckend ruhig geworden, das macht gar keinen Spaß mehr mit dem ;D

Offline Tantalos

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Re: Vom Stimmungsspiel und anderen Drogen
« Antwort #51 am: 27.03.2006 | 11:45 »
Jeder hat halt so seinen persönlichen Liebling an Board :)

Man könnte auch sagen " Jeder selbsternannte Gott produziert einen Luzifer"
Rebellion? Läuft gut!

Mc666Beth

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Re: Vom Stimmungsspiel und anderen Drogen
« Antwort #52 am: 27.03.2006 | 11:45 »
Ich hab jetzt keinen mehr...  :'(
Ich glaub ich kann aber auch ganz gut ohne.  ;)

Offline Wawoozle

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Re: Vom Stimmungsspiel und anderen Drogen
« Antwort #53 am: 27.03.2006 | 11:46 »
Zitat
Man könnte auch sagen " Jeder selbsternannte Gott produziert einen Luzifer"

Das wäre dann schon fast metaphysisch und gehört somit eindeutig in die Theorieecke :)
Ihr wollt doch alle den Nachtisch zuerst !

Offline Jestocost

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Re: Vom Stimmungsspiel und anderen Drogen
« Antwort #54 am: 27.03.2006 | 11:50 »
@Ein

Deutschlands Stärke sollen "detailreiche, verspielte Spielwelten" sein? Wir reden doch eigentlich nur von DSA? Deutschlands Stärke ist als EINE detailreiche, verspielte Spielwelt... Denn sonst gibt's kaum ein genuin deutsches Rollenspiel, das irgendwelche Maßstäbe für eine größere Gruppe an Rollenspielern setzt.

Schauen wir mal uns die deutsche "Konkurrenz" an:
Arcane Codex - das Setting ist vollkommen zusammengeklaut (was ja okay ist)
Degenesis: Vielleicht stimmungsvoll, aber man erhält auch nur einen groben Überblick mit vielen, vielen Metaplot-Geheimnissen...
Lodland: Ich weiß es nicht.
Die dunkle Dimension: Ich weiß es nicht
Tri: Drei abgekupferte Settings (Fantasy, Cthulhu und Cyberpunk)
Midgard: Auch ein eher typisches Fantasy-Setting
Cthulhu: Stark historisch geprägtes Rollenspiel (und die Settingbücher sind eigentlich nur Geschichts- und Zeitkulturbücher mit einer Prise Übernatürlichem...
Angeli: Da gab's auch nicht besonders viel Setting, vor allem wenn man bedenkt, dass man das Spiel zu jeder Zeit spielen können sollte...
Endland: Fantasy mit Endzeit-Setting

Ehrlich gesagt, habe ich keine Ahnung, was die Deutschen besser als die anderen können: Dass das Land der Dichter und Denker, Ingenieure und Erfinder, Mörder und Henker nur eine Sache gut können soll, will mir nicht in den Kopf rein...

Im Moment entwickelt sich erst mit den Neuen Deutschen Rollenspielen(TM) erst wieder eine eigene Kultur: Und die steckt echt noch in den Kinderschuhen.. Und da sind Regeln-müssen-alles-abdecken-Afficianados (Arcane Codex) genauso vertreten wiew Angehende-Schriftsteller-die-Rollenspiele-anstatt-eines-Romans-schreiben (Degenesis) oder Hardcore-Realismo-Technik-Freaks (Lodland).. Aber das sind nun mal im Moment die Jungs die etwas herausgebracht haben, was auch gespielt wird und irgendwie einen gewissen Erfolg hat..

D&D ist in Deutschland im Moment nicht so groß, weil der Verlag bei der Umstellung von 3.0 auf 3.5 grobe Schnitzer begangen hat - und es immer noch  nur DSA im Spielwarenhandel gibt...

Aber ich kenne hier so einige Leute aus dem Forum, die bestimmt nix dagegen hätten, wenn es ein echtes deutsches, gutgemachten GAM-Spiel geben würde...



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sackgesicht

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Re: Vom Stimmungsspiel und anderen Drogen
« Antwort #55 am: 27.03.2006 | 11:52 »
@ Settembrini: Ich versteh dich auch. Aber man überzeugt leider niemandem, indem man ihn beleidigt.

Ich glaube auch, dass man selbst die von dir vielgeschmähten "Atmosphäre"-Produkte auf dem deutschen Rollenspielmarkt für GAM-Zwecke ausschlachten kann. Handouts bei Cthulhu z.B., wenn sie nicht nur der Folklore dienen, sondern den Spielern echte Hinweise liefern.

Natürlich kostet es Mühe, eine lineare, "atmosphärische" Kampagne aufzubrechen und einen echten Konflikt draus zu machen. Geht aber. Ich leite z.B. zurzeit "Horror im Orient-Express" und die Kampagen ist sowas von linear, dass ich sie meinen Spielern nicht guten Gewissens zumuten konnte. Die Kampagne sieht vor, dass die Spieler mit dem Orient-Express quer durch Europa reisen, um am Ende in Konstantinopel den zentralen Konflikt zu lösen.  Nach dem ersten Abenteuer meinte einer der Spieler, er hätte jetzt so viele Hinweise auf Konstantinopel bekommen, dass er am liebsten sofort mit dem Schiff dorthin reisen wolle, um dort weiter nachzuforschen. Ein paar andere Spieler guckten ganz irritiert (macht er jetzt die Kampagne kaputt?), aber ich reagierte ganz gelassen und meinte: Kein Problem, dass nächste Schiff geht morgen früh um 8 und ist etwa eine Woche später vor Ort.

Sie haben sich dann letztlich doch dafür entschieden, den Zug zu nehmen. Das entscheidende war aber, dass sie problemlos den vorgegebenen Verlauf häten verlassen können, weil ich die Kampagen im Vorfled schon so umgestrickt hatte, dass sie in alle Richtungen spielbar war. Wir haben bisher vier Abenteuer hinter uns und sie sind fast nie dem "default"-Pfad gefolgt. Manchen NSCs sind sie gar nicht begegnet, manche wurden vorzeitig eliminiert. So soll es sein. Denn es ist ihre Kampagne. Und sie haben sich alle gfreut wie die Schneekönige, dass sie es durch kluges Taktieren bisher vermeiden konnten, Charaktere zu verlieren, da sie wissen, dass die Gefahren in meinen Kampagnen immer "real" sind.

Wenn einem an diesem Spielstil  gelegen ist, dann kann man ihn nur fördern, indem man selber viel leitet und ein gutes Beispiel gibt. Oder indem man Artikel draüber schreibt, wie man "atmosphärisches" Material nutzbringend umdeutet, so dass es für konfliktreiches Spiel einsetzbar ist. Und indem man sich junge Spieler heranzüchtet, die noch nicht den Kiesow-Brei in den Ohren haben.

Die alten Hasen zu belehren, hat meines Erachtens wenig Aussicht auf Erfolg. Und die Leute zu schmähen wird noch weniger bringen. Der Ton macht die Musik.

Preacher

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Re: Vom Stimmungsspiel und anderen Drogen
« Antwort #56 am: 27.03.2006 | 11:54 »
Man könnte auch sagen " Jeder selbsternannte Gott produziert einen Luzifer"
Die Gotternennung muß mir irgendwie entgangen sein. ::)

Was ich gesehen hab, war ein kleinliches Anspringen auf jeden einzelnen Post und ein destruktives und kindisches "gar nicht wahr"-Verhalten.

Setembrinis Thesen sind ganz klar kontrovers und seine Attitüde provokant - weswegen er da auch mit Widerworten leben muß. Aber mindestens einer hat sich hier mal wirklich gar nicht mit Ruhm bekleckert.

Ich glaub ich kann aber auch ganz gut ohne.  ;)
Sicher? Schien mir nicht so...ich meine, wenn Du gut ohne kannst, wieso hat dir dann das Forum nicht gereicht sondern Du musstest jeden Eintrag auf seinem Blog kommentieren?

Ich hab jetzt keinen mehr...  :'(
Dagegen können wir sicher was tun, zumal ich ja derzeit auch "single" bin  >:D :ctlu:

Mc666Beth

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Re: Vom Stimmungsspiel und anderen Drogen
« Antwort #57 am: 27.03.2006 | 11:56 »
Wir beide ein Paar? Preacher wir haben beide einen Bart ich glaube, dass wird nix. >;D

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Re: Vom Stimmungsspiel und anderen Drogen
« Antwort #58 am: 27.03.2006 | 11:57 »
@ Settembrini: Ich versteh dich auch. Aber man überzeugt leider niemandem, indem man ihn beleidigt.

Wenn einem an diesem Spielstil  gelegen ist, dann kann man ihn nur fördern, indem man selber viel leitet und ein gutes Beispiel gibt. Oder indem man Artikel draüber schreibt, wie man "atmosphärisches" Material nutzbringend umdeutet, so dass es für konfliktreiches Spiel einsetzbar ist. Und indem man sich junge Spieler heranzüchtet, die noch nicht den Kiesow-Brei in den Ohren haben.

Die alten Hasen zu belehren, hat meines Erachtens wenig Aussicht auf Erfolg. Und die Leute zu schmähen wird noch weniger bringen. Der Ton macht die Musik.
Full ack  :d

Offline Tantalos

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Re: Vom Stimmungsspiel und anderen Drogen
« Antwort #59 am: 27.03.2006 | 12:05 »
Die Gotternennung muß mir irgendwie entgangen sein. ::)

Es hat ja auch keiner Chrischie als Luzifer vorgestellt, oder?
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Offline Arbo

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Re: Vom Stimmungsspiel und anderen Drogen
« Antwort #60 am: 27.03.2006 | 13:27 »
@ Settimbrini:

Zitat
Ich gebe es auf Chrischie, schau einmal über den Tellerrand, erkenne die wahren Verhältnisse des Rollenspielmarktes und die Relationen von Verkaufszahlen 

... es sind solche Kommentare, die Dich so ungemein sympathisch erscheinen lassen.

Und wenn Du dann ziemlich weit am Anfang schreibst ...

Zitat
Die Sachen von Dream Pod9 sind OOP, und nicht in Deutsch. Außerdem ist es so schwer Süieler zu finden. L5R wird meist von Japan-Fans gespielt. Und die Regeln der 3 Editionen sind sehr unterschiedlich, so daß man sich nicht darauf verlassen kann.

... müsste man Dir ob Deiner zur Schau gestellten Objektivität und Fachkompetenz glatt dankbar sein. Wir haben hier nämlich am Board leider nur absolut inkompetente Idioten (das Forge-Force mal ausgenommen ;) ). Es ist unheimlich schwer, ein Genie zu sein.

Oder? >;D
« Letzte Änderung: 27.03.2006 | 13:34 von Arbo Moosberg »
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Re: Vom Stimmungsspiel und anderen Drogen
« Antwort #61 am: 27.03.2006 | 13:30 »
@ Jestocost:

Wenn ich mir bspw. bei MIDGARD die Details anschaue, ist da auch viel zusammen geklaut bzw. eigentlich nur von der Realwelt übertragen. Gleichwohl sind die Beschreibungen doch sehr weitreichend. Insofern trifft das, was EIN bzgl. Detailvielfalt schrieb, zu. Für typisches Fantasy wäre mir MIDGARD aber etwas zu „realistisch“. Magie ist dort alles andere als das typisches D&D-Geflimmer; Rassen werden zwar von Spielern gerne gespielt, sind aber nach meinen Beobachtungen eigentlich eher als „Minderzahl“ vorgesehen.

Ansonsten weiß ich nicht so recht, ob man das alles so vergleichen kann. Dazu gibt es m.E. zu wenig deutsches Zeug auf dem Markt. Ansonsten müsste man auch mal in die „freie Szene“ schauen. Auch da habe ich den Eindruck, dass es vor allem die detailreichen RPGs sind, die interessant ausschauen - siehe z.B. Thyria. Ich gebe aber zu, dass mir aber der ganz große Überblick über die „freie Szene“ fehlt ;)

-gruß,
Arbo
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Wolf Sturmklinge

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Re: Vom Stimmungsspiel und anderen Drogen
« Antwort #62 am: 27.03.2006 | 15:53 »
D&D = Siedler spielen;
Stimmungsspiel* = Flasche Wein trinken.

Das ist nicht polemisierend, sondern eine nüchterne Einschätzung. Aber um des Friedens willen, bin ich raus aus dem Thread.

* wie in Mantel, Schwert und Zauberstab "vorgeschrieben"

Eure Meinung?
Das ist nicht korrekt. D&D kann man selbstverständlich auch ohne Brettspielcharakter spielen.

Stimmt.
Ich muß mir auch mal nen Neuen suchen. Meiner ist so erschreckend ruhig geworden, das macht gar keinen Spaß mehr mit dem ;D
Hallo Preacher!

Okay, für was exakt steht die Abkürzung GAM?

Desweiteren zeichnet sich hier ein Bild für mich ab. In diesem Forum gibt es bestimmte Gruppen, die ihre Meinung als richtig sehen und sich gegenseitig die Eier schaukeln und sich dann geschlossen auf eine Minderheit stürzt, die eine andere Meinung hat. Man hackt solange aufeinander ein, bis die Minderheit entweder bekehrt ist oder Leine zieht.

Ja, Settimbrini mag schon ganz schön abgehoben sein, aber das liegt doch offensichtlich daran, daß seine Gegenspieler weiterhin das Feuer schüren, anstatt ihre Meinung mal auf normale Art zu präsentieren und die Gefühle aus der Diskussion raus lassen. (-;

Preacher

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Re: Vom Stimmungsspiel und anderen Drogen
« Antwort #63 am: 27.03.2006 | 16:05 »
Hallo Preacher!
Ach, Du. Gegen Gauntlet in seinen wilden Tagen warst Du doch nur ein kleines Licht ;)

Okay, für was exakt steht die Abkürzung GAM?

Gamism.  Eine der 3 "Creative Agendas" nach dem GNS-Modell der Forge.

Wolf Sturmklinge

  • Gast
Re: Vom Stimmungsspiel und anderen Drogen
« Antwort #64 am: 28.03.2006 | 08:53 »
Ach, Du. Gegen Gauntlet in seinen wilden Tagen warst Du doch nur ein kleines Licht ;)
Der hatte vielleicht mehr Vitamin B.

Zitat
Gamism.  Eine der 3 "Creative Agendas" nach dem GNS-Modell der Forge.
Merci.

Samael

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Re: Vom Stimmungsspiel und anderen Drogen
« Antwort #65 am: 1.04.2006 | 17:33 »
Das ist nicht korrekt. D&D kann man selbstverständlich auch ohne Brettspielcharakter spielen.

Man kann, sicher. Aber dann ist es wohl nicht mehr D&D wie von den Designern gedacht.

PHB p.4
"The game assumes the use of miniatures and a battle grid, and the rules are written from this perspective."