Die Suchfunktion hat zu Weapons of the Gods nichts ausgespuckt, also dachte ich, ich mach mal einen Vorstellungs-Thread auf
WotG erschien bei eos press und ist ein Wuxia-Rollenspiel à la „Tiger & Dragon“ oder „Hero“. Es benutzt ein w10-System, in dem es darum geht, möglichst viele gleiche Zahlen zu würfeln (z.B.: 2,3,3,7 wären
zwei Dreier = 23). Ansonsten ist es recht konventionell und lässt sich durchaus mit dem 1E-System von Exalted vergleichen, ist aber mMn etwas reduzierter und intuitiver (weniger Würfel, übersichtliche Modifikatoren...). Natürlich gibt es eine Vielzahl an Martial Arts-Techniken und von den namensgebenden Götterwaffen. Beide werden in drei Power-level eingeordnet, wobei man genregemäß mit den Waffen bzw. Techniken der höchsten Stufe ganze Armeen niederwalzen kann. Vom Powerlevel allgemein würde ich WotG knapp unterhalb von Exalted einordnen. Was WotG sonst noch von Exalted unterscheidet, ist, das es wirklich auf 'reines' Wuxia ausgelegt ist. Man muss die namensgebenden Comics übrigens nicht kennen, um WotG spielen zu können.
WotG ist ansonsten ein eher konventionelles Spiel, aber es hat zwei Features, die es einzigartig machen:
Zunächst wären da Loresheets, die Spezialwissen zu bestimmten Themen repräsentieren (Geschichte, Religion, Götterwaffen etc.). Diese bieten Spielern die Möglichkeit, bestimmte Plotelemente mit XP zu erkaufen. Wenn man z.B. eine bestimmte Götterwaffe haben will, könnte man einen Hinweis kaufen, wo diese Waffe denn zu finden ist (was weniger XP kostet) oder gleich dafür sorgen, dass diese Waffe einem direkt in die Hände fällt (was mehr XP kostet). Man sollte dazu allerdings anmerken, das die Loresheets von Unmengen von Fluff begleitet werden. Wer den Stil der Autorin Rebecca Borgstrom etwa von Nobilis schon kennt, und nicht ausstehen kann, sollte um WotG deshalb einen Bogen machen. (Wer RB’s Schreibe mag, hat WotG vermutlich eh schon
)
Die zweite Besonderheit ist das System zu den Secret Arts. Natürlich kann man seinen Gegner in WotG durch überlegenes Kung Fu den Hintern versohlen, aber die Secret Arts geben Möglichkeiten der indirekten Einflussnahme. Mit der Kunst der Vorhersagung z.B. lässt sich die Zukunft zwar nicht wirklich vorhersagen, man kann gewisse Begebenheiten allerdings (un)wahrscheinlicher machen. Eine Prophezeihung à la „Die Sterne stehen günstig! Wu wird morgen im Kampf gegen Wang gewinnen!“ könnte also dafür sorgen, dass besagter Wu Boni für diesen einen Kampf erhält. Das Nette an den Secrets Arts ist mMn, dass alle dasselbe System benutzen. Wenn ein Höfling also durch Manipulations-Künste einen starken Hass gegen einen Nebenbuhler in einer Person entfacht hat, könnte ein Arzt mittels Akkupunktur versuchen, diesen Hass wieder zu besänftigen. Alles in allem vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig, aber hübsch.
Soweit von mir. Bei Fragen, fragen.
Noch eine wohlwollende Rezension:
http://www.rpg.net/reviews/archive/11/11486.phtml