Autor Thema: Wenn soziale Regeln unerwünscht, warum dann nicht direkt Wargaming?  (Gelesen 9216 mal)

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Ancoron Fuxfell

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Reale Werte überträgt man genau so in Spielwerte, wie man sonst Spielwerte in reale Werte überträgt, wenn man sie ausspielt: Sehr ungenau. Bei 10 oder 20% merkt man nicht, dass es nicht 15% sind.

Preacher

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Ich persönlich würde ja sagen, daß die realen Fähigkeiten eines Menschen sich gar nicht in Prozentchancen fassen lassen. Beim Rollenspiel lass ich es mir gefallen, weil der Char eben nur aus ein paar Zahen besteht und der Abstraktionsgrad notwendig ist. Aber die realen Fähigkeiten einer realen Person? Das ist nicht mal eine Frage de Unsicherheitsgrades - das GEHT einfach nicht.

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Nope. Mir geht es hier konkret um die Leute, die hier und in anderen Threads gesagt haben, dass sie es sowieso nur akzeptieren, wenn Spieler Charaktere spielen, die sie auch "verkörpern können". Mir geht es hier also vor allem um eine Klärung der Frage, warum solche Leute dennoch Werte für soziale (o.a.) Eigenschaften des Charakters festlegen, wenn diese sowieso de facto irrelevant sind.

Sowas habe ich auch mal geschrieben, deshalb sage ich da mal was zu.

Hauptsächlich geht es dabei nicht um Werte. Sicher, ein dummer Spieler, der einen Universitätsprofessor spielen will, hat es womöglich schwer; aber in den allermeisten Fällen zeigt sich die Bildung des Professors im Spiel doch darin, dass er Fertigkeiten in Latein oder Biologie oder was auch immer hat, die er im rechten Moment zum Würfeln benutzen kann.

Die meisten Spieler sind ebenfalls problemlos in der Lage, eine soziale Fertigkeit zu 'simulieren', auch wenn sie sie im wahren Leben nicht besitzen, zumindest in der Form von 'ich gehe auf die blonde Frau zu, spendier ihr einen Drink und beeindrucke sie mit Schwänken aus meinem Leben'. Dazu ist auch ein Mauerblümchen in der Lage, und wenn der Charakter tolle Werte hat, reicht mir das für einen Erfolg; ist der Erfolg des Charakters fraglich, wird gewürfelt. Ich erwarte vom Mauerblümchen, das einen Aufreißer spielt, sich in silcher Art zu beteiligen, ebenso wie ich vom Aufreißer, der ein Mauerblümchen spielt, erwarte, sich zurückzuhalten. Und in der Regel klappt das auch.

Aber es gibt trotzdem Sieler, die bestimmte Charakterkonzepte nicht spielen können. Mein Beispiel, das ich mal angeführt habe, ist ein Spieler, der in einer Werwolfgruppe den Theurgen (Schamanen) spielen wollte. 'Schamane sein' ist keine Fertigkeit des Charakters, drückt sich nirgendwo auf dem Charakterblatt deutlich und umfassend aus, ist aber der definierende Teil der Rolle, die er spielen will. Und wenn das dann asugerechnet der Spieler ist, dem es am allerwenigsten einfällt, die Geister zu fragen, wenn er eine Information sucht, so dass alle anderen Spieler eher darauf kommen und es ihm vorschlagen, dann hat der Spieler sich im Charakter vergriffen. Aber auch das kann man ins Spiel einfließen lassen, denn da es keinen Widerspruch zu Werten gibt, ist es eben ein Teil des Charakterkonzepts; und schon kommen die Geister zu unserem Schamanen und plagen ihn, damit er sich mehr um sie kümmert.

Eine Rolle, die weit vom Spieler entfernt ist, ist immer eine Herausforderung, und die meisten Spieler kommen auch ganz gut damit zurecht, ohne dass man irgendwelche Regeln ignorieren muss. Manche Spieler - Charakter-Paarungen klappen besser als andere, aber eigentlich muss ich sagen, schlägt sich das selten in Werten nieder, eher in Konzepten.

Robin
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Offline Harry

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@letzter Absatz von Robin:

Word!  :d
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Ancoron Fuxfell

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Zitat
Ich persönlich würde ja sagen, daß die realen Fähigkeiten eines Menschen sich gar nicht in Prozentchancen fassen lassen. Beim Rollenspiel lass ich es mir gefallen, weil der Char eben nur aus ein paar Zahen besteht und der Abstraktionsgrad notwendig ist. Aber die realen Fähigkeiten einer realen Person? Das ist nicht mal eine Frage de Unsicherheitsgrades - das GEHT einfach nicht.

Doch. Du hast in jeder Fertigkeit einen Wert von 50% +/- 50%.

Und da es hier nicht um den objektiven Wert geht, kann man den auch genauer festlegen.

Preacher

  • Gast
Und da es hier nicht um den objektiven Wert geht, kann man den auch genauer festlegen.
Da es nicht um objektive Werte geht kann man sie quantifizieren? Scheint mir ein klitzekleiner Widerspruch zu sein.

Ancoron Fuxfell

  • Gast
Du subjektive Werte theoretisch immer richtig sind, kann man ja nichts falsch machen.

Offline Bitpicker

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Robin
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