Autor Thema: [PtA] PtA erklären  (Gelesen 1602 mal)

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Offline Pendragon

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[PtA] PtA erklären
« am: 14.02.2008 | 17:42 »
Also ich werde mich wohl mal als Producer versuchen. Mit einer Gruppe welche noch nie PtA gespielt hat. Ich selbst kenne PtA bisher nur als Spieler(bzw. habe ich einmal mit 2 Spieler anfangen wollen, der Versuch ist aber kläglich gescheitert)
Da PtA etwas anders ist als klassische RPGs und ich schonmal katastrophal gescheitert bin als ich versuchte PtA zu erklären und deswegen wollte ich fragen ob wir in dem Thread Vorschläge, Tipps usw. sammeln könnten wie man PtA erklärt, was für Tipps man für die Charaktererschaffung und das Spiel geben könnte bzw wo man drauf hinweisen muss.

Meine Gruppe besteht sowohl aus Leuten welche schon länger klassische RPGs spielen, ein Spieler hat schonmal was forgiges gespielt und 1 bis 2 Leuten welche noch sehr wenig RPG gespielt haben bzw. so gut wie gar nicht.

Joe Dizzy

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RE: [PtA] PtA erklären
« Antwort #1 am: 14.02.2008 | 18:08 »
Bei solchen Erklärungen solltest du natürlich versuchen die Dinge aufzugreifen, die deinen Spielern schon vertraut sind und daran erklären wie PTA funktioniert.

Zum Beispiel kann man PTA so erklären, dass viele Dinge, die sonst ein Spielleiter alleine macht hier von der gesamten Gruppe gemeinsam gemacht werden. Also Szenenbeschreibungen, NSCs einbringen, den Charakteren Probleme vorsetzen, etc. Die Dinge, um die sich Spieler normalerweise kümmern, sind hier entweder egal oder werden von den Spielregeln abgedeckt. Darunter fallen zum Beispiel das taktische Analysieren der Spielsituation - eine solche Ebene ist bei PTA kaum zu erkennen. Die Entscheidung ob der Charakter gemäß seinen Nachteilen handelt oder nicht, trifft bei PTA ebenfalls nicht der Spieler. Wenn der Charakter an Alkoholismus leidet, dann würde man bei einem anderen Rollenspiel selbst entscheiden, ob das Verhalten des Charakters dadurch beeinträchtigt wird. Bei PTA wird so etwas in der Regel über die Karten entschieden.

Wenn deine Gruppe in anderen Rollenspielen eher auf die Geschichte, die Plotentwicklungen und die Charaktere achtet; dann lässt sich PTA auch als Spiel erklären in dem genau diese Dinge direkt verändert, anstatt den "Umweg" über die Handlungen der Figuren und deren Interaktion mit NSCs zu gehen. Ich hab das hier mal versucht auszuführen.

Was ich vermeiden würde, wäre PTA an Hand der Kartenmechanik und der "conflict resolution" zu erklären. Da wird nur schwer deutlich, was an PTA wirklich anders ist im Vergleich zu anderen Rollenspielen.

Offline Tele-Chinese

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RE: [PtA] PtA erklären
« Antwort #2 am: 14.02.2008 | 22:22 »
Was ich auf jedenfall erklären würde ist, dass man die größte TV Show, die niemals war, spielt. Herausstellen solltest du auch, dass man gemeinsam, kooperativ eine Story erzählt. Eben eine Story die auch im Fernsehen gesendet werden könnte. Das heißt (u. U.) schnelle Schnitte, Action in medias res, Scene framing, Konflikte, Drama, Issues etc.

Bei PTA geht es um (dramatische) Entscheidungen, um Konflikte und das wachsen, oder scheitern an diesen Konflikten von (Serien-)Helden.
Betone, dass PTA einen anderen Fokus hat als Spiele die deine Spieler vielleicht schon kennen.

Außerdem fand ich immer diese Unterscheidung ganz hilfreich:
Ich glaube, es war Ron Edwards, der im Rollenspiel mal zwischen „People“ und „Furniture“ unterschieden hat. Wenn Dinge oder Menschen „People“ sind, dann heißt das, dass sie den Spielern wichtig sind, dass die Spieler ihnen Bedeutung beimessen. So kann ein Gegner eine Person sein, aber auch der Berg, der sich feindselig und gefährlich den Charakteren entgegenstellt. „People“ sind es wert, ausgespielt zu werden, einfach deswegen, weil sie den Spielern etwas bedeuten. Wenn aber etwas oder jemand im Spiel „Furniture“, also ein Möbelstück, ist, dann interessiert es die Spieler nicht. Möbelstücke verdienen keine Beachtung, der Spielleiter sollte sie möglichst schnell hinter sich lassen.

Das hat mir immer ganz gut geholfen davon zu trennen was ich nicht im Rollenspiel haben will. Und PTA hat mir das handwerkliche Zeug gegeben, dass genauso umzusetzen. Es geht um "People" und deren handlungsweisen. Nicht um irgendwas anderes. Diese Unterscheidung würde ich auch noch herausstellen. Mir ist sie zumindest wichtig (in bezug auf PTA). Dazu vielleicht noch folgendes Zitat aus dem PTA Regelwerk: “Ultimately what the adventures are about is people.” Das beschreibt am besten um was es gehen sollte: „People“! Nicht das Abenteuer steht im Vordergrund, sondern die Konflikte die die Charaktere erleben. Es gibt keine festen Abenteuer – nur Rahmenbedingungen was geht und was nicht (Do’s and Dont’s). Ziel ist es dramatisch interessante Charaktere – Personen – zu erschaffen. Um diese Charaktere herum wird eine Story gesponnen. Gleichsam von allen Mitspielern. Im Zentrum steht das gemeinsame Geschichten erzählen. Eben das gemeinsame Erschaffen einer Fernsehserie...

Als genereller Tipp bleibt nur zu sagen: Mach deutlich, dass PTA kein klassisches Rollenspiel sondern ein gemeinsames Erzählspiel ist. Es lebt davon, dass sich alle am kreativen Prozess beteiligen und einbringen. Wenn sich deine Spieler von der (ominösen) Vorstellung Rollenspiel hätte so und so zu sein lösen können, hast du bereits gewonnen.

Frag sie einfach was sie machen würden, wenn sie die Möglichkeit hätten eine Fernsehserie zu entwerfen. Wie würde sie aussehen? Welche Fernsehserie wäre das? was würde geschehen? Wer wären ihre Helden?
Welches Genre würde ihnen am besten gefallen? Horror, Fantasy, Drama, Komödie oder Action? Eine Mischung aus allem? Was ist, wenn sie genau DIESE Fernsehserie spielen könnten. Und genau Die Abenteuer erleben könnten sie sie schon immer im Fernsehen sehen wollten?



Toastbrot (von englisch toast, „rösten“ aus lateinisch tostus, „getrocknet“) oder Röstbrot ist ein spezielles, feinporiges Kastenweißbrot mit dünner Kruste, das vor dem Verzehr scheibenweise geröstet wird, heute üblicherweise mit einem Toaster.

Brot kann schimmeln, was kannst du?